28.4.24 Köln - Ballauf - Diesmal ist es anders (1269)

Sehr starker Tatort ich fühle mit Max

Mehr kann ich grad noch nicht sagen, außer dass manchmal ersichtlich ist, wenn Top Schauspieler dabei sind, wer der Täter /die Täterin ist....

(Achtung Spoiler)

Ja, diesmal war es anders,...

Mit dem Stilelement der Gedanken bzw "Gedankenlesens" - nur bei den 2 Verliebten, um deren Verbundenheit und Zwiespalt deutlich zu machen.
Einerseits interessant, andererseits leicht verwirrend, und eben aus der Reihe.

Leslie Malton ist eine sehr interessante Schauspielerin, sehe sie gern.
Garant eigentlich für gute Produktionen.
Es war zu jedoch zu ahnen, wer das Verbrechen begang.

Und ja, es war gleich zu Anfang klar, dass aus dieser Liebe nichts werden wird.
Zudem war es trotz Verliebtheit schnell melancholisch, düster, grau.
Es war rasch das Gefühl da, das da einiges nicht stimmt.

Und dieses totale Ausblenden von Ballauf gegenüber Schenk war meiner Meinung fast zu krass, wo sie sich schon ewig kennen, zusammen arbeiten und schon so viel gemeinsam durchgestanden haben.

Das Thema Verliebtheit im Alter und eventuell nochmal das grosse Glück finden war an sich nicht schlecht. Die Progatonisten sind in etwa meinem Alter.
Daher nachvollziehbar.
Wie das jüngere Zuschauer fanden, keine Ahnung. Es wurde ja tatsächlich etwas Haut ect gezeigt.

Insgesamt fand ich diese Folge nicht schlecht, ist aber auch kein Highlight und ich muss sie kein zweites Mal sehen.

Diesmal ist es anders

Der Titel passte ja. Ein etwas anderer Tatort
Etwas langatmig am Anfang, aber dann wurde er doch spannender und nahm etwas Fahrt auf

Mit Spoiler!!!!!!






Ich hätte Max so sehr seine neue Liebe gegönnt.
Der alte "Streuner" im siebten Himmel und mit noch sehr knackigem
Aber es war irgendwie schon vorhersehbar das das nichts wird.
Ist ja so bei Krimis wenn der Augenmerk besonders auf eine Person oder Beziehung gelenkt wird.

Es gab für mich, am Anfang , 3 Möglichkeiten
1.) Sie ist schuldig...was aber auch zu offensichtlich gewesen wäre. Und es war dann doch klar, wer die Täterin war.
Obwohl ich am
2.) Die Beziehung wird beendet, weil es doch irgendwie nicht passt. Er Polizist, sie als Verdächtige...die Zweifel
also habe ich mich für Nr.3 entschieden: Sie stirbt

An die ausgesprochenen Gedankengänge musste ich mich erst gewöhnen, aber sie waren dann doch interessant.

Freddy und Max und natürlich Jütte....... ein Dreamteam

Für mich eine 2

Ein nackter Ballauf und eine (natürlich tragische) Liebesgeschichte blabla... für ihn reichen mir leider nicht, um diesen Tatort zu etwas Besonderem zu machen. Von der Story her Hausmannskost und langsam ist das Kölner Narrativ auserzählt.

Der Polizeiruf 110 letzte Woche war in jeglicher Hinsicht um Welten spannender und Peter Kurth überzeugte - wie immer - charismatisch und spielte andere Ermittler ohne großes Getue und Gehabe einfach an die Wand.

Wenn ich schon mal am Wüten bin: Es wird m.E. Zeit, einige Ermittlerteams sterben bzw. in Rente gehen zu lassen. Wir alle genießen Altvertrautes und Liebgewonnenes, aber es muss auch mal wieder frisches Blut einschießen, sonst wird es repetitiv und (gefühlt) inzestuös.

So, jetzt hab ich den Tatort auch gesehen.

Ich finde es ja immer umso spannender, wenn ich hier lese, wie unterschiedlich die Meinungen darüber sind. Und so nebenbei: Spoiler haben mir noch nie den Spaß an einem Tatort verdorben.

Und ich fand ihn richtig gut!
Aber ich liebe auch alte, dialoglastige, französische Filme, bei denen man nie so genau weiß, was jetzt real passiert ist und was der Phantasie der Protagonisten entsprang.

Gerade diese nonverbale, intensive Verbindung zwischen Max und Nicola hat mir sehr gefallen. Ich fand es auch glaubwürdig - mich hat die Liebesgeschichte zwischen den beiden sehr berührt. Dass sie kein gutes Ende nehmen würde, hat natürlich Tatort-Tradition, damit konnte ich gut leben. Auch die inneren Monologe von Max, seinen Zwiespalt, seine Ängste - ich will so was sehen, ich weiß das zu schätzen.

Ich verstehe auch, wenn @********2020 schreibt: Ja, ich denke auch, es wird es Zeit, dass die beiden in Rente gehen.

Sicherlich kein 08/15 - Tatort und auch eher ungewöhnlich fürs Kölner Team - aber für mich das war eine schöne, tiefgehende Folge in der langen Reihe der Kölner Tatorte.

Großartig gespielt! Und volle Punktzahl von mir.

ach... die Liebe!
Wie wehmütig, wie traurig, wie verloren.
Ich bin voll bei @*********ld63 ( siehst du, diesmal warst du früher dran ), das hatte was Französisches.
Und klar schwang von Anfang an ein Ende mit. Ein Bruch.

Wie er dann zustande kam? Traurig. Und gut, mir hat das gefallen.
So viele Unsicherheiten, so viel Zurückgehaltenes, Verschwiegenes. So viel 'ich-würde-dir-gerne-trauen-trau-mich-aber-nicht', so viel Schweigen, Verschweigen, die eigenen Verletzungen schützen, die eigenen Mauern halten.
Vielleicht, ja, vielleicht hat @**a recht, es berührt mich anders als andere Zuseher:innen, weil ich im Alter der Protagonist:innen bin? Mag sein.
Und dann ist es doch auch schön!

Der Fall... ich rekapituliere: eine Freundin aus Jugendtagen bittet mich, sie zu begleiten, weil sie erpresst wird. Als ich das Geld übergebe, steuert sie das Auto, das ich (!!) ausgeliehen habe und fährt den Erpresser tot. Was mache ich? Halte ich zu ihr? Allein schon aus Treue der jahrelangen Freundschaft gegenüber? Oder handle ich moralisch und gehe zur Polizei?
Schweige ich? Oder offenbare ich mich einem Freund/einer Freundin?
Und um wie viel schwerer wiegt die letzte Frage, wenn ausgerechnet mein Freund, mit dem ich gerade im Begriff bin - vorsichtig, kleinen Schritt für kleinen Schritt - eine Beziehung einzugehen, bei der Polizei ist? Nein, wenn er sogar einer der ermittelnden Beamten ist?
Und das hat sie so unglaublich toll gespielt, Frau Schily!

Die eigentliche Hintergrundgeschichte: oh wie furchtbar! Aus einem Missbrauch entsteht ein extrem krankes Kind, das niemand haben will.
Und diejenige, die der jungen Mutter hätte zur Seite stehen und weiteren Missbrauch hätte ev. verhindern können, arbeitet mit Hochdruck daran, ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen.
Und, scheiße, ja! Sie tut ja auch Gutes! Es ist so wichtig und richtig, diesen Kindern, diesen Jugendlichen zu helfen. Wie Larissa sagt: 'wer kümmert sich sonst?' - wie viele gute Taten wiegen ein einmal begangenes Unrecht auf? Wie viele gerettete Leben wie viele zerstörte Leben?

Da steckte extrem viel drin. Ich fand den sehr toll und sehr tiefgehend.
Mir hat er SEHR gut gefallen

Weil ich das gerade nochmal drüber gestolpert bin.... Die Antwort für mich lautet: keines.
Und ohne zum Bekenntnis zum zugrunde liegenden Unrecht, bleibt alles Makulatur.