Subs und Ihr Alltagsleben mit einem Dom
Liebe Kelis,
du hast ja meinen Schatz mal kennengelernt. Angefangen hat unsere Beziehung als reine sexuelle Spielerei. Je wilder, desto besser. Sie gab sich in diesen wenigen gemeinsamen Stunden völlig in meine Hände, zuckte natürlich in den DS-Aktionen erst mal, wenn es an ihre Scham- oder Schmerzgrenzen ging, ließ es jedoch letzlich mit sich geschehen, ließ sich dabei fallen und wurde mit geilen Erlebnissen "belohnt".
Dann kam die Liebe ins Spiel.
Ich sah nun mehr und mehr die Frau, den Menschen, den ich begehre und liebe.
Aus der "Spielerei" eine echte, liebevolle Partnerschaft.
Damit wurde es aber auch für beide Seiten ein wenig komplizierter.
Aus Respekt und Achtung ihr gegenüber gehe ich bei einigen Sachen (vor allem im Bereich subission und disgrace) nicht mehr so weit wie früher. Ich nehme wesentlich mehr Rücksicht auf sie und gehe viel sanfter mit ihr um.
Aus der anfänglichen eher DS-orientierten Spielerei
wurde eine gemeinsam die Geilheit auslebende Beziehung mit eher SM-garnierten Stunden.
Auffallend dabei ist nur, dass das einstmals "willenlose Objekt" jetzt schon des öfteren sagt "autsch, da zwickts"
Dabei versuche ich strikt zu trennen. Ich will ja schließlich eine Partnerin, mit der ich mich auch Augenhöhe unterhalten kann, die ihrer Frau steht, die ihr eigenen Entscheidungen trifft, die mir Kontra gibt und die manchmal auch mir sagt, wo's langgeht.
Nur wenn wir das Halsband anlegen, erwarte ich halt eine gewisse "Rollentreue" - klingt blöd, ich weiss, finde aber grade keine bessere Beschreibung.
Allerdings knallen wir immer wieder mal zusammen.
Und zwar gerade wegen des vermeintliche "Macht ausübens" im Alltag.
Ich bin über 40, gestanden im Leben, nehme oft kein Blatt vor den Mund und sage daher auch, was ich denke.
Damit will ich meinem Schatz jedoch keineswegs vorschreiben, was sie zu tun hat. Hin und wieder wird das allerdings als eben solches aufgefasst. Und dann kommte es aufgrund der Befürchtung unterdrückt zu werden und sich aufgeben zu müssen zu hitzigen Gesprächen
Wie es letztlich jedes Paar für sich austariert ist individuell.
Aber je mehr Frau Angst hat sich abzugeben, desto mehr wird sich der eine Mann eher zurückziehen und weniger herausfordern - weil "sie es ja nicht geschehen lassen will", und dann wird's fad - der andere wird vielleicht gerade deswegen noch mehr auf's Gas steigen, um den Reiz zu steigern.
Klar werden müssen sich beide, wo und wie sie ihre Grenzen ziehen.
Wobei die Grenze "BDSM im Sex - Gleichberechtigte Partner im Alltag" auch nicht unbedingt problemlos ist. Sobald Mann sich irgendwie zu Alltäglichem bestimmender äussert, befürchtet Frau möglicherweise, dass er damit versucht sie zu dominieren.
Und dann: wie stellst du dir das vor ? Der Partner, der dich achtet, respektiert und dein Ding machen lässt, packt dich plötzlich, wenn du von der Arbeit heimkommst bei den Haaren, schleift dich ins Bad, drückt dich zu Boden, pisst dich in deinem schicken Business-Kostüm an, verpasst dir noch nen deepthroat, lässt dich liegen und geht Kaffee machen - für euch beide. War das nun eine DS-Aktion, über ein Übergriff in deinen selbstbestimmten Alltag ?
Wie sagt Laborhase:
Ich finde es grundsätzlich Problematisch, mich in einer Beziehung zu unterwerfen, weil ich dann Angst bekomme, auch in anderen Bereichen an Boden zu verlieren.
Versucht der andere wirklich dich in ganz fieser Art als Mensch zu brechen, oder ist es nur die eigene Angst, die klinische SM-Ebene könnte ins wahre Leben überschwappen.
An die Herren: Wenn ihr für 24 Stunden, 7 Tage die Woche ein stilles, willenloses Wesen sucht, das jederzeit alles mit sich machen lässt und dass jede Anweisung ohne zu hinterfragen bedingungslos erfüllt, dann kauft auch einen Hund und verbringt viel, viel Zeit mit ihm auf dem Übungsplatz.
An die Damen: Ob, wann und was ihr abzugeben bereit seit, ist immer euere eigene Entscheidung. Das kann niemand von euch einfordern. Und ihr könnt euere Entscheidungen jederzeit revidieren. Also keep cool, keine Angst, have fun und macht den Mund auf, wenn was nicht passt.