7.3.21 Kiel - Borowski u. d. Angst der weißen Männer (1159)
Interessantes Thema: Es geht um Misogynie. Das ist der krankhafte Hass von Männern auf Frauen, Männer, die von Frauen abgelehnt werden, dauerhaft, immer wieder, und dann durchdrehen und ihre Aggressionen, ihren Frust und ihre Wut an Frauen auslassen. Ich bin gespannt, ich freue mich auf den Film.
Im „Tatort: Borowski und die Angst der weißen Männer“ geht es um eine Männergruppe und ihren mörderischen Frauenhass.
Kiel. Der Weltfrauentag, der am kommenden Montag gefeiert wird, hinterlässt seine Spuren auch im Krimi. Im „Tatort: Borowski und die Angst der weißen Männer“ wird ein wichtiges gesellschaftliches Thema aufgegriffen, dessen Bezeichnung vielen Menschen noch unbekannt sein dürfte: „Incel“. Diese Abkürzung bezeichnet eine Bewegung, die ursprünglich aus den USA stammt.
Hinter dem Begriff des „involuntary celibate“ (unfreiwilliges Zölibat) scharen und radikalisieren sich Männer, die sich von Frauen abgelehnt fühlen. Sie sind empört und fühlen sich vorgeführt. Ihr Hass richtet sich auf Frauen, wird aber gern auch auf andere Gruppen, bevorzugt Minderheiten, wie Juden, Migranten oder Schwule übertragen.
Parkhauswächter Mario bekommt bei Frauen kein Bein an Deck
Das ist der üble Bodensatz, auf dem dieser Krimi basiert. Parkhauswächter Mario (etwas übertrieben psychopathisch: Joseph Bundschuh) bekommt bei Frauen kein Bein an Deck. Er gerät in maßlose Wut, wenn er eine Ablehnung erfährt, zum Beispiel in der Disco. Am nächsten Morgen findet man in unmittelbarer Nähe eine totgetretene junge Frau. Neben ihr ist die Zahl 14 in den Sand gestampft, eine Symbolzahl amerikanischer Neonazis.
Mario ist einsam, aber nicht allein. Er schließt sich der Gruppe um den Antifeministen Massmann (Arnd Klawitter) an, der Männer in brunftigen Ritualen zu vereinigen sucht und sie dabei gegen Frauen aufhetzt. „Wir werden sie jagen“, heißt es da und „Wo sind die Männer? Ihr habt sie vertrieben, ihr verdammten Schlampen.“ Eins ihrer Opfer ist die Politikerin Birte Reimers (Jördis Triebel), die mit Hass-Mails eingedeckt wird, die sie zunächst noch nicht einmal besonders ernst nimmt.
Borowski (Axel Milberg) schleust sich undercover in die Massmann-Gruppe ein und gerät in gefährliche Situationen. Mila muss sich mit einem profilierungssüchtigen Mann vom Berliner Staatsschutz auseinandersetzen, der sie „Liebste“ nennt und ihre Kompetenz untergräbt.
Tickende Zeitbomben in der Gesellschaft
Borowski hält solidarisch zu seiner Kollegin. Es ist erfreulich zu sehen, wie präsent und selbstbewusst Almila Bagriacik mittlerweile ihre Rolle ausfüllt. Das Problem „Incel“ kann natürlich so ein Krimi nicht lösen. Er ist aber eine willkommene Erinnerung und Warnung daran, welche tickenden Zeitbomben sich in der Gesellschaft verbergen und welche verheerenden Folgen gesellschaftliche Zurückweisung haben kann, von Massakern von Hanau bis Utøya.
Regisseurin Nicole Weegmann sagt: „Mir war vor unserem ,Tatort‘ nicht in dem Maße bewusst, dass Frauenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft noch für Massen konsensfähig ist und dass sich damit so viele Männer in Bewegung setzen lassen, indem man an ihre Instinkte appelliert.“
(Quelle: Hamburger Abendblatt online)Kiel. Der Weltfrauentag, der am kommenden Montag gefeiert wird, hinterlässt seine Spuren auch im Krimi. Im „Tatort: Borowski und die Angst der weißen Männer“ wird ein wichtiges gesellschaftliches Thema aufgegriffen, dessen Bezeichnung vielen Menschen noch unbekannt sein dürfte: „Incel“. Diese Abkürzung bezeichnet eine Bewegung, die ursprünglich aus den USA stammt.
Hinter dem Begriff des „involuntary celibate“ (unfreiwilliges Zölibat) scharen und radikalisieren sich Männer, die sich von Frauen abgelehnt fühlen. Sie sind empört und fühlen sich vorgeführt. Ihr Hass richtet sich auf Frauen, wird aber gern auch auf andere Gruppen, bevorzugt Minderheiten, wie Juden, Migranten oder Schwule übertragen.
Parkhauswächter Mario bekommt bei Frauen kein Bein an Deck
Das ist der üble Bodensatz, auf dem dieser Krimi basiert. Parkhauswächter Mario (etwas übertrieben psychopathisch: Joseph Bundschuh) bekommt bei Frauen kein Bein an Deck. Er gerät in maßlose Wut, wenn er eine Ablehnung erfährt, zum Beispiel in der Disco. Am nächsten Morgen findet man in unmittelbarer Nähe eine totgetretene junge Frau. Neben ihr ist die Zahl 14 in den Sand gestampft, eine Symbolzahl amerikanischer Neonazis.
Mario ist einsam, aber nicht allein. Er schließt sich der Gruppe um den Antifeministen Massmann (Arnd Klawitter) an, der Männer in brunftigen Ritualen zu vereinigen sucht und sie dabei gegen Frauen aufhetzt. „Wir werden sie jagen“, heißt es da und „Wo sind die Männer? Ihr habt sie vertrieben, ihr verdammten Schlampen.“ Eins ihrer Opfer ist die Politikerin Birte Reimers (Jördis Triebel), die mit Hass-Mails eingedeckt wird, die sie zunächst noch nicht einmal besonders ernst nimmt.
Borowski (Axel Milberg) schleust sich undercover in die Massmann-Gruppe ein und gerät in gefährliche Situationen. Mila muss sich mit einem profilierungssüchtigen Mann vom Berliner Staatsschutz auseinandersetzen, der sie „Liebste“ nennt und ihre Kompetenz untergräbt.
Tickende Zeitbomben in der Gesellschaft
Borowski hält solidarisch zu seiner Kollegin. Es ist erfreulich zu sehen, wie präsent und selbstbewusst Almila Bagriacik mittlerweile ihre Rolle ausfüllt. Das Problem „Incel“ kann natürlich so ein Krimi nicht lösen. Er ist aber eine willkommene Erinnerung und Warnung daran, welche tickenden Zeitbomben sich in der Gesellschaft verbergen und welche verheerenden Folgen gesellschaftliche Zurückweisung haben kann, von Massakern von Hanau bis Utøya.
Regisseurin Nicole Weegmann sagt: „Mir war vor unserem ,Tatort‘ nicht in dem Maße bewusst, dass Frauenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft noch für Massen konsensfähig ist und dass sich damit so viele Männer in Bewegung setzen lassen, indem man an ihre Instinkte appelliert.“