Allerdings,
ich stimme Zerbinetta völlig zu: Wem es gelingt, im Hier und Jetzt zu sein, hat viel erreicht. Davon bin ich selbst leider noch zu weit entfernt, zu sehr darauf konditioniert, sich dauernd mit der Vergangenheit, mehr vielleicht noch mit der Zukunft zu beschäftigen. Dabei ist allein der unendlich kleine Moment der Gegenwart real, alles andere Illusion. Grund genug für mich, weiter danach zu streben, ganz im Hier und Jetzt zu leben. Natürlich sollte man aus dieser Position auch mal einen Blick zurück auf das Gewesene werfen und nach vorne schauen, sonst entstünde keine Kreativität. Aber allzu komplexen philosophische Betrachtungsweisen über irgendwelche Zeitabschnitte mit irgendwelchen Phasen, sofern nicht naturwissenschaftlich nachweisbar, kann ich nicht viel abgewinnen. Letztere gibt es natürlich, z. B., dass wir vor einem Klimawandel stehen, halte nicht nur ich für wahrscheinlich, Zyklen zwischen Krieg und Frieden sind wissenschaftlich belegt usw., ebenso, wie Völkerwanderungen immer Kulturen und Zivilisationen verändert haben, auch die derzeitige halte ich für unaufhaltsam, darum sollten wir die Dinge lieber versuchen anzunehmen, wie sie sind und damit umzugehen lernen (z. B. statt dauernd Gefahren in Veränderungen auch Chancen zu sehen), anstatt uns vergeblich gegen das Unabwendbare zu sperren. Aber bei allen Anschauungen ist vielleicht etwas mehr Bauchgefühl und Bodenständigkeit hilfreicher, als grenzenlose Verkopftheit. Auch, wenn sich unsere menschliche Kultur zurzeit in der Weiterentwicklung von der mentalen zur integralen Phase befindet, was auch als Evolution unseres Bewusstseins bezeichnet wird. Sind wir damit bereits auf dem Höhepunkt unserer Existenz angekommen? Droht danach die unausweichliche Degeneration? Wer weiß! Im Moment sitze ich also hier und denke und schreibe. Ich denke jedenfalls, Mutter Erde und Bodenhaftung sind doch zwei Dinge, die unbedingt zusammengehören.