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Hörigkeit, Abhängigkeit, Beziehungssucht

******nig Mann
24.831 Beiträge
Hörigkeit, Abhängigkeit, Beziehungssucht
mal unabhängig davon, wo man im einzelfall die grenzen dazu ziehen mag, wo das eine oder das andere anfängt bzw aufhört, ist es doch so, dass es zunächst mal negative assoziationen hervorruft. zumindest bei mir.

jedoch der zweite reflex sagt dann ähnlich wie bei vanbruns:
was ist eigentlich negativ daran, süchtig nach dem partner zu sein? bin ich es nicht selbst auch? klar bin ich abhängig von ihr, denn geht es ihr nicht gut geht es mir auch nicht gut. unsere gefühlswelten entwickeln sich parallel zueinander, also bin ich abhängig. wenn sie nicht bei mir ist geht das eine weile, mal weniger, mal mehr, gut, aber irgendwann vermisse ich sie einfach. ist das eine sucht?

diese begriffe kann man eben durchaus auch positiv belegen! die frage ist doch von daher eigentlich eher:
wo ist die grenze von einer gesunden abhängigkeit (im sinne von "ich brauche dich, denn ich liebe dich") zu einer ungesunden? wo fängt es an die person dahinter zu zerstören?

das ist mir im moment zu komplex um es zu formulieren, in verständliche sätze zu packen, denn das ist im endeffekt auch immer NUR sehr individuell zu beantworten. aber es kann wohl ein denkanstoß sein denke ich... *g*
Solange beide Partner damit Glücklich sind... ?
Was / wen stoert es dann ?
Es fängt an zu stören, wenn die Beziehung auseinander geht und ein Teil merkt, dass er ohne den anderen Teil nicht mehr lebensfähig ist!
*****uns Mann
4.072 Beiträge
Es fängt an zu stören, wenn die Beziehung auseinander geht und ein Teil merkt, dass er ohne den anderen Teil nicht mehr lebensfähig ist!

´Nicht mehr lebensfähig´ ist ein arg großes, mutmaßendes Wort mit einem relativ geringen Wahrheitsgehalt.

Wer vor einer Beziehung bereits so ihr mögliches Ende mit Angst im Herzen trägt, kann nicht wirklich frei sein, irre intensiven Wir-Beide-Gefühlen Leine zu geben.
Ich finde, es hängt immer davon ab, was man unter den Begrifflichkeiten versteht.

Bin ich von Jemanden abhängig oder gar hörig, dann sehe ich nur noch diesen Menschen als meinen Lebensinhalt/ Mittelpunkt. Meine Bedürfnisse stehen hinten an, existieren nicht mehr.

Geht dann diese Beziehung zu Ende, egal ob durch Trennung oder Tod, stehe ich alleine da, habe aber meine Bedürfnisse aus den Augen verloren. Mein Lebensmittelpunkt ist verloren und ich glaube, dass diese Menschen es sehr schwer haben wieder ins "normale" Leben zurück zu finden.

Von daher ist Abhängigkeit und Hörigkeit in meinen Augen eine gefährliche Angelegenheit. Und damit meine ich jetzt nicht, dass ich meine sexuellen Bedürfnisse in unserer D/s Beziehung, zurückstelle, um SEINE Bedürfnisse zu befriedigen! *zwinker*

Luna
*****s40 Mann
1.746 Beiträge
Diese
drei Begriffe kommen mir sehr bekannt vor... Eine gute Bekannte von uns hat über 16 Jahre in so einer Beziehung gelebt. Ohne es zu merken oder wahr zu nehmen. Erst als es zum Ende der Beziehung zu einem "Supergau" kam, hat sie gemerkt was los ist. Und das erwachen ist nicht lustig...Mus man sich doch eingestehen das man gar kein eigenständiger Mensch mehr ist. Das man seine Verantwortung für sich kommplett und dauerhaft abgegeben hat... ich behaupte mal das man da nicht alleine wieder auf die Beine kommt, und einen Therapeuten braucht...
Stichchwort eigenständige Person
Das Thema wird hier wirklich mal ohne nennenswerte Ausrutscher diskutiert - sehr angenehm.
Schön, dass die unangebrachten Beiträge nicht weiter berücksichtigt wurden - DANKE.

Wann ist man eine eigenständige Person und wann hört man auf diese zu sein?
Immer. Nie. Sind die Anworten auf beide Fragen.

Wir sind Mitglieder einer Gesellschaft.
Partner einer Beziehung.
Angehörige einer Familie.

Wir sind alle irgendwie in einer Abhängikeit, auch die, die meinen auf alle verzichten zu können, benötigen genau diese um sich abzugrenzen. Von der Produktion von Lebensmitteln und Bekleidung et c. mal ganz abgesehen.

Die Fragestellung bezieht sich sicherlich auf Partnerschaften und der Spruch mit dem Topf und Deckel passt sicher gerade in speziellen Beziehungen.

Je spezieller eine Partnerschaft wird, desto "abhängiger" wird man auch vom Partner.
Ich denke der Begriff "Hörigkeit" hat in vielen Fällen auch mit "Sucht" zu tun. Und es hängt auch immer vom Partner ab, wie stark er diese Hörigkeit, Abhängikeit ausnutzt und damit auch fördert.
Wie hier schon oft geschrieben wurde:
Solange es beiden gut geht, warum nicht....??
Solange es dem Süchtigen in seinem Rausch gut geht... warum nicht???

Die Beurteilung was gesund oder schon krankhaft ist, kann hier sicher nicht befriedigend erläutert werden und soll es ja auch nicht.

Meine eigenen Assoziationen sind hier kurz diese:
Hörigkeit...ist natürlich in gewissem Maße gewünscht
Abhängikeit.... besteht auf beiden Seiten
Beziehungssucht... Harmoniesucht... "Sucht" hat auf jeden Fall negativen Charakter.

Ich wünsche Euch (k)einen Kaufrausch, aber einen
Rausch des Glücks, zu den Feiertagen.

L.C.

P.S.
Als Mutter bin ich auch für meine Familie da, und sehe mich da nicht gerade als Bullterrier ( obwohl die Größe passt) sondern als Löwin.
********e_ni Frau
996 Beiträge
Abhängigkeit
Bin ich von Jemanden abhängig oder gar hörig, dann sehe ich nur noch diesen Menschen als meinen Lebensinhalt/ Mittelpunkt. Meine Bedürfnisse stehen hinten an, existieren nicht mehr.


Lässt sich aber derjenige, von dem du abhängig bist, im selben Maß auf dich ein, stellt er deine Bedürfnisse in den Mittelpunkt und du kannst sie gar nicht verlieren. Dann achtet beide gegenseitig ihr Glück, ihre Bedürfnisse und ihre Wünsche. Man beschäftigt sich ganz automatisch mit dem eigenen Inneren, um es dem anderen mitteilen zu können.
*******iel Frau
704 Beiträge
@Loeffelchen
Stimmt - Sub, die gerade mit psychologischer Dominanz elektrisiert wird, kann sehr glücklich sein, wenn Dom den Zugang zu ihren Knöpfchen gefunden hat, aber die muss man erst mal gefunden haben und gelingt nicht mit jedem.

Ich hab es schon einige Male erlebt und ich kann nur sagen, dass es eines der schönsten Gefühle ist, wenn man DS auch mental verspüren darf. Für mich ist gerade die psychologische Dominanz die Essenz im BDSM, die mich triggert und an einen Dom "bindet".....-
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Hörigkeit ist m.E. ein neutraler Begriff der noch keine Wertung beinhaltet. Ich dachte schon, dass devote Menschen mehr oder weniger bewusst danach streben. Zu jemand zu gehören, auf jemand zu hören. Eine gewisse gewollte, angestrebte Abhängigkeit.

Negativ wird es m.E. erst, wenn ein Mensch einem anderen Menschen hörig ist, der ihm schaden will. Der ihn nicht annimmt und akzeptiert.

Ich bekomme einen Fluchreflex wenn ich merke, dass ich ein Gefühl der Abhängigkeit von einer Situation oder einem Menschen habe. Da bin ich zu sehr Kontrollfreak. Ich kann diese Macht über mich niemand zugestehen. Unkritisch sehe ich das aber nicht.

Was ist Beziehungssucht? Den Begriff kenne ich nicht. Ich dachte die meisten Menschen hätten eine Art bio-chemischen Drang nach einer Verbindung mit einem oder mehreren anderen Menschen. Mit meinen Freundinnen habe ich ja auch Beziehungen oder mit meiner Familie. Und da bin ich schon zwanghaft - ich möchte gerne Beziehungen zu anderen Menschen haben. Unbedingt.
*****696 Mann
24 Beiträge
hm ich definiere "hörig" auch definitiv negativ. und dabei spielt es
keine rolle, ob ein mensch aktiv schaden möchte oder die situation
verkennt, es eigentlich gar nicht böse meint, aber seinen einfluß und
seiner verantwortung nicht bewußt ist.

führt man eine beziehung (egal im welchem sinne jetzt), ist man darauf
angewiesen, dass man sich irgendwie anpaßt. es ist ganz natürlich,
wenn man auf seinen partner eingeht od auch hin und wieder zurück
steckt. die grenze der handlungen mögen zwar sehr schwammig und
schwimmend sein. die grenze zwischen "postitiv" und "negativ" ist
aber eigentlich sehr deutlich. sobald man anfängt nur noch für den
partner zu leben, zurück steckt und eigene verluste völlig ignoriert.
ist es defintiv negativ.

natürlich kann man sagen "ja wieso, jedem das seine" tja, so lang
man diese situation jetzt so beläßt mag es ja auch völlig in ordnung
SCHEINEN. sobald diese verbindung aber aus den fugen gerissen wird, wird der "abhängige" teil es sehr schwer haben wieder auf die
füße zu kommen.

wir menschen sind nun mal induvidien und keine symbointen. es gibt
immer wieder situationen, dass man komplett allein da steht. da kann
man seine verantwortung eben nicht auf einen anderen übertragen.


ganz blödes beispiel wenn sub im keller eingesperrt ist und dom fährt
mal eben einkaufen, hat nen tödlichen unfall, was dann? ein total
höriger sub, der von seinem/r dom komplett abhängig ist, wird es
sehr schwer haben weiter zu machen. abgesehen das er erstmal aus
seiner zelle raus muß. sowas ist verantwortungsloses handeln und
kann (muß nicht zwangsläufig ABER KANN) eben gravierende schäden
hinterlassen. PUNKT

natürlich kann es wahnsinnig reizvoll sein im spiel die verantwortung
abzugeben und sich auf seinen partner 100%ig zu verlassen. und
genau dann hat der partner die verantwortung, damit sorgfältig
um zu gehen und diese person auch aus dem himmel wieder herunter
zu holen und wieder sicher landen zu lassen. damit er/sie wieder
für sich entscheiden kann und für sich leben kann. jemand der sich
selbst aufgibt, lebt in einem rausch zustand. es ist wie eine sucht,
vergleichbar mit zb spielsucht, wenn jemand den ganzen tag vor
dem rechner hängt und seine sorgen, ängste und nöte zur seite
packt und in einer virtuellen welt sein glück sucht.
die person ist in dem moment "glücklich" aber ist es gut was da
passiert? nein. läßt sich die person helfen, oder kann ich ihr helfen?
das steht dann schon wieder auf einem anderen zettel. klar ist,
mit verständniss erreiche ich die person jedenfalls viel besser, als
wenn ich sie verurteile od ihr falsches handeln vorwerfe.


wenn sich jetzt jemand angegriffen fühlt, dann tut es mir leid, dass
liegt nicht in meiner absicht. ich schreibe keinem vor wie er zu leben
hat. man kann die "grenze" ja auch unterschreiten und wenn es
dann kritisch wird, sich doch wieder berappeln. dann beweist man
stärke und man kann wieder selbständig agieren. natürlich muß jeder
für sich seinen weg beschreiten und da werd ich auch keinen dran
hindern.
Unter Beziehungs_sucht habe ich noch nie gelitten, eher das Gegenteil war der Fall, daher kann ich mir das schwerlich vorstellen.

Abhängigkeit ist für mich eher ein zwanghaftes Verlangen in einer Beziehung oder nach einer bestimmten Sache.

Hörigkeit im Dom/dev Kontext ist für mich nicht mehr negativ besetzt, gegenüber der Vergangenheit, wo ich mich immer mit ausnehmender Renitenz dagegen gewehrt habe, weil ich das Gefühl hatte, noch nicht wirklich angekommen zu sein, nicht wirklich angenommen worden zu sein.

Heute gehört Hörigkeit für mich zu einer D/s Beziehung dazu.Ich will hörig sein, auf diesen einen Menschen "hören", nur ihm all das zugestehen, was sonst keinem ge_hört.Meinem Willen seinem unterordnen.Das fängt anfangs mit Kleinigkeiten an und je mehr ich mich darauf einlasse und merke, wie er damit umgeht, umso höriger werde ich, umso mehr höre ich auf ihn, bis zu dem Punkt, an dem ich mich ihm gänzlich unterwerfe und ihm mein Wohlergehen, meine Lust, meine Angst, meine Scham, meine Schwäche gänzlich in die Hände gelegt habe.Er trifft an diesem letzten Punkt die endgültigen Entscheidungen, diesen Bereich meines Lebens betreffend.

Und das bestimme ich anfangs vollkommen aus der Freiwilligkeit heraus und in dem Gefühl, das er damit verantwortungsvoll umgehen könnte, bis ich ganz sicher bin, das es so ist, bis mein Bauchgefühl das endgültige OK gibt.
Diese Art der "freiwilligen" Hörigkeit hinterfrage ich am Ende nicht mehr, weil ich ihn nicht mehr hinterfrage, weil er sich diese Art, vollkommen auf ihn zu hören, "verdient" hat durch Handlungen, die mir zeigen, das er weiß, worauf er sich da einlässt und das er bereit und willens ist, die Verantwortung, die sich daraus ergibt, auf sich zu nehmen. Also passiert Hörigkeit für mich nur in beiderseitigem Verlangen danach.

Menschen, die ein ungutes Gefühl dabei haben, werden schon aus Selbstschutz kaum in die Verlegenheit kommen.

Und nicht zuletzt...Was ist ohne Risiko im Leben?

Natürlich kann Top plötzlich versterben und der Devote steht alleine da. Aber ist es wirklich immer besser, das Leben und Fühlen nur auf "Was wäre wenn" und "Was könnte alles passieren" zu beschränken?

Das Leben ist kein langer, ruhiger Fluss und erst am Ende wissen wir ob unsere Entscheidungen in den jeweiligen Situationen immer die richtigen waren.
Ich weiß ja nicht, aber das was du beeschreibst ist in meinen Augen keine Hörigkeit, sondern Unterwerfung! *nixweiss*

Luna
Ich kann`s auch in einem Satz sagen...Sub gehorcht am Ende bedingungslos, weil sie auch bedingunglos gelernt hat zu vertrauen.

Und wer bedingungslos vertraut, kann sich auch bedingungslos unterwerfen ohne Angst...

Das Eine führt für mich zum Anderen. Das heißt nicht, das es jeder so fühlen muss.

Und wer sich letztendlich bedingungslos unterwirft ist hörig... in meinen Augen.

Und ich hoffe, jetzt kommt nicht die Frage mit dem Sprung von der Brücke o.ä. und ob man das dann auch machen würde *zwinker*

Nein, denn ein Mensch, dem ich vertraue, traue ich dann auch nicht solche unsinnigen Dinge zu.


VG Arion
Ne, die Frage nach der Brücke kommt nicht, denn ich verstehe ganz genau, was du meinst.

Wir sehen das genauso! Nur, wenn ich mich IHM bedingungslos unterwerfe, weil ich IHM eben unendlich vertraue, ist es keine Hörigkeit!

Hörigkeit fängt für mich da an, wo ich keinen eigenen Willen mehr habe und blind alles tue, ohne selber noch zu denken! *grins*

Ich könnte ohne IHN nicht mehr exestieren!

Und das ist in meinen Augen nicht erstrebenswert!

Luna
******ico Paar
5.756 Beiträge
Vom
eigentlichen Sinn her, ist Hörigkeit bestimmt nicht das, was du da beschrieben hast, Arion.

Aber du hast mir eine wunderbare Interpretation, eine mögliche Sichtweise geschenkt.

Danke schön.

Liebe Grüße Runa
LIEBE / sm_maerchenfee
...bestimmt und empfindet jeder anders. Natürlich hat es auch mit unseren vergangenen Erfahrungen zu tun, wie in der Kindheit.

Es kommt immer darauf an, ob es selbstbestimmt ist.

Hörigkeit

Als Hörigkeit bezeichnet man die zeitweilige oder andauernde Unterwerfung des eigenen Willens unter den Willen einer zweiten Person. Gezwungen oder aber auch freiwillig!

Abhängigkeit

In diesem Fall geht es wohl um Abhängigkeit einer anderer Person gegenüber. Obwohl das völlig egal ist. Abhängigkeit von Sex oder von Alkohol oder Zigarretten oder Drogen anderer Art.
Es ist immer eine Ersatzbefriedigung um sich das Leben scheinbar schöner und leichter zu gestalten.

Beziehungssucht

Sucht, ähnlich wie Abhängigkeit. Sucht = suchen. Es soll mir besser gehen, ich suche etwas was mir gut tut und halte mich daran fest.

...


Alles hat mit Liebe und Ehrlichkeit zu tun.
Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, wenn sie auch so schmerzt.
Liebe zulassen, lernen...

Wir sind alle individuell, einzigartig, als dass Deine Frage eindeutig beantwortet werden kann.
***va Frau
3.500 Beiträge
Heute gehört Hörigkeit für mich zu einer D/s Beziehung dazu.Ich will hörig sein, auf diesen einen Menschen "hören", nur ihm all das zugestehen, was sonst keinem ge_hört.Meinem Willen seinem unterordnen.Das fängt anfangs mit Kleinigkeiten an und je mehr ich mich darauf einlasse und merke, wie er damit umgeht, umso höriger werde ich, umso mehr höre ich auf ihn, bis zu dem Punkt, an dem ich mich ihm gänzlich unterwerfe und ihm mein Wohlergehen, meine Lust, meine Angst, meine Scham, meine Schwäche gänzlich in die Hände gelegt habe.Er trifft an diesem letzten Punkt die endgültigen Entscheidungen, diesen Bereich meines Lebens betreffend.


Der letzte Teilsatz ist für mich der entscheidende. Bin ich ihm hörig, wenn er eben nur in gewissen Teilen meines Lebens die Entscheidungen trifft? Bin ich ihm tatsächlich hörig, wenn ich ihn vielleicht sogar alle Entscheidungen treffen lasse, weil ich ihm so vertraue, dass ich weiss, dass er nichts von mir verlangen wird, was mir wirklich schadet?

Da ich sehr devot bin, bin ich ein Mensch, der sich sicher in vielen Teilen des Lebens unterwerfen und daraus sehr viel Zufriedenheit ziehen könnte. Aber ist es wirklich Hörigkeit, wenn ich mich komplett unterwerfe, weil ich weiss/denke, dass er nichts tun wird, was mir wirklich schadet? Ist das dann nicht einfach "nur" sehr starkes Vertrauen? Ist es wirklich Hörigkeit, wenn ich mich komplett unterwerfe weil das neben dem Persönlichkeitsteil halt auch noch Teil meiner Sexualität ist und mich geil macht? Wenn das Hörigkeit ist, dann ja, dann ist für mich dieser Begriff positiv besetzt. Als Sub/Sklavin kann Hörigkeit für mich erstrebenswert sein.

Hörigkeit weckt in mir aber eben auch negative Assoziationen. Wenn ich zB meinen gesamten Freundeskreis aufgebe, wenn ich meinen Job aufgebe und mich vollkommen isolieren lasse, wenn ich dabei unglücklich bin und trotzdem nicht anders kann, als dem Menschen der mir das alles befiehlt zu gehorchen - dann ist das auch Hörigkeit und in keiner Weise mehr positiv besetzt. Und ich bei mir denke, dass mir da mein gesunder Menschenverstand und meine Eigenliebe zuvorkommen würde (meistens passieren aber solche Dinge ja schleichend, ich kenns glücklicherweise nicht aus eigener Erfahrung).

Ich denke, im BDSM-Kontext kann Hörigkeit durchaus positiv besetzt und romantisiert werden. Aber dabei sollte man nicht vergessen, dass mal quer durch alle Lebensweisen und Schichten hindurch gesehen, Hörigkeit sehr viel Negatives beinhalten kann.
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