Zitat von **********Seele:
„Erfahrungen mit Yogatagen im Aviva (Singlehotel)?
Namasté ...
Ich würde gerne (zum 1. Mal) ein paar Urlaubstage mit Yoga verbinden und bin in diesem Zusammenhang aufs Aviva-Hotel in Österreich gestoßen, das ich mir sowieso schon mal anschauen wollte.
Für mich als "einfache" Yogi-Praktizierende (z.B. keine besondere Ernährungsphilosophie o.ä.) ist vermutlich so ein "allgemeines" Hotel die bessere Wahl.
Ich sehe mich selbst (noch) nicht wirklich in einem reinen Yoga-Retreat.
Hat von Euch schon jemand Erfahrungen dort gemacht?
Könntet Ihr dann diese Tage einem "Anfänger" empfehlen?
Oder habt Ihr noch andere Tipps, wo es vielleicht nicht so "streng" gesehen wird (könnte mir z.B. auch vorstellen, dass Raucher wie ich in den gelebten Yogi-Kreisen nicht wirklich gerne gesehen werden).
Daher eher die Suche nach etwas, wo ich Urlaub und etwas Yoga zusammen genießen könnte, ohne dafür "verurteilt" zu werden.
Sorry, ich kenn mich noch nicht so mit Fachwörtern etc. im Yoga aus... hoffe, Ihr versteht dennoch, worauf ich hinaus will
Hab' keinen Tipp für Dich, doch Du sprichst etwas ganz Wichtiges an, das die ganze "sich-selbst-beweihräuchernde-Eso-Energetik-Yoga-Szene" häufig zeigt:
"Wasser predigen und Wein trinken."
Yoga ist eine Lebensphilosophie, wie es auch andere Lebensphilosophien und Wertekonzepte gibt.
Jedoch: Wer andere be- und sogar ver-urteilt, tut dies zu allererst gegenüber sich selbst, auch wenn's anderen gegenüber gemeint ist.
Warum? Ja, es geht um das be-trachten. Das ist neutral und höchst sinnvoll, weil es die Möglichkeit des Lernens am Anderen als auch die Möglichkeit zur Selbst-Reflexion bietet.
Doch zu beurteilen oder gar zu verurteilen, ist eine Aktivität, durch die sich die oder der Einzelne über andere erhöht und - zumeist - keine (Selbst-)Reflexion stattfindet, was die/der Andere in einem selbst auslöst, wie sich die Beobachtung eines z.B. Verhaltens anfühlt, was dahinterstecken kann, dass ihr/sein Verhalten dieses oder jenes Gefühl oder Verhalten in einem selbst auslöst und ähnliche Fragen mehr.
Das ist genauso wie die ganzen (in Österreich ein abschätziger Begriff) "Kerzerl-Schlucker", die am Sonntag stets brav in die Kirche gehen und vor der Kirchentür über diese oder jene Menschen lästern, herabwürdigend reden. Die Eso-Szene (und viele der "Pseudo-weil's-halt-grad-hipp-ist-Yogis" inkludiert verhalten sich genaus.
Yoga ist bereits, wenn Du Dir Gedanken über Dein Essen machst. Was isst Du? Wann isst Du? Wie isst Du? Weswegen isst Du? Rauchen detto. Und eigentlich letztlich die verschiedensten Bereiche des Lebens bis hin zum Umgang mit anderen (Menschen und Tieren, ergo zusammengefasst, mit) fühlenden Wesen, mit der Welt ("Mutter Erde"), mit Dir selbst.
Nur mal so:
Nur Menschen, die selbst zu keiner eigenen Meinung fähig sind, folgend blindlings einem Guru und tun alles, nur weil "Er/Sie" es so sagt.
Solche Menschen täten besser daran, sich mal in (möglichst ganzheitliche) therapeutische Begleitung zu begeben, weil es da große Themen gibt, die seit der Kindheit bis heute nachwirken.
Menschen, die einem Guru mit Respekt und trotzdem eigenem Urteilungsvermögen folgen, die das, was Er/Sie sagt/meint/tut/einfordert, reflektieren und abwägen in verschiedenste Richtungen, werden durch einen Guru oder eine Grurji gut weiterkommen und neue Aspekte in ihr Leben bekommen.
Wenn Dir also irgendwo in einer Yoga-Gruppe jemand blöd daherkommt, dass Du "unwürdig", "minderwürdig" oder gar "scheiße" bist, weil Du dieses oder jenes nicht (!) machst, tust, denkst ... dann mach bitte auf dem Absatz kehrt und renne, so schnell Du kannst und so weit Du kannst von diesen Menschen weg.
Yoga bedeutet auch Toleranz. Ein wahrer Guru, eine wahre Guruji wird Dir aufzeigen, wie/wo/was/womit/weswegen dieses oder jenes auf diese oder jene Art und Weise besser für Dich wäre. Doch ein wahrer Guru/eine wahre Guruji wird auch tolerant sein Dir gegenüber. Wir wahrnehmen, hinnehmen und akzeptieren, dass wir alle - auch Er/der Guru oder Sie/die Guruji - am Weg sind.
Und selbst, wenn jemand schon länger und schon vermeintlich weiter auf dem Weg ist ("am Weg wohin eigentlich genau?" mal so als grundsätzliche Frage), heißt das so überhaupt nicht, dass Er/Sie auch weiser ist.
Weisheit ist das Ergebnis aus vielem und hat als Fundament unter anderem Erkenntnis, (Selbst-)Reflexion und Toleranz.
Lass' Dich somit ein auf wen oder was auch immer. Bleibe dabei Du selbst (sofern Dir das schon gut bewusst ist). Bleibe kritisch. Seit mutig und triff Entscheidungen, sodass es Dir gut damit geht, was von außen auf Dich einströmt. Auch beim Yoga.
Und wenn da mal eine Übung ist, wo es Dir weniger gut oder gar schlecht geht damit (z.B. aufgrund der Dehnung oder Kraft), dann horch in Dir hinein, was da gerade ist. Das sind wunderbare Momente, die Dich weiterbringen. Doch erlaube Dir, DEIN Tempo, DEINE Intensität zu machen oder auch sogar, eine alternative Übung zu machen.
DU bist das Zentrum Deines Lebens. DU bist ein Wunder und einzigartig, denn es gibt keinen 2ten Menschen wie Dich.
DU darfst für Dich alle Entscheidungen treffen und aufmerksam beobachtend hinsehen, wenn andere das für Dich oder bei Dir versuchen. Auch Yogis, Gurus ...
Viel Freude in meiner (Er) Herkunftsregion, solltest Du ins Aviva reisen und Dir dort Zeit für Dich gönnen.
Und ein herzliches und liebevolles
Atma Namasté