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Die Deutschen und ihre Sprache

Die Deutschen und ihre Sprache
Hallo zusammen,

ich bin ja nun schon ein paar Jahre Mitglied im Joy. Und das auch recht gerne, sonst wäre ich ja auch nicht mehr hier.

Was mich aber zunehmend frustet (leider) ist der Fakt, daß ich durch diese ja immernoch eher "neue" Art der Kommunikation immer mehr feststelle, daß sehr viele Menschen ihre Muttersprache in der schriftlichen Art nicht mehr beherrschen.

Ich habe erst einmal in meinem Leben einen echten Legastheniker kennen gelernt. Krankheiten dieser Art akzeptier ich auch. Nur sind die wenigsten Menschen mit solch einer Krankheit behaftet, sondern einfach nur - ich weiß es nicht - ungebildet, uninteressiert?

Vor ein paar Wochen habe ich auf einer Seite im i-Net gestöbert mit Bewerbungstipps. Dort stand tatsächlich, daß beim Auswahlverfahren der Personaler diejenigen eine Chance haben, die die wenigesten Rechtschreibfehler in ihrer Bewerbung haben, da es kaum mehr Bewerbungen in korrektem Deutsch gibt.... was mich schon ein wenig entsetzte.

Mit Sicherheit habe auch ich den einen oder anderen Fehler in manchem geschriebenen Wort - keiner ist perfekt, und ich beileibe auch nicht. Gerade seit der Rechtschreibreform muß ich doch feststellen, daß ich manche Wörter gerne in der alten Schreibweise schreibe. Bestes Beispiel hier: Portmonee. Bevor ich das SO schreibe, bleibe ich lieber bei der guten alten Geldbörse ;o)

Bei manchen Beiträgen frage ich mich allerdings schon, ob das Mitglied all die Jahre in der Schule geschlafen hat. Oder eben die verantwortlichen Lehrer oft beide Augen zugedrückt haben.

In vielen Gruppen hier im Joy wird m.E. auch großen Wert darauf gelegt, daß "gefundene Rechtschreibfehler behalten werden können". Sicherlich zählt der Mensch, und sicherlich zählt auch der Inhalt des Beitrages, aber ich kann mittlerweile weniger und weniger aus meiner Haut raus, wenn ich Fehler über Fehler lesen muß.

Wie geht es Euch damit? Hier fällt mir so etwas kaum auf.
Auch in meinem Berufsleben können die Menschen sich korrekt schriftlich ausdrücken. Es gibt sie also Gott sei Dank noch.

Fakt ist wohl auch, daß ein Herr, der mich anflirten möchte, und dabei schon "denn" und "den" und "wenn" und "wen" nicht richtig nutzen kann, bei mir nicht wirklich eine Chance hat. Vielleicht bin es ja auch ich, der hier zu oberflächlich ist?

Es sind natürlich alle Menschen ausgenommen, die die deutsche Sprache als Zweit- oder gar Drittsprache gelernt haben. Ich weiß, wie schwer unsere Sprache zu erlernen ist...

Und es stört mich auch nicht, daß viele menschen grad beim chatten die groß- und kleinschreibung nicht mehr beachten...

Von korrekter Komma- und Punktsetzung will ich gar nicht erst reden.


Grübelnde Grüße
Rubens
Nun, ich freue mich, dass es auch rund 20 Jahre jüngere Menschen gibt, die über das Thema dieselbe Meinung haben wie ich. Ich dachte schon, dass ich einer der wenigen überlebenden Dinosaurier wäre.
...wie wahr
... Saetze die keine mehr sind , Dialekt mal
ausgenommen.
Manchmal ertappt man sich selbst
schon dabei , vorallem beim Sms schreiben,
Fehler nicht zu korrigieren.
Das zunehmende Problem mit den
falsch geschriebenen Saetzen ist auch der,
dass eine korrekte Schreibweise immer schwieriger
wird. Manche Jugendliche haben dieses
Defizit schon in die Sprache uebernommen.
Ich aergere mich immer , wenn ich Fehler in dem
eigen geschriebenen entdecke.
Lg
Danke, danke, danke, sirona5...
.. auch ich hatte langsam das Gefühl als Prontosaurus unter den Joylern umherzutapern - oder nach neuerer Schreibweise: ".. umher zu tapern.." Ja, es ist schwer auszuhalten, wenn jemand sich nicht die Mühe macht, den Textkorrektor zu benutzen - ist ja nun wirklich nicht schwer mit der gestrichelten Linie unter dem Falschgeschriebenen.

Ich denke, es ist in nicht unerheblichem Maße den neuen Medien zuzuschreiben, warum so geschludert wird - aber nicht nur. Aus eigener Erfahrung weiß ich, als Vater eines Pennälers, dass der schulpädagogische Ansatz des individuellen Schreibens und Lernens leider weit verbreitet ist - und zu entsprechend verlangsamten Erkenntnisschritten führt. Seit 26 Jahren bilde ich nun schon junge Leute in meinem Unternehmen aus - ausschließlich Abiturienten. Es ist erschreckend, wie das Niveau in den letzten zehn Jahren gesunken ist. Die glanzvollen Stunden guter Grammatik und stilvollen Schreibens habe ich zumeist mit jungen Leuten aus den damaligen "Neuen Bundesländern" erlebt - und das waren keine Einzelfälle.

Auch wenn oft behauptet wird, es käme mehr auf den Inhalt an - sorry: Wenn ich auf eine Party gehe und flirte, schließe ich mir vorher auch den Hosenstall....
Aus eigener Erfahrung weiß ich, als Vater eines Pennälers, dass der schulpädagogische Ansatz des individuellen Schreibens und Lernens leider weit verbreitet ist - und zu entsprechend verlangsamten Erkenntnisschritten führt


Ja - da kann ich Dir nur zustimmen. Und wie groß "der Kampf" anschließend ist, seinem Kind die korrekte Schreibweise des mittlerweile falsch gelernten Wortes ist.

Danke @****na5, ich fühl mich ja nun fast als Küken *lach*
Aber auch meine Mutter hat damals sehr großen Wert auf die richtige Schreibweise gelegt, sofern ich mich erinnere. Ich habe schon immer gerne gelesen und glaube, daß dieses Hobby meinen Faible für korrektes Deutsch gefördert hat.

Noch dazu ist Sprache etwas sehr Machtvolles, wenn man sie richtig benutzt.
Ich erinnere mich an einen Spruch, den ich mal gelesen habe und sehr mag:


"Ich möchte mich gerne mit Dir geistig duellieren, aber ich sehe schon - Du bist unbewaffnet"
*********yern:
"Ich möchte mich gerne mit Dir geistig duellieren, aber ich sehe schon - Du bist unbewaffnet"

Danke für den Spruch, den klau ich mir mal.... (brrr, schlechtes Deutsch)
in diesem Falle bin ich gerne
ein aussterbendes Relikt!!! Es fällt mir zunehmend schwer, grobfahrlässige Rechtschreibfehler zu akzeptieren, die eine gewisse Konsequenz haben....ok es passiert mal in der Hitze des Gefechts, dass Buchstaben verdreht, vergessen oder doppelt geschrieben werden, doch ich liebe die Sprache und das Spiel damit, doch nicht wenn ich vor lauter Fehler nach dem Sinn der Aussage suchen muss.
Oder noch schlimmer, meinen ganzen detektivischen Spürsinn aufwenden muss um zu erraten, was der Schreiber mir wohl sagen wollte.......
@ Rubens
... wobei bei manchen Leuten die Sätze dann gramatisch so ausgefeilt sind,
dass diese von Otto - Normal fast nicht mehr
verstanden werden .
Sehr schönes, neues Thema
Das Thema hier geht mir gerade runter wie Öl. Es passt eigentlich genau zu einer anderen Sache die mir immer mehr aufgefallen ist. Erziehung, so habe ich immer den Eindruck, haben die wenigsten genossen und auch die Rechtsschreibung ist dabei auch scheinbar auf der Strecke geblieben. Liegt es daran dass viele Menschen ihre Kinder vom Fernsehen erziehen lassen, da muss man ja auch nicht groß Lesen können, dort lässt man sich allenfalls berieseln. Kleinstkinder bekommen auch schon Handys in die Hand weil da so schöne Bilder zu sehen sind und Musik zum Beruhigen ist auch jede Menge da.
Wie habe ich mich gefreut als meine beiden Kinder sich für Bücher interessiert haben.
Ich selber habe oft das Gefühl ich würde geschwollen schreiben da ich scheinbar schon zum alten Eisen gehöre. Die Abkürzungen die unsere ( meine ) Teenager oft bei SMS nutzen kenne ich gar nicht. Da wird auch nicht mehr wirklich geschrieben sondern nur noch in Teen-Steno kommuniziert.

Heute hat ein ausländischer Arbeitskollege gesagt, L. ich muss mal eben auf Frau xxxx drauf. Ich habe am Boden gelesen denn eigentlich meinte er dass er zu ihr müsse. Er war ein ausländischer Kollege dem ich das gerne erkläre und der dann mit mir lacht.
Aber wenn ein Deutscher sich bei mir anmeldet und mit Dat und Wat und Eyh aufwartet, nicht einen Satz geradeaus schreiben kann ( oder will ) sträuben sich meine Nackenhaare. Das ist nicht lustig, das ist todtraurig finde ich.

LG
Reality
Ja - da kann ich Dir nur zustimmen. Und wie groß "der Kampf" anschließend ist, seinem Kind die korrekte Schreibweise des mittlerweile falsch gelernten Wortes BEIZUBRINGEN.

Ja - sowas passiert mir dann auch. Find ich auch peinlich, aber nach wie vor nicht so peinlich wie viele andere Beiträge, die ich schon lesen durfte...
sprachlos
natürlich tut es weh ,die muttersprache vergewaltigt zu sehen .auch ich tue ihr im moment weh ,indem ich die groß -und kleinschreibung nicht beachte--dies tue ich aus bequemheit ,weil ich im einfingeradlersuchsystem auf der tastatur unterwegs bin---in leider selten gewordenen von hand geschriebenen briefen wird dies nicht geschehen ,weil der respekt vor dem papier zu groß ist.

dies ist auch mit ein grund dafür ,warum ich immer wieder zu einem buch oder zeitung greife !

aber seien wir ehrlich ,der normale alltag in mittlerweile fast jedem lebensbereich ist immer mehr vom sogenanntem "online" bestimmt ,das dabei das reale leben mehr und mehr "offline" geht ,wird erst noch für viele zu erleben sein.

ich bin einmal ohne was zu sagen bei einem treffen aufgestanden und gegangen ,weil beim gegenüber das mittlerweile auch internetfähige handy wohl ihr geheimer herzschrittmacher war.

sms sind angesagt ,ganze sätze sind etwas für hoffnungslose fälle .

das joy ist nur ein teil im internet und hat dank des internets so große resonanz ,denn wäre die briefform und damit zeit und ein gewisses maß an verbindlichkeit von nöten ,dann wären viele gar nicht auf dieser plattform .

das zeitalter des internets öffnet nunmal für viele viele türen und das muss man so respektieren ,man muss es aber nicht für sich akzeptieren.

positiv daran ist doch die erkenntnis ,das anscheinend nichts mehr gelernt und gelehrt wird für das leben in unserer gesellschaft ,ausser die kunst der unverbindlichkeit in der virtuellen welt ,nur die kosten dafür sind verbindlich und real. ob dies nun bewußt gesteuert und gewollt ist oder nicht ,diese frage muß sich ein jeder selbst beantworten.

tatsache ist ,das die sprache leidet und somit das leben und die seele selbst.

lg che59
@Rubens...
... gebe ich dir Recht - das ist dann eine Art von verbaler Zuckerbäckerei, die meist nur der Selbstbeweihräucherung dient. Gerade hier appelliere ich an den Deutsch-Lehrenden, jungen Menschen recht früh das Formulieren mit Blick auf das inhaltlich Wesentliche zu vermitteln - wenn es sein muss, auch zuweilen stoisch. Wenn dann noch das Wurm-Angler-Fisch-Prinzip -also:für wen ist die Botschaft gedacht und wie nimmt der Empfänger sie an - in aller Beständigkeit eingeübt wird, dürfte das Ergebnis in späteren Jahren ein besseres sein. Ich danke heute noch meinem Prof., dass er mir während des Studiums der Werbekommunikation unnachgiebig die Texte um die Ohren gehauen hat - Frust kann auch stärkenund Berge versetzen...
... aber was dagegen tun ?
... meine 3 längst erwachsenen Kinder wurden auch so
erzogen dass Sie schreiben und lesen
können. Aber dennoch sehe ich heute
auch in Ihrer Schrift dieses komische Gekritzel,
teilweise auch in der Sprache.
Irgendwann sind die Einflüsse des Elternhauses
zu Ende , Freunde und Bekannte prägen das Bild .
Bei Kritik daran kommt dann der tolle
Spruch - bleib cool .
Irgendwann sind die Einflüsse des Elternhauses
zu Ende , Freunde und Bekannte prägen das Bild .
Bei Kritik daran kommt dann der tolle
Spruch - bleib cool .

@**67: Steter Tropfen höhlt den Stein, so hoffe ich. Ich bin zwar mittendrin in der Tropf-Phase, kann also eigentlich in dem Punkt noch gar nicht richtig mitreden. aber ich denke mir, wenn ich freundlich beständig dabei bleibe, sind es später genau die Erlebnisse, die haften bleiben. Unsere Kinder werden es uns danken. Unser Sohn hat auch die Abgrenzungssprache der Twens drauf, er ist aber in Diskussionen nicht abgeneigt, sich ein anderes Vokabular anzueignen. Kleiner Tipp, der Wirkung zeigen kann: Ich höre morgens zwischen 7.00 und 7.30 Uhr - die Zeit, die ich mit unserem Sohn beim Frühstück verbringe, ohne Ausnahme die Wortbeiträge des Deutschlandfunks - er zeigt sich, da es in der Zeit kein Handy, kein ipad oder sonst was gibt, an den Themen interessiert und ist an den Erklärungen der für ihn neuen Wortschöpfungen interessiert - sich nur ein kleiner Versuch, dezent Einfluss zu nehmen - aber es funktioniert...
Mond 1
*******f_56 Mann
17.512 Beiträge
So gesehen....
beherrsche ich 3 "Sprachen" fast perfekt... *stolzbin*

Die die in sms Anwendung findet,mit ihren praktischen Kürzeln,da ja nicht unendlich viele Zeichen pro sms zur Verfügung stehen,

Die Sprache des chats...

und

die "Normale"

Ich finde jede dieser Sprachen hat ihre Existenzberechtigung....
schlimm wird es nur,wenn man nicht mehr "Normal" sprechen,sich unterhalten und diskutieren kann.


Lg
Ich finde jede dieser Sprachen hat ihre Existenzberechtigung....
schlimm wird es nur,wenn man nicht mehr "Normal" sprechen,sich unterhalten und diskutieren kann.

... das @*******f_56, ist genau das Problem. Und dazu gehört eine ganze Portion Disziplin. Hier scheint mir, auch und gerade im Einzelfall, Kritik erlaubt, wenn das Sprach-Terrain allzu sehr verletzt wird und es anfängt weh zu tun. Ich habe, weiß Gott, in der Kommunikationsbranche, einen leidgeprüften und arbeitsintensiven Job, aber auch in Mails, beispielsweise, setze ich grundsätzlich keine verstümmelten Botschaften ein - die Zeit muss sein. Ausschreiben ist für mich auch ein Ausdruck, dass ich mich dem Anderen in seiner Mitteilungsbereitschaft widme.
Mond 1
*******f_56 Mann
17.512 Beiträge
Ausschreiben ist für mich auch ein Ausdruck, dass ich mich dem Anderen in seiner Mitteilungsbereitschaft widme.

Ganz recht...!
Ausschreiben hat für mich auch etwas mit Respekt vor dem Empfänger der mail usw. zu tun. Deswegen schreibe ich meist in ganzen Sätzen,auch in sms.

Gut wenn man "alles" beherrscht...*g*
... da kann ich ich Hemingway nur zustimmen, soviel Zeit muß sein .
Meine Frau und ich führen wochentags eine Fernbeziehung , wir sind 350 km
voneinander getrennt. Dadurch schreiben wir uns natürlich öfters eine Sms.
Wir sind beide bemüht, fehlerfrei zu schreiben.
So gibts keine Mißverständnisse durch das geschriebene Wort, es hält einen "Fit".
Und genauso verhält es sich dann auch bei mir im betrieblichen Bereich,
wo eine eindeutige Wahrnehmung des geschriebenen Wortes von Nöten ist.
Meiner Meinung nach
ist das Abwirtschaften unserer Sprache eine grausame Entwicklung, die sich seit mehreren Jahrzehnten beschleunigt, und dafür gibt es sicher sehr viele Gründe. Und vorab gesagt: Ja, ich war selbst mal "Personaler" und auch bei uns wanderten alle Bewerbungen mit miserablem Deutsch im Anschreiben (von Deutschen, bei denen es auch um Sprachqualität gehen sollte) umgehend in den Waschkorb.

Die größte Beschleunigung scheint mir seit Beginn der privaten TV-Sender eingetreten zu sein. Es wurde schnell Mode, sich in aus meiner Sicht unterirdischen Comedys gerade über schlechte Sprache auszudrücken. Serien wie Big Brother etc spülten Zeitgenossen ans Tageslicht, die Shakespeare für eine Biersorte hielten.

Mit dem Auseinanderdriften der sozialen Schere und der zunehmenden Trennung in "dumme" und "kluge" Kinder bereits in den Kindergärten wurde das Thema noch brisanter. Viele -sicher nicht alle- Erzieherinnen kamen aus niedrigeren Bildungsschichten und beherrschten die Sprache selbst kaum mehr richtig.

Die Jugend indes erfindet immer neue Wortkreationen, die schnell Eingang ind en Sprachgebrauch finden. Das war schon immer so, denn sie versucht ihre Sprache eher zu chiffrieren um sich von der Erwachsenenwelt abzugrenzen. Wenn freilich die Werbung mit "Deutschlands meister Kreditkarte" etc. auf diesen Zug aufspringt wird es bedenklich. Kein Wunder, dass ein Sebastian Sick so erfolgreich wurde mit der Sammlung von kapitalen Schreibschwächen. Und auch Talk mit Niveau leistet unermüdlich einen marginalen Beitrag zum Erhalt dieser alten Werte. *g*
*********chatz Paar
5.131 Beiträge
Ja, es ist
wirklich nicht schön, was aus unserer Sprache und Schrift geworden ist.
Mir stellen sich wirklich oft die Haare, wenn ich so manche Beiträge oder auch Anschreiben hier im JC lese. Man wird ja richtig "hellhörig" wenn man mal einen stilistisch richtigen Beitrag liest, in dem auch Punkt und Komma, Groß- und Kleinschreibung ihren richtigen Platz gefunden haben.
Solche Beiträge stechen heraus und machen gerade mich neugierig auf den Menschen, der so gekonnt und stilsicher noch schreiben kann.

Für mich gehört neben der Sprache auch die Rechtschreibung zu unsere Kultur, habe aber den Eindruck, dass dies vielen gar nicht mehr bewusst ist und unser Sprachgebrauch immer mehr von ausländischen Begriffen und Abkürzungen geprägt wird.

Ich gehöre zur "aussterbenden" Spezies" derer, die noch Briefe, Geburtstags- Weihnachtskarten und auch Postkarten schreiben. Dabei merke ich wie gut es tut auch wieder handschriftlich tätig zu sein, durch das viele Tippen in den PC verlernt man immer mehr die Schnelligkeit und Leichtigkeit des Schreibens.

Wie gesagt, ein guter Schreibstil macht mich immer neugierig auf mehr und lässt mich innerlich jubeln und die Hoffnung nicht aufgeben, dass es doch noch Menschen gibt, die Wert darauf legen, auch hier im JC.
Übrigens denke ich, dass das Schreiben bzw. die Rechtschreibung auch viel mit dem Lesen zu tun hat. Viele Wörter, Redewendungen prägen sich viel besser ein, wenn sie visuell aufgenommen werden. Leider nimmt auch heute der Lesebedarf immer mehr ab, gerade bei vielen Jugendlichen, sodass ich auch hier einen einleitenden "Verfall" des deutschen Sprachgebrauches sehe.
Übrigens liegen neben meinem PC immer noch einige Ausgaben des Dudens, trotz Rechtschreibkorrektur des PC schlage ich immer wieder gerne auch in den Büchern nach.

Liebe Grüße
Sabrina*wink*
Nightphantasy und Sabrina_Schatz
beide sprecht ihr in euren beiträgen zwei wesentliche gründe an !

der terror der werbung als animation zum hemmungslosen konsum und den verlust von kultureller identität ,denn sprache ist ein wesentlicher teil einer kultur.

beides geht hand in hand zusammen!!

wer nicht mehr richtig lesen ,schreiben und sich artikulieren kann oder will ,der verliert vieles im leben ---es ist ein gewaltiger unterschied zwischen dem gelegentlichem lesen zur belustigung von mickey mouse lektüre und dem leben als mickey mouse figur .

ich liebe das schreiben mit tinte und stelle fest ,das es mir zusehends schwerer fällt handschriftlich einigermaßen leserlich sauber zu schreiben ,weil ich immer seltener zum füller greife ,meine hände an übung verlieren.

die ausschließliche kleinschreibung hier dient allein der bequemlichkeit ,weil ich im einfingeradlersuchsystem auf der tastatur unterwegs bin.

auffällig ist für mich aber auch ,das mit der verrohung ,verniedlichung letztendlich der vergewaltigung der sprache das allgemeinwissen gen null tendiert .

euch beiden ein danke an dieser stelle für eure beiträge !!

liebe grüße

che 59
Ich hatte in meinem Profil einmal sinngemäß stehen, dass ich von einem Mann erwarte, dass er sich angemessen artikulieren kann, auch bezüglich Rechtschreibung und Grammatik.

Ich finde es nicht wirklich lustig, dass ich damals keine einzige Zuschrift bekommen habe.
Da sind wir wieder mal beim Thema Bildung angelangt.
Wichtig ist in den Schulen meist nur der "schnelle" Fortschritt,
der tiefere Sinn hingegen bleibt meist links liegen. Wenn ich an meine eigene
Schulzeit in der Realschule zurückdenke; ab der sechsten Klasse wurde
alles mit Taschenrechner gerechnet. Die Folge daraus: am Ende der Schulzeit,
1+1 wurde in den Rechner getippt. Briefe im PC werden schnell
eingetippt , danach auf "Autokorrektur",
und schon ist das Resultat fertig.
Sehr viele Jahre vergingen danach bis diese
"Schäden" wieder einigermassen beseitigt waren.
So werden wir immer mehr zu Menschen, die von der Technik
beherrscht werden und die Bequemlichkeit tut das Ihrige noch dazu.
Mit der Sprache geht es heute ähnlich:
immer mehr sprachgefuehrte Eingaben , Smartphone, Navigation,
PC, etc. Ganze Sätze verstehen diese Dinger nicht, nur
einzelne Bruchstücke......, ja es wird immer schwieriger fuer Menschen
die sich mit alledem eh schon schwer tun...
Lieber Gruss und schönes Wochenende
*******ng50 Mann
2.672 Beiträge
Hier gebe ich...
...nicht nur unserem Fotograf recht, sondern in vielen Dingen auch meinen vielen Vorschreiberinnen und Vorschreibern.

Sicherlich hat dieses Phänomen unterschiedliche Ursachen.
Auf jeden Fall gehört ein Großteil des Verfalles unserer schönen Sprache in Wort und Schrift der Kommunikation via sms zu geschrieben.

Aber auch die mangelnde Bereitschaft, sich einmal mit einem guten Buch zurück zu ziehen, leistet hier einiges an Vorschub.

Ich kann mich an meine Kindeszeit erinnern, als meine Mutter wieder arbeiten ging.
In dieser Zeit bin ich größtenteils bei meiner Großmutter aufgewachsen.
Die hat meine schulischen Hausaufgaben mit Argusaugen überwacht.
Nicht schön genug geschrieben oder Schreibfehler, hat sie die betreffende Seite kurzer hand heraus gerissen.
Oftmals hatte ich Hefte, die nur noch aus 10 Blättern bestanden *lach*

Wenn ich wenige Jahre zurück denke, als ich in der Erwachsenenbildung meine Fachhochschulreife nach geholt habe, musste ich als Prüfungsaufgabe eine Problemanalyse schreiben.
Der Inhalt war gefragt, Rechtschreibfehler waren egal.

Vor Jahren hat man eine Rechtschreibreform aus dem Boden gestampft.
Ich befürchte, die Einzigen, die sich damit befassen, sind wir Älteren.
Den Kids UND deren Lehrern scheint dies egal zu sein.
Das ist wie ein neues Gesetz im Straßenverkehr, aber keine Ordnungsbeamten, die dies auch überwachen.

Was ich ebenfalls zunehmend als Verfall unseres Sprachgutes empfinde, ist die zunehmende Amerikanisierung.
Hierin sehe ich vielleicht das Phänomen der immer mehr um sich greifenden Kleinschreibung.


Schönes Wochenende euer Chaos *koenig*
*****ara Paar
1.005 Beiträge
Bestes Beispiel hier: Portmonee. Bevor ich das SO schreibe, bleibe ich lieber bei der guten alten Geldbörse ;o)

Au wei, das tut weh, schreibt man das in der neuen Rechtschreibung so? Ich meine, es ist doch ein französisches Wort, wie kann man das so verstümmeln? Hier scheinen die Geburtshelfer der neuen Rechtschreibung wohl etwas über die Stränge geschlagen zu haben.

Ich habe mich ehrlich gesagt aber auch nie so wirklich mit der neuen Rechtschreibung auseinandergesetzt, sogar so einige Printmedien wie "Die Zeit" und das örtliche Tagesblatt sind wieder zur alten Rechtschreibung zurückgekehrt.

Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednern nur anschliessen, auch ich beobachte mit Schrecken die Entwicklung. Meiner Meinung nach ist es vorwiegend ein Problem der Bildung und wenn die Kinder schon im Kleinkindalter nie richtig Deutsch sprechen lernen, wie sollen sie es dann schreiben können? Und betrachtet man das Niveau eines Hauptschulabschlusses, wo schon ein Aufsatz mit 5 Zeilen eine "sehr gut" hervorbring, solange er grammatikalisch einigermassen richtig ist, muss einen eigentlich nichts mehr wundern.

Allerdings finde ich es ein bisschen schwer auszumachen, wo die Abgrenzung zwischen dem "nicht beherrschen" der deutschen Rechtschreibung und der Wandlung der Sprache, vor allem auch bedingt durch die heutigen Kommunikationsmöglichkeiten (Chats, SMS). Ein kleines Beispiel: ich habe französisch LK gemacht und konnte eigentlich beim Abi dann fast fliessend sprechen und schreiben. Ich war damals auch häufiger in Frankreich und hatte nie Probleme mit der Kommunikation. Seit ca. 3 Jahren habe ich französische Nachbarn, welche auch so gerne in ihrem Garten grubelt wie ich. Sie spricht relativ schlecht Deutsch und so habe ich angefangen mich mit ihr auf Französisch über den Gartenzaun zu "unterhalten". Muss dazu sagen, dass es 25 Jahre lang vor sich hingerostet ist. Immer wieder fängt sie zu grinsen an, wenn ich spreche und vor einigen Tagen habe ich gefragt warum. Sie antwortete mir, dass sie schon viele Jahre nicht mehr ein so extrem altmodisches Französisch gehört hätte, wie von mir.

Es ist mir beim Sprechen von ihr auch ein bisschen aufgefallen, dass so einige Formulierungen von ihr stark gekürzt waren im Gegensatz zu meinen, aber ich hatte zuerst einen Dialekt vermutet. Aber - es ist wie im Deutschen auch - die Sprache ist lebendig, sie hat sich weiterentwickelt, es fällt uns ja auch auf, wenn wir ältere deutsche Literatur lesen.

Und insofern kann ich es nicht so ganz schwarz-weiss sehen, sondern auch die deutsche Sprache hat sich weiterentwickelt. Ich hoffe, das war jetzt nicht zu sehr OT, schliesslich geht es um die Rechtschreibung... Und wie gesagt, hier gehe ich absolut konform mit meinen Vorrednern...

Frau Anantara
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