Nicht immer ist alles so leicht
Auch wenn schon viele wichtige Dinge gesagt worden sind möchte ich dennoch einen etwas anderen Blickwinkel wiedergeben.
Den dominanten Part immer so kritisch zu beäugen ist zwar verständlich, aber oftmals wird hier zu hart ins Gericht gegangen.
Bei meiner Freundin und Sub war es vor einigen Monaten auch eine sehr problematische Zeit ohne Session. Die Gründe waren ein sehr heftiges Ereignis für uns beide. Zusätzlich kamen eben genau die Themen, die hier angesprochen waren zum Tragen. Angst dem devoten Partner zu sehr wehr zu tun, wenn mal Ansätze einer Session da waren bin ich sofort aus dem Konzept gekommen, etc.
kommen in so einer Phase noch Stress im Beruf oder weitere negative Faktoren hinzu, so wird die Abwärtsspirale immer dramatischer.
Zum Glück war die Pause bei uns keine 6 Monate lang. Schon die zwei Monate waren nicht einfach. Sich dann bei der ersten richtigen Session wieder zu sammeln und zu fokussieren. Gerade wenn man dann nicht mit sich im Reinen ist, unzufrieden, frustriert, enttäuscht von sich selbst usw. kann die kleinste Störung das Kartenhaus zum Einsturz bringen. Auch mit einer starken dominanten Seite kann es gerade bei starken Gefühlen manchmal sehr schwierig sein, den D/s Flow so zu spüren und sich davon leiten zu lassen.
Leider tendiere da gerade ich manchmal mich selbst sehr stark zu hinterfragen, was absolut nicht der richtige Ansatz und häufig irrational ist.
Was ich damit sagen möchte ist das Doms auch nur Menschen sind und eben Fehler machen. Oftmals unabsichtlich und ironischerweise aus den richtigen Gründen.
Was mir in dieser schwierigen Situation extrem geholfen hat war meine Partnerin. Als es eben lange Zeit keine Sessions gab und ich jegliche Annäherungen in die Richtung von mir aus abgelehnt hatte, ist sie von sich aus auf mich zugekommen. Eines Abends kniete sie sich vor dem Bett hin und hat regungslos gewartet. In dem Moment war mir klar, dass sie das falls nötig stundenlang durchhalten würde. Sowas spürt man dann einfach. Natürlich hat mich das ziemlich überrascht und auch teilweise überfahren. Im ersten Moment wusste ich gar nicht wie ich damit umgehen sollte.
Schnell wurde aber klar, dass es gar nicht um eine Session ging, sondern einfach darum, als Sub akzeptiert zu werden. Dazu reichte eine kleine Geste aus. Plötzlich klappte der Rest auch alleine und wie aus dem Nichts kam die gewohnte Dominanz wieder aus ihrem Loch gekrochen. Soweit ich mich erinnern kann war die Session vergleichsweise lasch, aber das ist in solchen Momenten vollkommen egal. Letztendlich geht es ja nur darum ohne Druck sich aneinander anzunähern.
@*******IE86
Wenn dein Partner bisher keinen Wert auf Siezen oder andere Dinge gelegt hat, dann wäre mein Vorschlag das einfach mal auszuprobieren. Eventuell bekommt er so den entscheidenden Abstand, den es vielleicht braucht, um die beim BDSM erforderliche, besondere Nähe wieder aufzubauen. Eine dominante Ader, die so herausgefordert wird, bleibt davon bestimmt nicht unbeeindruckt.
Natürlich würde ich trotzdem viel mit dem Partner reden, doch leider muss das nicht immer von Erfolg gekrönt sein.
Ich wünsche euch beiden viel Erfolg und alles Gute!
Kämpft beide darum, denn es lohnt sich immer so eine besondere Verbindung zu bewahren.