Für mich (da hier letztlich doch neben den genannten Wikipedia- etc.-Definitionen viele ihr eigenes Verständnis des Begriffes haben und es eben nicht um eine allgemeingültige Definition gehen kann) ist Demut ein Gefühl der Anerkennung von etwas, das ich als größer empfinde. Der Mensch gegenüber Gott, der Natur, dem Universum, was letztlich alles eng miteinander verwandt ist (und Grundlage mancher philospohischer Diskussion über das Wesen Gottes).
Anerkennen bedeutet auch, dass egal wie groß(artig) ich mich fühle, wie selbstbewusst und von mir aus auch dominant, dass ich schlichtweg davon überzeugt bin, dass ich nicht das einzige Maß aller Dinge bin.
Demut hat für mich also nichts mit Dienen zu tun. Eher damit, Teil eines größeren Ganzen und sich dessen bewusst zu sein.
Im persönlich empfinde Demut auch gegenüber einem Gefühl wie Liebe. Gegenüber Schönheit (ja, sehr subjektiv gesehen!). Und gegenüber der Fähigkeit eines Menschen, sich hinzugeben und sich zu unterwerfen - aus freien Stücken eines sehr freigeistigen Wesens, nicht aus "Führungsbedürftigkeit". Wenn mir ein Mensch in Form einer Frau begegnet, die ich liebe, die mir als die schönste Frau der Welt erscheint und die mir nicht nur ihr Herz, sondern auch ihre Zügel übergibt, ja dann empfinde ich auch ihr gegenüber Demut. Weil ich mit ihr Teil eines größeren Ganzen bin.
Was mich nicht daran hindert, ihr ganz undemütig zu begegnen, wenn es mir gefällt...
Ich weiß, dass wohl die meisten dominanten Männer einen regelrechten Wegzuckreflex haben, wenn ihnen der Begriff "Demut" in Bezug zu Dominanz begegnet. Demut ist was für Devote/Submissive, aber doch nicht für Dominante. Gott bewahre...
Was wohl daran liegt, dass sie Demut mit sich auf alle Viere in den Sand werfen bedeutet. Was sie ja nicht einmal gegenüber einem Gott machen würden, so es ihn denn wirklich gäbe, und erst recht nicht vor einem anderen Menschen.