Diese Diskussion wird immer wieder geführt und ist jedesmal an dieser und anderer Stelle "überflüssig".
Wenn sich jetzt der eine oder andere fragt weshalb:
Auch bei dieser Abstimmung hier ist es nicht möglich anonym abzustimmen ..... und zwar in mehrerlei Hinsicht.
Bei den Paaren dürfte es so sein das "sie" daneben sitzt oder zumindest mitbekommt für was "er" abstimmt ...... kann sich jemand vorstellen was passiert wenn er für "Modelfigur" stimmt und "sie" eher in Richtung "normal" oder "mollig" geht?
Selbst der Solo-Mann wird unterbwusst für das stimmen, bei dem er sich die besten "Chancen" erhofft ..... auch wenn sein "Traum" eventuell ein ganz anderer wäre .....
Letztendlich wird die Solo-Frau immer für die Kategorie stimmen in der sie sich selbst sieht ......
Somit sind alle hier eruierten Ergebnisse nur ein Zerrbild von dem was wirklich "gefragt" ist.
Aber genau eine solche anonyme Umfragemöglichkeit wurde von der Uni Regensburg initiiert und an ihr haben mittlerweile knapp 60.000 teil genommen ...... folgendes Ergebnis kam dabei heraus:
Was macht eigentlich eine attraktive Frauenfigur aus? Für die meisten Leute ist die Antwort völlig klar: Eine attraktive Frau muss vor allem schlank sein. Kein Wunder, dass die meisten Frauen sich zu dick finden und aus Unzufriedenheit mit ihrer Figur abnehmen wollen. Doch so selbstverständlich uns dieses Ideal ist - historisch gesehen ist es ziemlich neu und völlig ungewöhnlich.
Denn bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts galten meist solche Frauen als attraktiv, deren Körper reichlich mit typisch weiblichen Rundungen ausgestattet war. Die viel zitierten "Rubens-Frauen" sind dabei sicherlich ein Extrembeispiel (in dem sich nicht nur der damalige gesellschaftliche Trend, sondern wohl auch der persönliche Geschmack des Malers widerspiegelt). Dennoch zeigt ein Blick auf die Gemälde und Skulpturen der Alten Meister klar, dass offensichtlich über Jahrhunderte hinweg Frauenkörper als schön galten, die wir heute als zu dick bezeichnen würden.
Attraktivitätsforscher erklären sich den Wandel des Ideals damit, dass Fett in früheren Zeiten als Statussymbol galt: Nur die Wohlhabenden konnten es sich leisten sich satt zu essen, während die Armen aus Nahrungsmangel zwangsläufig schlank blieben. Hunger war ihnen ein vertrautes Gefühl - das Wort Diät hingegen gab es damals noch gar nicht. Heutzutage jedoch ist in den reichen Industrienationen der westlichen Welt die Versorgung mit Nahrungsmitteln für alle gesichert und niemand braucht Hunger zu leiden. Dadurch hat Fett seinen Informationswert als Zeichen von Wohlstand verloren. Teilweise hat sich dieser Zusammenhang sich sogar umgekehrt (Sobal & Stunkard, 1989): In den USA beispielsweise ist starkes Übergewicht vor allem ein Problem der sozialen Unterschicht.
Wenn die Vorliebe für Schlankheit etwas mit wirtschaftlichem Wohlstand zu tun hat, sollten eigentlich Menschen in wirtschaftlich ärmeren Ländern fettreichere Körper bevorzugen. Und so ist es auch: Eine weltweite Studie, in der 62 verschiedene Kulturen untersucht wurden, zeigte, dass Schlankheit vor allem in den Ländern bevorzugt wird, in denen sich die Menschen um ihr tägliches Brot keine Gedanken machen müssen. In armen Ländern hingegen gelten tendenziell dickere Frauen als schön (Anderson, 1992).
Auch die gesellschaftliche Stellung der Frau scheint eine Rolle zu spielen: In traditionellen Kulturen, in denen Frauen in erster Linie Hausfrauen und Mütter sind, werden fülligere Figuren bevorzugt, in Kulturen hingegen, in denen Frauen mehr politische Macht und einen höheren Anteil an der Erwerbstätigkeit haben, werden schlanke Figuren bevorzugt. Barber (1998) konnte nachweisen, dass während des 20. Jahrhunderts auch in der westlichen Welt dieser Zusammenhang bestand: Je traditioneller die Rolle der Frau, desto kurvenreicher das Figur-Ideal. Je größer das Wirtschaftswachstum und je größer der Anteil der Frauen an Bildungssystem und Erwerbstätigkeit, desto weniger kurvenreich war das Ideal.
Wäre es nicht so das "Modelfiguren" das Schönheitsideal wären, dann hätte die Werbung, sämtliche Menschen die mit Promotion zu tun hätten, Männermagazine usw. usf. die letzten Jahrzehnte am "Geschmack der Massen" vorbei gearbeitet.