„Buchbesprechung "Tantra - Eintauchen in die absolute Liebe"
So bin mit Lesen durch. Kann es sein, dass man es öfter lesen muss, um es vollumfänglich zu verstehen?
ich empfinde es zum Teil wie:
• ein Reisebericht -> fand ich sehr schön
• Erzählung mit geschichtlichem Hintergrund
• "Erklärung" und Ablauf eines Rituals
was sich mir nicht eröffnet hat, was/wo mit dem Titel und dem Geschrieben Inhalt Gemeinsamkeiten zu finden sind.
Wie/was leben nun die Tantriker? Nur im Wald, oder sonstigen Verstecken und warten darauf bis jemand zufällig als würdiger Schüler vorbei kommt?
Nur das Vereinigungsritual alleine, als absolute Liebe?
Wo sehe ich da vorbei?
Was habt ihr für eine Erfahrung zum Gelesenen?
Ich hab jetzt schon einige Bücher über Tantra gelesen. Neotantra, buddhistisches Tantra, auch das besagte von Daniel Odier (aber auch andere von ihm), ein paar kleine und ganz dicke Bücher von Osho, welche vom Dalai Lama, spirituell angehauchte und welche, die die Verbindung zur Teilchenphysik herstellen wollen, bekannte und unbekannte, skurrile und esoterische, alternative und provokante.... aber in keinem einzigen dieser Bücher konnte ich etwas lesen, das mir sagte "Jetzt hab ichs! DAS ist das einzige, richtige, wahre Tantra!". Ganz im Gegenteil, viele dieser Bücher haben mich verwirrter zurückgelassen und mehr Fragen aufgeworfen, als ich vor dem Lesen hatte.
Für mich ist Tantra ein Weg des Erlebens, nicht des Erlesens. Ein Weg der Erfahrung. Ein Weg des Tuns, und ja, auch des Lassens. Für mich ist es nicht beschreibbar, sondern nur erlebbar. Auf einer Seite hab ich mal den Satz gelesen "Ich kann dir lange darüber erzählen, wie eine Birne schmeckt. Du musst sie aber selbst kosten, um ihren Geschmack zu erfahren." (oder so ähnlich, sinngemäß wiedergegeben).
Die Frage ist halt auch, welche Art von "Tantra" interessiert mich? Neotantra verspricht sexuelle Lust, das ist ja immer schon schon mal etwas - und damit lässt sich grade im Westen ja auch vorzüglich Kohle machen! Möchte man Weisheit erlangen? Erleuchtung (Bitte definiere "Erleuchtung"
) ?
Das besagte Buch habe ich als schöne Geschichte gelesen, so wie viele andere Bücher auch. Ich weiß nicht, ob sie nachvollziehbar oder nachkontrollierbar ist, das ist für mich auch nicht wichtig. Das Konzept der "Liebe" an und für sich finde ich sehr ansprechend, und es gäbe sehr viel weniger Leid in der Welt, würden mehr Menschen es beherzigen (vor allem ein paar ganz spezielle im Moment). Möchte ich in dieses Gefühl tiefer eintauchen, so werde ich nicht umhin kommen, es auch tatsächlich zu tun (und nicht nur darüber zu lesen). Liebe zu leben. Ich vermeide "absolut" bewusst, weil ich das im Westen für unrealistisch halte. Selbst der Dalai Lama hat seine dunklen Seiten (angeblich).
Wir sind Menschen. Jeder folgt seinem Pfad.