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Der Kodex

**C Mann
12.143 Beiträge
Märchen, Geschichten, Sagen, Mythen wurden auch mündlich überliefert. Also erzähl mal aus welche Quelle dein überlieferter Kodex stammt

....ist der Ursprung wirklich so wichtig? Manche Dinge habe sich im zwischenmenschlichen und sozialn Zusammenleben einfach so entwickelt und wurden zu ungeshriebenem Gesetz. Aber klar, heute braucht jeder einen "Link" um sich nicht selbst Geanken machen zu müssn...
**C:
....ist der Ursprung wirklich so wichtig?

Selbstverständlich, letzlich haben auch kriminelle Organisationen einen Kodex - ihr ungeschriebenes Gesetz.

Marena hatte diese Frage aber schon in einen frühren Thread (2013) gestellt und beantwortet:

Wer die Ehre und den Anstand hat, braucht keinen Codex!

BDSM mit Herz: Codex of Doms *kaffee*
**C Mann
12.143 Beiträge
Wer die Ehre und den Anstand hat, braucht keinen Codex!

...dem stimme ich voll und ganz zu. Nur habe ich die Befürchtung, dass "Ehre und Anstand" sich in unserer Gesellschaft leider immer mehr auf verlorenem Posten befinden....
**C:
Nur habe ich die Befürchtung, dass "Ehre und Anstand" sich in unserer Gesellschaft leider immer mehr auf verlorenem Posten befinden....

Das ist gut möglich! Die Eingangfrage bezog sich direkt auf die BDSM-Neigung.

Nach welchen „mündlich“ überlieferten BDSM-Kodex soll ich mich also verhalten? Ist doch eine einfache Nachfrage auf einen hier eingestellten Text. Bin einfach nur neugierig *sarkasmus*
*********night Mann
1.539 Beiträge
Erstmal: Ein Kodex ist gerade etwas Niedergeschriebenes - per Definition.

Dann wäre es schon sehr interessant zu erfahren, von was wir da eigentlich reden, weil das ja tatsächlich die ganze Zeit schon gekonnt umschifft wird. Wenn es denn etwas wie einen (allgemein) gültigen Kodex gibt, dann ist der nicht nur übermittelt, sondern auch festgehalten, das birgt der Begriff untrennbar in sich.

Wenn also jemand davon spricht, auch erzählt er würde nach ihm handeln, dann sollte er auch drauf verweisen können - bitteschön *g*
**C Mann
12.143 Beiträge
Wenn also jemand davon spricht, auch erzählt er würde nach ihm handeln, dann sollte er auch drauf verweisen können - bitteschön

...das Beispiel des Mafia-Kodex wurde hier ja schon angesprochen. Ich glaube kaum, dass es da irgend wo ein "schwarzes Buch" gibt, so wie es auch das "schwarze BDSM Buch" sicher nirgends geben wird. Aber jedes Mafia-Mitglied ist gut beraten, sich an den ungeschriebenen Kodex zu halten.... *zwinker*
*******_58 Mann
81 Beiträge
Als mein BDSM anfing, hatte ich das Glück, auf ältere, erfahrene Doms und subs zu treffen, die mir mehr vermittelt haben als nur reine Techniken. Auf Stammtischen und in persönlichen Gesprächen habe ich einiges mitbekommen.
Aus einem anderen Strang, es geht um Safeword ja oder nein, mag ich mal zitieren: (ja, ich habe die Erlaubnis dazu eingeholt)
Zitat von Smartkoenig:
"Mayday als allgemeines Safeword haben wir (SMarties, SM-Gruppe Mannheim und etliche andere und ja, ich war auch dabei) nach wirklich ausgiebigen Tests am lebenden Objekt in den frühen 1990er Jahren festgelegt, weil man das Wort auch unter erschwerten Bedingungen aussprechen und vor allem verstehen kann. Und selbstverständlich ist jede Session abzubrechen, wenn das Wort (oder jedes andere vereinbarte Codewort) fällt."
Das ist ein Beispiel dafür, was mir vermittelt wurde und worüber ich auch in einigen verschiedenen Quellen gelesen habe. Es wurde nicht auf diese oben genannte Gruppe hingewiesen, aber alle beschreiben es als etwas allgemein gültiges.
Ich weiss nicht, ob irgendwo ein kompletter Kodex geschrieben steht, Aber Verweise darauf hab ich schon mündlich sowie schriftlich gehabt. Der Vergleich mit dem Mafia-Kodex als Verweis auf nichts geschriebenes finde ich schon ganz gut, ähnliches gibt es auch in anderen Berufsgruppen. *zwinker*
*********night Mann
1.539 Beiträge
Ich möchte ja nicht klugscheissern, aber "Codex" ist tatsächlich die Schrift in Buchform (gebunden, geklammert, etc.) im Gegensatz zur Schriftrolle. Wenn der Begriff anders verwendet wird, dann ist seine grundsätzliche Verwendung einfach falsch. Zumindest ist ein Codex (Kodex) kein ungeschriebenes Gesetz oder Ähnliches, das ist so weit von der ursprünglichen Bedeutung weg, dass es recht viel weiter nicht mehr geht.

Zudem beantwortet das meine eigentliche Frage tatsächlich gar nicht. Inhalte werden hier zwar angeschnitten, aber, wie schon ein Vorredner erwähnte, fallen diese Vorgaben dann eher unter ethisches Verständnis und gesunden Menschenverstand. Wenn das jemand nicht mitbringt in dem Kontext, dann wird ein Codex(?), der noch nichtmal irgendwo fixiert ist, ganz sicher auch nicht weiter helfen.

Das ist zumindest meine Meinung dazu *g*
**C Mann
12.143 Beiträge
...kann ein Kodex nicht beides sein? Geschrieben und ungeschrieben? Am Häufigsten wird wohl der "Ehrenkodex" bemüht. Gibt es den in schriftlicher Form? In welcher Bibliothek steht der? In den geheimen Archiven oder der Giftkammer des Vatikans? Und befindet sich der Mafia-Kodex eventuell auch dort?
Muss ein Kodex in Stein gemeisselt sein oder kann er sich auch verändern? Muss dann immer eine neue Fassung veröffentlicht und für gültig erklärt werden? Der einzige Kodex, der die Zeiten überdauert hat und immer noch Gültigkeit hat sind die 10 Gebote. Aber die Tafeln sind auch nicht auffindbar, wenn sie überhaupt jemals existiert haben. Daher sehe ich in einem ungeschriebenen, überlieferten Kodex mehr
Gewichtigkeit als in einm Schriftstück....
*********night Mann
1.539 Beiträge
Vielleicht hab ich das undeutlich ausgedrückt: Codex ist die Bezeichnung für ein Schriftstück, nicht mehr, nicht weniger.

Hier ein Zitat aus Wikipedia, nachdem mir da offenbar kein Glauben geschenkt wird:

„Kodex oder Codex, Mehrzahl Kodizes bzw. Codices (lateinisch codex, Mehrzahl codices), bezeichnet ursprünglich einen Stapel beschrifteter oder zur Beschriftung vorgesehener Holz- oder Wachs­tafeln, später den von zwei Holzbrettchen umschlossenen Block gefalteter oder gehefteter Papyrus- oder Pergamentblätter. Im Lateinischen bedeutete codex (ursprünglich caudex) „Baumstamm“ oder „Holzklotz“, später auch „Buch“ oder „Heft“.“

Jetzt klarer?
**C:
Und befindet sich der Mafia-Kodex eventuell auch dort?

Nein, bei der Polizei bzw. auch Im Internet. Nach der Festnahme des Mafia-Bosses Lo Piccolo beschlagnahmte die sizilianische Polizei 2007 seine Unterlagen - und stieß auf einen Regelkodex für die Soldaten der Cosa Nostra.

http://www.spiegel.de/panora … bote-der-mafia-a-516480.html

*kaffee*
*******_58 Mann
81 Beiträge
@ Moonlit-Knight
du hast ja so Recht.
Wenn du allerdings auf Wikipedia nachsiehst, dann lese doch weiter.
Beide Texte von dort. Und ich glaube schon, dass wir hier darüber reden und nicht über beschriftete Holzbretter.

Quelle: Wikipedia
Der Ehrenkodex (auch frz. Comment) ist ein oftmals ungeschriebenes Regelwerk über Wohlverhalten. Der Duden bezeichnet ihn als „Gesamtheit der in einer Gesellschaft oder Gruppe geltenden, die Ehre und das ehrenhafte Verhalten betreffenden Normen“.[1]
Die Mitglieder von Berufsgruppen, Ständen und Kasten oder Orden unterwerfen sich und ihre Organisation diesen entweder im Laufe der Zeit allmählich entstandenen oder selbst verfassten Verhaltensregeln. Einerseits ist damit eine Unterwerfung unter einem Kodex verbunden mit entsprechenden Verpflichtungen. Innerhalb einer solchen Ordnung schreibt er aber auch Privilegien für seine Mitglieder vor, welche Nichtmitgliedern nicht gewährt werden. Wer sich dem Kodex unterwirft, darf von anderen erwarten, entsprechend behandelt und geachtet bzw. respektiert zu werden.
Oftmals werden Ehrenkodexe auch mafiösen Vereinigungen zugeschrieben (vgl. Organisierte Kriminalität). Insbesondere die Cosa Nostra prägte den Begriff der „Ehrenwerten Gesellschaft“, die ihre Regeln („leggi d'onore e d'omertà“) mündlich in ihrer Aufnahmezeremonie verkündeten und als Schwerpunkt das Schweigegebot der Omertà gegenüber staatliche Instanzen wie polizeiliche und juristischen Behörden formulierte. Ferner wird in den Regelungen ein unbedingter Gehorsam gegenüber der rapressentante – der eigenen „Familie“ – sowie unter „Ehrenmännern“ stets die Wahrheit zu sagen gefordert. Behauptungen, die Mafia würde nicht gegen Kinder und Frauen vorgehen oder auch dass ihre Größen sich für karitative Zwecke uneigennützig einsetzen würden, gehören jedoch nach dem Kriminologen Frank Neubacher in den Bereich der Fiktionalität

Ein Verhaltenskodex (engl. code of conduct) ist eine Sammlung von Verhaltensweisen, die in unterschiedlichsten Umgebungen und Zusammenhängen abhängig von der jeweiligen Situation angewandt werden können bzw. sollen. Ähnliche Konzepte findet man beim Ehrenkodex oder dem Moralkodex.
Im Gegensatz zu einer Regelung ist die Zielgruppe nicht zwingend an die Einhaltung des Verhaltenskodex gebunden – daher auch häufig der Begriff der freiwilligen Selbstkontrolle. Ein Verhaltenskodex ist vielmehr eine Selbstverpflichtung, bestimmten Verhaltensmustern zu folgen oder diese zu unterlassen und dafür Sorge zu tragen, dass sich niemand durch Umgehung dieser Muster einen Vorteil oder anderen einen Nachteil verschafft.
Es gibt Verhaltenskodizes, um Bestechungen in Verwaltung und Wirtschaft vorzubeugen, oder kulturell gewachsene Verhaltenskodizes, die in stiller Übereinkunft oder auch in schriftlich festgehaltener Form den Umgang von Menschen miteinander oder das Verhalten allgemein in bestimmten Regionen, Staaten oder auch religiösen Zusammenhängen wie Zeremonien regeln.
Im Unterschied zur zeitlich unbeschränkten Vorgabe einer Verhaltensweise ist eine Vorgehensweise oder ein Vorgehensmodell (engl. procedure model) ein Rahmenplan, der eine Folge von Handlungsabläufen für eine beschränkte Zeit, beispielsweise im Zusammenhang mit einem Veränderungsprozess (engl. change management) vorgibt.
*********night Mann
1.539 Beiträge
Tja, all das mag sein, wobei hier auch mal angenommen werden darf, dass diese Dinge auch schriftlich irgendwo fixiert waren - selbst wenn das nicht der Fall war, so bleibt doch die Frage nach dem Inhalt bestehen. Das war doch der Ausgangspunkt, oder?

"Sich einem Kodex unterwerfen" - mich würde nach wie vor der Inhalt interessieren. Und damit meine ich an sich keine Dinge, die einem der gesunde Menschenverstand schon sagt.
*******_58 Mann
81 Beiträge
Ich denke mal, dass es in vordigitaler Zeit in jedwelchen Gruppen dazu Aufzeichnungen gegeben hat. Soweit ich mich erinnere, haben u.a. auch Matthias T. J. Grimme in seinem BDSM-Handbuch, z.B. Kapitel 8, er nennt es Knigge, dazu geschrieben.

so kommen wir zu Marenas Ausgangsfrage zurück:
Ja, ich fühle mich als Dom einem Kodex verpflichtet.
Dieser beinhaltet unter Anderem ein Tabu fremder vergebener subs, eine Nichteinmischung in fremde Sessions, ein respektvoller Umgang mit anderen, ein Fotografieverbot, ein Nichtouten Anderer, ein nicht Werten des BDSM der Anderen und ein Eingreifen, wenn ich merke, dass es für sub gefährlich wird.

das fällt mir spontan ein.
*********night Mann
1.539 Beiträge
Es geht also um Regeln... gut, das ist das, was ich wissen wollte. Besten Dank *g*
*******_58:
Ich denke mal, dass es in vordigitaler Zeit in jedwelchen Gruppen dazu Aufzeichnungen gegeben hat. Soweit ich mich erinnere, haben u.a. auch Matthias T. J. Grimme in seinem BDSM-Handbuch, z.B. Kapitel 8, er nennt es Knigge, dazu geschrieben.

Gemeint ist natürlich das SM-Handbuch von Matthias T. J. Grimme!

Im Kaptiel 8 (Knigge) gibt es eine kleine Zusammenfassung aus "Geschichte der O" und "Venus im Pelz", Sklavenstellungen, Anreden usw...

*kaffee*
**C Mann
12.143 Beiträge
Gemeint ist natürlich das SM-Handbuch von Matthias T. J. Grimme!

...ich würde das aber nicht als einen Kodex betrachten. Für mich ist das höchstens ein Leitfaden....
*******_58 Mann
81 Beiträge
er hat nicht einen Kodex aufgeschrieben, sondern Dinge, die im Kodex enthalten sind /sein können.
*********W_nw Mann
53 Beiträge
Ein Codex aus ??? ist keiner...
Wenn ich mir die Diskussion so anschaue, es gibt sicher eine Art Ehrenkodex, aber der ist sehr persönlich und nicht klar definiert.
Für mich unterscheidet dieser sicht nicht von dem Kodex für das allgemeine alltägliche Miteinander.

Wenn es einen klaren Kodex für dominant ausgerichtete Personen gäbe und dieser klar wäre, gäbe es keine Dikussion.

Die Diskussion hier bezieht sich auch weniger auf sachliche Inhalt als vielmehr auf formale Dinge und ob überhaupt.

Ich habe in den letzten Tagen nachgedacht ob man dann nicht einfach einmal einen neuen Thread aufmacht und versucht einen Kodex schriftlich zu formulieren.

Kam aber zu dem Entschluss, wird nicht gehen etwas aufzustellen was von einer Mehrheit anerkannt wird. Sehr viele werden sofort Ausnahmen bringen... und dann sind wir schnell bei einem GESETZGEBUNGSAKT.

Also kann ein Kodex nur eine Art von einer Mehrheit getrangener Vorschlag zum Umgang miteinander sein.

...und hierzu haben doch die denkfähigen Menschen durch ihre Erziehung hoffentlich einiges mit auf dem Weg bekommen.

... einen besonderen Kodex für dominant ausgerichtete Personen sehe ich nicht, außer, dass die Ansprüche hier höher sein können/sollten, da hier Führung und Klarheit im Handeln mehr als sonst ausgeprägt sein sollten.

...
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