Ohlala,
in dieser Allgemeinheit formuliert läßt sich sicher trefflich drüber streiten.
Auch Tantra hat ein Wertegerüst, das sich Beachtung wünscht.
Fängt doch z.B. mit der hier im Forum immer wieder bemühten Achtsamkeit an (obwohl das m.E. eigentlich eine ganz normale Eigenschaft eines jeden sein sollte, der in einer sozialen Gemeinschaft lebt, und nichts primär mit Tantra zu tun hat).
Ohne Wertegerüst müsste ich mich doch über gar nichts ärgern, was in der Welt passiert.
Vom Aussterben bedrohter Tiere und Pflanzen, über soziale Schieflagen in unserer und anderen Kulturen, der Schere zwischen arm und reich bis hin zu Gewaltorgien überall in der Welt und die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen an viele Warlords der Welt.
Auch im tantrischen Sinne braucht man das nicht einfach rein beobachtend hinzunehmen: "Aha. Das ist jetzt. Nichts ist gut, nichts ist böse, alles IST einfach nur."
Doch! Auch der Tantriker darf aufbegehren. Wir leben in einer Welt, in der die Dualität im Außen verdammt heftig tobt. Und da darf auch der Tantriker - egal wie weit er ist im Auflösen der Dualität für sich persönlich ganz allein - Stellung beziehen und sich einmischen. Wenn er will.
Die tantrische Verhaltensweise scheint mir eher durch den Aphorismus des Gelassenheitsgebets beschrieben:
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Liebe Grüße und Namaste
CCM