Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
WETLOOK
640 Mitglieder
zum Thema
Verloren gegangene Liebe zurückgewinnen73
Ich würde gerne eure Tips oder Vorschläge hören, wenn man eurer…
zum Thema
Verloren
Abgelöst …stumm geschaltet … Ich kämpfe jeden Tag….überleben.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Über gefährliche Witze

****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Über gefährliche Witze
Während Leute, die mit ihren nicht immer besonders witzigen Karrikaturen Millionen von Muslimen in ihren religiösen Gefühlen beleidigen als Speerspitze der Meinungsfreiheit gefeiert werden hat gerade einer unserer Akademikerkollegen mit einem nicht gerade besonders gelungenen Scherz (der aber mit der anschließenden Bemerkung "Spaß beiseite" klar als solcher zu erkennen war) seinen Job und seine Ehre verloren.
Der britische Nobelpreisträger Sir Tim Hunt hat es bei einer Tischrede in Korea gewagt, eine etwas ungeschickte flapsige Bemerkung über Frauen zu machen und schon war er draußen aus Uni, Royal Society und dem europäischen Forschungsrat.

Details dazu kann man in der FAZ lesen:
http://www.faz.net/aktuell/f … agedArticle=true#pageIndex_2

Natürlich hat sich auch Freund Martenstein des Themas angenommen

http://www.zeit.de/zeit-maga … ld-martenstein-scherze-witze

und fragt dabei
Warum gibt es gegen eine so offensichtliche Ungerechtigkeit wie im Fall Hunt in den Medien keinen sogenannten Aufschrei?

womit ich ihn mit diesem Thread unterstützen möchte.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Ich muß zugeben...
daß ich zunächst die Meldung in den Medien für den eigentlichen schlechten Witz gehalten habe.

Da macht einer eine flapsige Bemerkung, einen Witz, den manche für gut, andere für schlecht
gehalten und wiederum andere gar nicht verstanden haben und dies mit
derartigen Konsequenzen?
Die, die einen solchen Shitstorm inszenieren und die auf den fahrenden Zug aufspringen
sind wohl ein hinzunehmendes Phänomen unserer Zeit, aber die, die dann
seinen "Rücktritt annehmen" machen mir Angst.

Einfach mal unterstellt, dieser Vorgang wäre insgesamt korrekt, wie wäre dann Verhältnismäßigkeit
herzustellen?
Was machen wir zB. mit Politikern, die sich als "Vorzeigedemokrat" darstellen, keinen Witz erzählen,
sondern offensichtlichen Blödsinn als Wahrheit und "alternativlos" darstellen?
Vierteilen wäre das mindeste!

Und da wundere ich mich, daß sich zunehmend Menschen nach "der guten alten Zeit"
sehnen, was mir ebenso Angst macht.
1. Man kann aus sehr guten Gründen die Verhältnismässigkeit von Sanktionen diskutieren, die sich aus einer geäußerten Meinung ergeben, satirisch bzw. humoristisch gemeint oder nicht, die tatsächlich oder scheinbar nicht dem Konsens einer gesellschaftlichen Gruppe entsprechen, welche dann versucht Mittel zu ergreifen, um diese in jedem Kopf durchzusetzen.

Dazu gehört (hoffentlich auch für den TE) das Ermorden von Charlie Hebdo-Mitarbeitern, und sicher auch manche berufliche Konsequenzen für exponierte Persönlichkeiten in Wissenschaft und Politik, aber z.B. m.E. auch jeder x-beliebige Shitstorm gegen Einzelne, ein mittelalterliches Verhöhnungsinstrument in digitaler Verkleidung, das zeigt, dass wir uns etwas vormachen, wenn wir glauben, dass wir quasi schon auf einer höheren evolutionäre Stufe angekommen wären als etwa der IS. Der Pranger zum Bespucken der auf den am Marktplatz Angeketteten war von der Hinrichtungsstätte damals nur ein paar Meter entfernt...

2. Warum aber zunehmend Äußerungen (statt oder zusätzlich zu Taten) heftig diskutiert oder gar sanktioniert werden? Nun weil alle gesellschaftlichen Player begriffen haben, dass in der Mediengesellschaft die Hoheit über die Meinung die gesellschaftliche Realität bestimmt.

3. Mir scheint, dass zunehmend das Wissen oder die Sensibilität darüber verloren geht, was privates und öffentliches Handeln bedeuten. Dass es also aus gutem Grund Rollen gibt, die helfen etwas einzuordnen im Meinungskonzert. Wenn ein Wissenschaftler einen sexistischen Witz auf einem Kongress macht, den er in seiner Funktion besucht, ist das was anderes, als wenn er ihn privat macht. Eine Satirezeitschrift hat den Auftrag Satire zu machen. Ein Nobelpreisträger (!) hat den Auftrag auf einem Kongress seine Disziplin seriös zu vertreten, so dass alle daran andocken können, auch "Mädchen, die im Labor arbeiten". Die Konsequenz halte ich trotzdem für unverhältnismäßig.

Für noch unverhältnismäßiger halte ich aber Solidaritätsadressen wie diese hier. Denn, um in Teilen den TE zu zitieren, solange es gegen so offensichtliche Ungerechtigkeiten wie die noch immer nicht verschwundene bewusste Behinderung von Karrieren fähiger Frauen (und sei es durch familiengerechte Organisation von Arbeit) in den Medien keinen sogenannten Aufschrei gibt, fühle ich mich persönlich hier nicht angesprochen bei sexistischen Witzen auf die Straße zu gehen. Sorry. *nein*
Beauty's favourite @Argunar (2013)
******ool Frau
31.183 Beiträge
"Witzigerweise"
stand ich vor gar nicht so langer Zeit in einer anderen Gruppe in der Funktion als *modda* vor der Frage des Witzes an und für sich ... und des Umgangs damit.

Zur Erklärung:
In vielen Gruppen - nicht in der, die ich da vertrete - sind Witze das einzige Kommunikationsmittel der Mitglieder untereinander. Manche - und darunter viele Männer - sehen ihre Erfüllung darin (und sammeln eifrig Punkte, die zu nichts dienen als einer Anzeige im Profil) von Witzseiten im Internet Witze zu kopieren.

Das, wozu das Thema dienen könnte, nämlich das Menschen auf das Thema der Gruppe bezogen, witzige Fotos schießen, "Zeitungs"ausschnitte präsentieren - auch einmal einen Kommentar schreiben, wird durch diese Art von Beiträgen pervertiert.

Ich mag diese platten Witze nicht - sie entsprechen nicht meinem! Verständnis von Humor - ich schätze die leisen Töne und *ironie*

Ich habe in allen Gruppen, in denen ich bin, konsequent diese Themen auf "unwatsch" (*fiesgrins*)

Ich urteile aber nicht über die Menschen, die sich damit ausdrücken wollen.
In manchen Gruppen wurden diese Threads aufgrund des obengeschilderten Phänomens abgeschafft.

In unserem Mod-Team haben wir lange darüber diskutiert - vor allem, da uns Beschwerden errreichten, manche Witze seien geist-, niveau-, geschmacklos.

Über Geschmack lässt sich trefflich streiten - über Niveau auch (so wie über Intimrasur ja oder nein)
Mein Geschmack ist nicht "wichtiger" als der anderer.
Nun wird schon vielfach diskutiert, ob Witze rassistisch und diskriminierend sind - manche sind es, andere nicht.

Ein Beteiligter an unserer Diskussion zitierte Wikipedia mit

Der Witz ist der Versuch eines Erzählers, durch gesprochene oder geschriebene, besonders strukturierte fiktive Erzählung den Zuhörer oder Leser durch einen für ihn unerwarteten Ausgang (Pointe) zum Lachen anzuregen. [...]
Charakteristisch ist, dass Witze meistens Vorurteile, Ängste oder Tabuthemen aufgreifen, von gesellschaftlichen Minderheiten handeln oder menschliche Schwächen thematisieren; der Witz berührt alle Arten von menschlichen Schwächen.[31] Witze mit Vorurteilen befassen sich mit Frauen- oder Männerthemen, Rauchern (jeweils von der anderen Gruppe thematisiert) oder Personen mit körperlichen/geistigen Gebrechen. Zu den in Witzen vorkommenden Minderheiten gehören insbesondere Ostfriesen, Türken, Amerikaner, Juden, Polen, Ossis/Wessis, Politiker oder Blondinen. Diese sozialen Gruppen werden in Witzen stigmatisiert, die Vorurteile gegen sie verfestigt. Auf diese Weise können nach Sigmund Freud mit einem Tabu versehene oder unbewusste Inhalte in einer gesellschaftlich akzeptierten Form dargestellt und ausgedrückt werden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Witz#

Daher wird der "Witz" manchen immer wichtig sein ...


worin ich aber isa_bel noch einmal uneingeschränkt und öffentlich zustimmen möchte sind ihre Ausführungen unter 3.

Was ein Mensch privat macht (oder hier im Forum) ist seine ur_eigene Angelegenheit, solange es kein ein_deutiger Regelverstoß ist oder gar justiziabel. Damit beeinflusst er seine Außendarstellung und auch die Wahr_nehmung anderer. Ich bezweifele, dass beispielsweise ein Mann, dessen Beiträge recherchierbar sind und der ERwiesenermaßen einen sexistischen Witz nach dem anderen postet, in seiner Suche ERfolgreich sein wird - außer bei Frauen, die diesen "Humor" teilen
*******sco Mann
49 Beiträge
Hallo ich muss ehrlich zugeben ich habe gelacht über den Witz.
Es war vieleicht etwas ungeschickt ihn an dieser Stelle zubringen.
Aber komisch war es schon. Der Mann ist Brite. Die haben einen
anderen Humor als wir und ich finde gemessen andem was ich
sonst mit Britten erlebe war das wirklich harmlos. Die benehmen sich
oft viel schlimmer.

Es gibt bestimmt auch wichtigeres als sich über einen alten Prof zu beschweren
der mal einen blöde Witz gemacht hat. Die meisten Politiker auch wenn es
schwer zu glauben ist haben studiert.

Die Beiden Artikel finde ich schlecht geschrieben und haben für mich mehr den
Schein das sie den Sachverhalt nicht ganz korekt wieder geben. Das Wirkt
zusehr zusammen geschnitten.
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Hmmm
Bei "gefährlichen Witzen" habe ich an Diktaturen gedacht, die Witze fürchten - weshalb man auch für den falschen Witz seiner Freiheit oder seines Lebens beraubt werden kann.

Hier ist nun ein Mann aus seinen Ämtern gegangen worden. Kein hoffnungsvoller, junger Wissenschaftler am Anfang seiner Karriere, kein junger Familienvater, sondern ein Mann von 72 Jahren, der alles erreicht hat, was man in seinem Bereich erreichen kann. Das soll keine Rechtfertigung dieser Vorgänge sein, wenn ich mir angucke, wofür er das Opfer eines "Shitstorms" wurde, aber der Vergleich mit Charlie hinkt für mich, mit Verlaub, Herr Martenstein, gewaltig.

Was hat Sir Tim denn nun getan ? Er hat eine sehr verunglückte Bemerkung gemacht. Wer ihn und sein Leben kennt, kann das einordnen, aber er sprach vor jungen koreanischen Wissenschaftlerinnen, die vom Hintergrund nichts wissen und nicht mit ihm zusammen gearbeitet haben. Es war einfach ... peinlich. Auch für Briten.

Und wenn nicht jemand diese Peinlichkeit genutzt hätte, um ihre eigenen Ziele damit zu verfolgen, dann wäre die Sache längst vergessen.

Aber wir leben im Twitter-Zeitalter, in dem jeder seinen Senf irgendwo ablassen kann. Das ist wahre Demokratie - aber da gibt es keine ausgewogene Berichterstattung, keinen journalistischen Ehrenkodex, und der gute Ruf ist schneller ruiniert, als man "Facebook" sagen kann. Das dauerte in den guten alten Zeiten etwas länger.

Und natürlich wird diese Geschichte von allen möglichen Leuten instrumentalisiert und für ihre Zwecke ausgeschlachtet. Wobei auch niemand einen wörtlichen Mitschnitt der Rede hat, da kann man schön alles Mögliche behaupten.

*skeptisch*

Da aber bald die nächste Sau durch das Internet-Dorf getrieben wird ...*omm*
*******mcat Mann
3.242 Beiträge
man muss schon aufpassen, was man sagt
Dass die aktuell mal wieder zu sehenden Konsequenzen völlig unangemessen sind und dass das Internet und alle seine Möglichkeiten reichlich gute Werkzeuge sind, andere zu "vernichten", ist unbestritten.

Dennoch bleibt:

Bin ich in einem hohen Amt (oder eben politisch exponiert) muss ich höllisch aufpassen, was ich von mir gebe. Und zwar AUF der Pressekonferenz - wie auch abends (scheinbar privat) an der Bar.

Wenn beispielsweise einer halt - etwas weinseelig und dazu noch rotbenast und etwas über das beste Alter hinaus - spätabends einer Sternjournalistin noch unbeholfene Komplimente in Richtung "Holz vor der Hütte" machen will, dann braucht er sich nicht zu wundern, wenn er nächsten tags einen hämischen Presseauftritt hat. Jedenfalls, wenn er in der falschen Partei - aus Sicht der Journalistin - ist.

Ob solch ein unbeholfenes Benehmen wirklich sexistisch war ist völlig uninteressant. Der "Depp" = "Mann" hat in einem solchen Fall die Arschkarte und es wäre nicht viel anders, wenn er garnichts gesagt hätte.

Dazu muss man kein "Neuland" bemühen - das geht jederzeit auch mit herkömmlichen Kommunikationsmitteln. Und dauert dann halt nicht Minuten in Twitter, sondern eben bis zum nächsten Tag über Fax oder Telefon.

Intrigen sind die Waffen, mit welchen immer zu rechnen ist. Es hilft garnichts zu schreien "Aua, das ist aber gemein!"

Und ist es nicht eine "Intrige", dann einfach "Pech", an die "Falsche" geraten zu sein.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Auch wenn der Sachverhalt nicht ganz klar ist, glaube ich kaum, dass es die koreanischen Gastgeber waren, die sich auf den Schlips getreten fühlten, dafür halte ich sie viel zu höflich und tolerant.
Von der koreanischen Seite wird schließlich berichtet (Zitat FAZ)
Der EU-Beobachter hielt in seinem Bericht fest, dass eine Frau vom koreanischen Forschungsrat für Wissenschaft und Technologie, die zu den Mitveranstaltern gehörte, ungefragt geäußert habe, wie beeindruckt sie sei, „dass Sir Tim eine derart witzige und komische Rede (ihre Worte) improvisieren könne“.
Vielmehr war das eine Britin, die - wie sich bald herausstellte - selbst Dreck am Stecken hatte, weil offenbar ihr Lebenslauf einige Ungereimtheiten enthält.
Im Twitter- und Facebook-Zeitalter lässt es sich wohl nicht vermeiden, dass solche Menschen im Internet eine Hetzjagd lostreten, um sich zu profilieren. Erschütternd ist, dass dann Institutionen dem Druck einer radikalen aber lautstarken Minderheit nachgeben und spontan Konsequenzen ziehen ohne dass die Sache in Ruhe betrachtet und auch der Betreffende dazu gehört wird.
*******sco Mann
49 Beiträge
Das ganze ist halt schlecht gelaufen für den Herrn Professor. Ohne Frage.
Ich traue einem Mann seines alters aber auch zu das er einweing darüber
steht. Nächste Woche trifft es einen anderen und die Presse schlachtet
dies wieder aus. Vieleicht liegt es auch darn das es gerade kein Sport
läuft und sie sonst nichts wissen worüber sie schreiben sollen.

Vorsichtiger wird er auf jedenfall in Zukunft sein.
*********sser Mann
1.906 Beiträge
Wir sind auf dem "besten" Weg in die Zensur durch die Gutmenschen, wenn solche Äußerungen dazu führen, daß ein dekorierter Wissenschaftler vor die Türe gesetzt wird.

Es zeigt aber auch, wie kleingeistig diese "Sittenwächter" sind, daß sie aus einer Mücke einen Elefanten machen.
Beauty's favourite @Argunar (2013)
******ool Frau
31.183 Beiträge
WIR
*********sser:
Wir sind auf dem "besten" Weg in die Zensur durch die Gutmenschen, wenn solche Äußerungen dazu führen, daß ein dekorierter Wissenschaftler vor die Türe gesetzt wird.

Es zeigt aber auch, wie kleingeistig diese "Sittenwächter" sind, daß sie aus einer Mücke einen Elefanten machen.

sind auf gar keinem Weg - zumindest keinem des Mit_einanders und einer respektvollen Diskussion, wenn Vokabular aus der Zeit nationalsozialischer Schreckensherrschaft eingesetzt wird, um polemisch die Werte anderer niederzureden. https://de.wikipedia.org/wiki/Gutmensch

Statt des Versuchs, ein Thema differenziert zu betrachten, erfolgt eine Abqualifizierung des Diskussionspartners als
kleingeistig
Sittenwächter
aus einer Mücke einen Elefanten machen

Vielleicht spiegelt dies eher den Geist des zitierten Verfassers - der hier gewohnheitsmäßig dann durch die Räume schwebt, wenn es gilt die letzten Bastionen von Diskriminierung, Sexismus und Chauvinismus mit dem *jedi* zu verteidigen



*sarkasmus*

Und wer Zensur schreit, dem sei im Sommerurlaub eine Bildungsreise in eine Dick_tatur seiner Wahl ans *herz* gelegt
*********sser Mann
1.906 Beiträge
Und wer Zensur schreit, dem sei im Sommerurlaub eine Bildungsreise in eine Dick_tatur seiner Wahl ans *herz* gelegt

Ich habe vor rund 30 Jahren sehr ausführlich verschiedene Länder des damaligen Ostblocks bereist, nicht als Tourist, sondern mit beruflichem Hintergrund. Ich habe die verschiedenen "Zensursysteme" kennen gelernt und noch so einige andere Dinge. Ich glaube schon, daß ich mit einer gewissen Erfahrung sprechen kann.

Außerdem muß man mal generell zwischen staatlicher Zensur und Zensur durch die Masse unterscheiden. Im Ergebnis ähnlich, im Ansatz aber nicht miteinander zu vergleichen. Ich finde es außerdem befremdlich und als deutlicher Ausdruck der PC-Zensur, wenn der Begriff "Gutmensch" auf den Index gesetzt wird und mit dem NS-Regime in Verbindung gebracht wird. In dem verlinkten Artikel wird eben ausgeführt, daß der Begriff NICHT aus der NS-Welt stammt, auch wenn diverse Journalisten das so in die Welt gesetzt haben. Außerdem ist der Begriff nicht das typische NS-Deutsch und wenn alle Begriffe aus dieser Zeit verboten werden sollen, wie sagt man denn dann zum "Volkswagen" oder zur "Autobahn".

Wer immer nur politisch korrekt antwortet, hat oftmals ein Problem, echte Mißstände beim Namen zu nennen.

Wer mit Gewalt nach den NS-Wurzeln eines Begriffs sucht, hat offensichtlich ein Problem, in der Sache zu argumentieren und will bloß von der Sache ablenken.

Zur Sache: Ansonsten hat der Prof für mich nix böses gesagt, was einen derartigen Shitstorm auch nur im Ansatz rechtfertigen würde. Deswegen bleibe ich bei meiner Feststellung, daß aus einer Mücke eine Elefant gemacht wurde.
Quo vadis, Europa?
Es wird jemand denunziert und ohne Beweissicherung, Verhandlung oder gar, wie Martenstein bemängelt, Unschuldsvermutung vollziehen öffentliche Institutionen die Bestrafung. Der Mob ergötzt sich an der sozialen Hinrichtung. In welchem Land, in welchem Zeitalter geschieht das? Doch etwa nicht im Europa des 21. Jahrhunderts?

Egal, worum und um wen es geht, solches Verhalten ist des zivilisierten Menschen unwürdig. Und jede Entschuldigung oder Rechtfertigung solcher Vorgänge ist moralisch absolut verwerflich.

Wenn die soziale Vernichtung einzelner Personen ohne jede Rücksicht auf Verhältnismäßigkeit zur öffentlichen Unterhaltung wird, ist die Gesellschaft in weit größerer Gefahr, als wenn Arbeitslosigkeit oder Inflation sie bedrohen. Sie riskiert, sich von Gruppen beherrschen zu lassen, die nach dem Prinzip "panem et circenses" die Ablenkung der Massen durch Gewalt gegen Einzelpersonen oder Minderheiten nutzen, um mit wenig Widerstand politische Ziele durchzusetzen, die weitab von Demokratie, sozialer Gerechtigkeit und Menschenwürde angesiedelt sind. Das gab und gibt es - hier und anderswo. Wenn wir aus unserer eigenen Geschichte, der Weltgeschichte und aus dem aktuellen politischen Geschehen in der Welt irgendetwas gelernt haben wollen, müssen wir Sorge tragen, dass derartiges in Europa nicht vorkommen.
*********sser Mann
1.906 Beiträge
Wie nah sich die Diktaturen von rechts und von links waren, sieht man ein wenig an dieser Meldung

http://www.deutschlandfunk.d … de.html?drn%3Anews_id=511184

Aber es gibt ja immer noch genug, die propagieren, daß die "DDR" ja gar nicht so schlecht war.
*******use Mann
3.197 Beiträge
@LustGeniesser
Wie ist dies zu verstehen?

Wir leben JETZT in einer rechten Diktatur, weil die rechte Szene in D ja auch vom
Verfassungsschutz unterwandert ist?
*******sco Mann
49 Beiträge
seht ihr denn nicht was die kleine ungeschicktes Sache von einem alten Prof für wellenschlägt.
die sogenannten Sittenwächter sind schrecklich führen sich schlecht auf und sobald du
nicht ganz korrekt nach ihren Maßstäben handelst machen sie dir die Hölle heiß. wobei man
erst einmal sagen muss die Maßstäbe legen sie sich selber ständig neu fest und selbst dann
werden sie immer anders ausgelegt.

für alle die es nicht wussten das lateinische Wort tolerare was der wahrscheinlich Ursprung
von Toleranz ist. da bin ich mir nicht ganz sicher. habe auch keine sprachen studiert.
wird mit ertragen erdulden aushalten dulden leiden übersetzt da steht üb Haupt nichts von
MÖGEN oder etwas vergleichbarem.

diese Sittenwächter sind noch anstrengender als die blöden linken / rechten oder feministische Frauen aktivsten. Das sind meiner Meinung nach die Intolerantesten Menschen die es Gibt
*******ves Mann
74 Beiträge
Von Schweigespiralen und Scheren im Kopf
Was früher schwerfällig als Pressekampagne daherkam, ist heute im Web als Shitstorm schnell organisiert (nicht selten bei näherem Hinsehen übrigens ein laues Lüftchen). Es soll Meinungsdruck erzeugt werden, denn wir wissen seit Noelle-Neumanns Schweigesprirale: Wer die Lufthoheit über die Stammtische erringt, hat recht. Wer laut und heftig ein Thema interpretiert, bringt die Gegenmeinung zum Schweigen. Und anschliessend wird der Herr Professor eben zurück getreten.

Schlimm sind nicht diese Vorgänge - es ist schon angeklungen, der Mob im Internet ist und wird sein. Schlimm ist, dass wir selbst die Schere in unseren Köpfen auspacken. Wir überlegen und wägen, wen oder was wir mit unseren Äusserungen beleidigen, welche Gruppe gerade mal wieder in ihren Empfindungen beleidigt werden könnte. Und wir übersehen dabei, dass wir ein unmögliches Unterfangen unternehmen. Denn in den Weiten der globalen Welt wird sich immer eine Gruppe, ein paar Hunderte oder Tausende, finden, die sich gerade mal auf den Schlips getreten fühlt.

Dann schweigen wir lieber. Soll das die Lösung sein?

Möglich, dass manche Muslime und mit ihnen so einige Christen Charli Hebdo Karikaturen unbotmässig finden. Kann auch sein, dass vielleicht unser bewusster Professor sich unbeholfen ausgedrückt hat. Na und? Wichtiger ist doch, dass wir in einer Welt leben, in der wir solche Dinge endlich aussprechen dürfen.

Gott wird es aushalten, der ist ohnehin mehr gewohnt. Wem diese Meinungen nicht passen, der soll es sagen. Aber der Konsens ist - jeder darf sprechen.

Ich finde es ziemlich furchtbar, wenn mittlerweile - auch hier - im Namen des Gutgemeinten Stimmen laut werden, die einem Sprechverbot expressis verbis das Wort geben. Merke: Demokratie ist ein Wettbewerb von Meinungen - dafür muss man sie allerdings aussprechen können.

Ich finde es entsetzlich, wenn der innere Zensor, die Schere in unserem Kopf - wieder die Regie übernehmen soll. Das hatten wir schon, da wollen wir nicht wieder hin zurück.
*********sser Mann
1.906 Beiträge
diese Sittenwächter sind noch anstrengender als die blöden linken / rechten oder feministische Frauen aktivsten. Das sind meiner Meinung nach die Intolerantesten Menschen die es Gibt

Dem stimme ich uneingeschränkt zu! Wie war das mit den Faschisten hinter der Maske des Antifaschismus?
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Och
ich würde das nicht so hoch hängen.

Da hat jemand diesen Ausrutscher für sich und ihre Karriere genutzt.

Das gab es schon immer, das wird es immer geben und das gehört zum menschlichen Verhalten. Nicht zum guten Verhalten, es ist unmoralisch, keine Frage.

Aber ... wie ist das hier immer mit den "Alpha-Tieren" und dem Hinweis auf die Steinzeit und unsere felligen Verwandten ? Wer reibt sich nicht mal klammheimlich die Hände, wenn jemand, den man nicht leiden mag, ins Fettnäpfchen tritt ?

Bald gibt es wieder einen Anti-Schwarzer-Shitstorm, der genau so im Sande verläuft wie viele andere Dinge.

Was neu ist, ist das Medium und die Tatsache, dass man schnell eine Menge Menschen mobilisieren kann.

*gruebel*
****ot2 Mann
10.242 Beiträge
Sicherlich ist es nicht zuende gedacht...

Aber ich denke eigentlich schon länger darüber nach, ob "Worten" nicht zu viel Bedeutung und Gewicht beigemessen wird, - und hingegen "Taten" zu wenig.
Ich empfinde es so, dass der "Übergang" vom Wort zu Tat im Grunde immer eine Eskalationsstufe darstellt.
Und finde es daher eigentlich generell weder gut noch richtig, wenn Worte mit Taten "beantwortet" werden.

Denke gerade darüber nach, ob dies (für mich) als allgemeingültige Regel gelten könnte, oder ob mir Ausnahmen einfallen....
Lg
Gernot
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
Gefährliche Witze...
****ot2:
Denke gerade darüber nach

Ist eine Ausnahme heute...

****ot2:
ob mir Ausnahmen einfallen....

Ist eher die Regel... In unsere Welt...

Gute Nacht wünscht
DeltaSagittarii
Beauty's favourite @Argunar (2013)
******ool Frau
31.183 Beiträge
Ich denke nicht über ein Sprachverbot nach..
diese Sittenwächter sind noch anstrengender als die blöden linken / rechten oder feministische Frauen aktivsten. Das sind meiner Meinung nach die Intolerantesten Menschen die es Gibt

Dem stimme ich uneingeschränkt zu! Wie war das mit den Faschisten hinter der Maske des Antifaschismus?

Sondern darüber, was für ein Mensch wohl auf der anderen Seite des Bildschirms sitzt, der in keiner.Akademischen! Diskussion bisher noch in irgendeiner Weise sachlich argumentiert hat, sondern mit Schlagworten und Beleidigungen gegen die operiert, die anderer Meinung sind.

Wenn die Argumente ausgehen oder von vornherein fehlen ... Muss Mann in die unterste Schublade greifen?

Ja, vielleicht wird in der Postmoderne zu viel versucht über Regeln zu ordnen.

Ist das denn ein Wunder?

Hier stehen wir uns nur virtuell gegenüber, und gerade da wäre ein sorgsamer Umgang mit Sprache und ein Respekt vor dem Gegenüber angebracht.

Aber die unterste Schublade ist eben schnell geöffnet und im virtuellen Raum schnell beleidigt.

Witzigerweise bin ich schon einigen der Maulhelden (beiderlei! Geschlechts) der virtuellen Welt in der Realität begegnet. Die unendlichen Weiten der Joy-Welt ermöglichen es, dass Frau unvermutet bei einer Party oder im persönlichen Kontext einem dieser Menschen über den Weg läuft.

Und da ich hier vorrangig aus der Sicht einer Frau schreiben kann und eben auch aus der einer Frau, die dann notabene Männer ihrer Generation kennen lernt, kann ich aus dieser empirischen ERfahrung mit Fug und Recht behaupten, dass einige dieser Männer gar nicht so sehr für eine offene und unzensierte Gesellschaft kämpfen.

Es sind ältliche, nicht mehr besonders attraktive Männer, die im Beruf und im Sozialleben das Ende einer Fahnenstange erreicht haben, auf denen der Wimpel der Intelligenz, Eloquenz und des Erfolgs beim anderen Geschlecht vermutlich nie besonders hochgehangen hat. Männer, die von Frauen verlassen oder zurückgelassen wurden, weil es hinter dem Horizont etwas besseres gab. Männer, die beruflich von Frauen überholt werden und dies sicher nicht qua Frauenquote, sondern weil die Kolleginnen besser ausgebildet sind. Männer, die nur noch im Internet große Worte schwingen und im persönlichen Gespräch nur stottern und Halbsätze äußern können.

Eine Generation, die zum Teil den Zug ins moderne Miteinander der Geschlechter verpasst hat. Die verunsichert und frustriert sind, dass das "Leitbild weißer, erfolgreicher Mann gibt den Ton an" nicht mehr Alleingültigkeit hat. Die sich die wohlgeordnete Welt der Fünfziger Jahre eines vergangenen Jahrhunderts zurückwünschen.

Ja, die Feministinnen der Siebziger Jahre waren manchmal in ihren Kämpfen verbissen und wirkten unentspannt, aber sie haben eine Menge durchgesetzt:

• Dass Frauen arbeiten dürfen ohne die Erlaubnis eines Ehemanns.

• Dass Frauen Chancen und Einkommen haben, die denen der Männer entsprechen.

• Dass Männer und Frauen gleichberechtigt für ihre Kinder sorgen können, wenn sie es wollen.

• Dass die Kirche und die Nachbarn und der Ehemann nicht die Hoheit über die Sexualität der Frau haben.

• Und dass sich in der Sprache ausdrückt, dass es auf dieser Welt zwei Geschlechter gibt und nicht nur ein dumm-dom-inantes, das durch TestosteronÜberschuss und qua der vorhandenen lediglich anders geformten Geschlechtsteile alleine über das Wohl und Wehe von Frauen und Kindern entscheidet.

• Dass jeder Mensch sich die Rolle im Leben und Gesellschaft aussuchen kann, die er oder sie will: sozial und sexuell.

Nur 10 Jahre später geborene Männer sind in diese Verhältnisse hineingewachsen und leben ganz natürlich mit ihnen.

Einem Feminismus die Fehler anzulasten, die die machen, die ihn für private Zwecke instrumentalisieren, ist billig.
Einer Bewegung für die Frauen, die auch Männer zu gute kommt, wenn sie nicht starr in der Rolle des "Herrn im Haus", des Ernährers der Familie, des immer-alles-besser-Wissen-müssens gefangen bleiben wollen den platten Maskulinismus (einhergehend mit einem offenen wenn auch als Witz verkleideten Rassismus, Sexismus, Antisemitismus) eines Herrn Martenstein entgegensetzen zu wollen, ist für mich keine Lösung für ein friedliches Miteinander - weder von Männern und Frauen noch von Menschen mit Menschen, die anders sind als die da propagierte Norm des weißen, dominanten, heterosexuellen Mannes.
@bjutifool
*zugabe* *bravo* *spitze* *bravo*
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
@bjutifool
Es sind ältliche, nicht mehr besonders attraktive Männer, die im Beruf und im Sozialleben das Ende einer Fahnenstange erreicht haben, auf denen der Wimpel der Intelligenz, Eloquenz und des Erfolgs beim anderen Geschlecht vermutlich nie besonders hochgehangen hat. Männer, die von Frauen verlassen oder zurückgelassen wurden, weil es hinter dem Horizont etwas besseres gab. Männer, die beruflich von Frauen überholt werden und dies sicher nicht qua Frauenquote, sondern weil die Kolleginnen besser ausgebildet sind. Männer, die nur noch im Internet große Worte schwingen und im persönlichen Gespräch nur stottern und Halbsätze äußern können.

Du hast völlig Recht, diesen Typ von Mann gibt es und das sind bedauernswerte Geschöpfe. Aber ich vermute, dass unser Professor wohl nicht unter diese Kategorie fällt. Außerdem können Männer mangelnde Eloquenz und sexuelle Attraktivität locker durch ein fettes Bankkonto ausgleichen. Dass Geld auf Frauen immer noch außerordentlich sexy wirkt, daran hat auch der Feminismus nichts geändert.

Zu dem von dir beschriebenen Männertyp gibt es - in etwas abgewandelter Form - aber auch ein weibliches Pendant. Mit einer deutlichen Beschreibung desselben möchte ich mir hier nicht die Finger verbrennnen, die meisten von uns kennen es - auch hier im Joy. Früher wurden sie mit dem diskriminierenden Ausdruck "alte Jungfer" bezeichnet. Diese Frauen missbrauchen die durch den Feminismus , dessen berechtigte Erfolge ich voll anereknne, von den Frauen zu Recht errungene Macht, um ihren Männerhass auszuagieren. Ältere Grundschullehrerinnen, die Jungs systematisch benachteiligen sind noch eine harmlose Variante davon. Auch dass sich solche Frauen in einen Shitstorm gegen einen Mann einklinken, ist nicht das Problem.
Das Problem ist, dass sich z.B eine Universitätsleitung (die vermutlich sogar männerdominiert ist) in vorauseilendem Gehorsam dem Druck solcher Menschen beugt.
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Bjuti hat mit ihrer Beschreibung nicht den Professor gemeint, sondern Männer, die sie kennt.

Die alten Jungfern im JOY muss mir noch mal einer zeigen - vor allem die männerhassenden Feministinnen unter ihnen. Bjutis Beitrag spricht mir aus der Seele, weil sie das erwähnt, worauf es mir auch ankommt: das Schaffen einer neuen, gerechten Gesellschaft durch Männer und Frauen. Gemeinsam.

Was das gegenseitige Aufeinander-Herumhacken (und es haben Männer angefangen) mit gefährlichen Witzen zu tun hat, ist mir noch ein Rätsel, aber vielleicht kapiere ich es noch.

Und Akademikerinnen - in der Gruppe sind wir doch ? - haben es, wenigstens in meinem Alter, nicht nötig, einen Mann wegen des Geldes zu heiraten. Das verdienen wir selber.

*basta*
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.