Aloha,
BFlat - ich kann mit dieser pauschalisierenden und rasierenden Art nichts anfangen.
Angefangen mit Sex: Ich habe Sex.. aber bei meinem Tun hier keinen GV. Sex ist ja auch ein geiles Essen (wie letzte Woche in Bulgarien.. ein Chateaubriand. so wunderbar den Gaumen kitzelnd.. geil)
Im Sex, zum Beispiel den von vielen BDSM Anhängern so verlachten "Blümchensex" (seltsam, Tantriker habe ich noch nie darüber spotten gehört) findet ein Ausgleich der Lüste aus.
Ich bin weder BDSMler noch höre ich spotten, verlachen. Akzeptanz anderen Tuns ist doch eine Basis eigener Reflektion, oder?
Sie empfindet Lust daran, von ihrem Liebhaber genommen zu werden, und er empfindet ebensolche, wenn auch anders geartete Lust daran, seine Liebste zu nehmen. Es findet ein Ausgleich der Lustempfindungen statt. Wer Sex mit etwas Aufmerksamkeit betreibt kann immer nur darüber staunen, wie eigene Wonnen im Partner gespiegelt werden. Es ist ein gemeinsames Feiern, ein gegenseitiges Ergänzen, nicht ein einseitiges Austeilen und Einstecken.
Ist es und muss es gar nicht sein? Warum immer Schwarz/Weiß? Dazwischen sind mehr als 50 Grauschattierungen..
Nun frage ich mich, wo dieser Ausgleich der Lüste z.B. in einer Sub/Dom Begegnung bleibt.
In dem es u.a. auch Menschen gibt, die switchen?
Oder aber auch in dem Tun die Erfüllung finden?
Ich kann mir auch niemanden vorstellen, der gerne Harzer isst.. aber Menschen tun es.
Wie ich schon geschrieben habe, ist viel von Wonnen zu lesen, von Menschen welche unter äußerem Zwang stehen und sich ihrem Dom bedingungslos unterordnen. Ich bezeichnete diese Menschen als diejenigen, die einstecken müssen. Doch welcher Art ist die Lust des Menschen, der diesen Zwang aufdrängt?
Wer kann das beurteilen und vor allem bewerten, wenn er es nicht erlebt hat?
Ganz kurz beschreibt die Herrin des our_secret Paars Regungen in ihrem Beitrag.Tantra: Tantra und BDSM. Ob diese Regungen allerdings von der gleichen erfüllenden Intensität sind, wie die Regungen des unter ihrer Dominanz stehendem 'Sklaven' mag dahingestellt sein.
Ich würde mir nicht anmaßen, das zu beurteilen.
Deshalb meine ich, dass die Verteilung der Lüste ziemlich einseitig ist, in der BDSM Welt.
Das kann nur jemand, dem ein Urteil zusteht. Wie bei einem Unfall einem verstümmelten Verletzten zu helfen, dass kann auch nur jemand, der es real erlebt hat.
Einblick bietet hier die "Geschichte der O". Die Autorin beschreibt ziemlich eindrucksvoll die Gefühle (ich glaube nicht, dass es Lüste sind) welche sie unter der Dominanz der Männer erlebt. Die Männer hingegen erscheinen relativ mechanistisch. Ihre Aufgabe ist das Austeilen oder auch Verweigern, um die Protagonistin in jene Gefühlswelten zu drängen.
Auch hier ist Glauben nicht Wissen und Scheinen ist keine Realität.
Doch, was hat das alles mit dem tantrischen Weg zu tun?
Das wurde zuvor von our_secret schon in ihrem Sinne beschrieben
"Denn auch hier spielen intensive Gefühle eine entscheidende Rolle und jeder, ob im BDSM oder im Tantra, begibt sich freiwillig in die Position, die er möchte und lässt in vollem Wissen alle Aktionen mit sich geschehen um zum höchsten Genuss, zur höchsten Befriedigung und Erfüllung seiner Leidenschaft zu kommen."
Und aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich das eine wie das andere wahrhaftig und unikat, aber auch im Zusammenspiel annehmen.
Cheers.