Herr_von_M
Wie du mich richtig zitiert hast, begrüsse ich die GESELLSCHAFTLICHE UND BERUFLICHE Emanzipation.
Und wie willst du die berufliche und gesellschaftliche Emanzipation von der Beziehungstechnischen trennen? Meinst du ernsthaft, dass du die Person die im Beruf und in der Gesellschaft ernst genommen wird in der Beziehung wieder zum unsicheren Weibchen degradieren kannst, dass dir nicht widerspricht, weil es dich als Mann perse für klüger hält?
Erwartest du ernsthaft, dass eine Frau vollzeit berufstätig ist und dir dann abends die Wohnung perfekt putzt und im Kleidchen die Pantoffeln und bringt und dein Lieblingsessen serviert?
Oder worum geht es dir "Beziehungstechnisch"?
Beziehungstechnisch sieht es nun so aus, daß die emanzipierte Gesellschaft nun junge Kerle produzieren, die angepasst und zum Teil desorientiert ihrer männlichen Rolle sind. Da wird von Kindesbeinen eine Entwicklung nicht geleitet sondern unterdrückt. Statt raufen und balgen, statt hämmern und bohren wird nun gestrickt und gemalt, diskutiert und verboten.
Ich bin nun in den 70ern Kind gewesen und haben jetzt selber Kinder (einen Jungen und ein Mädchen).
Da stand und steht toben und hämmern und bohren auf dem Programm, Handwerken war auch immer ein Schulfach - nun für beide Geschlechter, ebenso auch stricken und malen und diskutieren.
Was ist falsch daran?
Ich kenne kein Kind, dass nicht gern malt, und diskutieren ist noch immer die beste Methode um mit Meinungsverschiedenheiten umzugehen und zu Lösungen zu finden die ich kenne. Nenne mir eine Bessere.
Ja, balgen, zumindest wenn es über toben hinaus geht, ist nicht mehr angesagt, und das finde ich auch richtig so. Körperliche Gewalt wird zurecht immer mehr abgelehnt und das wird auch den Kindern so beigebracht. Auch hier, was ist falsch daran?
Verbote nun gibt es immer weniger. Wenn ich so ansehe was meine Eltern als Kinder durften, was ich als Kind durfte und was meine Kinder dürfen, dann ist da eine klare Entwicklung zu immer wengier Verboten. Was allerdings mittlerweile geahndet und wo gegen gesteuert wird sind Mobbing und körperliche Gewalt.
Meinst du wirklich, dass sollte man erhalten? Wer abweicht darf fertig gemacht und verprügelt werden.
(Ja sicher, da durfte man früher auch nicht, aber es wurde auch nicht gegengesteuert, es galt als normal.)
Und die Frau von heute will dann den erfolgreichen Berufsmann, empathischen Partner und Vater und den wilden Neandertaler im Bett. Die Anforderungen wie Mr Perfekt sein soll sind so groß, das viele Frauen überhaupt nicht mehr Lebenspartnerschaft finden können. Ihr Idee, das er alles in ihrer Vorstellung abdecken zu müssen haben muss, wird das Resultat haben Single zu bleiben.
Anstatt den Gegenüber erstmal kennenzulernen, wird gleich die Wunschschablone ausgepackt und weggeräumt.
Ja, die Frau von heute würde ich ja mal gerne kennenlernen.
In meiner Welt gibt es sehr viele verschiedene Frauen mit vielen verschiedenen Vorstellungen und Wünschen, die sind deutlich realistischer als das was diese "Frau von heute" so alles will.
Allerdings gibt es da ja noch "den Mann von heute", und dessen Wunschliste ist nicht weniger lang. Vielleicht sollten wir die zwei mal zusammen bringen.
Und als Belohnung bekommt der Mann dann vielleicht eine Frau die sich ihm freiwillig beim Sex unterwirft? Tolle Belohnung, da ist mir lieber wenn mich meine Partnerin im Leben respektiert und zu Kompromissen bereit ist anstatt auf ihre weibliche Gleichberechtigung zu bestehen.
Versuch es doch mal sie zu respektieren und zu Kompromissen bereit zu sein.
Das hätte dann schon mal was von Gleichberechtigung. Gleichberechtigung abzulehnen ist im übrigen auch eine Ideologie.
Aber stimmt, Gleichberechtigung willst du ja nicht. Wobei, was bedeutet das für dich überhaupt, wenn sie in der Beziehung nicht gleichberechtigt ist, dafür aber in der Gesellschaft und im Beruf?
Das wird mir nicht so recht klar.
Ich meine, beruflich gleichberechtigt, bedeutet ja, dass sie ebenso wie du arbeitet, und damit tagsüber beschäftigt ist und eben auch Geld verdient.
Sie soll also auch eine tolle Berufsfrau sein, oder verstehe ich das falsch?
Und du schreibst von Vater, also sind da auch noch Kinder. Soll sie keine liebevolle Mutter sein? Keine empathische Partnerin? Oder einfach im Bett dir jeden Abend einschlafen?
Weiter oben waren dass die Ansprüche die dir schon zu viel waren.
Partnerschaften sollten zwischen zwei Individuen geschlossen werden und nicht zwischen Ideologien.
Das werden sie, und es ist nun mal so, wenn ich nach 11 Stunden Arbeit nach Hause komme, dann bin ich fertig, dann rufe ich zu hause an und freu mich, wenn der Mann der schon 3 Stunden zuhause ist, mir noch was Warmes kocht und die Küche aufgeräumt hat anstatt mir vorzurechnen, dass er das mit der Gleichberechtigung aber bitte nur im Beruf, nicht in der Beziehung zu gelten hat.
Ich bin da pragmatisch.
Liebe Grüße
Dina