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Entspannungs- versus Anspannungsorgasmus

Entspannungs- versus Anspannungsorgasmus
Bis vor ein paar Jahren wusste ich nicht, dass es - abgesehen von der klitoralen und der vaginalen Unterscheidung - mehrere Arten von Orgasmen gibt. Ich kannte nur den Anspannungsorgasmus.

Meine Orgasmen hatten den Grossteil meines Lebens immer mit Anspannung zu tun. Mit Verkrampfung und Entladung und mit dem unbewussten Anhalten des Atems. Dazu gesellte sich meist am nächsten Tag Muskelkater in den Oberschenkeln - vom aufbäumen, entgegenstrecken und dem Halten der Spannung.
Richtig unangenehm und mit körperlichen Schmerzen verbunden wurde es allerdings, wenn es mal nicht zum Orgasmus gereicht hat. Dann kam zum körperlichen Schmerz meist auch noch eine gewisse Frustration hinzu.

Gefühle, die, wie ich in einem Frauen-Workshop erfuhr, auch anderen Frauen bekannt sind. Des Weiteren erfuhr ich, dass ausser mir keine der Kursteilnehmerinnen jemals einen Entspannungsorgasmus erlebt hatte.

Eine übliche Verteilung die auch im Rahmen eines Vortrags mit Yella Cremer (Liebe würde Slow Sex machen) in der Urania bestätigt wurde.

Tatsächlich habe ich den Entspannungsorgasmus zufällig, und eigentlich auch eher „unfreiwillig“ entdeckt.

Zu verdanken habe ich ihn einem meiner ehemaligen Partner der mich am Morgen nach der ersten Nacht geleckt hat. Ich ahnte sofort, dass es mit seiner „Technik“ für mich nicht funktionieren würde.

Weil klar war, dass es ihm wichtig zu sein schien, und mir wiederum nicht wichtig genug um es ihm vorzuenthalten, habe ich ihn gewähren lassen.

Ich weiß noch das ich dachte „Oh man(n), so wird das nie etwas!"

Aber während ich so dalag, mich einfach nur entspannt, und meinen Gedanken freien Lauf gelassen habe, ist es dann tatsächlich passiert. Ich kam zum Orgasmus.

Mein Partner hielt kurz inne, hob den Kopf und musterte mich bevor er unverdrossen weiter leckte wie eine Katze die ihre Milch schleckt. Es dauerte einen kurzen Augenblick und mein Körper bebte zum zweiten Mal.
Der Mann hob wieder den Kopf und beschloss, dass es nun aber gut sein müsse und ließ von mir ab.

Ich war in höchstem Maße irritiert. Ich hatte gerade 2 Orgasmen gehabt. Allerdings nicht von der Art die ich kannte. Keine Orgasmen die mich wie sonst das ganze Haus zusammen schreien ließen.

Diese waren nicht in großen Wellen gekommen sondern eher in einem sanften Fluß.

Ein langer an- und abschwellender Fluß.

Und während ich dalag und verwundert in mich hinein horchte, wurde mir bewusst, dass ich endlos hätte weiterkommen können wenn nur der Mann über mir einfach weitergeleckt hätte.

Erst viel später habe ich begriffen, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben keine Anspannungs- sondern Entspannungsorgasmen erlebt hatte.

Im Nachhinein eine für mich sehr wichtige Erfahrung. Warum?

Wie vermutlich viele Frauen kenne auch ich dieses unausweichliche Zusteuern auf den Höhepunkt. Erst das Plateau - den point of no return - und dann die Explosion. Danach der „Zusammenbruch“, der oftmals mit einer Überempfindlichkeit für weitere Berührungen einhergeht.

Heute weiß ich, dass ich durch einen relaxten geistigen und körperlichen Zustand, das Rausnehmen des Drucks und der Erwartungshaltung quasi grenzenlos in Form von Entspannungsorgasmen kommen kann.

Allerdings erlebe ich sie eher selten da meist die Erregung, und somit auch die Anspannung, viel zu groß ist.

Mich würde interessieren, wie eure Erfahrungen mit Entspannungsorgasmen sind.

Zum einen interessiert mich die körperliche Ebene.

Wie fühlen sich Entspannungsorgasmen für euch an?

Wie wichtig sind sie für eure Sexualität und eure Beziehung?

Habt ihr trotzdem auch noch ganz „normale“ Anspannungsorgasmen?

Was unternehmt ihr um Entspannungsorgasmen herbeizuführen?

Ist es für euch auch eine Frage der Atemtechnik?
(Ich habe festgestellt, dass es für mich nur funktioniert, wenn ich gleichmäßig weiteratme)

Sind Entspannungsorgasmen auch durch stille Vereinigung erzielbar?

Aber natürlich interessiert mich auch die seelische Komponente!

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich zu Männern, mit denen ich Entspannungsorgasmen haben kann, eine ganz andere seelische Verbindung aufbaue. Es wird dann eher zu einer Art Soul Sex. Empfindet ihr das ähnlich?

Über zahlreiche Antworten freut sich Lisa 🙏
Wenn man den Druck, einen orgasmus haben zu müssen raus nimmt, dann klappt das ganz wunderbar (je nachdem was gemacht wird)
Wow, also den Anspannungsorgasmus wie du ihn schilderst, kenne ich nicht. Aber wenn ich bedenke, dass Entspannung und Erregung ja entgegengesetzt sind, ist es wohl immer eine Frage er Balance, sprich worauf fokussiere ich mich und habe ich auch längere Phasen, bei der Entspannung im Vordergrund steht bzw. gefühlt wird. Ich habe wirklich tolle Orgasmen bei einer Tantramassage erlebt, wo ich auch den ständigen Wechsel zwischen Entspannung und Erregung und damit einhergehender Anspannung gespürt habe. Aber letztlich war die Entspannung auch so stark vorhanden, dass es beides nebeneinander ging und diese nicht in den Hintergrund trat, und das hat mir wirklich intensive Orgasmen beschert.
*******uchs Paar
55 Beiträge
Ganz lieben Dank für deinen offenen und ehrlichen Beitrag. Als Mann kenne ich es ganz ähnlich. Erst seit ich (fast) alle Erwartungen an meinen Orgasmus loslassen konnte, sowohl was die Ejakulation als auch das anspannende PC-Muskel-Training angeht, lernte ich eine Vielzahl unterschiedlichster Orgasmus-Empindungen kennen. Ich habe sie nur selten, aber sie gehen deutlich mehr in die Tiefe als alles, was ich davor kannte. Und alle haben mit Entspannung bzw. Loslassen von erlernten Orgasmus-Mustern zu tun.
*****ing Mann
366 Beiträge
Meiner Erfahrung nach sind Entspannungsorgasmen die besseren Orgasmen.

Wenn Mann und Frau aus dem Liebesspiel den Leistungsdruck nehmen empfinden sie den eigenen und den anderen Körper viel tiefer. Das mag dann halt nicht so schnell zum Ziel Orgasmus führen (was mir persönlich eh recht ist), die entspannten Orgasmen sind dafür aber wesentlich eindrücklicher.
********ye68 Mann
11 Beiträge
Das ist sehr schön beschrieben, wie durch die Aufgabe von Erwartungshaltungen schönere Orgasmen möglich werden. Das geht mir als Mann genauso. Wenn man aber die Profile von vielen Frauen hier betrachtet, findet man den Wunsch danach nur sehr selten. Sehr viele Frauen wollen vom Mann dominiert und überwältigt werden, man hat förmlich das Gefühl, dass ihnen die Kontrolle entrissen werden soll, damit sie sich hingeben können. Wo ist denn da der Zusammenhang?
*****ini Frau
441 Beiträge
Schönes Thema, vielen Dank!

Und irgendwie passt es dazu, dass es draußen früh dunkel wird und die Abende lang sind. Langsamkeit und Ruhe. Ich kenne die Orgasmen auch, die du beschreibst und nenne sie Talorgasmen. Und ich liebe sie sehr…
*******uch Mann
259 Beiträge
Liebe Lisa
als Mann habe ich natürlich nicht ganz das Gleiche erlebt.
Somit „nur“ aus meiner Sicht.

Durch meine Tantramassage-Ausbildung
habe ich einiges Neues erleben dürfen.

So zum Beispiel der Einfluss der Atmung und das siehst Du gleich:
Weiter atmen führt zur Entspannung, gleich wie mann/frau mit dem Stoppen der Atmung die Anspannung „fördern“ kann und dadurch den Orgasmus beeinflusst.

Ich kenne dieses Gefühl der Entspannung und dennoch orgasmische Körperlichkeit zu erleben.

Ich erlebe dies dann auch sehr oft so, dass ich einen oder mehrere Orgasmen erlebe, aber nicht ejakuliere oder nicht mal eine Erektion habe.

Anderseits hatte ich auch schon Empfängerinner, welche Äusserlich keine Reaktionen zeigten, mir aber am nächsten Tag glücklich erzählten, welche Orgasmen sie dabei hatten.
****ia Frau
10 Beiträge
Liebe Lisa..
vielen lieben Dank für den Einblick in deine phantasievolle und berührende Welt der Höhepunkte.. wow.. *love5*
Ich hatte solche Orgasmen bisher nur im Schlaf, meist davon aufgewacht.. etwas schönes geträumt und ohne männliches reales Zutun.. beim träumen schon.. *g* aber da dann auch eher die sanfte Variante..
und diese Orgasmen sind zumindest sehr intensiv..
****tas Mann
1.323 Beiträge
Heisst das, da wird auch der gesamte Körper entspannter und ruhiger? Da entfällt quasi das "pornöse" winden, anspannen, bewegen?

Sie schrieb.
*********rgara Frau
7.195 Beiträge
Gruppen-Mod 
@****tas

Ja. Ich habe es bei Yonimassagen erlebt denke ich.
Ganz allmählich stieg die Erregung zusammen mit der Energie und einem tiefen Gefühl der Freude.
Bis zu einem Orgasmus kam ich nicht. Aber er war nicht mehr weit.
Auch ohne ihn war das Erlebnis zutiefst erfüllend.
Huhu Mylisa,

lieben Dank für Deinen schönen, detaillierten Beitrag. *vielglueck*

Du hast es bereits in Deinem Profil stehen. Meines Erachtens ist "Tantra" in der Tat der beste Weg, um Hingabe und Loslassen in verschiedensten Spielarten zu erleben. *omm*

Einfach nichts müssen, auch nicht den Org. Einfach nur Achtsamkeit, spielerische, absichtslose Liebe, und zarte Berührungen über den ganzen Körper erleben. Viele Frauen haben bereits weit ab von der Yoni wunderschöne Lusterlebnisse, die in ekstatische Zustände münden können... Völlige Freiheit, völliges Loslassen, ENTspannung und einfach nur ENTspannung.

Atmung, den Kopf ausschalten, viel Zeit und einen Partner/ Partnerin ohne eigene Absichten sind die Zutaten für wunderschöne, teils neue Erlebnisse, die Energie geben für lange Zeit. *regenbogen*

Für mich persönlich ist das wie beim Autofahren, "der Weg ist das Ziel". *fahr*
Spannendes Thema, das mich spontan anspricht.
Kenne das sehr gut, oft erlebt - aber das die Sache tatsächlich nen Namen hat, wusste ich nicht *zwinker*
Für MICH fühlt es sich total anders an, als das, was du Anspannungsorgasmus nennst .. keine Welle, die sich aufbaut und dann bricht .. sondern ein fast unmerkliches aufbauen ... hinführen, das sich dann als breite Flut durch meinen offenen Geist ergießt .... das mit der tieferen Bedeutung (Du nanntest es Soulsex) - unterschreibe ich sofort !!!!
DANKE für diesen Beitrag - ein spannendes und sehr interessantes Thema *g*
****135 Frau
27 Beiträge
Danke für deinen Beitrag und deine Fragen! 😊 Das regt zur Selbstreflexion an 😉

Wie fühlen sich Entspannungsorgasmen für euch an?
Ich erlebe sie weicher, sanfter und dennoch sehr intensiv, sodass ich Raum- und Zeitgefühl voll und ganz verliere. Danach fühle ich mich einerseits total energetisiert, andererseits auch friedlich und lasse mich weiter treiben. ☺️

Wie wichtig sind sie für eure Sexualität und eure Beziehung?
Diese Frage finde ich etwas verwirrend. Eine Verbindung/stimmige Chemie o.ä. ist meiner Meinung nach die Basis (das kann auch eine Beziehung sein), mit Anziehungskraft entsteht Lust auf Sexualität/Intimität - wie diese genau aussieht, ist sehr variabel und da darf alles passieren, wonach beiden ist. Auch ein Entspannungsorgasmus 😄 Je mehr Bedeutung und Wichtigkeit ihm zugesprochen wird, umso eher fiebert man ihm jedoch als Ziel entgegen, was einen eher anspannen statt entspannen lässt...

Habt ihr trotzdem auch noch ganz „normale“ Anspannungsorgasmen?
Mir geht es so, dass ich sie eher vermeide, weil ich keine explosionsartige Entladung möchte.. ich will genießen.. lange! 😊

Was unternehmt ihr um Entspannungsorgasmen herbeizuführen?
Mir hilft das bewusste Sein und damit verbunden auch die bewusste Atmung, um mich grundsätzlich zu entspannen. Gezielt etwas herbeiführen möchte ich nicht, ich genieße einfach den Moment ☺️😌

Ist es für euch auch eine Frage der Atemtechnik?
(Ich habe festgestellt, dass es für mich nur funktioniert, wenn ich gleichmäßig weiteratme)
Ja, ist bei mir ähnlich. Ich glaube durch die Atmung fokussierst du dich mehr auf dich und lässt die Energie des Orgasmus bei dir anstatt sie nach Außen „verpuffen“ zu lassen 😉

Sind Entspannungsorgasmen auch durch stille Vereinigung erzielbar?
Absolut! Es fließt so viel Energie, dass es für einen Orgasmus keine Reibung braucht. Ich bin durch diese heftige Energie sogar schon mal gekommen ohne genitale Verbindung.

Seelischer Teil:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich zu Männern, mit denen ich Entspannungsorgasmen haben kann, eine ganz andere seelische Verbindung aufbaue. Es wird dann eher zu einer Art Soul Sex. Empfindet ihr das ähnlich?
Wie oben beschrieben braucht es meiner Meinung nach eine Art Verbindung, denn es sollten sich beide darauf einlassen. Soul Sex ist da eine wundervolle Beschreibung! Wenn ihr euch beide darauf einlassen könnt, habt ihr eine Gemeinsamkeit, die eine besondere Verbindung schafft. Da ist es dann auch zweitrangig wie lange man sich schon kennt (meine Erfahrung). Jedoch: je mehr Emotion mitschwingt, umso intensiver empfinde ich es.
Sehr ansprechender Beitrag 👍❣
Ich habe immer mal wieder einen Entspannungsorgs Orgasmus erlebt. Eigentlich aus dem Verständnis das "Mann" ja immer können muss und Lust haben muss. Aber manchmal eben ich wollte. Dann durch die Entspannung dieE "Wellenreiten" erfahren. Es ist nicht so zusammenbrechen nach dem Orgasmus. Und auch eine 4uhe ausstrahlen. Ganz anders als "normales Abspritzen". Sanft, Kraftspendend und Entspannt im Sinne das alle negativen Gefühle oder Aggressivität weg sind. Ei fach..... fast unbeschreiblich.
Habe mich, da "meine" Damen oft keine Lust auf Verhütung oder Tempmessung hatten (WERTFREI) und ich keine Lust auf zufällig Schwangerschaft hatte mit dem Taoismus beschäftigt. In Kürze mir ein Chinese der nach traditioneller chinesischer Art lebt erklärt, das ....eingestürzt...... nur wenn ein Kind gezwugt werden soll der Samen losgelassen wird. Und das war die Art für mich zu verhüten. Eben NICHT in die Hitze der explosiven Lust gehen. Es ist wie ein Flow.... beim Sport, oder einfach sein beim Essen oder was gutes genießen. Und dabei ist Sex über Stunden viiiiiiele Stunde mit Sinnlichkeit einfach möglich.
Leider ist es im Körper jedoch oft abgespeichert heiss und hart zu kommen.
Heisser Orgasmus versus sanfte Wellen ist vergleichbar wie einfach Hunger zu stillen mit Fastfood (Unterzuckerung irgendwie beheben) versus eines tollen Mahls/Essen mit besten Zutaten, leichter Verdaulichkeit und Glücksgefühl. Und laaaamger Erinnerung an dieses besonderen Essen mit vielleicht besonderem Wein und schöner Umgebung....Ein ziemlich guter Vergleich finde ich.

Leider ist das schnelle Essendurch die schnelle Zeit oder dem Stress sehr verbreitet. Auch wenn wir wissenwas besser wäre. Und so handhaben ich Leider derweil die Sexualität. Aber wenn einmal wieder der slow Sex oder sanfte Sex sich ausbreitet ist es Meerenge. Meeeega. Und ja - es ist soul Sex fü mich. Oft reicht in der Stimmung dann danach ein Handauflegen im Rücken. Und sie durchfährt wieder ein Ganzkörperorgasmus /-gefühlsflow den auch ich wieder spüren kann. Einfach mega.

Und falls die Frage zur Schwangerschaft noch aufkommen sollte.... die Methode hat funktioniert- war jedoch auch anstrengend da die Geilheit nicht raus durfte. Also alles hat sein Besonderes. Nur öfter soul Sex...... ist /wäre schon wieder sehr sehr schön.
Zitat von ****lf:
Sehr ansprechender Beitrag 👍❣

Sehe ich genauso, auch wenn ich das in dieser Form leider noch nicht erlebt habe.
Danke @****sa für deine offene Erzählung! Deine Fragen haben mir inspirierende Denkanstöße gegeben.

Zu meinen Entspannungsorgasmen habe ich ein Bild im Kopf: sie sind für mich wie ein ruhiger, tiefer Fluss, der in meinem Schoß entspringt und durch den ganzen Körper strömt, bis sich mein Körper in ihm auflöst und ich nur noch Empfindung & Gefühl bin.
Klar, ruhig, kraftvoll, sanft, zerfließend, wärmend. Diese Worte kommen dem nah.

Für mich ist die seelische Komponente dabei sehr wichtig, sowohl im Bezug auf mich, als auch im Bezug auf den Menschen, mit dem ich diese Erfahrung teile. Ich bin mit Entspannungsorgasmen das erste mal theoretisch und dann auch praktisch in Berührung gekommen, als ich angefangen habe sehr intensiv an meiner Selbstheilung, meiner Beziehung zu mir selbst und meiner Weiblichkeit zu arbeiten und begann mich in diesem Rahmen mit Tantra (und später auch Slowsex) zu beschäftigen.
Meine Erstlektüre dazu war das hier schon erwähnte 'Zeit für Weiblichkeit' von Diana Richardson, ich kann es wärmstens empfehlen.
Ich merke, dass meine Empfindungen und damit auch meine (Entspannungs-)orgasmen intensiver werden, je mehr ich mit mir und meinem Körper in Einklang bin, auf meine Bedürfnisse achte und mich selber wertschätze.

Eine gewisse Seelentiefe ist für mich Grundvoraussetzung, um einen Menschen überhaupt als sexuellattraktiv zu empfinden und ich brauche Nähe und Vertrauen, um mich fallenzulassen. Daher ist das bei mir sozusagen umgekehrt: mit Menschen, mit denen mich eine gewisse Seelentiefe verbindet, kann ich Sex haben und auch Entspannungsorgasmen erleben. Je tiefer die Verbindung, desto intensiver der (Soul)Sex.

Entspannungsorgsamen bedeuten mir viel. Sie sind für mich ein Ausdruck von Leichtigkeit in meiner Sexualtität und in tiefes 'zu mir selbst Kommen'. Ich habe dabei das Gefühl ganz bei mir zu sein und gleichzeitig zerfließe ich in der Welt und die Welt in mir, bis alles eins ist. Dieses intensive Verbundenheitsgefühl hat schon fast etwas spirituelles für mich.

Ja, ich hab trotzdem genau deswegen auch noch Anspannungsorgasmen. Ich mag die Vielfalt und ich finde es unglaublich spannend herauszufinden, wie unglaublich stark sich Orgasmen (auch Anspannungsorgasmen untereinander) in Empfindung/Intensität/dem Hinterhergefühl/etc. unterscheiden. Dieses Feld habe ich zu meinem persönlichen experimentellen Spielplatz auserkoren.

Ich glaube bei mir ist es eine Mischung aus dem richtigen Moment, Atmung und Mindset, die zu Entspannungsorgasmen führt. Ich mag es eine schöne Atmosphäre zu erzeugen, sie es durch Licht, Musik, Geruch oder anderes, dazu entspanne ich mich (vorher) bewusst, atme tief und gleichmäßig und lasse mir viiiiiiel Zeit. Kein Druck, keine Hektik, kein Stress. Der ganze Alltag bleibt bewusst draußen. Ich mag diese kleinen Vorbereitungsrituale.
Beim Sex selber (egal ob Selbstbefriedigung oder mit Mensch dazu) ist für mich neber der Atmung vor allem das Mindset wichtig. Ich öffne mich dann bewusst, lasse mich fallen und auf die Situation/die Person ein. Viele langsame, bewusste Berührungen, langsame Küsse und dann, irgendwann erst werden die Genitalien mit einbezogen (wenn überhaupt). Dann bin ich so auf Langsamkeit, Tiefe und Hingabe eingestellt, dass ich die Entspannungsorgasmen einfach auf mich zu kommen lassen kann.

Direkte 'Techniken' für Entspannungsorgasmen habe ich nicht, da bin ich selber noch am intensiven Entdecken und forschen. Ich weiß, dass es bei mir über Selbstbefriedigung (ohne Toys) und Oralstimulation gut funktioniert.
Bei stiller Vereinigung (in diesem Fall ein ineinander Liegen ohne Erektion) hab ich etwas sehr intensives erlebt, dass ich im weitesten Sinne als Talorgasmus bezeichnen kann, ja. Das geht auch nur über äußerliche Berührung, völlig ohne ein Eindringen. Dabei war das Gefühl zeitweise auch ähnlich wie bei einem Entspannungsorgasmus, aber trotzdem noch vielschichtiger und tiefgehender.

Ich mag es, den Druck kommen zu müssen hinter mir zu lassen, weg von Wettbewerbsdenken und 'schneller, weiter, höher'. Dann kann ich endlich ich selbst sein beim Sex. Mein erster Entspannungsorgasmus hat mir damals gezeigt, dass es noch so viel mehr gibt als ich bis dahin dachte. Für mich wars Horizonterweiterung in Wellenform. *g*
Zitat von ****ai:

Für mich ist die seelische Komponente dabei sehr wichtig, sowohl im Bezug auf mich, als auch im Bezug auf den Menschen, mit dem ich diese Erfahrung teile ...

... Eine gewisse Seelentiefe ist für mich Grundvoraussetzung, um einen Menschen überhaupt als sexuellattraktiv zu empfinden und ich brauche Nähe und Vertrauen, um mich fallenzulassen. Daher ist das bei mir sozusagen umgekehrt: mit Menschen, mit denen mich eine gewisse Seelentiefe verbindet, kann ich Sex haben und auch Entspannungsorgasmen erleben. Je tiefer die Verbindung, desto intensiver der (Soul)Sex.

Werte Shamai,
mit Deinen Äußerungen hast du absolut recht. Auch ich bin zu dieser Erkenntnis gekommen. Natürlich muss man sich dafür öffnen.

Generell finde ich diese Diskussion sehr aufschlussreich. Habe ich doch bei meinen Partnerinnen jeweils immer wieder neue Regungen und Arten kennengelernt, wie sie ihre Orgasmen durchleben. Aber dies war und ist in auch der Wesensart und der jeweiligen Situation bedingt.

Ich persönlich empfinde den „Weg“, das gesamte gemeinsame Erleben im Vorfeld, das letztlich zum Orgasmus führt, nicht weniger erregend und erfüllend.
***at Mann
2.887 Beiträge
nichts Neues
Bitte, liebe Threadstarterin sei jetzt nicht erzürnt, wenn ich den schönen Verlauf dieses Theads etwas trübe, indem ich mein Salz hinzufüge.

Ist das nicht eine uralte Weisheit, die uns seit Menschengedenken immer wieder erzählt wird:

In der Liebe wird SIE weich und ER wird hart.

Sonst wird nichts daraus (Letzteres mein Zusatz)

Ist es nicht die Rolle des Liebhabers, seiner Liebsten eine wohlige Aura der Sicherheit zu schaffen, in die sie sich hineinschmiegen kann, um sich hinzugeben?
Das äußert sich in den vielen Feinheiten gesellschaftlicher Umgangsformen, geht durch alle Stufen der Annäherung, und gipfelt in der Vereinigung.

Je öfter man dieses Spiel spielt und wenn man sich dabei beobachtet, so wird man immer wieder Verstöße gegen diese Regel entdecken, die man beim nächsten Mal vermeiden kann.

Ich habe gelernt, dass eine Frau noch lange nicht bereit zur Vereinigung ist, wenn sie das Männchen mit allerlei charmanten Tricks verführt, und auch nicht, wenn sie ihre Beine breit macht. Selbst, wenn sie den Penis mit eigenen Händen einführt (vermutlich, um Schmerzen aufgrund eines ungünstigen Eindringwinkels vorzubeugen) und der Mann bereits im Vorhof zu ihrem Schlösschen steht.

Geduld und Selbstbeherrschung ist das, was der Mann auch in dieser Phase zu beweisen hat. Wann der richtige Zeitpunkt für den Höhenflug gekommen ist, wird wohl immer ein intimes Geheimnis des Paares bleiben.

Sehr aufschlußreich ist auch das, was ein Mann zu hören bekommt, wenn ihm seine Rolle stark zu sein, einmal nicht glückt. Neben einem äußerst unpassenden "DAS MACHT DOCH NICHTS!" (natürlich bin ich sehr betrübt, wenn ich das Spiel, auf welches ich mich so sehr gefreut habe nicht spielen kann) kommt aber fast immer der liebevolle Tipp: "entspanne Dich!". Damit teilt sie eine Erfahrung mit, die sie selbst hatte, als sie sich nicht richtig entspannen konnte.
Bei mir führt dieser Tipp dazu, dass ich im besten Fall friedlich einschlafe. Der Sex ist in dieser Begegnung in einem Supf versunken und geht in das übergroße Reich der Endtäuschungen ein.

Viel viel später, als ich das Wirkungsprinzip von Viagra & Co. verstanden hatte, kamen mir Zweifel an der oben beschriebenen Wirkungsweise:
normal, also im schlaffen Zustand, sind die Enzyme die erstarkend auf die Müskelchen im Penis auswirken in der Überzahl. Unter dem Einfluss des Medikaments werden die Müskelchen schlaff, und der Penis kann sich aufrichten.

Nicht zuletzt seit dem Besuch des Joyclubs wird mir offenbar, wie unwichtig Frauen das ist, worauf jeder Mann, solange er ehrlich ist, stolz ist. So habe auch ich das Spiel mit intimen Reizen immer mehr entwickelt, -und jenes ach so schimpfliche- triebhafte Stoßen zurück gedrängt. Doch immer stand im Hintergrund, zunehmend gestützt durch Viagra&Co, meine Option, auch als Männchen meinen Mann stehen zu können. Ich glaube, das ist auch, was sich hinter dem englischen Begriff "Gentleman" verbirgt: gebändigte körperliche Leistungsfähigkeit. Doch ohne diese Leistungsfähigkeit wird der "Gentleman" brüchig.

Damit hat der Professor in einer Münchner urologischen Klinik aufgeräumt:

nervschonende Prostata Total Operation.

Ich könnte heute nicht hier schreiben, wenn dieser Eingriff nicht erfolgt wäre. Der Professor hat mit seinem Routineeingriff mein Leben gerettet!

Doch jetzt erfahre ich, wie es einem Gentleman ergeht, wenn ihm seine Leistungsfähigkeit -seine Potenz- genommen wurde: erotische Spiele, wenn ich überhaupt daran teilnehmen darf, sind leere Versprechungen meinerseits!

Dazu gehört leider auch jenes "weiche Eindringen", welches durch Tantriker und im Slow Sex empfohlen wird. Ohne eine gewisse Grundbefähigung zur Erektion kann es nicht zu jener so verheissungsvollen Vereinigung kommen, die ich mir so sehr mit meiner Partnerin wünsche.
******Fox Mann
2.206 Beiträge
Zitat von ***at:
Ist es nicht die Rolle des Liebhabers, seiner Liebsten eine wohlige Aura der Sicherheit zu schaffen, in die sie sich hineinschmiegen kann, um sich hinzugeben?

Wenn ich die Rolle länger anhaltend spielen sollte würde mir was vergehen. Ich brauche Augengöhe und genauso ein empfangen aus dem nichts heraus. Mir ist das oben zu viel Versorgerromantik.
***at Mann
2.887 Beiträge
@****ow:
Du magst recht haben: "Versorgerromantik" führt zu Übergriffigkeiten, die nichtmehr angebracht sind.

Doch eigentlich kam es mir auf etwas anderes an, in meinem Beitrag: Wir Männer sollten nicht all zu selbstsicher sein, dass wir Wege gehen könnten, die unsere Veranlagung nicht mitmachen will.
******Fox Mann
2.206 Beiträge
@***at danke das du meine Kritik anerkennst *g*

Ich dachte nicht so an Übergriffigkeiten, sondern an die Rollenbilder des Männlichen und des Weiblichen, wo ich mich hin und wieder weder gesehen noch gemeint fühle. Sie verhindern zu sich selbst zu finden und damit zum wirklichen Miteinander.

Ohne eine gewisse Grundbefähigung zur Erektion kann es nicht zu jener so verheissungsvollen Vereinigung kommen, die ich mir so sehr mit meiner Partnerin wünsche.
Wenn du mich anschreiben kannst kann ich dir einen Tipp geben, mit dem obigem widersprochen ist, hier würde es als es Werbung gelten.
Sind Entspannungsorgasmen auch durch stille Vereinigung erzielbar?
Absolut! Es fließt so viel Energie, dass es für einen Orgasmus keine Reibung braucht. Ich bin durch diese heftige Energie sogar schon mal gekommen ohne genitale Verbindung.

@****135

Liebe Tina, ❤️lichen Dank für deinen ausführlichen und bereichernden Beitrag zu dem ich gerne noch etwas ergänzen möchte.

Als Frau kennt man ja auch den Orgasmus im Schlaf der ohne Berührung abläuft.
Man wacht in diesem wohligen Gefühl der Erregung auf und spürt, dass man gerade kommt, oder unmittelbar zuvor gekommen ist.

Das erklärt für mich, dass es durchaus möglich ist, auch ohne Berührung zum Orgasmus zu kommen.

Die „Königsdisziplin“ dürfte sein, wenn man das gemeinsam und zeitgleich mit einem Partner erlebt.

Der Münchner Paartherapeut Dr. Tobias Ruland hat in seinem Buch „Die Psychologie der Intimität“ über die Möglichkeit berichtet,

„Orgasmen nur durch Augenkontakt und ohne jede körperliche Berührung zu induzieren“.

Auch der grossartige, leider kürzlich verstorbene Mediziner und Sexualtherapeut David Schnarch hat sich mit der Thematik beschäftigt, dass durch den „Augen-Blick" eine ungeahnte Kraft und Intimität mobilisiert werden kann.

Für alle, die, genau wie ich selbst, den durch einen tiefen Blick in die Augen hervorgerufenen Orgasmus noch nicht erlebt haben, heißt es wohl weiterhin üben, üben, üben 😉


#itsalongwaytotipperary #schaumirindieaugenkleines
****en Mann
372 Beiträge
Immer dieses : Atmen, Atmen,
Denn wenn ich nicht atme dann passieren schlimme Dinge. *zwinker*
*******er_a Frau
1.910 Beiträge
Ich kenne den Orgasmus einfach aus dem nichts durch eine Meditation bei der ich mich mit den Chakren des Gegenübers verbinde. Eine kraftvolle und entspannende Vereinigung ohne Berührung und ohne Blickkontakt, nur durch inneres Spüren.
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