mmh... also...falls Du `vom Fach´ bist, wird Dir das alles bekannt sein.
Die Entwicklung eines Impfstoffes kann über verschiedene Wege laufen.
3 - 4 sind mittlerweile recht populär.
Die beiden klassischen nennt man "Passivimmunisierung" bzw "Aktivimmunisierung". Bei erster wird ein Antikörper gegen des Antigen (z.B. Virus) geimpft. Der Körper braucht nix zu tun und ist immun, deswegen passiv. Bei der zweiten wird das Antigen ("tod", abgeschwächt oder ein Teil davon) appliziert und der Körper bildet Antiköper. Er hat also was zu tun, deswegen aktiv.
2 weitere neuere Wege gehen über die sogenannte mRNA bzw. verwenden einen Lieferwagen (Vektor, Adenovirus).
Da diese Entwicklungsschritte etabliert sind, kann man recht schnell daran andocken und einen Impfstoff entwickeln. Ähnlich wie bei der jährlichen Grippe (Influenza)-Schutzimpfung.
Die Entwicklung eines synthetischen oder mittlerweile sehr oft rekombinanten/gentechnischen Wirkstoffs gegen eine bestimmte Krankheit beginnt aber mindestens einen Schritt früher in der Prä-Klinik.
Hier müssen zuerst einmal Determinanten, Signalwege und path-physiologische Mechanismen erkannt und verstanden werden.
Im konkreten Fall zu Corona haben alle Forschungseinrichtungen einen "Fast Track" bekommen. Das bedeutet, dass sie Zulassungsantrag und Phase 3 Studie mehr oder weniger parallel laufen lassen dürfen. Und! - sie produzieren sogar schon Impfstoff in großen Mengen, ohne zu wissen, ob er erfolgreich sein wird.
Naja, das ist natürlicher alles grob vereinfacht, was ich hier geschrieben habe