Liebe Mitschreibenden, lieber Chocolade_gig,
erfreulich, dass es hier nicht nur ironisch-wertende Beiträge gibt - obwohl ich die Ironie in manchen Beiträgen durchaus nachvollziehen kann.
Dennoch will ich selbst ganz ernsthaft Stellung nehmen. Ich halte die Fragestellung in der Wifesharing-Gruppe für - sagen wir mal - etwas theoretisch. Anders wäre das in einer Gruppe "Freie Liebe" oder "Offene Beziehung".
Heimliche "Seitensprünge" oder "Affären" sind für mich nicht Teil von Wifesharing. Nach meinem Verständnis gehört es zum Wifesharing dazu, dass das Paar miteinander spricht und die Partnerin/der Partner von den Affären und Liebhabereien weiß, weil sie/er ja bewusst "teilt". Und in diesem Zusammenhang wäre die Frage der Empfängnisverhütung eine Sache, die ich unbedingt davor besprechen würde. Als ich gemerkt habe, dass ich bei den manigfaltigen Möglichkeiten von erotischen Treffen gerne "Mitspieler" sein möchte, habe ich die Entscheidung getroffen, mich einer Vasektomie zu unterziehen. (Und damit das nicht falsch ankommt: Ich finde Kinder toll und sie bereichern täglich mein Leben. Ich finde nur eine Fern-Vaterschaft ist in meinem Alter eine Challenge, in der ich vermutlich nicht wirklich gut bin.) Dazu noch der Schutz vor Ansteckung durch Kondome ergeben eine wahrscheinliche Zeugungsunfähigkeit von tatsächlichen 100 %. Somit würde so ein beschriebener Fall durch mich nicht verursacht werden können, was mir bei der ganzen Geschichte ein sehr sicheres Gefühl gibt. Allein die Vorstellung, ich müsste meiner Freundin gestehen, dass ich bald Vater werden würde und mein Kind bei jenem Treffen leider zufälllig und nicht gewollt entstanden sei ... es wäre einfach richtig schwierig ... in meiner Vorstellung für alle Beteiligten in diesem Beziehungsgeflecht. Und ich habe für mich klar gehabt, dass ich mit 53 alt genug bin - da muss ich nicht mehr Vater werden. Das gilt nur für mich.
Es kommt statistisch gesehen immer wieder vor, dass die Verhütungsmittel trotz allem nicht wirklich "verhüten" ... in dem Fall war der Plan ein anderer ... und dann beginnt für alle Beteiligten eine neue Lebensdimension, die unterschiedlich dramatische Züge haben kann. Ich bin mir nicht sicher, ob es hier - in diesem recht anonymen Portal - jemand wagt da offen drüber zu sprechen. Aber vielleicht täusche ich mich diesbezüglich.
Und wenn beim Wifesharing die Möglichkeit einer Schwangerschaft schon besprochen und für möglich (oder gar erwünscht) einbezogen wird - dann ist es nicht "zufällig" oder "versehentlich". Und dann muss auch keiner beichten.
Daher meine Einschätzung von "eher theoretisch" ... aber falls es JOYler mit dieser Erfahrung gibt, die diese hier teilen möchten, bin ich sehr gespannt, was sie berichten.