Spirituelle Arroganz im Tantrafeld
Seitdem ich mich mit Tantra beschäftige, habe ich auch vermehrt Kontakt zu sog. spirituellen Menschen. Jetzt hat aber ja jeder so seine ganz eigene Vorstellung von Spiritualität. Für mich bedeutet Spiritualität im Zusammenhang mit Tantra u.a, dass ich in der Lage oder zumindest bemüht bin, mein Gegenüber so anerkennen zu können, wie er oder sie ist. Also raus aus der Wertung und den Schubladen und rein ins Gefühl. Was allerdings für mich als Kopfmensch extrem schwierig ist, vom Verstand ins Herz zu rücken und ich merke, wie Übung notwendig ist, damit mein Wissen zur Erkenntnis werden darf. Und nicht zuletzt haben die Schubladen mir über 40 Jahre ein sehr gutes Konstrukt der falschen Sicherheit vorgegaukelt, indem es mein System gut reguliert hat, wenn auch oft nur augenscheinlich.
Woran ich dennoch immer wieder zu scheitern scheine, sind die bereits Erleuchteten/Messiahs/Allwissenden, die sich ganz klar von der Menge unterscheiden (wollen). Da stellt sich dann der erfahrene Tantra Praktiker über den vielleicht noch unerfahrenen Tantra Menschen, der Mann über die Frau - indem er meint sein Lebenszweck ist es der Frau Erlösung zu bringen, oder über gewisse Themen bräuchte Frau sich nicht auszutauschen.....etc. Und ja, das sind tatsächlich meine persönlichen Erfahrungen und Beispiele in den letzten Wochen mit Männern und auch hier auf Joy.
Ich weiß, dass ich nichts weiß....sollte das nicht vielmehr die Kür sein im tantrischen Feld?
Habe ich einfach zu wenig Übung darin nicht zu werten und/oder kann es auch sein, dass mein Gegenüber geprägt ist von einer Arroganz, die vermeintlich nichts mit Spiritualität zu tun hat? Und leide ich an einer selektiven Wahrnehmung, dass diese Arroganz sehr dem männlichen Geschlecht zuordenbar ist?
Über einen wertschätzenden Austausch würde ich mich an dieser Stelle sehr freuen, auch wenn das Thema vielleicht etwas provokant bei dem ein oder anderen rüberkommen mag.
Liebe Grüße,
ScharfSinnige76