*29.11.20 Dortmund- In der Familie Teil 1 - Faber (1146)

Gabs nicht auch ein Crossover mit Schenk/Ballauf und Saalfeld/Keppler?

*freuuuuuuu

F*** – was war DAS für ein Jubiläumstatort, Teil 1? Ein atmosphärisch unglaublich dichter und bis an den Rand des Erträglichen spannungsgeladener Cross-over-Tatort „In der Familie“.

Mafia ist also das zentrale Thema anlässlich des 50-jährigen „Geburtstags“ des Tatorts und mit Dortmund und München sind zwei Zugpferde der Reihe an den Start gegangen.

Im Mittelpunkt steht aber zunächst einmal die italienisch-deutsche Familie Modica – Luca, seine deutsche Frau Juliane und deren Tochter Sofia -, deren Restaurant als Drogenumschlagsplatz der kalabrischen Mafia genutzt wird. Was anscheinend ein Jahrzehnt gut gelaufen ist, läuft dramatisch aus dem Ruder, als der zwielichtigen, arroganten und, wie sich schnell herausstellt, hoch gefährlichen Pippo bei der Familie versteckt werden muss. Pippo hat in München einen afrikanischen Drogendealer vor den Augen seines Sohnes erstochen und musste untertauchen.

Während also Batic und Leitmayr der Spur des Mörders nach Dortmund folgen, ermitteln Faber und sein Team gegen die Mafia mit dem Ziel, an die Hintermänner heran zu kommen… und haben das Restaurant der Familie Modica in Oberservation.

Dies ist die Ausgangslage für diesen fesselnden Tatort, der mit einem Paukenschlag beginnt, aber dann erst einmal langsam und fast unspektakulär Fahrt aufnimmt. Frustrierende Ermittlungsarbeit ist im Fokus, weil schlichtweg konkrete Beweise nicht vorliegen. Also soll sich Nora Dalay das Vertrauen von Juliane Modica erschleichen, die zunehmend Angst vor dem schlechten Einfluss ihres Gastes auf Luca und später auch ihre Tochter bekommt. Und je mehr Dalay ihrer Zielperson näher kommt umso mehr bekommt sie Skrupel über die Gratwanderung ihres Chefs, die Juliane in höchste Lebensgefahr bringt.
Als dann auch noch Leitmayr und Batic mit einem Haftbefehl auf der Matte stehen, drohen Fabers Team die Felle davon zu schwimmen, weil eine Verhaftung Pippos den Zugang zu den Hintermännern abschneiden würde. Man geht zum Leidwesen Dalays in die Offensive, kontaktiert Juliane offen und bringt sie dazu, mit einem versteckten Sender für die Polizei zu arbeiten.
Doch durch eine Ungeschicktheit von Hauptkommissar Pawlak fliegen die Ermittlungen auf und alles läuft fatal aus dem Ruder.
Am Ende bleibt nur ein Scherbenhaufen: Juliane ist tot – auf Auftrag des unbekannten Mafiaboss‘ im Hintergrund vom eigenen Ehemann erstickt, Pippo mit Sofia und Luca auf der Flucht, Batic und Leitmayr ziehen erfolglos wieder ab und Dalay schmeißt frustriert von Fabers menschenverachtender Ignoranz und Arroganz für immer hin. Whammmmmm!

Man muss nicht alle Charaktere in diesem Tatort mögen. Vor allem Faber ist so unsympathisch gezeichnet wie in fast keinem anderen Dortmund-Tatort zuvor. Aber alle Darsteller agieren auf höchstem Niveau, wenn auch die beiden Münchener Ermittler in diesem Teil 1 eher eine Statistenrolle haben. Schauspielerisch aber stechen für mich Emiliano de Martino als brand-gefährlicher und dann wieder ganz normal in der Küche kochender Mafioso Pippo, Aylin Tezel in ihrem letzten Auftritt als von Skrupel und Angst um Juliane geplagte Nora Dalay und Antje Traue als die verzweifelte und zwischen Angst um ihre Familie und Loyalität zu ihrem Mann hin- und hergerissene Juliane hervor.

Altmeister Dominik Graf hat diesen Tatort perfekt in Szene gesetzt und furios bis zum bitteren Ende von Teil 1 die Spannungsschraube angezogen. Fast unerträglich war für mich die Szene, in der Luca seiner Frau erneut seine Liebe gesteht… um sie dann umzubringen, weil es „la familia“ so will und ansonsten die gesamte Familie Modica dem Tode geweiht wäre. Dass die Machenschaften der Mafia keineswegs übertrieben dargestellt worden sind, ist leider Tatsache und kein dramaturgischer Kniff des Regisseurs.

Mich hat der Tatort nicht nur komplett gefesselt und bekommt die volle Bewertung, er hat tiefen Eindruck und Betroffenheit hinterlassen. Ich bin sehr gespannt, wie nun Regisseurin Pia Strietmann, die mit „Unklare Lage“ einen der spannendsten Tatorte der letzten Jahre inszeniert hatte, den Spannungsbogen aufgreift und die Geschichte weiterführt.

ging mir ganz anders, liebe Clubbi!

ich war begeistert!!!! Zum einen, klar, wartete ich sehnsüchtig auf den Auftritt von 'Kasperl und Seppl' , Faber ist sooooo böse, so ein Arsch und sooooo GUT

der Abgang von Frau Delay, obwohl bekannt und somit erwartbar: ja, den fand ich auch stark und so dermaßen nachvollziehbar! Ich werde sie vermissen.

Die Pizzeria-Familie: wow. starker Tobak. Extrem eindrücklich die Szene, wo beiden klar wird, dass er seine Frau töten wird. Töten muss, denn "nicht Sophia", da sind sie sich einig. Wie er zudrückt und gleichzeitig verzweifelt ist - ja, das war extrem eindrücklich. Und toll gemacht, wie ich finde.

Etwas unklar für mich (!) die letzte Szene - Abschied? Bestätigung? Unterstützung? Trost?

Hm, sehr düster, ein wenig vorhersehbar aber spannend. Die Untertitel fand ich auch nervig, zumal die Dialoge schnell verliefen... diese Dialoge, auch um das Essen usw. fand ich ein wenig langweilig.
Schade um Frau Delay, die werde ich vermissen, aber ein sehr authentischer Abgang.
So ein wenig habe ich ja den Eindruck, dass sich inzwischen das gesamte Team gegen Faber stellt. Die Umarmung mit der Bönisch am Ende hat mich da zwar ein wenig versöhnt, aber Pawlak nervt immer mehr... Wobei er ja nicht ganz unrecht hatte, er wurde eindeutig nach den Fotos aus dem Auto enttarnt. Allerdings fand ich diese Art der Überwachung auch mehr als stümperhaft, da muss es doch andere Methoden geben, oder?

Warum hat Batic eigentlich die Tasse mitgenommen? Zur Entsorgung?

Was hat es mit den Untertiteln auf sich, bei mir waren keine.

Ich bin etwas ambivalent mit der Selbst-Tötung der Frau, damit die Tochter und er am Leben bleiben.
Ich denke es gibt so etwas wie einen Selbsterhaltungstrieb. Warum soll es für die Tochter besser sein, wenn sie ihr Überleben dem Mord ihrer Mutter durch den Vater zu verdanken hat.
Vielleicht akzeptieren italienische Frauen so etwas, ich weiß es nicht.
Mittlerweile sollte sich auch herumgesprochen haben, dass es Zeugenschutzprogramme gibt.

Was mich noch mehr verwundert, ist das offene Eingeständnis, dass der Staat mit seinem Machtpotential dem organisierten Verbrechen unterlegen ist. Und zwar selbstverschuldet.

Hmmm - vielleicht habe ich das falsch interpretiert. Aber ich habe den Mord Lucas an seiner Frau nicht als „einvernehmlich“ verstanden. Juliane hat sich eindeutig gewehrt und ist, nachdem ihr Mann versucht hat, sie mit den Händen zu erwürgen, vor ihm weggekrabbelt. Die insgesamt schrecklichste Szene in dem Tatort.

Richtig, er war nur am Anfang einvernehmlich , aber das Alleine irritiert mich schon.

Ja, endlich! Nora hat den Dienst quittiert und ist nun raus aus Team Dortmund. Das war aber auch schon die einzig erbauliche Szene in der Folge.
Wie so oft, wenn es sich um einen Zweiteiler handelt, geraten die einzelnen Folgen unglaublich langatmig und zäh. Dass man es kaum schafft, auf dem Sofa die Augen offen zu halten und nicht wegzudösen.

Wenn die Hälfte der Sendezeit sich um eine Abhöraktion dreht, und ob es vertretbar und zumutbar ist, dann bleibt nicht mehr viel Platz als zu vermuten, ob sich das Kokain nun in Tomatendosen befindet oder nicht.

Kalabrische Mafia fand ich zumindest mal wieder ein abwechslungsreiches Thema, auch wie die Hintergründe solcher "Familien" strukturiert sind. Zur Geburt gleich mal dem Baby die Fingernägel schneiden und den kleinen Racker unverrückbar "aufzunehmen" ... Tja ... da hast du als Normalbürger wohl gar keine andere Chance. Ein Mord bedeutet diesen Typen nicht mehr als ein müdes Gähnen. Muss man sich mal vorstellen. All dies halte ich für durchaus realistisch. Auch dass man dann einfach mal eben die eigene Frau mit dem Kissen erstickt.

Faber kam mir auch wieder böser denn je vor. Kasper und Seppl Bayernverhonepipelung, und auf der anderen Seite: "Autobahnen, nichts anderes als Autobahnen", da knisterte es schon ordentlich im Gebälk der Vorurteile. "Niemals nach Bremen!" kam dann auch noch dran.

Und Frau Boenisch scheint mir auch kurz vorm Absprung zu sein. Es riecht nach Feierabend für Dortmund.

Teil zwei wird dann vermutlich hauptsächlich in München spielen, denke ich mal. Sofern der gelbe Sportwagen Richtung Süden unterwegs ist.

Als bekennender Tatort-fan habe ich mich schon im Vorfeld auf diese Folge gefreut.
Das dortmunder Team gehört zu meinen/unseren Favoriten.
Insbesondere Peter Faber, wirklich ein schwieriger Charakter, hat es uns angetan.
Was hat er in dieser Folge nur für einen Bock geschossen?

Ich mag die Folge nicht noch einmal verbal durchlaufen lassen.
Wir fanden es wahnsinnig spannend und auch von allen Beteiligten gut gespielt.
Zum Ende wurde wieder einmal klar, daß man i.d.R. nicht mehr lebend raus kommt, wenn man sich mit dem organisierten Verbrechen eingelassen hat.
Insbesondere die süditalienische Familie bestimmt, was du zu tun hast und letztlich über dein Leben, wenn du nicht spurst oder die Ehre verletzt.
Das wurde im Film noch einmal deutlich und es war bedrückend.

Etwas unrealistisch fand ich die lasche Observierung von Juliane Modica.
Das war lebensgefährlich, sich als "Abhörobjekt" mit ihrem Mann und Pippo zu unterhalten.
Nachdem sie die Verkabelung im Bad abgelegt hatte, gab es ja keinen Ton mehr und man hätte eher einschreiten müssen.
Dann irgendwann einmal anzurufen, war sicherlich für den Film spannend, aber für ein Ermittlerteam eher unprofessionell.
Die Leichte hat jetzt Faber im Keller und Nora geht.
War es das jetzt oder kommt im 2. Teil noch ein besonderes Ende für ihre Figur?
Leider war in der Mediathek noch nichts zu sehen.
Dafür aber einige kleine Backstagevideos zu diesem Fall, nett anzuschauen.
https://www.ardmediathek.de/ … M2QtOTRmNS00YmJlY2I1MmJlMDQ/

Wir sind wahnsinnig auf die Fortsetzung gespannt.
Es gibt bestimmt noch Tote.


ER

Die Übersetzungen der Gespräche aus dem Italienischen meinten wir, hattest du die nicht?

Ach doch ja, hatte ich verdrängt.

Etwas enttäuschend, hatte mir für eine Jubiläumsfolge mehr versprochen, da hätte mir der Limbus besser gefallen, aber ist natürlich Geschmacksache.

Die Untertitel störten mich jetzt nicht, wie sonst hätten man die typisch italienischen Dialoge authentisch transportieren können?

Ein leises Servus an Nora... sie wird mir fehlen...

Von mir aus hätte Faber gehen können, ich mag den Charakter nicht und sein eigenmächtiges Handeln kostete unnötig ein Menschenleben. Die Damen sind m.E. weitaus besser, kooperativer und teamfähiger. Natürlich weiß ich, dass sein "A-Loch Verhalten" überspitzt gezeichnet ist, trotzdem hat er schlecht agiert. Einzig sein Spruch von "Kasperl und Sepp" fand ich amüsant.

Bin gespannt, ob der zweite Teil meinen Eindruck revidieren kann, dann sind wir auch in München und die Baltic und Leitmayr auf "gewohntem" Terrain. Die beiden hielten in Dortmund doch mehr die 2. Geige inne.

Ansonsten war dieses Crossover für mich eher Mittelmaß.

genau das hatte Nora im Gespräch mit Ivo thematisiert, als er auch vorschlug 'Zeugenschutzprogramm'; Nora dazu: was hat sie dann? ein Leben in einer völlig fremden Stadt, mit fremder Identität und die Tochter wird ihr weglaufen.
sehe ich wie Nora - Zeugenschutzprogramm ist nicht immer eine gute Lösung.

Ich schaue mir den Film jetzt gerade an, eure Beiträge habe ich alle gelesen, mit Spoilern habe ich kein Problem.

Was für eine entsetzlich bedrückende Stimmung! Ein Fremder im Haus! Der bestimmt alles. Ich möchte nicht in der Haut der Frau (Julia) stecken. Und plötzlich ist der eigene Mann ganz anders. Schrecklich. Ein Gefühl von Ohnmacht wird immer größer. Das ist einfach nur noch traurig.

Mir ist ganz schlecht jetzt.
So schlimm!

der ganze Film:
traurig, entsetzlich, beklemmend, bedrückend, beängstigend

Wie kann er nur! Seine eigene Frau umbringen! Was für ein Weichei! Aus Angst vor den anderen die eigene über alles geliebte Frau umbringen?! Unfassbar. Das ist das allerletzte! Ekelhaft.

die Kommissare:
gut, ja, okay, interessant, diese Kombination von zwei Teams aus zwei Städten, so was mag ich ja eigentlich

Ich weiß, warum der Film / die Handlung so schlimm ist / empfunden wird.
Weil es so verdammt real ist. So was gibt es wirklich. Das ist entsetzlich beängstigend.

Ohnmacht ist ein abartiges Gefühl. Es lähmt alles.

Was mich umtreibt, ist der Gedanke:
Was wird die Tochter machen, wenn sie erfährt, dass ihr Vater ihre Mutter umgebracht hat? Wie wird es ihr damit gehen?
Das ist doch entsetzlich!

Und das ist unnatürlich, wenn so etwas passiert / gemacht wird, denn normalerweise ist doch die eigene / engste Familie das stärkste Band und der sicherste Hafen oder so ähnlich, jedenfalls darf so etwas nicht sein, dass Eltern sich gegenseitig umbringen oder wie auch immer.

Auch wenn der Mann sicherlich ebenfalls Angst hatte und in diesem Ohnmachts-Strudel verfangen war, habe ich für seine Tat keinerlei Verständnis. Er hätte kämpfen müssen für seine Frau und für seine Tochter.

Aber da kann man mal sehen, was die Mafia für eine enorme Wirkung / Macht / Kraft hat.

Blödes Männer-Matcho-Getue von den Kerlen da in dem Film!

Ja, kann sein, so gesehen, stimmt.

Schlimm schlimm ist das.

Ich bin immer noch erschüttert.

Ehre.
Schwäche und Angst sind dabei, wenn Menschen so sind und so handeln. Das ist keine Stärke. Angst haben die, es könnte wer an ihrem Ego und an ihrer Macht rütteln.

ja, das alte "Ehre in der Familie" Prinzip.

Ist wohl wirklich nur zu verstehen, wenn man damit aufwächst und trotzdem unverständlich in der heutigen Zeit, oder vielleicht aktueller denn je. Bin da etwas zwiegespalten.

Familie ist wichtig, ist es doch die erste und oftmals einzige Stabilität im Leben eines Menschen, das wird einem immer dann bewusst, wenn sie am zerbrechen ist.

Allerdings empfand ich den Ehemann auch als unfähig seine Familie zu beschützen, was ja eigentlich ihm als Aufgabe zukam und dann seine Frau umzubringen, war so grotesk und ich war entsetzt, die Szene war auch so unterträglich, dass man die Gewalt fast körperlich spüren konnte. Ich hoffte die ganze Zeit noch, er hört auf, er hat sie doch so sehr geliebt.

Auf die Reaktion der Tochter auf den Tod der Mutter im zweiten Teil bin ich ebenfalls gespannt, wobei ich - ohne etwas vorwegnehmen zu wollen, da ich den Trailer schon gesehen habe - befürchte, dass sie dazu nicht kommen wird.

@********fOld mein ganz piisönlicher Tipp zu der Geschichte: soll ein 'Geschenk' für den Karli werden

und: Wetten werden noch angenommen

@*****ida
Guter Tipp, bin auf dessen Gesicht bei der Übergabe gespannt