Herrlich
Es freut mich,
tastsinn, jemanden ein Grinsen abluchsen zu dürfen, zumal ein Lachen im Ansatz die beste Nahrung für die Seele und den Körper ist.
Insoweit teile ich deine Auffassung, dass wir alle in vielen Rollen und Konzepten stecken. Ich bin mir sogar sicher, dass vom „kleinen Tastsinn“ bis heute, noch alles vorhanden ist, was war. Man muss es nur – manchmal wieder - wachrufen.
Persönlich würde ich mich aber wohl nicht davon lösen … wollen. Derzeit jedenfalls nicht. Ohne diese wunderschönen Erfahrungen wären wir vielleicht nicht so richtig in der Lage, uns wirklich zu verändern und etwa den Betrachtungswinkel neu zu justieren. Denn die Wut, mit der wir uns hier unter anderem befassen, folgt doch der Bewertung von Umständen und ist Ergebnis der Gedanken, weil dahinter verborgene Bedürfnisse nicht befriedigt erscheinen.
So kann man einen Angriff: "Du Ochse" mit einem Gegenangriff: "Was fällt dir ein, du Idiot" parieren. Schon nimmt man Verärgerung war. Ein anderer Gedanke wäre etwa, sich zu fragen, was der Angreifer denn überhaupt will, zumal ein Ochse den Schwanz doch hinten trägt. Man könnte es auch wörtlich nehmen, wie es
SMusebaer zur Überlegung "Weichei" gezeigt hat. Dies ist Übrigens ein schönes Mittel, um einem durch Dritte provozierten Disput zu begegnen.
Schön deine Überlegung, dass alles einen Sinn hat und wenn man diese Erkenntnis annimmt ebenfalls Wut nicht entstehen kann. Insoweit bin ich mir sicher, dass Handlungen und Unterlassungen von Menschen mit Bedürfnissen einhergehen, wobei sie ihre Werte ausleben. Der unheilvolle Verlauf beginnt wohl regelmäßig dort, wo wir dieses Handeln bewerten, vielleicht verurteilen und nicht bereit sind zu akzeptieren, dass Dritte womöglich mit anderen Werten leben … wollen. Hilfreicher wäre es da wohl eher, eine Verbindung zu suchen, um zu ergründen, welche Bedürfnisse oder Sorgen, um nur einiges zu nennen, sie gerade haben. Wenn man „so“ versteht oder aber auch Verstehen vermittelt, kann man einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass von Ärger, Wut und Zorn geprägte Konflikte, nicht die Dimensionen erhalten, die sie für sich beanspruchen.
Du siehst, dass ich nicht den Eindruck habe, belehrt zu werden, weil ich einerseits ähnliche Überlegungen anstelle, andererseits mit dem „Grinsehinweis“ lediglich angedacht habe, was vielleicht Dritte – noch – denken und mich darüber hinaus von dem anerzogenen Muster befreien durfte, bei der Betrachtung von Umständen sogleich in eine bewertende Einschätzung abzutauchen. Ein Abtauchen ist es für mich derzeit deshalb, weil hierdurch bereits die Verbindung zu der anderen Person unterbrochen wird.