Die schöne "Alte Schule"

Das Träume zerplatzen, die Welt sich weiterdreht und wir im Jahre 2015 uns befinden.

Dann träume mal weiter

Ich träume mit dir, Kajira.

Gutes Benehmen ist eine Frage der Kinderstube und das Bild, welches die Eltern vorgelebt haben. Die wahren Werte vergehen nicht.

Was ist so ungewöhnlich daran, Türen aufzuhalten und in Mäntel zu helfen? Halte ich für völlig normal. Wer will, darf es lassen und es altmodisch nennen.

Andererseits muß ich sagen, dass ich nicht so wirklich weiß, wie sich eine ("echte"? "richtige"?) Sub zu verhalten hat. Gibt's dafür ne DIN-Norm? Oder eine Zertifizierung? Wie hast du das so festgelegt?

Und natürlich sehe ich auch nicht so recht, was ein Werkzeugkoffer mit Dominanz zu tun hat... Ist der nicht eher für die anderen Buchstaben? B, S, etc.?

Natürlich helfe ich meiner Sklavin aus dem Mantel, oder Rücke den Stuhl zurecht. Gutes Benehmen hat doch nichts mit Dom Sub zu tun, noch schmälert es meinen Status als Herr.

Gutes Benehmen hat auch was mit Freundlichkeit, Verbundenheit zu tun ....

Das ändert aber nichts daran, dass die geschätzten Herren das nicht unbedingt haben, bzw eher die Jüngeren, jenen mangelt es daran.

A) Frauenwahlrecht
B) Quotenregelung
C) Schulrecht für Frauen über den Knigge hinaus
D) keine Debutantinnen-Bälle
E) keine Jungfrauenregelung für achtbare Ehen
F) Frauen dürfen lesen und schreiben und rechnen (geht gar nicht)
G) keine Pflichtlektüre der "Verhaltensregeln für Mädchen in höheren Kreisen" (Erstausgabe 1747)
...
ironie aus


Der Rabe

Da fällt mir ein, es gibt sogar eine eigene Gruppe dafür...
http://alte-werte-alte-tradition.joyclub.de/

Mir fehlen viele der alten Werte auch immer wieder aber leider leben wir halt in einer Welt in der sie sehr oft leider nicht mehr passen...

... hat für mich auch etwas etwas mit Wertschätzung zu tun, mit Aufmerksamkeit und Wahrnehmung. Zeit nehmen für kleine Dinge, genau so wie ich es auch von von meiner Sklavin erwarte.

Gute alte Schule kontra Jahr 2015? Nein, für mich hat das weniger mit "alter Schule" oder "schnellebiger neuer Zeit" zu tun sondern mit authentischem Leben mit BDSM - Inhalt / Gehalt und den entsprechenden Charakteren zu tun.

Ich will dass meine Frau ganz Frau ist, sich als solche kleidet, als solche verhält und mir auch ganz als solche hingibt.
Daher sollte ich sie auch so behandeln! Und das in der ganzen Bandbreite die ich von Ihr erwarte: Von der geliebten, stolzen und selbsbewussten Frau an meiner Seite bis hin zur devoten Schlampe, die auch mal eine Ohrfeige verdient hat ...


LG Black

Das ist immer noch recht unspezifisch, aber Stammtisch...

a) Anderen gegenüber ist MEINE Sub sowieso nicht devot. Höflich? Klar, aber dazu braucht sie nicht mich um das zu sein.

b) Zurechtweisen? Wie darf ich es mir vorstellen? Subs (hier reden wir natürlich von 24/7) können durchaus mal frech sein, sie müssen halt mit den Konsequenzen leben können. Was dann bei meiner auch als Ansporn dazu reicht, es und damit mich öffentlich nicht heraus zu fordern - auch wenn es natürlich dann mein Problem wäre, die Gratwanderung zwischen "akzeptabel in der Öffentlichkeit" und "gerechtfertige und notwendige Reaktion" zu gehen.

Die schöne alte Schule?

Das tut man nicht
Das darf man nicht
Dies und das gehört sich nicht

Früher, zu der Zeit, gab es kein Internet, und niemand hatte ein Handy. Wir haben auch noch Wahlscheibentelefone gehabt, ein Radio und den ersten Fernseher in schwarz weiss.
Es war eine andere Zeit, einiges war besser, genauso viel war schlechter.

Individualismus, das Erfüllt-Haben eigener Bedürfnisse, mitnichten - immer schön nach den Vorgaben der Gruppe, der Familie, der Gesellschaft?

Niemals waren wir freier, konnten wir mehr unser Leben nach unseren Wünschen leben als heute, ungestraft.

Jetzt sind es andere Tücken, andere Fallen, andere Probleme - aber schlechter? besser? Wir leben heute, und wir können nicht wissen, wie es früher war, weil wir es nicht am eigenen Leibe erfahren haben. Zurück zu schauen und denken, damals war es schöner, und davon träumen, ich weiss nicht?

BDSM - nur ein erlauchter kleiner Kreis hatte die Wahl oder die Möglichkeit, oder den Zugriff. Die anderen waren zu beschäftigt mit dem Verdienen des Lebensunterhalts, mit dem Überleben und mit dem Erledigen aller Pflichten und Aufgaben.

Einmal verheiratet, und das wars. Ob die Frau sich wünschen konnte, die Sklavin ihres Mannes zu sein, das steht auf einem anderen Blatt. Sie musste herhalten, und für Sie gab es oft keinen Orgasmus - vielmehr war die kleine Vergewaltigung zu Hause Alltag, oder einfach das im Bett liegen, auf die Zähne beissen, hoffen das es schnell vorüber geht.

Nein, kein Märchen, ich kannte noch ein paar ältere Damen, die genau solches erzählten.

Die Türe aufhalten, den Stuhl zurecht rücken, und zu Hause den Popo verhauen - nun, oft genug gab es bloss haue, und von Romantik keine Spur.

@ Dornrosen, ja ganz genau und die Frauen hatten nicht die freie Wahl, es wurde geheiratet und sie waren abhängig vom Eheman, existentiell abhängig und das was an Gewalt (auch sexueller) geschah mussten sie ertragen, was hätten sie dagegen tun sollen? keine Ausbildung, kein Führerschein, auf dem Land am Arsch der Welt....... kaum eine hatte damals die freie Wahl. .....das aufregendste waren dann treffen der örtlichen Frauenhilfe. ........ Ich bin froh dass ich in solch einer Zeit nicht leben muss und sehr wohl frei entscheiden kann, lieber meinen Mantel allein anziehen und meinen Stuhl kann ich auch selber zurecht rücken, ........

Nun ja, es fängt ja schon damit an, dass die TE, die sich wieder mal mit dem Hochhalten diverser Regularien hervortun will, niemals meine PNs beantwortet und auch nie auf die von mir und zahllosen anderen in ihren ebenfalls zahllosen Threads gestellten Fragen antwortet.

Und das finde ich, die die so genannte Alte Schule ehrlich wertschätzt, zutiefst unhöflich und respektlos.
Der andere im Eingangsposting erwähnte Thread endete übrigens damit, dass ich Fragen stellte, die bis heute immer noch nicht beantwortet wurden...


Ein Erfolg wäre es also, wenn jeder das, was er oder sie sich auf die eigene Fahne schreibt, auch zuallererst einmal an sich selbst anzuwenden.

Also, vorab: ich mag dich, trotz oder vielleicht sogar WEGEN deiner Naivität, bitte nicht falsch verstehen, denn ich erkenne mich da wieder, wie ich selbst gewesen bin
.
Aber natürlich war zu Großmutters Zeiten das Leben der Frauen knallhart, der meisten Frauen, denn sie konnten eben nicht gehen, wenn sie mal verheiratet worden sind, oder wenn sie das Glück hatten, sich ihren Mann selbst auszusuchen, der sich danach nicht als Prinz, sondern als rücksichtsloser Egomane herausgestellt hat. Da hast du einfach ein völlig falsches Bild von der "guten " alten Zeit.

Und ich bin auch für einen Mann nach München gezogen... und es hat NICHT gehalten...
und habe 5 Kinder alleine ohne Unterhalt groß gezogen, weil mein Exmann nicht das Rückgrat hatte, das ich selbstverständlich in ihm angenommen hatte.

Das Leben ist oft hart, aber träumen darf man trotzdem.

Und ich bin Sklavin, nicht nur Sub, trotzdem würde ich z.B. bei einer politischen Diskussion meinem Herrn auch auf einem Stammtisch (mit allem Respekt) widersprechen, weil es Dinge gibt, die mir wichtiger sind als mein Herr.

ER ist eben KEIN Heiliger, auch wenn ich oft das Bedürfnis habe, einfach vor ihm zu knien und ich ihn verehre, er ist trotzdem ein Mensch, mit Fehlern, und ich bin froh, dass er welche hat, denn ich habe ja auch welche ^^.

Und natürlich hoffe ich, dass wir bis an unser Lebensende glücklich zusammen bleiben, aber dafür ist weder ER verantwortlich, noch ich, sondern wir beide.

Einen Menschen wie auf einem elfenbeinernen Turm anzubeten geht auf Dauer zwangsläufig schief, weil KEINER diesen Erwartungen in einer Partnerschaft auf Dauer entsprechen kann.

Sind bei euch überhaupt "normale" Unterhaltungen möglich?

Ich frage ja nur. Wir leben auch 24/ 7, aber das heißt doch nicht, dass ich nicht meine eigene Meinung haben und vertreten darf bzw kann. Das ist sogar erwünscht und wird von uns beiden Subis erwartet. Natürlich ist dabei immer das Machtgefälle spürbar vorhanden. So soll es auch sein. Womit ich bei deiner Frage wäre:

Ich lege sehr viel Wert auf die alte Schule, wie es hier schon beschrieben wurde. Dazu kommt jedoch für mich im Kontext des D/s bzw BDSM, er muss wissen, was er tut.

Was heißt für dich denn devot? Dass Frau nur still in der Ecke sitzen darf? Sich nicht ungefragt äußern sollte? Keine eigene Meinung zu haben und vertreten hat?

Ist eine devote Frau nicht auch Mensch, Frau, Partnerin? Ich gehe hierbei jetzt der Einfachheit halber von einer Beziehung aus, in der nicht nur gespielt wird und für uns ist es eben so. Frau, Freundin, Partnerin, Geliebte, Sub. Eben alles in einer Person. Und meine Devotion, meine Hingabe zu Monsieur drücke ich nicht damit aus, dass ich nichts sage oder im Zusammensein mit anderen nicht auch meine Meinung vertreten kann. Die ist einfach vorhanden und zeigt sich nur Monsieur gegenüber. Durch mein Verhalten, Blicke , Gesten und eben auch dadurch, dass ich bin, wie ich bin.

Das hat mit "über den Mund fahren" aber so gar nichts zu tun.
Ähm ja. Mir fehlen echt einfach die Worte. Wir besuchen Freunde und da bin ich ebenso in die Unterhaltung involviert, wie Monsieur oder andere auch. Warum sollte ich still in der Ecke sitzen? Ich beteiligen mich, wenn ich will oder nicht. Das ist normaler Alltag, auch als Sub. Und ich halte meinen Mund sicherlich dann, wenn ich keine Ahnung vom Thema habe. Ansonsten bin ich Frau, Freundin, Partnerin, Geliebte und Sub. Alles in einer Person.

als das alles sieht mein DOM mich auch, was ganz sicher nicht immer leicht ist, sekundenschnell zu erkennen wer denn jetzt gerade angesprochen ist ......... die Freundin, die Partnerin, die Geliebte, oder die sub

Ein Mann ist nicht per se ein Herr.
Sondern er ist ein Kerl, der vielleicht eine Frau hat, die ihn als Herrn anerkennt.
So wie mein Mann eben mein Herr ist. Für mich.

Ansonsten ist er an erster Stelle ein Mensch und an zweiter Stelle ein Mann.
Und wenn wir unterwegs sind und er unterhält sich mit einem anderen Mann, dann quake ich nicht dazwischen. Und wenn er sich mit einer anderen Frau unterhält, dann quake ich auch nicht dazwischen.
Genauso wenig wie er es nicht bei mir macht.

Nicht weil wir Sub und Dom sind, sondern weil unsere Mütter ihren Job gemacht haben und uns Anstand beigebracht haben.


Und wenn mein Mann und ich in einer Runde sind mit anderen Leuten, dann hält er sich meistens zurück. Nicht, weil er spontan zum Sub mutiert, sondern weil er weiss, dass ich gern rede, dass ich die Leute dabei gut unterhalte und so beobachtet er, wie ich die Runde in meinen Bann bringe und ist stolz auf mich.

Und ab und an schmeisst er einen seiner trockenen Scherze in die Unterhaltung und alle liegen am Boden vor Lachen.
Und dann bin ich stolz auf ihn.


Ich weiss, dass es für meinen Mann einen Großteil der sexuellen Spannung ausmacht, zu sehen, wie stark und selbstbewusst ich sonst auftrete und dann zu sehen, wie ich mich für ihn und nur für ihn klein mache und mich ihm und seinem Willen unterwerfe.

Einen Wurm, der am Boden kriecht, zu erlegen ist eben ein ganz anderes Jagderlebnis als die Pantherin im Dschungel zu verfolgen und schlussendlich zu fangen und nach langen Mühen zu zähmen.
Es gibt eben Jäger und Angler.
Jedem das Seine.