„Zitat von Anahad_Nad:„Statt das ICH möglichst zu dekonstruieren? Bis auf die Anteile, die zum Überleben notwendig sind? Um jenseits des ICH-Schleiers zu blicken?Das ICH (das Ganze) wirkt wie ein Filter - trennt uns eigentlich von der Erkenntnis. (möglicherweise, das weiß ich nicht so genau!)!
Wenn das "Ich" Illusion ist, und wir uns permanent mit einer Illusionswerdung beschäftigen und an ihr engagieren, dann beschäftigen wir uns eigentlich mit: nichts. -wirklichem. Ausser mit einer Geschichte.
Unsere inneren Erfahrungen und Konditionierungen und Muster aus frühester Zeit hindern uns, frei vom ich zu sein. Also auch traumatische Zusammenhänge. Wenn unsere innere erlebte Not bei Sichtweisen, Beobachtungen und Einordnungen keine Rolle mehr spielt, sind wir davon nicht mehr beinflusst, ergo nicht mehr begrenzt.
Wenn wir wertfrei schauen können, sieht das Bild nicht nur anders aus, es ist dann kein Bild mehr, weil wir nichts dazu packen, oder von ihm entnehmen. Um es in unser Ich - Bild und unsere Erfahrungen einsortieren zu können.
Wir lassen dann alles so wie es ist.
Und wir sind auch nichts weiter, als wie wir sind. Eckhard Tolle nennt es das so sein.
Wenn...
Das Problem ist, man wird diese Illusion ohne extreme Methoden nie los.
Sein "so sein" zu akzeptieren und sich damit abzufinden, "kann" ein psychisches Ziel für ein normales Alltagsleben sein, dass nichts mehr als das will.
Vor Erfindung von mehr oder eher weniger funktionierenden Psychotherapien und Medikamenten, blieb den meisten Menschen auch nicht viel anderes übrig, als "so sein", wie sie sind.
Am Besten funktionierte dies auch da, als Einsiedler mit wenig Kontakt nach außen oder Anpassungs-Chamäleons.
Das "so sein" ist die Illusion von sich vollständig zu akzeptieren und nicht zu hinterfragen.
Dies machen die meisten Tiere.
Das geht und fühlt sich ggf., sofern man damit nicht größere Probleme mit seiner Umwelt bekommt, meist auch gut an. Da dies Illusionserhaltend ist und nicht vom "Illusionsprogramm" ich, im Gegensatz zu echten Freiheits- und Erkenntnis-Suchenden, mit unguten Gefühlen wieder zur völligen Illusions-Stabilisierung des ich, das als ich um jeden! Preis so weiterleben will, mit emotionalen Druck zwangs-korrigiert wird.
Angeblich haben auch so manche Serienkiller ihren emotionalen Flow bei Ausübung ihres Zwangs-"Hobbys", das aus ihrer etwas individuelleren Ich-Illusion und Zwangs-Projektion resultiert.
Vieles ist einfach lebbar, so lange dies auch in Abstimmung mit der jeweiligen Umwelt funktioniert, oder von einer Außenwelt im so sein nicht gestört wird.
Wenn man dazu noch seine Bedürfnis-Projektionen bezogen auf andere friedlich loslässt, ist dies eine Möglichkeit für ein gutes normales kreatürliches Leben.
Die "weniger" Komplexen sind stets so wie sie sind, im so sein.
Die meisten anderen Tiere sind überwiegend im so sein.
Der Nachteil von mehr Komplexität ist u.a., dass man sich auch in psychische Wunschprojektionen versteigen kann oder muss.
Auch davon machen nicht wenige gebrauch.
Alles andere braucht völlig anderes.
Selbstkontrolle im Gegensatz zu nur "so sein", wie man ist, ist dabei für alle Beteiligten essentiell überlebensnotwendig.
Echte Weiterentwicklungswege für Erkenntnisgewinn und Freiheit,
weit über das üblich vorstellbare hinaus, benötigen viel mehr als dies.
Dies ist jedoch weit außerhalb einer meist angestrebten Komfortzone, die primär von konditionierten Gefühlen und Emotionen erzeugt, gesteuert und determiniert wird.
sentio ergo sum - ich fühle, also bin ich...
man ist das meist unfreiwillig konditionierte und programmierte unbewusste oder vorbewusste ich-Konstrukt, das den jeweiligen Menschen mit diesen Konstrukten und aller damit verbundener Wahrnehmung zwangsidentifizieren lässt.
Und auch diese, nur gefühlte "eigene" Wahrnehmung (wird nicht nur durch die sog. Benjamin Libet Experimente hinreichend ausgeführt) schon als Entscheidung vor jeder Bewusstwerdung, als fertig konstruierte! Wahrnehmung und Entscheidung, dem jeweiligen Menschen so nachträglich verkauft, als ob er daran irgendwie bewusst und frei mitgewirkt hätte, mit stets dem Gefühl ich bin das, ich will das, ich brauche das, etc.
Dies wurde schon vor einer ich bin, ich will,... und scheinbarer Wahrnehmung entschieden.
Das einzig "reale" dabei ist die gefallene vorbewusste Entscheidung die nicht von der jeweiligen Person getroffen wurde, die einem nachfoigenden konstruierten ich als eigene mit allen Gründen schlüssig verkauft wird.
Alle Echten Weiterentwicklungswege haben auch u.a. als Grundvoraussetzung das Ziel Unbewusstes und Unterbewusstes bewusst zu machen und auch selbst zu kontrollieren.
Menschen sind wie andere Tiere, die sich davon noch nicht befreit haben, Ausführungseinheiten die von Gedanken, Gefühlen, Emotionen gesteuert werden, die in nichts ihre eigenen sind und mit denen sie sich in einem konstruierten ich, zwangsidentifizieren müssen.
Dies funktioniert, bis auf sog. psychische Erkrankungen, perfekt und lebenslang in einem weitgehend nicht nur bzgl. "Wahrnehmung" geschlossenen autopoietischen System, dass sich und sein ich, selbst bestätigt und aufrecht erhält, bis die Lebensfunktion erlischt.
Wer dies wirklich erkennt,
dies kann man mit bestimmten Methoden, der tut alles für seine Freiheit und erstmals echtes Leben in Freiheit...mit echter eigener Wahrnehmung...
Auch da, lässt als banales Kindergleichnis... Platons Höhlengleichnis grüßen...