Ich finde diese Diskussion um den Begriff Spiel sehr spannend, weil er mich sehr zum Nachdenken anregt, besonders der lange Text von apoidea_a . Danke dafür! Ich liebe es, über Sprache nachzudenken, denn dabei denken wir immer auch über uns selbst nach.
Meine Gedanken zu Spiel / spielen: In der deutschen Sprache bezeichnen wir damit Tätigkeiten, die keinem äusseren Zweck dienen und die wir nicht ausüben, um zu überleben rsp. um den Lebensunterhalt zu gewährleisten, sondern deren Zweck einzig und allein in sich selbst liegt. Es wird damit nichts erreicht, ausser dass es Freude bereitet oder der inneren Befriedigung dient. Natürlich gibt es mittlerweile Abweichungen davon, "Spieler*innen", die mit ihrem Spiel Milionen verdienen, und "Arbeit", die eigentlich mehr einem Spiel gleicht, doch das sind m.E. eher Abweichungen von dem, wie es ursprünglich mal gedacht rsp. gelebt wurde (oder wurde Fussball, Schach oder Musik dazu erfunden und gelebt, um damit Geld zu verdienen?). Insofern gibt es in meinen Augen für BDSM (oder auch andere sexuelle "Spiel-"Arten) keinen besseren Begriff als Spiel. Oder geht es dabei etwa um unser Leben, unsere Existenz oder sonst etwas Wichtiges? Wenn es um den Lebensunterhalt geht, nennen wir es ja auch nicht mehr Spiel (schliesslich sprechen wir bei professionellen Dominas oder anderen Liebesdienstanbieter*innen nicht von Sex-Spieler*innen sondern von Sexarbeiter*innen).
Wenn dann aber manche Menschen unter den vielen, sehr vielen Bedeutungsfacetten des Wortes Spiel nur die von "Schauspiel" oder "etwas vorspielen" verstehen, Bedeutungen, die nur eine kleine Minderheit der Verwendung des Wortes ausmachen, sollte man sich schon überlegen, was da getriggert wird. Ist es einem so wichtig, dass das, was man macht etwas unglaublich ernstes ist? Ich nehme ja immer wieder mit Erstaunen wahr, wie wichtig, ja fast lebenswichtig es manchen Herren zu sein scheint, dass ihr BDSM etwas unglaublich ernstes und ernstzunehmendes ist und sich unglaublich stark abhebt von den Spielarten des gemeinen Volkes. Ich muss mich manchmal zusammenreissen,um mich darüber nicht allzu sehr lustig zu machen, denn ich finde, dass es jeder Mensch verdient, respektvoll behandelt zu werden. Insofern dürfen die ihr Spiel weiterhin sehr ernst nehmen (wie ja manche Menschen auch zu meinen scheinen, dass vom Fussball der Fortbestand des Planeten abhängt), sie können es von mir auch mit einem ganz ernsten Wort bezeichen, sie gehen dann halt an die BDSM-Arbeit oder ziehen in den BDSM-Krieg - ich für meinen Teil geniesse derweil das wunderschöne Spiel mit meiner Sub, das mir nicht mehr und weniger gibt als grosse Freude und Zufriedenheit.
Meine Gedanken zu Spiel / spielen: In der deutschen Sprache bezeichnen wir damit Tätigkeiten, die keinem äusseren Zweck dienen und die wir nicht ausüben, um zu überleben rsp. um den Lebensunterhalt zu gewährleisten, sondern deren Zweck einzig und allein in sich selbst liegt. Es wird damit nichts erreicht, ausser dass es Freude bereitet oder der inneren Befriedigung dient. Natürlich gibt es mittlerweile Abweichungen davon, "Spieler*innen", die mit ihrem Spiel Milionen verdienen, und "Arbeit", die eigentlich mehr einem Spiel gleicht, doch das sind m.E. eher Abweichungen von dem, wie es ursprünglich mal gedacht rsp. gelebt wurde (oder wurde Fussball, Schach oder Musik dazu erfunden und gelebt, um damit Geld zu verdienen?). Insofern gibt es in meinen Augen für BDSM (oder auch andere sexuelle "Spiel-"Arten) keinen besseren Begriff als Spiel. Oder geht es dabei etwa um unser Leben, unsere Existenz oder sonst etwas Wichtiges? Wenn es um den Lebensunterhalt geht, nennen wir es ja auch nicht mehr Spiel (schliesslich sprechen wir bei professionellen Dominas oder anderen Liebesdienstanbieter*innen nicht von Sex-Spieler*innen sondern von Sexarbeiter*innen).
Wenn dann aber manche Menschen unter den vielen, sehr vielen Bedeutungsfacetten des Wortes Spiel nur die von "Schauspiel" oder "etwas vorspielen" verstehen, Bedeutungen, die nur eine kleine Minderheit der Verwendung des Wortes ausmachen, sollte man sich schon überlegen, was da getriggert wird. Ist es einem so wichtig, dass das, was man macht etwas unglaublich ernstes ist? Ich nehme ja immer wieder mit Erstaunen wahr, wie wichtig, ja fast lebenswichtig es manchen Herren zu sein scheint, dass ihr BDSM etwas unglaublich ernstes und ernstzunehmendes ist und sich unglaublich stark abhebt von den Spielarten des gemeinen Volkes. Ich muss mich manchmal zusammenreissen,um mich darüber nicht allzu sehr lustig zu machen, denn ich finde, dass es jeder Mensch verdient, respektvoll behandelt zu werden. Insofern dürfen die ihr Spiel weiterhin sehr ernst nehmen (wie ja manche Menschen auch zu meinen scheinen, dass vom Fussball der Fortbestand des Planeten abhängt), sie können es von mir auch mit einem ganz ernsten Wort bezeichen, sie gehen dann halt an die BDSM-Arbeit oder ziehen in den BDSM-Krieg - ich für meinen Teil geniesse derweil das wunderschöne Spiel mit meiner Sub, das mir nicht mehr und weniger gibt als grosse Freude und Zufriedenheit.