Hey, mach dir nicht so viele Sorgen. Ich kenne dich nicht persönlich also kann es sein, dass ich einige Dinge falsch interpretiere. Wenn das passiert verbessere mich bitte.
Ich lese ein paar ünterschiedliche Themen aus deinem Gesampproblem heraus, zu denen ich gerne meinen völlig unqualifizierten Senf geben würde:
die Sache mit dem natürlich Trieb
Es gibt soetwas wie einen Evolutionären Imperativ, Sex zu genießen. Unser Körper weiß aber nicht, dass es dabei um Fortpflanzung geht und deshalb genießen wir auch Sex mit Kondomen oder wenn ein Partner bereits Schwanger ist oder Praktiken wie oralsex, bei denen niemals ein Kind entsteht. Aber es geht noch weiter mit den, aus Sicht der Fortpflanzung als Unsinnig zu wertenden menschlichen Vorlieben: schöne Dessous, Fantasien von heißen Krankenschwestern, Intimrasur,… alles scheinbar sinnlos.
Aber nur weil wir noch nicht für jeden Fetisch eine evolutionäre Begründung haben, muss das nicht heißen, dass es irgendwie seltsam ist, eine außergewöhnliche
Neigung zu haben.
Lust am Schmerz ist ja sehr weit verbreitet, es gibt dafür sicher viele Biologische Erklärungen. Ich weiß darüber nur, dass wir endorphiene freisetzen um den Schmerz erträglich zu machen so wie bei einem Runners High.
Schuldgefühle
Dafür gibt es keinen Grund. Das ist dein Körper und wenn du es genießt und niemand dabei zu Schaden kommt, ist das dein Bier wem gegenüber solltest du denn Gewissensbisse haben?
Oder geht es nur darum, dass du nicht mit Spuren auf deinem Körper von Kindern gesehen werden willst? Es gibt ja auch viele Möglichkeiten, Spuren zu vermeiden oder an stellen zuzufügen, die unter dem Bikini verborgen sind. Und man betrachtet auch äußerst selten die Fußsohlen eines Mitmenschen.
Das Gefühl zu existieren
Ok, das ist mir jetzt eine Nummer zu groß. Verstehe ich das richtig: du bist außerhalb von Sessions immer nur für andere da und hast gar kein Gefühl mehr für dich selbst? Das klingt wie etwas das Magersüchtige oder Borderliner oder Menschen mit Belastungsdepression sagen würden. Ich bin keine Psychologin, also gib nicht so viel auf das, was ich sage. Es klingt für mich, als würdest du dir selbst nicht genug Zeit geben. Du bist auch ein wichtiger Mensch und verdienst deine eigene Aufmerksamkeit. Wenn die einzige Zeit die dir gehört die BDSM Sessions sind, dann ist das zu wenig. Die Welt geht meistens nicht unter, wenn man ihr ab und zu den Rücken kehrt. Aber wenn du dich für deine Lieben kaputt schuftest, dann ist das auch für deine Lieben nicht gut. Du bist für deine Kinder ein Vorbild. Wenn du dir nie Zeit für dich nimmst, dann ist es wahrscheinlich, dass deine Kinder sich auch irgendwann für einen Job oder eine Familie kaputt arbeiten.
Du bist auch wichtig und wertvoll und das sollte in deinem Zeitplan eine Rolle spielen.
Wenn du dich selbst gar nicht mehr spürst wäre das für mich ein Grund, mal mit einem Psychologen zu sprechen. Nur um sicher zu gehen, dass alles ok ist.
[b/] wie ich damit umgehe [b/]
Ich bin masochistisch und genieße das sehr. Ich will auch nicht, dass meine Familie (ich habe vier minderjährige Geschwister) meine Spuren sieht, also achtet meine Herrin darauf, dass es nichts zu sehen gibt. Ich bin wie leider die meisten Frauen in Deutschland bereits sexuell belästigt worden und kann daher meine eigenen Nötigungsfantasien nicht verstehen. Aber es gibt hier viele Menschen mit dieser Fantasie, also schäme ich mich dafür nicht. Ich muss ja nicht alles verstehen, was in meinem Kopf passiert. Solange alle Spaß haben, ist es gut so.
Konsequente Unbekümmertheit, so gehe ich damit um.
Ich hoffe das hat dir geholfen.