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Einmal im Leben ...

*******enig Mann
8.382 Beiträge
Themenersteller 
Einmal im Leben ...
... sollte man DAS gesehen (und vor allem auch GEHÖRT) haben: als erster Film überhaupt wurde dieses monumentale Meisterwerk des deutschen Expressionismus von Fritz Lang, der Stummfilmklassiker "METROPOLIS" von 1927 in das UNESCO Weltdokumentenerbe aufgenommen. Zu sagen, es wäre ein wichtiger Film, dürfte die Untertreibung schlechthin sein. Ganze Generationen von Künstlern haben sich davon inspirieren lassen - geradezu visionär die Bildsprache und einfach nur unfassbar der betriebene Aufwand mit 27.000 (in Worten: siebenundzwanzigtausend) Komparsen, Kosten von etwa 5 Millionen Reichsmark, Drehzeit von 310 Filmtagen und 60 -nächten und Filmtechnik(en), die teilweise für diesen Film erfunden wurde (z.B. Rittau-Verfahren), gedreht in Babelsberg und endlich, endlich nach 83 Jahren wieder in der annähernd ursprünglichen Version zu sehen, nachdem über Jahrzehnte etwa 1/4 des Films als unwiederbringlich verlorengegangen vermutet worden war.

Ich saß am 12.02.2010 nichtsahnend mit einem guten Freund in der Frankfurter Alten Oper um mir die Premiere der restaurierten Fassung anzusehen und kann diesen Abend wirklich und ehrlich nur als einen der größten Momente meines Lebens beschreiben, die Gewalt der Bilder und die Musik von Gottfried Huppertz dazu (die übrigens erst nach über 2 Minuten Filmlaufzeit einsetzt) hat mich einfach nur überwältigt.

Ich hoffe, dass der Film noch eine Weile lang in der Y-Röhre verfügbar ist, ansonsten kauft euch die DVD, sie ist jeden Euro wert.


****42 Mann
4.587 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich habe die Übertragung des restaurierten Films im TV an diesem Tag gesehen.
****42 Mann
4.587 Beiträge
Gruppen-Mod 
Mein Wunsch
den ich seit ich 13 bin hatte: Einmal im Leben Pink Floyd live sehen. 1994 war es soweit. Mit 18 ging der Wunsch sogar zweimal in Erfüllung. Ein Erlebnis, welches mich bis heute nicht losgelassen hat. Kein Konzert davor oder danach ist vom Sound, dem Feeling und der Technik an dieses Ereignis herangekommen. Von den Emotionen wollen wir gar nicht erst reden.




Es war Pink Floyds größte und gleichzeitig letzte Tour. Einfach richtig Glück gehabt.
*******ter Frau
4.531 Beiträge
Was nutzt es wenn ein Film nur noch als "großartiges" Werk betrachtet, aber nicht verstanden wird?
*******enig Mann
8.382 Beiträge
Themenersteller 
ich glaube schon, dass ich ihn verstanden habe und unterstreiche jederzeit den Sinnspruch des Films: "Mittler zwischen Hirn und Hand muss das Herz sein"
****42 Mann
4.587 Beiträge
Gruppen-Mod 
Manchmal im Leben passieren auch Dinge, da muss man dabei gewesen sein oder sich ein Leben lang ärgern.

Das einzige Konzert aller Zeiten, welches gleichzeitig in zwei Staaten stattfand. Es war mein Woodstock.
****sso Mann
1.638 Beiträge
Zitat von *******enig:
ich glaube schon, dass ich ihn verstanden habe und unterstreiche jederzeit den Sinnspruch des Films: "Mittler zwischen Hirn und Hand muss das Herz sein"

Fritz Lang bekannte später, dass er die Aussage, das Herz vermittle zwischen Hand und Gehirn, inzwischen für falsch halte und den Film deshalb nicht mehr möge. Das Problem sei ein soziales und kein moralisches.

Rückwirkend könnte man hineininterpretieren Die Revolution ist notwendig, aber sie frisst auch ihre Kinder.
*******enig Mann
8.382 Beiträge
Themenersteller 
also in dem späten Interview mit der Augenklappe, kurz vor seinem Tod, sagte er, dass er glaube, dass "die Harbou" (=seine Frau Thea v. Harbou) vermutlich mit dem Sinnspruch doch recht gehabt hätte und dass ihn die Beobachtung seiner kalifornischen Studenten in dieser Ansicht bestätigen würde.

Der Geschichte wurde oft genug Schmalz und Romantik vorgeworfen, aber im Grundsatz hat uns der Film auch heute noch, demnächst 100 Jahre nach seiner Entstehung, immer noch einiges zu sagen: Zum einen der erstaunliche Gleichmut, mit dem die Sklaven ihre Sklavenarbeit verrichten, zum anderen die Botschaft, dass Klassengrenzen immer überschritten werden. Ich persönlich ziehe daraus für mich den Schluss, dass jede Gesellschaft zum Untergang verurteilt ist, wenn sie meint sich Klassengrenzen leisten zu können oder sogar auf sie angewiesen zu sein.

Mit dem Satz "Die Revolution ist notwendig, aber sie frisst auch ihre Kinder" wäre ich vorsichtig. Aber das können wir an anderer Stelle vertiefen...
****42 Mann
4.587 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich persönlich ziehe daraus für mich den Schluss, dass jede Gesellschaft zum Untergang verurteilt ist, wenn sie meint sich Klassengrenzen leisten zu können oder sogar auf sie angewiesen zu sein.

Das steht im Widerspruch zum Experiment Sozialismus/Kommunismus. Da hat man genau das versucht und ist jämmerlich gescheitert. Das Ergebnis sieht man übrigens gerade wieder sehr eindrucksvoll in Russland.
****sso Mann
1.638 Beiträge
@*******enig
Schöner Beitrag, danke dir.
Ob er das am Ende zu seiner Frau gesagt hatte weiss ich nicht. Die Symbolkraft von Metropolis lässt Spielraum.

Es gibt verschiedene Arten von Revolutionen. Die kleinen, führen zu nachdenken, anregen, evtl. auch zu kleinen Veränderungen. Bei den großen die aus der Not heraus stattfanden, Oktoberrevolution, Frankreich, die in Deutschland, Cuba, gab es Machtwechsel aber oft folgten Säuberungen, oder der Art. Ich mache mal ein Thema dafür auf. *hutab*
*******enig Mann
8.382 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****42:
Ich persönlich ziehe daraus für mich den Schluss, dass jede Gesellschaft zum Untergang verurteilt ist, wenn sie meint sich Klassengrenzen leisten zu können oder sogar auf sie angewiesen zu sein.

Das steht im Widerspruch zum Experiment Sozialismus/Kommunismus. Da hat man genau das versucht und ist jämmerlich gescheitert. Das Ergebnis sieht man übrigens gerade wieder sehr eindrucksvoll in Russland.
Ich glaube, da hast du mich falsch verstanden. Klassengrenzen gibt es überall, auch im Kommunismus, da heißen die oberen 10.000 eben "Nomenklatura"...
****sso Mann
1.638 Beiträge
Zitat von ****42:
Ich persönlich ziehe daraus für mich den Schluss, dass jede Gesellschaft zum Untergang verurteilt ist, wenn sie meint sich Klassengrenzen leisten zu können oder sogar auf sie angewiesen zu sein.

Das steht im Widerspruch zum Experiment Sozialismus/Kommunismus. Da hat man genau das versucht und ist jämmerlich gescheitert. Das Ergebnis sieht man übrigens gerade wieder sehr eindrucksvoll in Russland.

In Russland gab es Revolutionen in beiden Systemen

Gab es denn bei der Franz. Revolution auch den sozialistischen Gedanken?

Ist es denn nicht eher so, das Revolutionen aus Unmut, oder der Not der Massen entstehen, weil es keine Vermittlung gibt und die Herrschenden an ihre Privilegien festhalten?
****42 Mann
4.587 Beiträge
Gruppen-Mod 
In Russland gab es Revolutionen in beiden Systemen

Da fehlt mir gerade eine Idee wie du das meinst.

"Ist es denn nicht eher so, das Revolutionen aus Unmut, oder der Not der Massen entstehen, weil es keine Vermittlung gibt und die Herrschenden an ihre Privilegien festhalten?"

Ja und nein. In Russland und Frankreich ... ja, aus denselben Gründen, aber mit einem völlig verschiedenen Ziel. Das Wort Sozialismus gab es zur Zeit der französischen Revolution noch nicht. Aber Ansätze gab es genauso. Zumindest der Ruf nach Gleichheit (die auch in Frankreich keine war) ist beiden gleich und die Enteignungswelle. Freiheit wurde in Frankreich und im Sozialismus anders definiert. In Frankreich war es eine Freiheit vom Feudalismus, die Freiheit des Individuums, in Russland und im Ostblock "Die Einsicht in die Notwendigkeit" in der das Individuum keine Rolle spielt. D.h. die Diktatur ist notwendig um frei zu sein. Wovon auch immer. Ideologischer Mummenschatz. Und Brüderlichkeit ... nun ja, das war ein dehnbarer, unscharfer Begriff. In beiden Systemen.

Im Ostblock war es keine Revolution von unten, sondern eine Revolution von oben, sprich man hat am Wunsch der Masse vorbei das System zwangsweise und mit Gewalt geändert und zementiert. Auch in Russland war die Revolution 1917 eine gewaltsame, die niemals aufgehört hat Gewalt auszuüben. Gewalt gegen das Zarenregime und Gewalt gegen das eigene Volk. Als der Zar weg war, dann nur noch gegen das eigene Volk. Diese Umgangsformen sind in Russland bis heute die gleichen.

Letztendlich war lediglich die französische Revolution, trotz aller Fehler, die einzige auf Dauer erfolgreiche.
*******enig Mann
8.382 Beiträge
Themenersteller 
Dass die Französische Revolution die einzig erfolgreiche Revolution gewesen sei, darüber muss ich tatsächlich mal nachdenken. Vielen Dank für den Denkanstoß @****42 ! *g*
****sso Mann
1.638 Beiträge
Was ist mit Cuba?
Aus meiner Sicht damals auch erfolgreich und notwendig. Das das System langfristig nicht besonders funktioniert okay, aber ging es den Massen nicht nach der Revolution ersteinmal nicht besser?
****sso Mann
1.638 Beiträge
@****42

Im Ostblock war es keine Revolution von unten, sondern eine Revolution von oben, sprich man hat am Wunsch der Masse vorbei das System zwangsweise und mit Gewalt geändert und zementiert. 


Die DDR?
Man sicherte sich durch Gorbi ab, das kein Militär auffährt,Prager Frühling, Ungarn, 17 Juni Peking.
Der Drang nach Freiheit, kam doch durch die Massen.



Das ZK musste zugestimmt haben, oder es hatte eine Eigendynamik, sonst hätte es auch Bürgerkrieg gegeben, bzw. wäre auch durch Armee und Polizei niedergeschlagen.
*******enig Mann
8.382 Beiträge
Themenersteller 
nicht umsonst gibt es die Regel "es wird nicht nachgekartet" und nirgends dürfte sie mehr Berechtigung haben wie bei Revolutionen, die ja nun wirklich sehr dynamische Vorgänge sind...

Was jetzt also im Herbst 1989 zu dieser Revolution geführt hat, mögen gerne die Geschichtsprofessoren klären, ich stelle nur fest, dass sie stattgefunden hat und dass ich sie mit ungläubigem Staunen verfolgt habe.
****42 Mann
4.587 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich meinte den Ostblock nach dem WW2 und die sozialistische Revolution von oben. Die DDR 1989 habe ich nicht gemeint.

Ob 1989 erfolgreich war, das mögen andere beurteilen. Ich habe da eine eigene, kritische Meinung dazu.
****sso Mann
1.638 Beiträge
@*******enig Was ist nachkarten? Nachfragen?
Zum Abschluss gebrachtes aufgreifen? *nixweiss*

Fritz Lang war im Zwiespalt.

Es wird immer Klassen und auch Revolutionen geben.

Es bleibt ein soziales, nicht ein moralisches Problem.

Was man einmal gesehen haben muss...

Ich pers. Reise sehr gerne, so lange ich es mir leisten kann und gesundheitlich es geht.
Die Kulturschätze der Welt, die Natur will ich sehen. Einmal Brügge sehen und sterben, Kirchen, Schlösser, Mussen, Petersdom, Vatikan, Louvre, Versai, Trubadero, Kronjuwelen London, Elhambra, Toledo usw.

Den Leipziger Zoo, Brikettfabrik Luise in Brandenburg, Ostsee, Elbsandsteingebirge, den Spreewald usw. alles was man einmal gesehen haben muss.

Manches ist nah und doch so bewundernswert.
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