Hallo Ihr Lieben!
"om namah shivaja"
Ich bin eine 52-jährige TransFrau aus dem Rhein Main Gebiet und mache aktuell eine (Tantra)Ausbildung. Zwei Module habe ich bereits absolviert und ich freue mich auf die noch ausstehenden zwei Module im kommenden Jahr.
Tantra hat für mich in erster Linie etwas mit meiner Transition zu tun. Nachdem in der Hormonbehandlung "alles Männliche" versiegte, stellte sich die Frage nach meiner sexuellen Zukunft. Ich musste und wollte meinen Körper neu erfahren. Und das habe ich auch! Aber nicht nur mein körperliches Empfinden wurde nachhaltig beeinflusst, auch Worte, wie Achtsamkeit und Absichtslosigkeit haben mein Weltbild zusätzlich stark verändert. Ich war nie wirklich religiös und auch heute bin ich nicht besonders spirituell geworden, aber ich habe mir erlaubt, Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen. Namasté.
Vielleicht noch eine kleine Anmerkung zu unserer heteronormativen, binär geprägten Gesellschaft. Im Ausbildungsbuch "Yoni-Massage" von Michaela Riedl gibt es einenen Abschnitt: "Gemeinsamkeiten der Geschlechter in Anatomie und Sexualität". Interessanterweise gibt es diese Kapitel in dem Buch "Lingam-Massage" nicht.
Dieser Abschnitt zeigt den gemeinsamen Ursprung der inneren und äußeren Sexualorgane und gibt Homologieschlüsse. Ich persönlich habe für mich erfahren, dass diese "stimmen" und kann heute sagen, dass mein Lingam meine Yoni ist.
Allerdings spüre ich immer wieder, wie schwer es für Shivas und Shaktis ist, mit meinem Körper umzugehen. Gerade am Anfang herrscht bei "Anfängern" große Verunsicherung und man "flüchtet" sich in die gelernte Binärität. Das ist völlig normal und löst sich mit der Zeit auf, habe ich feststellen können. Für mich hat sich der Begriff "Geschlecht" aufgelöst. Besonders im taktischen Raum ist es mir "völlig egal" welches Geschlecht der Mensch hat. Es hat einfach keine Wichtigkeit für eine absichtslose Berührung. Nicht egal ist mir dagegen die sogenannte "Chemie" zwischen der gebenden und nehmenden Person.