Was braucht ein Masochist?
Das Thema dieser Frage entstand aus der jüngsten schönen Diskussion - was ein Sadist braucht. Ich habe schon eine Weile darüber nachgedacht, und was braucht ein/e Maso? Ich kenne mich und meine Neigungen ziemlich gut und weiß, wie es in meinem Kopf funktioniert, und wie ist es bei anderen? Und ich habe eine Theorie bekommen in einer privaten Diskussion mit meiner Freundin, einer Psychologin - die Natur des Masochismus ist noch Dissoziation und ein Versuch, eine negative Erfahrung mit positiver Verstärkung zu erleben, die in BDSM durchaus machbar. Oder ist das etwas anderes?
Meine Kindererfahrung passt perfekt in diese Theorie. Ich wurde als Kind stark und brutal bestraft und den Wunsch nach Schmerz hatte ich schon sehr früh in der Kindheit. Das gleiche erklärt sich für mich in meinem späten Interesse an Spanking, obwohl ich viele andere Arten von Schmerz gerne akzeptierte und erotisieren konnte. Schlagen war fest in meinen Kopf mit den Kinderstrafen verbunden und hat dazu geführt, dass ich auf keinem Fall für mich Spanking akzeptieren konnte und mich niemand schlagen durfte. Bis ein Spanking-Partner auftauchte, der mir beibrachte, Spanking zu lieben und es nicht als Strafe, sondern als Zeichen der Liebe anzunehmen.
Das heißt, ich glaube mein Kindheits-Trauma kam für mich in Form von Masochismus in einem bewussten Alter heraus. Und ja - ich mag es nicht kategorisch zu leiden und Schmerzen zu ertragen. Ich bin nicht submisiv und für mich ist Schmerz keine Strafe. Aber wenn ich Gefühle für einen Partner habe, kann ich ruhig und glücklich ziemlich ernste Einflüsse ertragen und wenn er mein Leiden braucht, werde ich leiden, weil es ihm Freude bereitet. Liebe bis zum Schmerz.
Nach meiner Theorie habe ich meinen psychischen Schmerz in einen körperlichen umgewandelt und jetzt kann m ich das Vergnügen daraus ziehen. Schmerzen, die ich seit meiner Kindheit kenne.
Wie ist das bei Euch?