benjamin_be:
Träumen Frauen von Porno Sex?
Sex mit Pornodarsteller/in ausprobieren?
Mich als Darsteller würde es echt interessieren ob es stimmt, dass viele Frauen, es gerne mal privat, wie im Porno erleben möchten?
Ist es nur eine Vorstellung oder steckt mehr dahinter? Ich bin gespannt
Für mich kann ich diese Frage ganz klar verneinen.
Ich habe diese Art Sex als sehr junge Frau erlebt und zugelassen, wusste es damals nicht besser. Fühlte mich danach schmutzig, benutzt, leer und schal, und fragte mich, wieso um Sex so ein Wesen gemacht wurde, dass sich manche Menschen offenbar danach verzehrten. Was sollte denn da so Schönes daran sein?
Erst einige Zeit später erlebte ich, dass sexuelle Begegnung auch ganz anders verlaufen kann, intim, zärtlich, sich gegenseitig erforschend, entspannt, leicht, liebevoll - eine Fortsetzung der Kommunikation mit anderen Mitteln, jedenfalls grundlegend verschieden von jenem armseligen, kalten Egotrip-Pornosex, ein gegenseitiges Geben und Nehmen, das auch im Nachhinein noch lange Zeit eine tiefe Freude und Befriedigung spüren ließ und Vorfreude aufkommen, wenn ein neues Treffen in Sicht war.
Seitdem lasse ich es nicht mehr zu, sexuell instrumentalisiert zu werden und grenze mich sehr klar ab, wenn ein Mann ein entsprechend unsensibles und von keinerlei Empathie geleitetes Verhalten an den Tag legt. Mit zunehmender Lebenserfahrung und klarer Erkenntnis darüber, was ich selbst möchte und was nicht, bzw. was mir gut tut und was nicht, kommt es inzwischen gar nicht mehr dazu, dass ich mit solchen Männern sexuell intim werde, und wenn, etwa im Swingerclub, doch einmal einer auf die Pornosexschiene einschwenken zu müssen meint, breche ich ab und bitte ihn, sich zurückzuziehen.
Ich kann dementsprechend auch Pornofilmen nichts abgewinnen, da ich sie in jedem Fall als "fake" empfinde, völlig uninspiriert, ausschließlich darauf angelegt, Profit zu generieren aufgrund der echten oder künstlich geschürten sexuellen Bedürftigkeit anderer Menschen. Obszön und öde, das regt mich zu erotischen Phantasien nicht an.
Die Form von Sexualität, die mich heute zutiefst befriedigt und beglückt, ist das, was unter der Bezeichnung "Slow Sex" von Diana Richardson verbreitet und bekannt gemacht wurde, wobei es nicht in erster Linie um "Langsamkeit" geht, sondern um eine entschleunigte, respektvolle, liebevolle und achtsame Art des Umgangs und erotischen Austausches miteinander, und das ist etwas ganz grundlegend anderes als Pornosex, der von immer neuen Kicks und immer noch härteren Praktiken lebt.