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Yoga und Meditation?

Yoga und Meditation?
erst mal finde ich es unpassend, wenn eine Kurs- oder Seminarankündigung folgenden Titel hat:

"Yoga und Meditation"

Punkt 1: ich möchte darauf hingewiesen, dass meist Kontemplation das passende Wort ist und nicht Meditation.
Meditation ist eng mit manana (reflektieren, meditieren (im eigentlichen Sinne von Analysieren, durchdenken) verbunden und
Kontemplation mit . nididhyāsana (Kontemplation, d.h. das Analysierte wird wieder synthetisiert, d.h. zusammengestzt und in eine Gesamtschau gebracht).

Der Dreischritt der yogischen Selbsterkenntnis, die yogischen Schulungsphasen sind nämlich:
1. śruti (hören)
2. manana (u.a. Meditation)
3. nididhyāsana (u.a Kontemplation)

(Bṛhad-Ᾱranyaka-Upaniṣad 2.4.5 bzw. 4.5.6)

In der christlichen Tradion, etwa bei den Viktorinern, wird auch unterschieden zwischen:

1. Lektatio, 2. Meditatio, 3. Kontemplation


Punkt 2: Yoga beinhaltet Meditation bzw. Kontemplation. Das Yoga Sutra beschreibt acht Glieder (u.a. Körper (asana)-, Atemarbeit (pranayama), sowie Sammlung (dharana) und die Stufen der Kontemplation (dhyana- samadhi)...)

Punkt 3: der spätere Hatha-Yoga (15 J.) bezieht den Körper stark in die Übungspraxis mit ein und bereitet damit Raja-Yoga (Schwerpunkt: geistiges Yoga) vor:

"Diese glorreiche Wissenschaft glänzt wie eine Leiter für den, der die Gipfel des Raja-Yoga zu erreichen anstrebt."
(Hatha-Yoga-Pradipika (1.1)

Aber der Hatha-Yoga ist viel mehr wie Körperarbeit, er stellt zehn göttliche Techniken vor:

1. Disziplin
2. Körperarbeit (asana)
3. Ernährung (anna)
4. Reinigungstechniken (sat karman)
5. Verschlüsse (bandha)
6. Die Siegel (mudra)
7. Atemtechniken (pranayama)
8. Kräfte der wahrnehmung (drsti)
9. Lauschen auf den inneren Ton ( nada-
anusandhana)
10. Verschmelzung, Aufhebung der Dualität
(samadhi)


Der Hatha-Yoga erweitert das tantrische Gedankengut:

Der Hatha-Yoga hat einen tantrischen Ursprung!
Der Entwickler des Hatha-Yoga,Gorakhnath, der als halbmythologische Gestalt im 11.Jh. gelebt haben soll und dessen Guru Matsyendranath der tantrischen Kaula-Tradition entstammt.

Gorakhnath und seine Anhänger sahen sich als Reformatoren, die die ihrer Ansicht nach rituell und religiös überladene Tantra-Tradition entschlacken und aufs Wesentliche reduzieren wollten: die Arbeit mit dem Körper und die möglichst schnelle und effiziente Kundalini-Erweckung. Für diese bräuchte es keiner übermäßigen religiösen Rituale. Außerdem sei die zu große Frauenverehrung auch unnötig.


Alles ist mit allem verbunden!

Es grüßt euch,

Nicolai
super. danke.
********neck Mann
576 Beiträge
Danke Nicolai
Das macht mich neugierig auf deine Tantra-Akademie. Klingt sehr fundiert und ist verständlich geschrieben.
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