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Mehr Menschlichkeit in Unternehmen

**********51597 Paar
559 Beiträge
Themenersteller 
Mehr Menschlichkeit in Unternehmen
Kann das die Zukunft deutscher Unternehmen sein?
Wenn man einige Manager fragen würde: "Wie oft hat in den letzten Tagen schon jemand "Nein" zu ihnen gesagt." Was würde er antworten. Was würden Offenheit, Freude, Begeisterung, Respekt, Vertrauen, Wertschätzung alles in den Unternehmen verändern? Oder gehören diese Begriffe vielleicht gar nicht dorthin? Menschlichkeit wird leider meist erst dann zum Thema, wenn sie entbehrt wird. Ich denke das dies seit Jahren der Fall ist.

Die Menschlichkeit in Unternehmen geht verloren durch das Bemühen um das Erreichen und den Erhalt des materiellen Wohlstandes. Dieses Streben nach Wohlstand erfordert neben ökologisch bedeutenden Ressourcen auch sehr viel an Zeit und menschlicher Energie, die jedoch meist auf Kosten der Menschlichkeit gehen. Mitarbeiter leiden unter Burnout oder unter der Angst zu versagen und dann ersetzt zu werden. Junge Menschen glauben ihren Ellenbogen benutzen zu müssen und die älteren Mitarbeiter möchte man loswerden. Wobei man zu den älteren Mitarbeiter immer früher zählt.

Bitte missversteht mich nicht, ich plädieren nicht für den Kommunismus oder Sozialismus. Mir geht es rein um die Überlegung ob Menschlichkeit und die Interessen der Unternehmen zusammenpassen. Wenn ja, warum wird sie dann noch nicht in allen UN umgesetzt?

Was könnt ihr zu diesem Thema sagen? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Vielleicht sehe ich das Thema auch zu naiv. Ich komme nicht aus der Wirtschaft.
Liebe Grüße Chris
Nettes Thema
Was denkt Ihr? Waren Unternehmen früher menschlicher? Wenn ja, wann?
Unternehmen können nur menschlich sein, wenn die Menschen, die sie führen menschlich sind und menschlich sein dürfen. Das bezweifle ich stark.
Ist man menschlich, wenn man nicht wirklich sich selbst ist? Wie menschlich kann man sein, wenn man nicht frei ist?
*******geur Mann
21.332 Beiträge
Ich erweitere ...
... die Frage mal um einen weiteren Aspekt:
Sind kleine oder mittelständische Unternehmer/Unternehmen vielleicht eher menschenfreundlicher, als (große) Konzerne?
Ich denke, alle Konstellationen sind denkbar. ALLE Unternehmen sind irgendwie Teil des ganzen Systems, der globalen Welt. Kein Unternehmen ist wirklich unabhängig von den anderen. Und kein Unternehmen kann wirklich frei agieren.
Schönes Thema!
Beginnen wir in der Geschichte der industriellen Revolution:

Aus Leibeigenen wurden Arbeiter - aus Lehnsherren Arbeitgeber - okay, das ist jetzt sehr vereinfacht und verkürzt, Ihr dürft gerne weiter ausholen...

Es gab viele Unternehmer, denen lagen "ihre Arbeiter" am Herzen. Sie sorgten fast schon wie Väter für sie, begannen, sie sozial abzusichern, schafften Bildungsmöglichkeiten etc..

Es gab auch die Anderen... die Ausbeuter des Proletariats, die Blutsauger... und es gibt sie noch heute.

Leider sehe ich in der heutigen Arbeitsgebergeneration viele "nur-Erben" an der Macht, denen nur der eigene Geldbeutel Wert ist - denen es nur noch um möglichst viel Ertrag geht.

Sie haben die Generation Praktikum geschaffen.

Ich bin heilfroh, dass ich nicht mehr am Beginn meines Berufslebens stehe - ich würde sonst versuchen, eine neue Arbeiterrevolution ins Leben zu rufen!
*********49_rp Mann
292 Beiträge
Bezahlte Manager
In einer Untersuchung einer amerikanischen Universität zur psychischen Disposition höherer Manager hat
man festgestellt, dass die meisten höheren Manager entweder Psychopathen sind, oder zumindest sehr starke psychopathische Züge aufweisen.
Da kann man auch bei uns in Deutschland hinschauen wo man will, immer wieder kann man bei vielen höheren Führungskräften die gleichen Charakterzüge erkennen.
Ausnahmen stellen nach meinen Beobachtungen zumeist Unternehmer geführte Firmen dar. Hier gelten für Führungskräfte anscheinend noch normale Wesens- und Verhaltensweisen. Bei AG`s schaut es dagegen meist ziemlich duster aus, da zählen dann eher Stakeholder, Quartalsberichte, Investorenzufriedenheit und das persönliche Gewinnstreben der Manager, dem sich alles Andere unter zu ordnen hat.
****000 Mann
18.934 Beiträge
*******te49:
Ausnahmen stellen nach meinen Beobachtungen zumeist Unternehmer geführte Firmen dar.

Kann ich nicht bestätigen.

Vielleicht nicht solche Psychopathen - dafür Choleriker - und Kleinkönige nach Gutsherrenart.
*********49_rp Mann
292 Beiträge
@****000
Kann ich nicht bestätigen.
Vielleicht nicht solche Psychopathen - dafür Choleriker - und Kleinkönige nach Gutsherrenart.

Ich kann Deine - möglicherweise persönlich begründeten - verhärmten Einlassungen nicht nachvollziehen. Ich bin seit 37 Jahren in fast allen Branchen beratend unterwegs und weiß, wovon ich rede.
****000 Mann
18.934 Beiträge
Tja, ich auch. Zwar erst seit 25 ... Aber reicht auch.

Ach ja, Herablassung gibt's auch öfter. ..
*********49_rp Mann
292 Beiträge
@****000

Ach ja, Herablassung gibt's auch öfter. ..

Lassen wir es doch einfach so stehen. Ich kann mit Dir nichts anfangen. Aber man muss ja nicht jeden mögen.

Ich wünsche Dir für die Zukunft von Herzen alles Gute - Zufriedenheit, Gelassenheit, Freude und vor allem eine stabile Gesundheit. Sei vom Glück gesegnet.

Liebe Grüße
**********ire32 Paar
11 Beiträge
Was ist Menschlichkeit?
Sind wir gerade im Unternehmerbashing Forum?

Unternehmen können per se nicht menschlich sein, weil es Institutionen sind.

Die Führungskräfte dort machen es aus, wie der Umgang ist.
Ich frage mich, ob er menschlicher sein sollte, wenn ich sehe was Menschen heutzutage anderen Menschen antun?
Zum menschlich sein gehören nunmal auch all unsere Schwächen und die haben auch Vorgesetzte.
Es wäre hilfreich zu akzeptieren, dass jeder Mensch anders ist, auch Führungskräfte!
Die Möglichkeit zum Menschlich- Sein hängt stark davon ab, wie "frei" der Jeweilige ist.
Wie steht es mit freien Menschen in Unternehmen?
Und da ist er ja endlich, der Freiheitsbegriff. *zwinker*

Grundlegend stellt sich da erst einmal die Frage, als wie frei sich ein Individuum in einem Zwangsgebilde wie einem Staat bezeichnen darf. Das Maß an Wohlstand, das einem dabei zufällt, mindert zwar die Dringlichkeit dieser Frage - aber dennoch gilt auch für die Wohlhabendsten, die zufriedensten Bürger die gleiche synthetische Unfreiheit wie für die Ärmsten der Armen: Die Unfreiheit, sich einem Kodex oder einer Regel unterordnen zu müssen. Staat, moralische oder religiöse Schuld, Ehre, Gender, letztendlich Sterblichkeit.

Mit der "Menschlichkeit" verhält es sich da ähnlich, auch wenn wir es hier ja mit einem relativ jungen Begriff zu tun haben. Ich glaube der Schlüssel zu einer (aus unserer eurozentristisch dominierten Perspektive betrachteten) Besinnung auf mehr "Menschlichkeit" liegt wohl oder übel in der Gestalt unseres Arbeits- und Rohstoffbegriffs.

Wir leben zwar in der ausklingenden Epoche eines fast zweihundert Jahre andauernden wirtschaftlichen Booms, aber die Folgen der permanenten Indoktrinierung entsprechender Werte schreitet weiter in Form der Ökonomisierung aller Lebensbereiche nach Marktwirtschaftlichen Kriterien fort. Kommodifizierung des Menschen aller Schichten. Anders lassen sich Perverse Neologismen wie "Freizeitarbeit" nicht erklären. Wer sich selber solchen Maximen unterwirft und seinen Wert (und den Wert anderer) an der Effizienz seiner Charakter- und Persönlichkeitsmerkmale misst, trägt zu eben genau dieser "Entmenschlichung" bei, die vielerorts moniert wird.
Der Begriff der "Menschlichkeit" ist bestimmt jung. 100 Jahre oder 2000 Jahre? Ich weiß es nicht.
Der jüngere Beginn unserer Menschheitsgeschichte liegt etwa 3 Millionen Jahre zurück. Da besteht eine kleines Delta?! Hm...
Das Selbstverständnis der Menschen als kollektive Menscheit ist vergleichsweise alt, ja. "Menschlichkeit" hingegen ist ja wohl maßgeblich im Humanismus geprägt worden. Insofern ist die Idee des Menschen als Träger immanenter Rechte noch recht jung.
Umso authentischer der Mensch ist, desto freier ist er.
Umso freier der Mensch ist, desto authentischer ist er.
Umso authentischer er ist, desto menschlicher ist er.
Sind in unserer Gesellschaft alle authentischen Menschen menschlich?
Und sind alle "menschlich" handelnden Menschen in unserer Gesellschaft auch immer authentisch?

Ich merke, ich habe ein Problem mit dem Begiff "Menschlichkeit".
Ich finde den homogenisierenden Begriff "unsere Gesellschaft" nicht unwesentlich problematischer. *zwinker*
**********51597 Paar
559 Beiträge
Themenersteller 
Mehr Menschlichkeit in Unternehmen
Nun man müsste wirklich die Begriffe, die man verwendet, erst einmal definieren. Aber ich bezweifele, dass man dann zu einer einheitlichen Meinung gelangt. Es gibt wahrscheinlich so viele Sichtweisen, wie es Charaktere gibt und so viele Wahrheiten wird es auch geben. Worauf ich hinaus wollte ist der Umgang mit Menschen. Natürlich zählt in unserer die Leistung. Aber Menschen haben gute und schlechte Tage oder leistungsstarke und leistungsschwächere Zeiten. Ich erhoffe ich mir, dass wir darauf mehr Rücksicht nehmen. Ich habe allerdings auch die Erfahrung gemacht, wenn ich Probleme frühzeitig und offen angesprochen habe, ich meistens auf offene Ohren und Unterstützung gestoßen bin. Es ist vielleicht sinnvoller nicht zuerst von anderen etwas zu erwarten, sondern ausschließlich auf mich selbst zu schauen. Bewege ich mich in Richtung Menschlichkeit und Verständnis, stoße ich auf entsprechendes Echo nach dem Motto: Was du säst, dass erntest du.

Liebe Grüße
Chris
****000 Mann
18.934 Beiträge
**********51597:
Ich habe allerdings auch die Erfahrung gemacht, wenn ich Probleme frühzeitig und offen angesprochen habe, ich meistens auf offene Ohren und Unterstützung gestoßen bin.

Das sollte so sein, ja. Ist auch oft so.

Allerdings kenne ich auch tatsächlich Firmen, in denen man dann schnell ganz oben auf der Liste derer steht, die im Zweifelsfall als erste entlassen / versetzt/ ... - zumindest aber übergangen werden.

Es gibt ja auch Firmen, da heißt es schon im Bewerbungsgespräch "na, richtig produktiv wird man doch erst ab 50 Std/Woche".
Ich finde es zum Beispiel menschlich, wenn Menschen sich bei Ihrer Tätigkeit in Unternehmen nicht permanent abhetzen müssen.
*********erin Frau
320 Beiträge
...auch nicht beim Sprechen...
...Ich finde es menschlich, wenn sie sich auch beim Sprechen nicht abhetzen müssen - Call Center und Vertrieb sind wohl besonders gebeutelt. Im aktuellen Spiegel steht, dass Call Center zu den Ausbeuterbranchen gehören, die keinen Tarifvertrag haben. - Und irgendwie merkt man das, wenn man Anrufe bekommt. Das ist einfach unwürdig. Menschlich und würdig geht in die selbe Richtung....
*********erin Frau
320 Beiträge
@Der Principal...
..ja, das ist menschlich. Ich habe mit Bestürzung gelesen, dass die DHL - vor einigen Monaten war es in der Zeitung, - die Auslieferer outsourcen wollte. Ich möchte kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich ein Paket an der Tür in Empfang nehme. Ich möchte einigermaßen sicher sein, dass der Mensch, der mir das Päckchen bringt vernünftig bezahlt wird. Daher entscheide ich mich bisher bewußt für die DHL als Transportunternehmen. Was, wenn die die Paketboten nun auch outsourcen? - Ein menschliches Unternehmen wär mir lieber....
Ich finde es weiterhin menschlich, wenn Menschen Tätigkeiten in Unternehmen ausführen können, die (wenigstens annähernd) Ihrem Wesen als Menschen entsprechen. Immer häufiger müssen Menschen ihren inneren (noch gesunden) Menschenverstand, Ihre Logik und Ihre Gefühle unterdrücken, damit Sie den Vorgaben und "Anforderungen" entsprechen. "Dafür bekommen sie ja schließlich Geld" wird der eine oder andere vielleicht geneigt sein, einzuwerfen.
Ich sage: Nein.
Denn für dieses Verbiegen sind (wir) Menschen nicht geschaffen, und das kann auf Dauer nicht gut gehen. Die Gesundheit und Menschlichkeit bleiben auf der Strecke. Wir bleiben auf der Strecke. Und keiner ist ausgenommen.
*********erin Frau
320 Beiträge
....was meinst Du,...Principal....
..wird das besser, wenn Arbeitskräfte knapp werden? Oder wird es mit zunehmender Gewinnorientierung immer stärker, dies Arbeiten wider die eigene innere Haltung?
@Franca
...ob es besser wird, wenn Arbeitskräfte knapp werden? Ich denke nicht. Ich bin nicht sicher, ob es überhaupt einen signifikanten Zusammenhang gibt. Bei Arbeitskräftemangel ist das theoretische Arbeitspensum größer als die zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte. Die Unternehmen können nicht ihr "Optimum" fahren, haben also keine Veranlassung, die Leistungsanforderungen herunterzuschrauben.
Im umgekehrten Falle, gibt es einen Konkurrenzkampf um die billigste Arbeitskraft. Da wären wohl keine Aussichten auf humane Arbeitsverhältnisse realistisch. In D. gibt es ja den sog. "Mindestlohn" - das ist ja ein eigenes Streitthema.

Ich denke, dass die Zunahme an Gewinnorientierung endlich ist. Ich bin davon überzeugt, dass - in einem sehr langsamen und mühseligen Prozess - das Bewusstsein wachsen wird, dass Arbeit, die wenig zu Menschen passt und nur Stress bedeutet zu weniger leistungsfähigen Menschen führt. Das wäre ja nicht optimal dann. Ich sehe hier also ein bisschen Licht am Horizont. Jeder einzelne kann etwas bewegen...
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