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Wer bin ich ?

******RGA Mann
940 Beiträge
Das "ich" ist ein in der Regel funktionales Selbst-Bezugs-Modell das ständig vom jeweiligen Hirn erzeugt wird.

Dem jeweilige Hirnträger wird ein funktionales Modell der eigenen Person vermittelt, das sich mit (s)einem Modell der Wirklichkeit, auch einem Modell (s)einer äußeren Wirklichkeit auseinandersetzt und in Bezug und Beziehung setzt.

(Dies wird u.a. auch als Upādāna उपादान , im Deutschen oft als "Anhaften" bezeichnet. Die Zusammenhänge hierzu sind jedoch in den sog. "Äußeren Lehren" des Buddhismus und Hinduismus unvollständig und unzureichend bekannt.)

Dies betrifft sowohl den äußeren Raum, der in einem Repräsentationsmodell vom jeweiligen Hirn erzeugt wird, ebenso wie das Repräsentationsmodell der "eigenen" "Person".

Das jeweilige Hirn erzeugt dabei "objekthafte" wie auch emotionale Repräsentationen.

Durch die Ich-/-Selbstverortung kann sich der jeweilige Hirnträger in einer Außenwelt funktional beziehen, orientieren und zielgerichtet bewegen. Vieles davon ist gleichzeitig durch erzeugte Bedürfnisse und Bedürfnis-Befriedigungsprojektionen und Botenstoffen gesteuert und getriggert.
Gleichzeitig ermöglicht dies im Bezug und Beziehung zu anderen Hirnträgern Interaktion im gegenseitiger örtlicher wie auch emotionaler Bezugnahme.

Ein ich, selbst, ... ist ein fragiles Konstrukt, dass primär von ständiger Wiederholung, gegenseitiger Bestätigung und "stabilen" nahen Bezugsobjekten und Bezugspersonen innerhalb von Sozialisierungskonstrukten mit stabilisiert wird.

Hirne erzeugen vorbewusst Repräsentationsmodelle einer "Raum-Zeit-Wirk-Lichkeit", die nur deshalb wirklich und real erscheinen, da sie funktional wirken.

Dies ist ein in Summe statistisch evolutionärer Anpassungs- und Überlebensvorteil einer Lebensform als Ganzes, die aber auch auf "Kosten" des "Individuums" einer komplexen ontologisch wahren, wirklichen, realen, Wirklichkeits- und Realitätswahrnehmung geht.

Echte sog. Geheimlehren haben als Opus magnum ("Großes Werk") als wirksamstes spätes Werkzeug, nach einer langen Weiterentwicklungsarbeit, den selbst herbeigeführten ich-,selbst-,...-Tod des Adepten (Eingeweihten) bei gleichzeitigem alltäglichen Funktionserhalt und Überleben des Körpers.

Dies ermöglicht gegenüber der vorherigen langjährigen Weiterentwicklungsarbeit vergleichsweise eine (nicht risikofreie) "Art Quantensprung" erweiterter Wahrnehmung von Wirklichkeit, und auch nach erarbeiten von weiteren Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Navigation und das Leben/Überleben in dieser erweiterten oder anderen Wirklichkeit. Für manche nur zum Erkenntnisgewinn, für andere auch für mehr... z.B. echte Freiheit....

Ein übliches "ich" und die ganze "Person"/Mensch... verortet sich und lebt lebenslang... als Repräsentationskonstrukt in einem Raum-Zeit-Repräsentations-Konstrukt.

Dies wird in manchen Lehren u.a. als Maya माया, Schleier der Maya, Schleier der Isis oder auch "Matrix" benannt.
*********ood6 Mann
456 Beiträge
Ich bin die Interaktion dieses Körpers mit seiner Umwelt von seinen Anfängen bis genau jetzt. Begriffen, verarbeitet und in interpretierten Geschichten abgelegt mit dem Organ Gehirn. Morgen bin ich ein Anderer. Das Umfeld ist dieser Planet auf dem wir leben. Gaia. Das trifft für mich auf alle Menschen zu. Die Geschichten einiger von uns haben es zu Religionen und Weltanschauungen gebracht. Das Meisterwerk des Menschlichen Körpers trägt uns durch unser Leben. Ich sehe nur Gaia und eine einzige Gewalt über dem Menschen. Das sind seine eigenen Geschichten, die er immer wieder neu interpretiert und erzählt.... Na? Preisfrage, welches Buch habe ich zuletzt gelesen?
******Fox Mann
2.208 Beiträge
Zur ET Frage:

Ich habe mich noch nie gefragt was ich bin. Auch noch nie, wer ich bin. Aus heutiger Sicht sind mir beide Fragestellungen so abstrakt und so weit weg vom Sein, vom Leben und Machen und Denken und Feiern, das ich anscheinend nichts damit anfangen kann. Warum bin ich? hat mich allerdings schon sehr oft beschäftigt, wobei mir darauf jemals keine andere Antwort kam, als, zum Erleben.

Bin ich mein Name, mein Beruf, mein Irgendwas? Oder ein etwas?
Mir fällt darauf nichts ein, ich empfinde da keinen Bezug zu meinem Leben oder meinem Da Sein.

Folgende Fragestellung finde ich dennoch reizvoll, obwohl sie die Urfrage eigentlich nur wiederholt:
Zitat von ******rta:
Kurzum also: zu den einen Gedanken sage ich, ich bin sie, zu den anderen nicht. Das ist komisch, irgendwie. Wenn man also davon absieht, seine Identität auf diese gemachten Erfahrungen festzulegen, was ist man dann noch ?
In meinem Beispiel mache ich ja diesen Unterschied nicht, die Endfrage des Zitates bezieht sich gefühlt also konkret auf mich.

Wenn es mir allerdings von vorn herein egal oder unbedeutend oder uninteressant ist, was ich bin; dann kann ich die gleiche Frage auch nicht in dieser anderen Fragestellung beantworten. Das ist mir komplett egal. In der Fragestellung ist für mich kein Unterschied. Reizvoll ist allein der Aspekt mich mit Gedanken zu identifizieren, und mit Gedanken genau nicht zu identifizieren.

Ich schätze das meine Antwort eigentlich unbefriedigend ist und tatsächlich nichts zum Thema beiträgt. Für mich ist sie eine klare Antwort.
h... Eis
**********ction Frau
125 Beiträge
Nun, die Frage nach der Identitätsbildung hat mich während meines Studiums lange beschäftigt. Ehrlich gesagt gibt es verdammt viele Identitätskonzepte und die meisten davon sind ziemlich konfus. In Kern geht es dabei meist um soziale Bezüge und Persönlichkeit.

Allerdings hilft es recht wenig für die Fragestellung zu wissen, welchen Gruppen wir angehören. Viel interessanter ist hingegen, wie die Frage "Wer bin ich?" zustande gekommen ist. Meist ist es doch ein Mangel, ein Gefühl von Leere, Angst oder Unsicherheit, die uns nach festen Bezügen und Sicherheit im Aussen suchen lässt.
Wer auf der Suche nach sich selbst ist, sollte seinen Blick jedoch nach innen wenden, um sich in den verschiedenen Facetten kennenzulernen und anzunehmen, statt sich in irgendeine Schublade stecken zu wollen. Ganzheit in den Gefühlen und Gedanken zulassen können, ist zwar nicht immer ganz einfach, aber es lohnt sich, ehrlich zu sich selbst zu sein.
******RGA Mann
940 Beiträge
Zitat von ******Fox:
Reizvoll ist allein der Aspekt mich mit Gedanken zu identifizieren, und mit Gedanken genau nicht zu identifizieren.

Nur ganz allgemein (nicht auf Dich bezogen):

Cogito ergo sum ("ich denke, also bin ich") die mit Neti Neti नेति नेति ("nicht dies, nicht dies...") als vedische Untersuchungsmethode Alles! negiert und auflöst, was nicht "Brahman" (Höchste, oder sagen wir genauer echte reale Wirklichkeit ist/sei...)

eine Wirk-Lichkeit die ein "ich" hervorzubringen scheint, dass sich identifizieren kann oder auch nicht...das sich an alles und jeden anhaften kann... sich mit allem und jedem verbinden kann...oder auch (zielführender) nicht...

dies zu Ende geführt...bis alle Illusionen, Projektionen...sich auflösen...und ein "ich" für nichts mehr gebraucht wird als ggf. mit anderen "ichs" über ich-Anhaftigkeit zu kommunizieren...

Neti Neti ist eine von vielen praktischen realen Methoden (nicht nur banale Meditation) um sich auf Anfängerebene von Upādāna उपादान = deutsch vereinfacht Anhaftungen zunächst "vernünftig" zu lösen...

Z.B. ich bin nicht meine Bedürfnisse...ich bin nicht meine Gefühle...ich bin nicht meine Gedanken...ich bin nicht mein Körper...ich bin nicht...

Nachdem man sich mehr oder weniger "glaubhaft" "Nicht"-Identifiziert hat...was natürlich zunächst nur eine andere Identifizierung wäre...
kann man ggf., z.B. nur sitzen und vermeintlich "seine" Gedanken, Emotionen, Bedürfnisse, Wünsche, Vorstellungen,...etc. kommen und gehen lassen (ob in ZEN-Meditation oder auch nur so)...ohne darauf reagieren zu müssen...bis auch dies aufhört...und erlischt...

oder sofern diese zu irgendeiner Bedürfnis-Erfüllung drängen... dies so oft wiederholen... bis es endet...

es lebt sich in einem normalen Alltag schon deutlich freier alles deutlich befreiter leben zu können ohne sich damit identifizieren zu müssen oder etwas "zu brauchen"...

man erhält häufig dann alles im völligen Überfluss, wenn man es nicht mehr braucht...weil jegliche Bedürftigkeit wegfällt...
erst dann gibt es auch eher echtere "Wahlfreiheit" und situative "Wahrhaftigkeit"...
auch das situativ anzunehmen oder auch gerne darauf problemlos zu verzichten...

oder das zu leben was man wirklich will...oder was zielführend ist...

(Üblich weit verbreitetes westliches Neo-"Tantra" nach Bhagwan/Osho ist z.B. aus buddhistisch-hinduistischer Sicht ein direkter Weg in vermehrt Upādāna उपादान, - deutsch "Anhaftungen" im Sinne von hier primär sinnlichem Anhaften Kāmupādāna, und damit in dieser Definition das Gegenteil eines "Befreiungsweges" und auch kein "spiritueller" Weg.
Alle anderen tantrischen Wege sind Wege und Versuche sich von Anhaftungen zu befreien. Mit sehr unterschiedlichen Methoden. Mit oder ohne Sex. Bei keinem echten historischen Entwicklungsweg geht es um erzeugte Bedürfnisse, natürliche Bedürfnisse und um deren ggf. "heilsame" oder auch nicht Bedürfniserfüllung. Aus dieser Sichtweise ist dies Alltagsvergnügen bis ggf. auch "Therapie" durch emotional-sexuelle Bedürfnisbefriedigung, was für ein Alltagsleben und durchaus seinen subjektiven Wert haben kann. Kamasutra entspricht dem in Teilen ebenso.)

Dies o.g. Beispiel mit allen üblich allgemein zugänglichen Methoden funktioniert, konsequent durchgeführt, natürlich nur zunächst auf psychisch-psychologischer Ebene mit ihren Auswirkungen.

Das übliche "Erwachen" बोधि Bodhi und die "Befreiung", die mit den "üblichen" buddhistisch-hinduistischen Methoden erreichbar ist, geht in der Regel objektiviert auch nicht sehr weit darüber hinaus.

Tatsächlich weitergehendes... erfordert wesentlich mehr als dies.
**********ucher Mann
4.900 Beiträge
@******RGA

Ist das wirklich so?

Können wir ohne Bedürfnisse, ohne "Anhaftungen", ohne Identifikationsprojektionen überhaupt sein?

Wir sind ja nunmal nicht nichts. Denn sonst könnten wir schon nicht über unsere Identität reflektieren. Descartes hat schon den richtigen Ansatz.

Mir scheint daher eher der umgekehrte Gedankengang zielführend: Nicht das sich Entledigen von menschlichen Bedürfnissen und "Anhaftungen" führt uns zu uns, sondern das An- und Wahrnehmen all dieser Facetten unseres Seins in größtmöglicher Fülle macht uns am Ende aus und gibt uns eine Identität. Und ein nicht unwesentlicher Teil davon scheint mir auch die Sexualität und ihr bewusstes Ausleben zu sein, die uns miteinander verbindet und voneinander abgrenzt, so dass wir uns selbst besser in der Masse und als individuelles Teil der Masse erkennen und mit all unseren Bedürfnissen an- und wahrnehmen können. Und das ist für mich auch ein tantrischer Ansatz, das Einzelne im Verwobenen sein zu lassen, zu wertschätzen und sich damit zu identifizieren.
****fee Frau
1.718 Beiträge
Ich liebe diese Passage aus Goethes Faust:

"Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war,
ein Teil der Finsternis, die sich das Licht gebar,
das stolze Licht, das nun der Mutter Nacht
den alten Rang, den Raum ihr streitig macht.
Und doch gelingst ihm nicht, da es, soviel es strebt,
verhaftet an den Körpern klebt:
Von Körpern strömts, die Körper macht es schön,
ein Körper hemmt's auf seinem Gange;
so, hoff ich, dauert es nicht lange,
und mit den Körpern wirds zugrunde gehn."

Vielleicht ist die passende Antwort:
"Ich bin mehr?
Mehr als die Worte auf dieser Welt, die es formulieren könnten." 🤔
h... Eis
**********ction Frau
125 Beiträge
Die negative Darstellung des anhalftenden Egos klingt für mich auch eher nach Verleugnung.

Sicher, ich empfinde den meditativen Zustand auch als natürliche Droge. Ich will dem auch gar nicht seine heilsame Wirkung absprechen. Immerhin gibt es uns viel, mal kurzzeitig aus dem Hamsterrad der digitalen Welt heraus zu kommen, aber letztlich hilft nur eine ernsthafte Auseinandersetzung und positive Annahme unserer Schattenseiten. In den Spiegel blicken zu können und dabei Liebe, Sicherheit und Wertschätzung zu empfinden, befreit uns nachhaltiger. Wir sind dann sogar in der Lage, diese in der Realität weiterzugeben. Wenn ich mich frage, wer ich bin, finde ich ein liebevolles Gefühl in meinem Inneren.

Zum Thema Spiegelarbeit gibt es interessante Ansätze, ebenso wie zum inneren Kind und der Schattenarbeit. Unsere Bedürfnisse zu verleugnen bringt uns jedenfalls nicht weiter und jemanden, der keinen stabilen Kern hat, kann sich dabei sogar völlig verlieren. Je besser wir uns mit unseren natürlichen Bedürfnissen kennen und verstehen, desto eher finden wir Frieden ohne in kopflosem Konsum zu versinken.
*******o69 Mann
275 Beiträge
Zitat von ****fee:
Ich liebe diese Passage aus Goethes Faust:

"Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war,
ein Teil der Finsternis, die sich das Licht gebar,
das stolze Licht, das nun der Mutter Nacht
den alten Rang, den Raum ihr streitig macht.
Und doch gelingst ihm nicht, da es, soviel es strebt,
verhaftet an den Körpern klebt:
Von Körpern strömts, die Körper macht es schön,
ein Körper hemmt's auf seinem Gange;
so, hoff ich, dauert es nicht lange,
und mit den Körpern wirds zugrunde gehn."

Vielleicht ist die passende Antwort:
"Ich bin mehr?
Mehr als die Worte auf dieser Welt, die es formulieren könnten." 🤔

Hey Lilofee,
mags Du uns verraten, wo das steht?
Leider finde ich es gerade nicht ...
Danke vorab
******n68 Mann
3.520 Beiträge
Gruppen-Mod 
******Fox Mann
2.208 Beiträge
Zitat von **********ucher:
@******RGA

Ist das wirklich so?

Können wir ohne Bedürfnisse, ohne "Anhaftungen", ohne Identifikationsprojektionen überhaupt sein?
Das ist so ein klassisches Missverständnis was im Tantra die Runde macht.

Es geht nich darum "ohne" zu sein. Es geht darum das alles nicht für etwas zu halten, "das ich bin".

Es geht darum, das ich auch ohne das alles bin/ (sein kann). So geht Freiheit.

Unser Hirn entwickelt so oder so 60.000 Gedanken am Tag, dann kann ich das auch alles als Spiel (oder das Wetter, oder sonstwas) betrachten.
**********ucher Mann
4.900 Beiträge
Tja, aber was wäre ich ohne "das alles"?

Es sind doch alles Teile von mir, die ich spüre und wahrnehme. Am Ende bin ich die Summe von all dem. Es macht mich aus.

Denke ich mir "das alles" weg oder halte es nicht für wichtig oder für beliebig, bin ich nicht mehr (vollständig).

Also für mich bitte umgekehrt: Alles was ich empfinde, sehe, rieche, schmecke und bedenke bin ich in diesem Moment. Und je mehr ich aktuell wahrnehmen und mir bewusst machen kann, desto mehr bin und lebe ich.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Ich bin ein kosmisches Wesen, das sich auf der Erde inkarniert hat.
Dieser innere Wesenskern ist umgeben von Denk-, Verhaltens- und Wahrnehmungsmustern, von denen die meisten in der Kindheit und Jugend erworben wurden.
Ernige davon sind gut und wichtig zum Überleben und zur sozialen Interaktion, andere hindern mich in meiner Entwicklung und lenken von meinen eigentlichen Lebenszielen ab.
Das zu unterscheiden ist für mich gerade die größte Hersusforderung.
******Fox Mann
2.208 Beiträge
Zitat von **********ucher:
Tja, aber was wäre ich ohne "das alles"?.
Weist du's?
...

Bist du dir sicher?


Zitat von **********ucher:
Es sind doch alles Teile von mir, die ich spüre und wahrnehme. Am Ende bin ich die Summe von all dem. Es macht mich aus.
Ja, so sagen und sehen das eigentlich alle Menschen, fast. Insofern ist es leicht sich daran zu orientieren.

Zitat von **********ucher:
Denke ich mir "das alles" weg oder halte es nicht für wichtig oder für beliebig, bin ich nicht mehr (vollständig)..
Hast du's probiert, konsequent, warst du dann weg oder halb? Oder sind das unüberprüfte Meinungen, weil sie die Vorstellungskraft sprengen...

Es geht nicht um weg machen, es geht nicht darum "das alles" zu bewerten. Es geht darum mit all dem aufzuhören.

Zitat von **********ucher:
Also für mich bitte umgekehrt: Alles was ich empfinde, sehe, rieche, schmecke und bedenke bin ich in diesem Moment. Und je mehr ich aktuell wahrnehmen und mir bewusst machen kann, desto mehr bin und lebe ich.
In meiner Vorstellung werden wir das erst alles weil wir wahr nehmen, und das unseren Vorstellungen entsprechend einsortieren. Der letzte Nebensatz macht den Unterschied.

Und das ist alles o.k., so wie alles andere. Die Entscheidungsfreiheit hat jeder für sich.
**********ucher Mann
4.900 Beiträge
@******Fox

Nun, ich habe ein ausgeprägtes Vorstellungsvermögen und ich kann mir vorstellen, mich gedanklich von allem, was mir jetzt wichtig erscheint zu lösen und es als unwichtig, überflüssig oder nicht existent einzuordnen. Doch warum sollte ich das tun? Um einer dadurch gewonnenen vermeintlichen Freiheit willen?

Aber mal praktisch. Angenommen, ich wollte das tun. Dann müsste ich mich zunächst schützen, mich unter Aufsicht begeben und dafür Sorge tragen, nicht das letzte, was mir bliebe, mein pures Leben aufzugeben.

Und dann ginge es los. Ich würde mit den großen Dingen beginnen: Mein Haus. Zwei Möglichkeiten hätte ich: Das Haus verschenken, dann wäre ich ein Ding los. Oder ich mache es nur in Gedanken, ich gehe hinaus aus meinem Haus, in die Natur vielleicht und stelle mir vor, das Haus ist nicht mehr, ich brauche es nicht und ich muss mich nicht um seine Erhaltung kümmern. Ein schönes Gefühl vielleicht, ein schöner Gedanke und ein Stück gewonnene Freiheit. Gleichzeitig ein Verlust, ein Weniger an Schutz, Komfort, Wärme und Geborgenheit. Aber egal, weg damit!

Kleidung. Weg damit. Auto weg. Fahrrad weg. Alles weg.

Und dann stehe ich da, nackt und allein, draußen, unter der Sonne, unter den Sternen, nackt und schutzlos.

Nichts hat mehr Bedeutung.

Ok, ein letztes habe ich mir behalten, mein nacktes Leben.

Bedürfnisse?

Eigentlich keine mehr. Ich bin frei.

Wie lange?

Ohne zu trinken, ohne zu essen, atmen bleibt Reflex.

Nach ein paar Tagen dann sehe ich ein, ich muss trinken, ich muss essen.

Minimalbedürfnisse.

Ich gehe betteln oder esse, was ich finde. Viel braucht man nicht zum Überleben. Trinken kann ich aus einer Quelle, einem Fluss, einem See.

Denken könnte ich, was ich will oder ich könnte es auch einfach lassen. Ich würde mich fortbewegen wie ein Blatt im Wind, ziellos, zwecklos.

Mein Leben hätte keine Bedeutung mehr, nicht für mich und nicht für andere, so würde ich meine Gedanken lenken.

Jetzt könnte ich meine freie Zeit genießen oder die Sonnenstrahlen auf meiner Haut, aber wozu? Es hätte ja keine Bedeutung, also würde ich nichts genießen. Ich würde mich auch nicht ärgern, nicht über all die Ungerechtigkeiten in der Welt und nicht über den schmerzenden Splitter in meinem nackten Fuß. Ich würde mir einfach nur sagen, "Es ist wie es ist." oder nichtmal das, denn es wäre mir gleichgültig.

Und wenn mich dann einer fragte, wer ich wäre, würde ich antworten: "Niemand." Und es wäre wahr. Ich wäre keine Person mehr mit liebens- oder hassenswerten Eigenschaften, ich wäre nur noch eine Ansammlung irgendwie lebendiger Biomasse.

Und dann käme ich ins Grübeln. Wozu noch sein?

Und ich würde mich erinnern, an meine Kleidung, die mich einst wärmte, an mein Fahrrad, das mir die Möglichkeit gab, spazieren zu fahren und dabei in relativ kurzer Zeit viel zu sehen, den Fahrtwind zu spüren und mir meiner arbeitenden Muskeln bewusst zu werden. Und ich würde an mein Auto denken, das mich über hunderte von Kilometern durch ganze Landstriche getragen hatte, ach und mein Haus mit dem gemütlichen Kamin, dem Wein im Keller und die warme, weiche Frau in meinem Bett.

Her mit all den schönen Anhaftungen! Leben, Genießen, Spüren mit allen Sinnen und alles was geht! Und ich weiß wieder, wer ich bin, denn ich fühle mich inmitten der Welt um mich herum. Ich bin alles, bin Mensch, Mann, Ehemann, arbeitstätiger, glücklicher und mir meiner selbst bewusster täglich staunender Teil des Weltalls. Wow!

*blumenwiese*
*******sima Frau
2.445 Beiträge
Zitat von ****imu:
Ich bin ein kosmisches Wesen, das sich auf der Erde inkarniert hat.
Dieser innere Wesenskern ist umgeben von Denk-, Verhaltens- und Wahrnehmungsmustern, von denen die meisten in der Kindheit und Jugend erworben wurden.
Ernige davon sind gut und wichtig zum Überleben und zur sozialen Interaktion, andere hindern mich in meiner Entwicklung und lenken von meinen eigentlichen Lebenszielen ab.
Das zu unterscheiden ist für mich gerade die größte Hersusforderung.

@****imu
Das ist ziemlich abstrakt ausgedrückt. Wie erkennt Du denn, bzw. woher nimmst Du das Wissen, was Deine eigentlichen Lebensziele sind? Sind sie definiert? vorherbestimmt? Vom Kosmos? oder von Dir gewählt? Und wie ist es mit der ethischen Richtschnur, an der sich der praktische Lebensvollzug orientiert? Wer setzt sie? wie erkennst Du sie? Mit welcher Verbindlichkeit existieren sie für Dich? "Dieser innere Wesenskern", von dem Du sprichst, ist genau was bitte? Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, stehe nur einfach auf dem Schlauch und würde gerne verstehen, was Du mit Deinem Text ausdrücken möchtest.
******Fox Mann
2.208 Beiträge
Zitat von **********ucher:
Her mit all den schönen Anhaftungen! Leben, Genießen, Spüren mit allen Sinnen und alles was geht! Und ich weiß wieder, wer ich bin, denn ich fühle mich inmitten der Welt um mich herum. Ich bin alles, bin Mensch, Mann, Ehemann, arbeitstätiger, glücklicher und mir meiner selbst bewusster täglich staunender Teil des Weltalls. Wow!

*blumenwiese*
Das klingt wunderschön! *g*

Bei dem was du davor schreibst kann ich keinen Zusammenhang sehen zu dem, von dem ich schrieb.
******RGA Mann
940 Beiträge
Zitat von **********ucher:

Und dann käme ich ins Grübeln. Wozu noch sein?

Wer nicht mehr die Summe aller Dinge, die Summe aller Bedürftigkeit, die Summe aller Projektionen, die Summe aller Wichtigkeit,... IST, und noch weitergehender nichts ist...ist...relativ bis sehr frei...

Dabei geht es weder um demonstrierte Askese, noch um demonstrierten Verzicht.
Beides sind auch nur Ego-Demonstration.

Und wenn mich dann einer fragte, wer ich wäre, würde ich antworten: "Niemand." Und es wäre wahr. Ich wäre keine Person mehr mit liebens- oder hassenswerten Eigenschaften

Und wenn "mich" jemand fragt, wer oder was ich wäre, antwortet mein "Transportkörper". Niemand, alles und nichts. Und dies ist wahr.

"liebens-, hassens-"wert" oder -"unwert" sind ich-Bewertungs-Definitionen von Personen-Projektionen...häufig damit in Bezug gesetzt, ob es das eigene Konstrukt, Bedürftigkeit, Ego, Ich,... pampert oder pimpert... oder auch nicht.

Pampere und pimpere ich sehr "erfolgreich" (was keine Kunst ist) das Ego, den Körper, die Emotionen, die "Seele", die Bedürfnisse,...Anderer,... wird deren Projektion oder ihre innere meist unbewusst erzeugte Repräsentation von "mir" (der "ich" auch mal "Guru" war) abgöttisch "geliebt"...

Viele Menschen tun ALLES! um sich von Ihrer Bedürfnisbefriedigungs-Projektion vollständig angenommen und geliebt zu "fühlen".

Emotionale Projektion auf eine Person sagt nur etwas über die eigene Bedürftigkeit und Ich-Identifikation des Projizierenden aus.

Dies alles lässt sich einfach ein- und ausschalten, hin- und herschalten, modulieren, dimmen.

Menschen wurden häufig durch ihre Erziehung, Sozialisation und kindlich-emotionalen Defizite so konditioniert, "ihrer" defizitär erzeugten Bedürftigkeits-Befriedigung nachzurennen, sofern sie Gelegenheit dazu bekommen, und nicht primär um ihr biologisches Überleben kämpfen müssen. Dies ist ein Merkmal von vergleichsweise "Wohlstandsgesellschaften".

Menschen leben weitgehend in Repräsentations-Modellen! die ebenso wirk-lich als wahr - genommen werden wie ihre emotionalen und sonstigen Projektionen die ebenso eine äußere, wie auch eine innere Wirk-Lichkeit erzeugen! und damit auch ein ich hervorbringt...
Jede äußere wie auch innere Wirk-Lichkeit, wird nur durch die Wirkung, dass und wie sie wirkt... und bestenfalls funktioniert, als vermeintliche "Wirklichkeit" wahrgenommen.
Mit irgendeiner Realität oder "Wahrheit" muss dies nicht korrelieren.

Sic! Sentio, ergo sum - ich fühle, also bin ICH...

während Primat Mensch sich in seinem Repräsentations-Modell! von Wirk-Lichkeit verortet, bezieht, Bezug nimmt und an Allem und Jedem anhaftet... was Sicherheit, Stabilität, Nahrung, Geborgenheit, "Liebe", Gemeinschaft, Sex, Wichtigkeit, Wohlempfinden, geteilte "Ideale",... durch getriggerte Botenstoffausschüttung zu vermitteln vermag...

*neid2* *liebhab* *omm* *essen* *blumenwiese* *bananen* *gehirnschnecke* *oede*...und wenn sie nicht gestorben sind *umfall*...
dreht sich das... *hamster* "Hamsterrad" Samsara संसार weiter und weiter...und...
**********ucher Mann
4.900 Beiträge
Jungs, ihr macht viel Wind um Worte.

Jetzt mal Butter bei die Fische!

Ganz praktisch: Was tun, was denken, was sein?

Ihr seid nichts anderes als das was ich auch bin. Nicht besser, nicht schlechter, nicht freier.

Letztlich sind wir in unserem Körper verhaftet, ihm ausgeliefert und in ihm gefangen, egal, ob wir ihn "Transportkörper" oder einfach nur Körper nennen.

Und Projektionen. Dieses schöne Wort, mit dem man alles von sich weisen kann, wenn man sich vermeintlich davon befreit. Schnickschnack.

Es geht nicht ohne.
******RGA Mann
940 Beiträge
Wenn es denn sein soll:

"Butter bei die Tiere": Jeder Schnickschnack geht nicht ohne Schnickschnack.

Jede(r) hat das Recht von seiner/ihrer Glaubensfreiheit gebrauch zu machen und von sich auf alles andere zu schließen.
*******o69 Mann
275 Beiträge
Zitat von **********ucher:
Jungs, ihr macht viel Wind um Worte.

Jetzt mal Butter bei die Fische!

Ganz praktisch: Was tun, was denken, was sein?

Ihr seid nichts anderes als das was ich auch bin. Nicht besser, nicht schlechter, nicht freier.

Letztlich sind wir in unserem Körper verhaftet, ihm ausgeliefert und in ihm gefangen, egal, ob wir ihn "Transportkörper" oder einfach nur Körper nennen.

Und Projektionen. Dieses schöne Wort, mit dem man alles von sich weisen kann, wenn man sich vermeintlich davon befreit. Schnickschnack.

Es geht nicht ohne.

Spannend und völlig richtig.

Zumindest auf der niederen animalischen instinkthaften Ebene...
Andere Betrachtungsebenen, lassen zu, dass wir ganz eigene individuelle Bedürfnisse haben; nicht nur bezogen auf die rein sexuellen Bedürfnisse.

Wieder andere Betrachtungsebenen, lassen uns erkennen, dass die Frau nicht auf Körper zur niederen Triebbefriedigung des Mannes reduziert und damit objektiviert werden darf.

Gerade im liebevollen Umgang mit sich selbst - ist nicht egoistisch, sondern Beginn im Anfang. Wer wahrlich liebevoll zu sich selbst ist, kann gar nicht anders als liebevoll zu anderen, insbesondere zur Partnerin sein.

Damit bleibt die Vereinigung nicht nur im rein körperlichen, sondern kann weit höhere Sphären erreichen.

Dafür steht für mich als Neuling Tantra.
**********ucher Mann
4.900 Beiträge
Wisst ihr, wir diskutieren hier um den heißen Brei herum, wo doch Aufessen angesagt ist.

Betrachtungsebenen. Wieder so ein Wort.

Meine Frau sagt mir, wenn sie Musik hört, löst sie sich (darin) auf. Wenn sie ins Wasser eintaucht, empfindet sie Einheit.

Natürlich kann ich das alles tun. Ich kann auch Drogen nehmen, um vermeintlich mein Bewusstsein zu erweitern.

Ja, Schnickschnack ist ein schönes Wort, ebenso wie Samsara oder Hokuspokus.

Und es heißt "Butter bei die Fische" und nicht bei die "Tiere", was eine Bedeutung hat, die in unserem Kulturkreis definiert ist.

Von sich auf andere zu schließen und umgekehrt, ist gar nicht so falsch und lehrt uns Vieles, das wir über uns erfahren können. Wenn ich mir mit dem Hammer auf den Daumen haue, schmerzt mich das und so ergeht es im Prinzip jedem anderen auch, es sei denn, sein Schmerzempfinden ist aus bestimmten Gründen gerade oder dauerhaft ausgeschaltet. Wenn ich dann sehe, wie sich jemand mit dem Hammer auf den Daumen haut, kann ich das nachempfinden, denn ich bin empathiefähig. Ich weiß in dem Moment, wie er fühlt.

Also ist es erstmal eine zulässige Methode des Erkenntnisgewinns, von sich auf andere zu schließen. Wie zuverlässig diese Methode im Einzelfall ist, steht dabei auf einem anderen Blatt.

Ich könnte also anfangen und sagen, "Ich erkenne mich im anderen", denn er ist mir ähnlich. Und wenn ich irgendwann alle anderen kennengelernt habe, weiß ich, wer ich bin.
******RGA Mann
940 Beiträge
Zitat von **********ucher:
Also ist es erstmal eine zulässige Methode des Erkenntnisgewinns, von sich auf andere zu schließen. Wie zuverlässig diese Methode im Einzelfall ist, steht dabei auf einem anderen Blatt.

Wenn man von sich auf andere/s schließt, nennt man dies nicht nur in der Psychologie Projektion.

Womit sich, der nur sich selbst bestätigende, Selbst-"Wahr"-Nehmungskreislauf oder
-Glaubenskreislauf noch weiter schließt.

Dies ist ein verbreitet alltägliches Sozialisations-Verhalten unter Menschen und anderen Primaten.

Der dabei erzielbare "Erkenntnisgewinn", sagt nur, sofern denn kritische Selbstreflektion möglich sei, etwas über sich selbst aus.

Selbstreflexion bedeute, das eigene Denken, Fühlen und Handeln mit geeigneten Mitteln zu hinterfragen und zu analysieren.

Wenn dies dann in "eher seltenen" Fällen zu mehr als nur völlig subjektiver Selbsterkenntnis führe, wäre dies ein Anfang.

Nicht nur die Neuro-Wissenschaften und auch nicht nur die biologische Autopoiese sprechen dem weitgehend entgegen.

Zulässig ist dies, wie jeder andere Glauben und funktionales Sozialisationsverhalten,... auch.
******RGA Mann
940 Beiträge
Zitat von **********ucher:
Und wenn ich irgendwann alle anderen kennengelernt habe, weiß ich, wer ich bin.

Ich wünsche viel Erfolg das empirisch evolutionäre Menschheitsprojekt Milliarden Menschen "kennenzulernen" (was auch immer dies im jeweiligen Kontext bedeuten möge) in ein Menschenleben zu packen, "dass dem ich dann verhelfen solle zu wissen was es sei."

Wenn es dies dann als ein sehr! langlebiges "Methusalem"-ich "wisse"...was würde es dann mit dieser abgeleiteten
"ich"- oder "Selbsterkenntnis"... darüber hinaus damit "sinnvolles oder zielführendes" anfangen wollen oder können?
**********ucher Mann
4.900 Beiträge
@******RGA

Nennen wir es meinetwegen Projektion. Egal wie es heißt, es funktioniert. Und es ist überprüfbar, sogar mit wissenschaftlichen Methoden, hat also einen gewissen Objektivitätsgehalt.

Bleiben wir doch bei meinem Beispiel mit Hammer und Daumen. Ich gewinne dabei die Erkenntnis (über mich selbst und andere), dass ich ein schmerzfühlendes Wesen bin. Es ist Teil meines Seins.

Wenn ich mir dann trotz tausendhafter Beobachtung von Schmerzzuständen an Mitmenschen immer noch nicht sicher bin, kann ich unter wissenschaftlichen Laborbedingungen nachprüfen (lassen), dass dem so ist.

Das ist dann keine "völlig subjektive Selbsterkenntnis", sondern nachweislich objektiv wahr und hat nichts mehr mit bloßem Glauben zu tun.

Gib mir andere praktische Beispiele oder widerlege meine nicht rein subjektive (Selbst-)Erkenntnis konkret und nicht mit Halbzitaten von Dritten, die meinen, es besser zu wissen, ohne dabei klar zu machen, warum. Wenn du kannst ...

Wie machst du es? Wie erkennst du etwas für dich als richtig und wahr oder gibt es das in deiner Vorstellungswelt gar nicht?
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