Vollblutveganer oder vegane Aspekte?
Ich schon wieder Mal so zur Info: Ich bin ein ganz oder gar nicht Mensch. Will heißen: Ich mache Dinge ganz oder gar nicht. Wobei es mir nicht um Perfektion geht, aber um die Sache als solche. Und das ist jetzt das Beschäftigen und intensive Auseinandersetzen mit veganer Ernährung.
Schon bevor ich mich zum veganen Schritt entschlossen habe, war mein Fleischkonsum niedrig. Immer wieder hab ich aber in die Kühlregale geschaut und gelacht. Wenn ich mich vegan oder vegetarisch ernähre, wozu brauch ich dann Lebensmittel, die wie Fleisch aussehen?
Ich bastel mir doch auch kein Salatblatt aus Hackfleisch - aber gut, mag eine Alternative sein, ggfs. dem Übergang dienen, etc. - wie auch immer.
Heute stand ich also im Supermarkt vor "veganem Hackfleisch" . Allein die Optik erinnerte mich mehr eingeschweißte Würmer als an Hackfleisch. Also viel dicker durchgedreht als Fleisch, was vermutlich nicht anders geht in der Herstellung. Dann las ich mir die Zutaten durch und staunte über die lange Liste. Inkl. Rote Bete Farbstoff, damit es auch farblich hinkommt. Das selbe machte ich bei Paddys, Wurst und anderen "Veggie" Produkten, die fleischähnlich aussahen.
Feststellung: Alles auf irgendeiner "Getreidebasis" mit viel Gedöns drin.
Jetzt meine Frage: Wenn ich mich bewusst vegan ernähre, warum brauche ich dann Dinge, die aussehen als seien sie Fleisch, wo die Basis des Getreides so verändert ist, dass es wieder wie Fleisch aussieht/schmeckt?
Ist das nicht Augenwischerei? Wenn ich mich aus tiefster Überzeugung dazu entscheide, vegan zu leben, dann hab ich doch zig Möglichkeiten mit Kochen. Aktuell experimentiere ich mit Hirse (war sehr lecker heute) Polenta, Humus aus roten Linsen.. was ich alles selber herstelle.
Klar ist das im Zeitalter des "Convenience Food" zeitaufwändiger und klar, steht man länger in der Küche. Allerdings kann man es auch super vorbereiten. Mein Samstag, manchmal Sonntag, war für einige Stunden damit ausgelastet, dass ich für die Woche vorkochte, dass der Kühlschrank dann nur noch ein Selbstbedienungsladen ist. Gemüse kann man vorschnippeln, Getreide jeglicher Art vorquellen oder zubereiten wie eine Rohmasse, die dann nur noch fertig gemacht werden muss, usw.
Weiter geht´s mit veganen Süßigkeiten (ich bin Eisjunkie ) ... Jedes Eis war gespickt mit Zucker. Meist an zweiter Stelle. Vegane Süßigkeiten (Katjes Gummibärchen, Kekse, etc.) ebenfalls. Honig und Zuckerersatzstoffe sind auch alle nicht besser.
Wäre es nicht konsequent zu sagen: Den ganzen Scheiß lass ich weg? Hochgradig verarbeitete Lebensmittel und maximiert zuckerhaltige Süßgkeiten.
Tausche ich hier nicht Teufel gegen Belzebub ein, indem ich zwar Fleisch und die Milchprodukte weg lasse, dafür aber meinen Körper mit Unmengen an Zucker verklebe, der ebenso schädlich ist?
Für mich passt es nicht so recht zusammen, dass ich vegan lebe, aber auf der anderen Seite dennoch keine "wirklichen Veränderungen" (wie z. B. frisches kochen, vorbereiten, etc.) vornehmen will.
Bin wieder mal sehr gespannt, auf Eure Meinungen und Erfahrungen.
Danke schon mal im Voraus
Shadowqueen
[Edit von Toms_Diner: Titel des Themas auf Wunsch angepasst]