Fragen / Antworten - Materialbeschaffung u. Fertigung

Habe uns heute einen kleines Fesselset gebastelt. Material Blankleder mit 1,8 mm Stärke, roh.

Habe den ersten Versuch (Tipp aus dem www) mit Haarfärbemittel probiert, das hat nass ganz gut funktioniert - war aber dann im trockenem zustand unbefriedigend - ungleiche Färbung, was wohl auf die enorme aufnahmefähigkeit des Leders zurückzuführen ist.

Der heutige Versuch (siehe Bild) ist mit Lederfarbe gemacht.

Ergebnis akzeptabel - nur stört mich persönlich der glanz, ich hätte es lieber mattschwarz gehabt.

Welche Erfahrungen mit habt ihr mit dem Thema "Lederfärben" gemacht?

letzte Woche habe ich im Keller eine kleine Bench gebastelt - die Ausführung ist recht simpel, das Teil ist ja schnell gemacht .... Denkste - die Probleme tauchten beim Bespannen auf.

Hab das Teil im www gefunden und wollte es nachbauen. Das Original ist nicht gepolstert und nicht bezogen - jetzt weiß ich warum ....

Die Liegefläche zugeschnitten, das Polster aufgeklebt und dann mit der Bespannung angefangen. Material überstehen lassen, in der Mitte auf allen Seiten fixieren und zu den Ecken arbeiten - mit viel ziehen und zerren hab ich dann auch die Ecken sauber hinbekommen. Nur - unten ist auch Sichtseite !!

Und jetzt zum kleinen Problem: wie kaschiert/versteckt man die Tackernadeln sinnvoll - und, kann man es vermeiden dass das Leder an den Ecken 3 u. 4fach übereinanderliegt (zugbedingt, ging in meinen Augen und mit meinem Wissen nicht anders)?

Auf der sichtbaren Unterseite sollten ja die Scharniere an den Ecken befestigt werden, was bei dem "Lederknubbel" kaum geht, schon gar nicht optisch befriedigend

Bin für alle gutgemeinten Tipps dankbar

man kann an den Ecken das Leder, welches überlappt, tatsächlich mit einer kleinen Schere oder Skalpell ausschneiden oder vorab in einem kleinen Rundbogen ausschneiden.
Anschließend kann ein Hammer mit Kunststoffkopf hilfreich sein, um es etwas flach zu bekommen.
Die Sicht läßt sich nur so verbessern, dass man das Leder etwas großzügig über die Rückfläche zieht und dann eine Bahn desselben über alles verklebt. Oder man näht die Bahn für die Rückseite an den Rändern um und befestigt sie mit Ziernägeln. Letzteres wirkt deutlich individueller und ist stabil.

Wir haben zwei Böcke gebaut und hatten auch so unsere Probleme beim Bespannen. Den ersten haben wir mit Gummi bespannt und dabei mit dem Tacker gearbeitet. Um eine schönere Optik zu erhalten, haben wir die Unterseite mit einer dünnen Platte versehen. Damit stellt sich dann auch nicht das Problem, wo man die Scharniere oder Halterungen für das Untergestell befestigt.
Beim zweiten Bock haben wir zwar Ziernägel benutzt, aber damit auch nur die seitlichen Abdeckungen aus Sperrholz dekoriert - das Leder selbst haben wir mit dem Tacker festgeschossen.
Bei kleineren Auflageflächen (z.B. für die Knie) kann man auch Bezüge nähen, um am Ende nur noch eine Seite schließen zu müssen.

Mit welchen Lederfarben habt Ihr gefärbt? Ich hab unsere Farben nämlich noch nicht getestet, weil wir bisher farbiges Leder verarbeitet haben.

Wer gerne mit Leder arbeitet, wird im Lederhaus.de fündig. Besonders schön ist, dass man dort im Forum auch Anleitungen und Hilfestellungen findet.

Liebe Grüße
Silke

Danke für eure schnellen Antworten

@ rasiertebonobos

die Tipps von euch wurden größtenteils berücksichtigt, trotzdem bleibt am äüßersten Rand auf der Rückseite ein wulst von 3-4 lagigem Leder, das überlappen läßt sich da ja nicht vermeiden - der Kunststoffhammer wurde als letztes Mittel auch eingesetzt - nur suche ich halt eine Profilösung - eine Bahn C-förmig umgeschlagenes Leder (Bahn) erscheint mit im Moment auch die sauberste Lösung zu sein ...... wobei es schade um die Ziernägel auf der Rücksseite ist - - individueller ist es allemal, da geb ich euch gerne Recht

Danke


@ SukkubusInkubus

danke auch für eure Tipps, das Lederhaus ist mir ein Begriff, da hab ich viele Teile her - mein Lederfärbemittel "Fiebing`s Oil Dye" ist auch von da.

Bei unserer Auflage habe ich auch mit Tacker gearbeitet (bestimmt 300 Klammern drinnen) - jetzt könnte ich aussen, am Rand bestimmt 2 Stunden lang Ziernägel reinklopfen und dann den den überschuss unten komplett wegschneiden - das trau ich mich aber nicht, da ich nicht weiß ob die Ziernägel dann den Zug alleine halten können - ist ja doch eine andere Belastung als wenns nach unten um eine Kante mehr geht

Danke

Wer weiß wo man billig, gerne auch in größeren Stückzahlen -
(vielleicht bietet sich hier ja auch eine kleine Einkaufsgemeinschaft an)

Kleineisenteile wie:

- O-Ringe
- D-Ringe
- Karabiner
- Haken und Ösen
- Wirbel
- Schnallen
- Hohlnieten
- Verschlüsse
- Last- u. Zierketten

beziehen kann ???



Auch Einkauftipps für günstiges Leder selbst wären toll.

kann man im Schuhmachergroßhandel oder Orthopädiebedarf recht billig bekommen und es kann sich lohnen mal danach zu googeln.

Kunstleder gibt es recht günstig bei eBay und wenn Du da nach Leder oder Lederresten nachschaust gibt es so einige Schnäppchen.


vom Frenchlover

@ frenchlover1958

gute idee mit dem Schuhmachergroßhandel oder Orthopädiebedarf - habt ihr da schon Bezugsquellen ?

Kunstleder bei eBay ist so ne Sache, Leder und Kunstleder kann ich nicht anhand von Fotos oder Beschreibungen erkennen, oft wird da billiges Spaltleder als gutes Leder verkauft ..... und Leder suche ich in Hälsen oder halben Häuten

Danke

haben wir nicht beim Großhandel da wir dafür einen Gewerbeschein brauchen. Ein Nachbar von uns ist Polsterer und hat seinen Laden direkt vor unserem Haus und ein Bekannter ist Orthopediemeister.

So sind unsere kleinen Wünsche immer abgedeckt und das oft sogar kostenlos.

nur beglückwünschen - einen Polsterer hätte ich auch gerne im Bekanntenkreis, da könnte man sich bestimmt ne Menge abschauen

ja ja, Gewebeschein - Großhandel ... da kommen wir Bastler leider nicht ran - oder !?! vielleicht doch einer ?!?

auch die Holzpreise im Baumarkt, fast so teuer wie Sprit ;o)

für die Lederbeschaffung könnten wir auch noch brauchen......
Wir waren am WE auf nem Mittelaltermarkt, da gab es ein paar Lederhändler. Wir haben uns da auch was nettes gekauft, aber das ist ja nicht als Standarteinkaufsmöglichkeit geeignet.

ich denke, für solche Zwecke gibt es die Gelben Seiten... oder die Branchesuche bei Klicktel. xx na ihr wisst schon.... die letzte Möglichkeit wäre, ihr fragt eueren Schuhmacher, wo er sein Leder herbekommt.....

Guten Abend ihr alle,

Hmmm Darkbird - die Idee mit dem Schuhmacher kann klappen wenn er seine Bezugsquellen preis gibt - aber die Gelben Seiten sagen nichts über den Lieferanten aus.

Persönlich habe ich auch schon an das eine oder Teil gedacht welches ich mit Leder oder gutem Kunstleder überziehen möchte - doch mangels praktischer Erfahrung kann ich weder das Material noch die Lieferanten beurteilen..

Viele Teile lassen sich ja auch im Baumarkt beschaffen und sind daher preiswert zu bekommen, andere findet man nur in Fach-geschäften und zahlt dann oft einen stolzen Preis...

Wenn hier also jemand mit einem Lieferanten gute Erfahrungen gemacht hat (gute Qualität, reichliches Sortiment, faire Preise etc.) dann wäre es klasse dieses Wissen zu teilen

Vielleicht können wir nicht gemeinsam Material einkaufen - aber gute Bezugsquellen austauschen wäre doch schon mal toll.

LG nice

Hallo,

ich habe folgendes Problem:

Ich möchte Holzspielzeuge herstellen und diese dann mit einem Lack o.ä. 'versiegeln'.
Hat jemand von euch eine Idee bzw. Erfahrung damit, welche Art von Lack man dazu am besten einsetzt?
Grüße,
Ramon

Hallo Ramolon,

da nicht klar ist, wozu das Spielzeug benutzt werden soll, ist das schwierig.

Kommt es damit zu Hautkontakt? Wird es eingeführt? Wird es Flüssigkeiten ausgesetzt werden?

Für etwas mehr Info wäre ich dankbar.

Liebe Grüße
Silke

gibt es eine Serie verschiedenster Farben die sogar eine Freigabe für Kinderspielzeug hat.

Es gibt aber auch Naturwachsversieglungen die sehr zu empfehlen sind.

Die lässt sich dann auch super glatt polieren.


von den Frenchs

...danke für die flotten Antworten;
ja, das wird ein Holzdildo, es sollte beim Einführen also nicht zu Reizungen kommen.
Das mit dem Wachs( ...und auch Öl) hat wohl den Nachteil, das man immer mal wieder nachwachsen muß, oder täusch ich mich da?

die z.B. für Gewehrschäfte benutzt werden. Nach dem Auftragen werden die Steinhart und glänzend und sind polierbar. Gibt es bei Frankonia.

Hallo @****lon,

Hartöle und Leinöle werden auch im stark strapazierten Bereich, wie z.B. Fußböden benutzt. Damit wird unter anderem Kork versiegelt, der dann nass gewischt werden kann.

Ich hab dir einen Link per PN geschickt.

Liebe Grüße
Silke

Das Thema Material Beschaffung, scheint sich ja doch für einige sehr schwierig zu gestallten. Da ich relativ viel für den Larp Bereich herstellt habe, hab ich inzwischen eine recht nette Liste an Händlern, bei einem allseits bekannten Auktionshaus zusammen getragen. Die Preise sind auch recht umgänglich.
Ich habe aber auch jedem Menge Material was ich immer mal wieder selbst versteigere, wenn ich es nicht mehr brauche, weil ich wieder Unmengen gekauft habe. Alles in allem, finde ich es doch recht nett, hier in der Runde ambitionierter Bastler. Einige Arbeiten die gesehen habe, sind sehr respektabel. Ich freue mich auf jeden Fall, mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen, bzw. hier Antworten auf die eine oder andere Herstellungsproblematik zu finden.
Ach ja, am meisten beschäftige ich mich mit der Verarbeitung von Leder. Dabei ist mir natürlich die Bench aufgefallen. Optisch sehr ansprechend. Ich würde allerdings nicht tackern, sondern mit Polsternägeln auf dem Seitenrand arbeiten. Dann entfällt auch das Problem, der mehreren Schichten. Ansonsten hilft ein gerader Schnitt, auf der mittleren Überlappungskante, dann kann man alles überstehende wegfallen lassen. Das macht eine sehr schöne gerade Naht und es bleibt nur eine Schicht übrig. Damit ist auch das Problem der Schaniere gelöst. Leder Färben ist so eine Sache. Einige Lederfarben sind sehr scharf und verursachen Hautunverträglichkeiten bei längerem tragen, mal abgesehen von Farbschwankungen beim einfärben. Es gibt aber Schwarz durchgefärbtes Blankleder, das erspart die Färberei.
So, das wars erstmal von mir.

Liebe Grüße

Dirk

und schon gleich gar nix was für möbel oder gar böden verwendet wird.
öle/wachse lösen sich immer oder werden durch menschliche körperflüssigkeiten immer angelöst.

was für korkböden verwendet wird, taugt in aller regel schon gleich überhaupt gar nicht. (für kork muss oberfläche elastisch bleiben !?)

holz wird zb. im lebensmittelbereich aus gutem grund fast immer unbehandelt eingesetzt und wenn geölt, dann immer mit speiseölen.
es gibt zwar auch lebensmittelechte klarlacke, aber die sind id.r. nur beim wirklich guten fachhändler zu bekommen.
da unbehandelt bei dem zweck nicht so recht appetittlich würde ich DD-Lack (Bootslack) oder PUR Zweikomponentenlack verwenden und das teil nach dem austrocknen, aushärten des lacks erst mal einen monat regengeschützt in die sonne legen. das solltefür den zweck und auch für allergieempfindliche vollkommen reichen.

oder:
einfach schön ölen, lasieren oder lackieren und vor gebrauch einfach ein kondom drüber.

Ich habe ja auch nicht angeraten Hartwachs zu benutzen, dass für Fußböden gedacht ist. Es ging mir nur darum aufzuzeigen, dass Wachs nicht gleich Wachs ist und Öl nicht gleich Öl.
Die Schmelzpunkte sind ebenso unterschiedlich wie die Abriebfestigkeit und die Wiederstandsfähigkeit gegen (Körper)-Flüssigkeiten.

Es gibt speziell für Kinderspielzeuge, die nicht nur mit Matschefingern angefasst werden, sondern auch speichel- und schweißfest sein müssen, Lasuren auf Leinölbasis (z.B. von Livos)
Diese Lasuren unterliegen strengen Auflagen, daher würde ich sie bedenkenlos für einen Holzdildo nutzen. Wir haben uns nach einer Holzschutzmittelvergiftung intensiv mit alternativen Behandlungsmöglichkeiten auseinandergesetzt und ich denke schon, dass ich weiß, wovon ich rede.

Liebe Grüße
Silke

Hallo Silke (und auch die anderen fleißigen Bastler),

habe inzwischen ein paar erfahrungen mit den Produkten von Livos gesammelt. (Dubno Grundieröl und Spielzeuglasur)
Ich habe es zuerst mit dem Pinsel versucht, ist für das Grundieröl ok, mit der Lasur bekommt man allerdings keine glatte Oberfläche hin.
Ideale Lackierergebnisse erhält man aber wenn man die Lasur spritzt. Ich habe dazu ein kleines Airbrush - Gerät benutzt.
Die Viskosität ist bereits ideal zum sprühen, man muß also 'nur noch' einfüllen und los geht's
Ich kann die Livos Lacke empfehlen! - Auch die Geruchsbelästigung hält sich in Grenzen, da die Produkte ja auf Leinöl basieren.

Grüße,
Ramon

Hallo Ramon,

das ist ja klasse, dass es mit der Lasur gut funktioniert Die Lasur zu spritzen ist natürlich eine Superlösung, weil so auch viel dünnere Schichten möglich sind, die keine Streifen oder "Nasen" beim Trocknen bilden.

Danke auf jeden Fall für das Feedback

Liebe Grüße
Silke