Zug fahren

Viel - bin mal eine zeitlang sehr viel Zug gefahren. Da hört man dann von einem Fachanwalt für Baurecht, was der Flughafenbrand in Düsseldorf für die Wirtschaft in Dtld alles für Kosten verursacht. Viel schlimmer als 9/11. Sehr interessante Aspekte gelernt und BER gibt dem Mann recht!
Und man spricht natürlich auch über belangloses - und im Zug kann man auch sehr gut flirten. Vor allem, wenn man abends im Quartier fährt, um am nächsten Morgen früh beim Geschäftspartner zu sein. Sehr interessant teilweise.....

Neben dem Mithören diverser Telefongespräche oder Unterhaltungen über das Reiseziel, ist mir selber was Lustiges passiert. Ich selber erhielt einen Anruf der Autowerkstatt bzgl. meiner Reifen und klar meldet man sich mit seinem Namen. Nach Beendigung des Telefonates meinte mein Nachbar
" Na, Frau - mein Nachname ' da haben Sie ja qualitativ hochwertige Reifen gewählt" und der Lacher war auf beiden Seiten. In diesem Sinne

jungen Leuten mal ein gemeinsames Länder-Ticket gehabt (sie haben mich gefragt, ob ich mich anschließe) und bin dann mit ihnen über Sex ins Gespräch gekommen. Der Großraumwaggon war sonst absolut still, obwohl viele Leute darin waren

Die jungen Leute meinten, sie fänden das richtig super, endlich mal mit jemanden so offen darüber zu reden

habe ich während der Jugend jährlich zurückgelegt.
Gespräche unterschiedlichster Art ergeben sich oft während
stundenlanger Zugfahrten.
Prägend damals: Das erste wirklich reine Deutsch hörte ich von
einem jungen Studenten- aus Ghana.

Später fuhr ich häufig mit der ersten ICE- Linie (Hamburg- München)
Anfang der 90er. Im Bistro- Wagen ergaben sich besonders leicht
Gespräche bei + - auch über Stunden.
Das waren für mich die angenehmsten Zugreisen.

2014 fuhr ich dann wieder häufig quer durch D- für mich als Raucher
eher unangenehm. Das letzte Gespräch dort hatte ich mit zwei jungen
Damen über Literatur- man kann sich Schlimmeres vorstellen.

Interessant ist eine Fahrt mit dem TGV- kann ich bei vorhandener Gelegenheit
für Bahninteressierte empfehlen.

Im TGV fahren mehr Franzosen und Französinnen - und in Frankreich gehen die Uhren teilweise deutlich anders.... Spielst Du darauf an?

fährt schon einige Jahre auch in D mit halb dt., halb franz. Besatzung.
Ich schrieb für "Bahninteressierte" zwecks Vergleich TGV- ICE,
das war also meine Anspielung.

es muss so Anfang 2002 gewesen sein, habe ich einen Förster im Schlafwagen von Heidelberg nach Berlin kennengelernt.
Es war ein tolles Frühstück morgens "danach". Wir haben uns beide unsere Lebensgeschichte erzählt und sind uns leider nie wieder begegnet. Für ein paar Stunden war das eine Vertrautheit, die wohl gerade wegen der Anonymität so funktionierte.

@*****ris, du wirst doch nicht etwa...

Bei meinen Fahrten mit Schlaf- und Liegewagen vor noch längerer
Zeit bin ich nur auf Schnarcher getroffen.

Folgerichtig wurden diese dann später von der DB AG abgeschafft.

(Eigentlich ist es die eleganteste Methode, große Entfernungen schlafend
zurückzulegen.)

nicht, @*******use.
Die Liegestühle standen auch separat. Die Kleidung hat sich niemand vom Leib gerissen. Schließlich handelte es sich um einen regelmäßig fahrenden ICE.
Aber ich glaube schon, dass Reisebekanntschaften irgentwie besonders sind, fast so, als würde man ein Leid teilen. Würde mich interessieren, ob Menschen, die sich so trafen, auch weiterhin in Kontakt blieben.

Am besten kommt man ja im Abteil ins Gespräch, da man sich gegenüber sitzt. Wenn ich nicht gerade arbeiten muss, was ich sehr gerne im Zug tue, dann finde ich es wirklich witzig. Die Menschen sind teilweise sehr offen und erzählen sehr viel. Neulich habe ich fast eine Stunde mit jmd über Bluetooth Kopfhörer und Noise Cancellation philosophiert. Einer älteren Dame zu erklären, warum das Display meiner Smartwatch immer ausgeht und sie NICHT kaputt ist war da schon schwieriger.

... englischsprachiges Pärchen mit im Abteil. Als er eingeschlafen war sprach mich die Frau auf deutsch an. Sie hatte neben ihrem Akzent einen deutlich wahrnehmbaren "südlichen Dialekt", was ganz witzig klang. Im Gespräch hat sie dann erzählt, dass sie Australier sind und für einige Wochen mit dem Zug quer durch Europa reisen und dass sie eine Zeit lang in Tirol als Skilehrerin aktiv war und dort deutsch gelernt hat - somit war der tolle Sprachenmix auch geklärt.