Was tun? A-sexuelle Frau und dominater Mann - Seit 20 Jahren
Ich brauche eure Hilfe und danke euch schon jetzt für euer Interesse und hilfreiche Antworten!Ich existiere in einer schwierigen Konstellation: Seit mehr als 20 Jahren bin ich mit einer Partnerin zusammen die A-sexuell ist während ich Dom bin.
Lasst mich ein wenig ausholen - es klingt einfach zu verrückt wie es dazu kam... und mir tut es gut es aufzuschreiben und nicht mehr alleine damit zu sein.
Ich wurde "Jenseits der Norm" erschaffen, gehöre also Minderheiten an, die oft stigmatisiert werden: Ich bin Legastheniker (merkt man jetzt kaum mehr) und bin gleichzeitig so sehr mit Intelligenz beschenk, dass Beides und die Kombination enorme Probleme in Schule und ganzem Leben hervorrief. Hinzu kommt eine sexuelle Orientierung - und zwar solange ich meine Sexualität bewusst wahrnehme im Dominaten (BDSM) mit einer sehr aktiven Sexualität, Empfindungsfähigkeit und Fantasiewelt. Sie wurde meine "Rettung" leider auch eine "Krücke" - denn ich konnte sie nur "mit und in mir selbst" ausleben. Meine stark religiös geprägte Familie lies nichts anderes zu. Mein Freiheits- und Entfaltungswille und die Sehnsucht nach Leben sind unersättlich!
Meine heutige Partnerin und ich sind jeweils die ersten Partner seit der Jugendzeit. Beide religiös erzogen und wir haben beide mit unserem "ersten mal" tatsächlich 5 Jahre gewartet, bis wir verheiratet waren! Ich bin "hart im Nehmen" bis hin zur "Selbstverleugnung" oder auch "nicht so sein dürfen wie ich bin" - sonst hätte ich diese Zeit nicht überstanden.
Wunderbar waren diese Jahre trotzdem, wir haben mit viel Zeit mit Kuscheln, Nähe und Reden oder leidenschaftlichem Tanzen, einfach das Leben zu genießen etc. verbracht - wunderschön ... und doch habe ich sehnsüchtig gewartet, freute mich auf ihre Leidenschaft.
Die erste Zeit der Ehe war problematisch, weil ich "massiv bestückt" bin und beide unerfahren waren, so dass wir uns Zeit nahmen - ein halbes Jahr bis es zum ersten Mal richtig klappte!
Doch einen gemeinsamen Nenner fanden wir nicht wirklich. Das Leben nimmt seinen Lauf: Examen, 2. Examen, Berufsanfang, 1000 Dinge, 1000 Versuche, Gespräche über Wünsche und Bedürfnisse, 1000 Tränen aber sexuelle Erfüllung fand ich nicht wirklich und verstanden fühlte ich mich auch nicht.
Meine Frau ist mir der liebste Mensch, beste Vertraute, meine Muße, wundervolle Mutter unseres kleinen Sohnes - doch sie ist eine Liebhaberin wie ein "toter Fisch".
Leider sind nun auch alle medizinischen und therapeutischen Möglichkeiten ausgeschöpft und erst vor Kurzem die Erkenntnis: A-sexualität.
Es gibt verschiedene Formen der Asexualität: Meine Partnerin hat so gut wie keine sexuelle/erotische Verbindung von Gehirn oder Sinnen, die über das Gehirn, zu ihrer körperlichen Sexualität fließen, auch noch niemals sexuelle oder erotische Träume, Fantasien. Niemals hat eine Begegnung, ein Tanz, eine Liebesszene, ein Bild, ein Geschmack, ein Duft, ein Gedicht etc. eine körperlichen sexuellen Effekt auslösen können. Sie hat noch nicht einmal ein echtes körperliches Bedürfnis Sex zu haben. Sie kann nach dem Sex nicht darüber sprechen, was ihr gefiel. Sie kann das Erlebte in ihrer Gedankenwelt nicht aufleben lassen... Wie ein Farbenblinder mit einer Ampel umgehen kann, so hat sie bestimmte Dinge erlernen können - doch Kunst oder Malerei, sind und bleiben fremde Welten. Sie hat es selbst nicht gemerkt, kennt nichts anderes.
Ich fand und finde trotzdem immer wieder Wege sie zu Verführen, mit all meiner Kreativität und meinem Einfühlungsvermögen.
Wir haben regelmäßigen Sex... und er ist jedes mal für sie sehr schön mit "Orgasmusgarantie" für beide!
Aber alles was ich über direkte sexuelle Stimulation hinaus mit ihr erleben kann muss jedes mal neu perfekt zur Situation, ihrem "Charakter", unser Beziehung und "direktem sexuellem Lustlevel" passen - Sie selbst kann aber keine Hilfestellung geben was und in welcher Reihenfolge sie körperlich stimuliert.
Sehr oft sagt ihr Körper JA und sie selbst NEIN oder sie will es nicht wahrhaben, weil ihr Gehirn das nicht verarbeiten kann und sie in erlernten altmodischen moralischen Vorstellungen verhaftet ist - dennoch entlocke ich ihr "grenzüberschreitende" Freuden die sie im Augenblick sehr genießt, über die ich danach kaum mit ihr sprechen darf und die ich aber jedes mal aufs Neue "aufbauen" muss!
Wäre ich kein geduldiger, sensibler und verständnisvoller dominanter Partner hätten wir nie unsere Form der sexuellen Beziehung entfalten können.
Aber mir fehlt ganz viel! Ich leide unendlich...
Echtes verschmelzen in Lust - Das Spielen - echte Erotik
Ich darf nicht ich selbst sein - weder im "normalen" noch im "speziellen" Bereich meiner Sexualität.
Sie ist nicht in der Lage etwas so wunderbares mit mir zu erleben - was sie verpasst, macht mich unendlich Traurig... ich habe alles versucht um ihre vollkommene Lust zu erwecken. Und versagt.
Schlimmer noch ich fange an ihre Augen für ihr Wesen zu öffnen und entreisse sie ihrer "heilen Welt" an der ich leide - sie leidet immer mehr darunter.
Es ist so, als ob ich meiner Partnerin zuliebe Farbenblind werden müsste - oder nie mehr etwas schmecken dürfte...
Medikamente zur Triebunterdrückung kommen nicht in Frage
Mich selbst verzehren? Das wird nicht gut gehen
Eine offene Beziehung oder andere Frauen kommen für meine Frau nicht in Frage, dies hätte die sofortige Trennung zur Folge.
Meine Partnerin und das ansonsten erfüllende gemeinsame Leben kann und will ich nicht einfach fallen lassen.
Ich kann aber auch nicht mehr anders, ich muss mir das, was fehlt auf andere Weise suchen - und damit setze ich unser Leben aufs Spiel...
"Sex ohne Liebe ist wie Essen ohne Geschmack"
aber
"Liebe ohne echten Sex und Leidenschaft ist wie verhungern."
Deshalb der Schritt hierher.
Werde ich das jemals erleben dürfen, wenigstens in Anfängen?
Den Tanz der Sinne! Das sich zwei gefunden zu haben, die zueinander passen und sich entfalten können, so wie sie sind. Ein Genuss aneinander, spielen, ausprobieren, naschen vom Elixier des Lebens - der Liebeslust.
Dynamik aus Lust und Leidenschaft, Furcht + Schüchternheit + Neugier + Vertrauen + Verlangen, hingebungsvoll Ausgeliefert sein, bebend von Sinnen so intensiv das die Grenzen von Lust und Schmerz verschwimmen.
Was mache ich nur?
Weltenwandler