*******teel:
Was glaubst Du lieber TE denn, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass die von Dir erwähnten "Krankheitsbilder" tatsächlich in der Realität aufeinander treffen?
Nur weil etwas möglicherweise (ich kenne die Statistik nicht, du kennst sie nicht, und selbst wenn unter 80 Millionen Menschen nur 2 Millionen betroffen sind nutzt diese statistische Unwahrscheinlichkeit gar nichts, wenn man selbst einer derjenigen ist, die einen solchen Partner gerade vor sich knien haben) selten ist bedeutet es ja nicht, dass es nicht vorkommt.
Ich kenne die Statistik nicht, du kennst sie nicht, und selbst wenn unter 80 Millionen Menschen nur 2 Millionen betroffen sind nutzt diese statistische Unwahrscheinlichkeit gar nichts, wenn man selbst einer derjenigen ist, die einen solchen Partner gerade vor sich knien haben.
Reden kann man also erstmal über alles.
Auch finde ich die Frage schon grenzwertig, denn wer will Menschen die krank sind, ihre Sexualität reglementieren oder sie gar absprechen (das hatten wir doch schon mal vor etwa 80 Jahren..
).
Das hat doch niemand getan. Der Verweis zur NS-Zeit ist in meinen Augen hier völlig überzogen.
Was hat das gesetzliche Verbot von sexuellen Vorlieben inklusive Zwangszuchthausaufenthalte in der NS-Zeit mit der vorsichtigen Frage zutun, wie man mit einer Sub umgehen soll, die sich jetzt bis zum Nierenriss und Rippenbruch mit DocMartens zusammentreten lassen möchte?
Auch impliziert das gewählte Beispiel für mich schon wieder das Hinrücken von einigen psychischen Erkrankungen zu den Geisteskrankheiten. Ebenso die Erwähnung mangelnder Krankheitseinsicht... eine m.E. mehr als unglückliche Formulierung, denn psychische Erkrankungen sind meist erst "behandlungsbedürftig" wenn der Leidensdruck zu hoch wird und die Lebensqualität des/der Betroffenen erheblich eingeschränkt ist.
Zunächst sind psychische Erkrankungen Erkrankungen des Geistes.
Und: Viele Betroffene sind nicht, im Gegensatz zu einem gebrochenen Bein, sofort Einsichtig, vermeiden alle Belastung und gehen zum Arzt.
Die Burnoutstatistiken sprechen da eine eindeutige Sprache. Wären psychisch Erkrankte sofort einsichtig würde das anders aussehen.
Leider haben wir in der Gesellschaft noch eine große Tabuschwelle in Bezug auf psychische Erkrankungen, weshalb auch deshalb viele Betroffene eben nicht sofort zum Arzt gehen, sich helfen lassen, sondern mit Scham belastet sind oder durch ihre Umwelt suggeriert bekommen, dass sie einfach mal "die Arschbacken zusammenbeissen und sich einkriegen" sollen.
Ich widerspreche zudem dem Ansatz, das psychische Erkrankungen erst dann behandlungswürdig sind, wenn sie massiv die Lebensqualität einschränken. Das wäre so als würde ich jemandem mit Augenschmerzen sagen, dass er erst dann zum Arzt gehen soll wenn er auf dem Auge nichts mehr sieht.
Durchaus finde ich es berechtigt mir Gedanken darüber zu machen ob es okay ist mit meiner, unter massiv vermindersten Selbstwertgefühl und Depresionen leidenden Freundin, gerade zu einer Semenawa-Session zu fahren oder sie in einem Club vorzuführen und zu demütigen.
Noch mehr wenn ich weiß, dass sie sich in Selbstmitleid im Zuge ihrer Erkrankung fallen lässt und ich das als Dom noch fördere, indem ich ihr mehr als nur die Chance biete sich schlecht zu fühlen.
Das hat dann nichts mehr mit BDSM zu tun.