Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Feuerwehr
829 Mitglieder
zur Gruppe
Ladies & Gentlemen's Club
2209 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Ehrenamt

Ehrenamt
Hallo liebe User,

uns würde interessieren, wer von euch ein Ehrenamt ausübt. Falls es solche UserInnen gibt, wüßten wir gerne etwas über die Motivation, die bei euch dahinter steckt. Und vor allem, ob es bei euch einen Auslöser gab.

Bei uns ist es so, daß wir vor genau einem Jahr einen Obdachlosen am Kölner HBF trafen, mit dem wir viele Stunden verbrachten. Seither ist nichts mehr, wie es war für uns - und wir fühlen uns in sozialer Verantwortung, obwohl wir immer dachten, mit Zivildienst und freiwilligem sozialen Jahr schon genug für diese Ego-Gesellschaft getan zu haben. Das Gegenteil scheint allerdings der Fall zu sein.

Wir würden gerne ein paar Erfahrungsberichte hören, weil wir selbst überlegen, in welcher Form wir unser soziales Engagement zielführend einsetzen können, ohne das dieses verpufft, etwa angesichts hoher Personalkosten wie in der Kirche oder bei Unicef etc. Womit habt ihr gute Erfahrungen gemacht? Berichtet doch mal!

LG,
john&jacky
Ehrenamtliche Arbeit
Welch ein starkes neues Thema, mein Kompliment an John und Jacky! Für den Thread, aber auch für euren ersten Beitrag. Ich habe mir erlaubt, ein Motivbild an euren Beitrag anzuhängen, der in der Forenliste für den Inhalt steht.

Sicher werden wir hier in Richtung Anonymität ein wenig aufpassen müssen, wer was preisgibt, doch sollten wir ruhig auch mal darüber reden, wer sich wo und wie engagiert. Was seine Beweggründe sind. Was wir erhoffen und was uns frustriert. Vielleicht macht das frei von jeder Nabelschau dem einen oder anderen Mut, sich auch verstärkt einzubringen! Dabei mag der Begriff „ehrenamtliche Tätigkeit“ mehr oder weniger weit gefasst werden.

So übe ich beispielsweise in nicht offizieller Tätigkeit seit Jahren unentgeltlich Sozialberatung für diverse „Hartz IV“- Empfänger aus, die in unserer immer weiter auseinander gehenden Schere zunehmend durch alle Raster fallen. Niemand versteht mehr die amtlichen Schreiben, die bis in den persönlichen Bereich gehenden Ausfragungen, die Schikanen, die Bescheide. Und allzu oft lege ich Widersprüche ein, bis die Behörden, aber auch Versicherungen, Banken etc. endlich nachgeben.

Darüber hinaus bin ich mit Frau und Kindern seit fünf Jahren in einem Bürgernetzwerk engagiert, bei dem wir uns gegenseitig frei von Geldvergütungen mit Waren und Dienstleistungen helfen. Auch so werden Arbeitslose und Rentner wieder in die Gesellschaft integriert, können sich wirtschaftlich schlechter Gestellte wieder Dinge und Dienste leisten, die ihnen sonst verwehrt blieben. Im vergangenen Jahr leistete meine kleine Familie dafür weit über 1.000 Stunden Arbeit. Und seit dieser Woche habe ich zusätzlich auch noch den –ehrenamtlichen- Vorstandsvorsitz übernommen.

Mehr geht derzeit nicht, und dann muss ich leider auch mal einem Werber vom Roten Kreuz oder der Feuerwehr (vor deren Arbeit ich größten Respekt habe) Nein sagen. Aber es lohnt immer, für eine gute Sache einzutreten.

Ermunternde Grüße von Martin.
Ehrenamt
ich bin und war in diversen Ehrenämtern tätig, wobei ein Ehrenamt nicht immer direkt mit Hilfsbedürftigen zu tun haben muß. Ein solches Amt übernimmt man aus Geltungssucht, schlechtem Gewissen, Humanität oder aus einer Notwendigkeit für die Vereinigung. Ein weiterer Grund kann die vorhandene berufliche Kompetenz oder Freude an der Aufgabe sein.

Dramatische Anlässe werden es wohl eher seltener auslösen. Bei mir war es eigentlich immer so, ich war irgendwo dabei als Mitglied und wurde dann bei Vorstandswahlen vorgeschlagen. Bei Gefallen an der Tätigkeit habe ich die Wahlen zugelassen und angenommen.

Ob im Sportverein oder meiner Freimaurer Loge amte ich dann nach bestem Wissen und Gewissen. Lasse mich weder demotivieren durch die untätigen Besserwisser noch erwarte ich Dank, Ich übe diese Vorstandspositionen aus, weil ich darin eine sinnvolle Arbeit und eine kleine Verbesserung in meinem Wirkungskreis für meine Mitmenschen sehe.

Berni
@venatoribus und @nightphantasy
vielen dank für diese konstruktiven beiträge! genau so haben wir uns eine seriöse diskussion zum thema vorgestellt. einerseits die "euphorie" für das soziale enagement im ersten posting, andererseits die skepsis derselben gegenüber - und vor allem den eigenen motiven für "unbezahltes gutmenschentum" gegenüber (im zweiten posting). für die diskussion beider aspekte sind wir dankbar...

wir haben auch beide durchdacht. für uns spielt die selbstprofilierung bei den ideen, uns "ehrenamtlich selbständig" zu machen, eine relativ geringe rolle. d.h., natürlich sind wir uns bewußt, daß ein "helfersyndrom" das schlimmste ist, was uns passieren könnte.
vor allem suchen wir aber in der tat soziales engagement und loten derziet noch möglichkeiten aus. diesbezüglich sind wir nicht naiv, lieben aber die basisarbeit ohne die großen glocken oder einer "tu gutes und rede-drüber"-mentalität. beides ist uns zuwider, obwohl wir nicht davon ausgehen, daß wir diesbezüglich jetzt noch anfällig sind...

daher möglichst konkrete fragen: wer hat erfahrungen mit der adoption eines kindes etwa über "plan"? wer kann uns - am liebsten per clubmail- erzählen, was man beim kirchenaustritt zu berücksichtigen hat? wer hat noch ideen, wo man sich engagieren kann?

LG,
j&j
****ite Frau
2.646 Beiträge
nun johnundjacky .....dies ist ja mein köder für diese gruppe gewesen ....darüber kamen wir ins gespräch und nun möchte ich auch meinen teil dazu betragen *g

bei mir verhält es sich so das ich 13 jahre lang erzogen haben im auftrage der kirche .... und nun seit vier jahren vertraglich für einen kirchlichen verein tätig bin ..in der selben richtung ... und zwischendurch habe ich noch ein eigenes kind mit in den pool geworfen ....an dem ich nun auch rumerziehe *g

vermutlich macht man eh ständig sachen die zum ehrenamt gehören wenn man so einem job nachgeht .... wobei ich auch einiges noch gern dazu beitrage indem ich zb ab und an in den ferien workshops im weitesten sinne für kinder aus suchtbelasteten familien anbiet .... "suchtprävention" über das medium märchen mit bühne rollenspiel schmicken malen gruppenfindung ....alles was eben dazu gehört ...

aus sochen gruppen sind auch oft schon andere sachen enstanden .... da die kinder zb nicht nach den ferien aufhören wollten ... hat man auchmal ne art freien chor gemacht und ist dann zu den feierlichkeiten wie st martin weihnachten mal ins altenheim im stadtteil und hat den älteren ein wenig die zeit versüßt ....

mir ist in der hinsicht wichtig die gemeinde zu sehen .... ich bin mir bewusst das dies nun nicht so euer ding ist weil es sich sehr nach kirche anhört *g .... aber meie sicht der dinge besteht aus nehmen und geben und das funktioniert wenn man über den arbeitsweg die leute dort kennengelernt hat sehr gut .... wenn zb der organist in seiner freien zeit mit meinen kindern so ein projekt macht ist es für mich auch klar in den sommerferien am abend dafür zu sorgen das ich manche menschen zu seinem klavierkonzert bewege .... oder der hausmeister mich unterstützt und mir mehr sachen zur verfügung stellt als er darf .... helfe ich ihm gerne mit hilfestellung bei anträgen die kinder betreffen ....
dies sind alles nicht wirklich ehrenamtliche aufgaben ....aber eben doch in meiner freizeit und es macht trotzdem spaß etwas mit und für andere zu tun

lg paula
*******less Frau
84 Beiträge
Mein Ehrenamt findet in keiner Kirche und keinem Verein statt. Es begann auf einer Internetplattform mit einem Forum und Chat doch heute stehe ich nirgends mehr offiziell als Mitarbeiter.
Geblieben ist jedoch mein Engagement für Menschen die schlimmen und meist jahrelangen Missbrauchserfahrungen ausgesetzt waren und teilweise noch sind. Heute findet das in ganz persönlichen Kontakten, Beratungen, Hilfeleistungen, Begleitung aber auch Aufklärungen etc statt.
Enttäuschungen blieben dabei leider auch nicht aus und immer wieder - zum Glück deutlich in der Minderzahl - muss ich mich auch mit Fakes rumschlagen. Manch Gehörtes und Miterlebtes geht einem auch verdammt nahe und kostet viel Kraft.
Warum ohne Verein und Co?
So kann ich selbst besser meine Zeit und Kraft einteilen. Lästige "Formalien" entfallen und meine Zeit die ich dafür nehmen kann ist fast 100% für die eigentliche Aufgabe da. Ich bin unabhängig von Statuten und Vorgaben und entscheide frei wem wann wie und wo.
Was nicht heißt, dass ich nicht auch mit manchen Organisationen eng im Kontakt stehe und gut zusammenarbeite.
Warum ich es überhaupt mache?
Das Thema hat mich geschnappt und nie wieder los gelassen. Menschen haben meinen Weg geprägt mit ihrer Geschichte und damit meine tangiert. Ich habe von all denen, denen ich helfen durfte und darf schon viel bekommen und gelernt und ich habe Hochachtung vor der Kraft und dem Lebenswillen, der Kreativität und dem Mut den viele dort haben.
Vielleicht ganz kurz gesagt: es berührt mein Herz noch bis heute und läßt es nicht los. Und ich glaube daran, dass sich der Kampf für und mit jedem einzelnen lohnt. Darum bin ich noch immer dabei.
Kompliment an @WE_
diese Vorgehensweise und Einstellung kann ich blind unterschreiben, weil sie auch meinem inneren Anspruch entspricht...
wobei sich Vorredner/innen bitte jetzt nicht kritisiert fühlen sollten...

Den Begriff "Ehrenamt" mag ich im herkömmlichen Sinne
persönlich gar nicht.....doch rigendwie muss das "Kind"
ja einen Namen haben...lächel...auch mich nervten die ewigen Vorgaben, Zwänge, beamtliche Papierberge...sie raubten mir Zeit und Kraft für das Wesentliche, nämlich den Menschen dem ich Unterstützung leisten wollte....

Wenn ich Gutes tun möchte, kommt es immer aus dem Herzen, es ist eine Art innere Berufung, Drang zu bewegen, Hilfe, Unterstützung leisten zu wollen...gleich in welchem Bereich...und es gibt viel zu tun!

Wie ich schon in mancherlei Beitrag andeutete engagiere ich mich sehr für das schwächste Glied in der Kette...unsere Kinder....
erst mit "Amt"...jetzt ohne...weil ich mehr bewirken kann....
in Zusammenarbeit mit entsprechenden Institutionen wohl wahr....

Jedoch habe ich auch sehr schmerzhaft lernen müssen, mich selbst dabei nicht zu verlieren...Grenzen zu ziehen...."Nein" zu sagen....
zu trennen die Nöte der Anderen von meinem Leben...
es ist wie ein Sog der mich einnahm....

Ich bewundere Jeden der sich entscheidet Hilfe zu leisten, gleich welcher Form und Intensität....Hauptsache man ist aktiv....

LG von Sue
Rock am Wasserturm
Wir (gute Freunde und ich) veranstalten jedes Jahr ein Festival für geistig und körperlich beeinträchtigte Menschen.
Wir organisieren Bühnen, 5-8 Bands....und veranstalten ein Festival für eben diese Menschen, die sonst überall ausgegrenzt und verstossen werden.
Auf "normalen" Festivals werden sie komisch angeguckt, verachtet und ausgeschlossen.

Viele Menschen sehen gar nicht wie sehr sie damit die Gefühle jener verletzen, die ihre Gefühl nicht so gut ausdrücken können wie "wir".
Wir aber sehen, wie sehr sich die "Süßen" freuen..tanzen..essen..trinken...

....Und den Höhepunkt geniessen mit unseren Harley Fahrern eine kleine Runde übers Stiftungsgelände zu fahren.
Wenn man jene Menschen beobachtet und mal genau hin sieht, sind sie jedes JAhre um die selbe Zeit so glücklich wie nie wieder im Jahr, weil sie endlich einmal das Gefühl haben dazu zu gehören..einfach normal zu sein...nicht schief angeguckt zu werden und ihr Leben einfach geniessen können.

Es sollte mehr Menschen mit ein bisschen Engagement geben, die sich nicht nur um sich selbst kümmern.
*********nchen Frau
908 Beiträge
Jugendarbeit
Ich engagiere mich derzeit "nur" in der Jugendarbeit meines Orchesters.
Dabei bin ich Ansprechpartner für alle Kids/Jugendlichen im Orchester bei Problemen, Fragen etc. und habe zeitweise auch das Jugendorchester musikalisch geleitet.
Immer weniger Kinder haben heutzutage noch ein "festes" Hobby, wurden von PC/Konsolen/sonstigem gefangengenommen. Umso wichtiger ist es Talente zu fördern, den Spaß an der Musik zu vermitteln...

In meinem alten Wohnort habe ich mich in der Jugendarbeit der Stadt engagiert. So habe ich zusammen mit anderen Mitarbeitern Projekttage für Kinder, die in den Ferien nicht in den Urlaub fahren können organisiert, war auch schon als Betreuerin auf diversen Ferienfreizeiten dabei und habe wöchentlich Schichten im Freizeitheim übernommen. Dabei habe ich mich vorallem um den eigenen Musikraum gekümmert, Sponsoren für dessen Finanzierung organisiert etc.
Ich finde es wichtig, Kindern, deren Eltern z.B. keine Hobbys finanzieren können, trotzdem eine Möglichkeit zur Freizeitgestaltung zu geben. Dort wird niemand ausgeschlossen, sondern völlig integriert, was ja z.B. in der Schule auch nicht immer der Fall ist. Oft findet auch eine Beratung bei persönlichen Problemen statt, da die Kids zuhause oft keine Anlaufstelle haben bzw. zu wenig Zeit für sie vorhanden ist.
Eine solche Einrichtung kann zwar nicht alles ersetzen, aber zumindest etwas für Ausgleich sorgen und damit auch verhindern, dass die Kids nicht abrutschen und eine sinnvolle Beschäftigung haben.
@ Menti und Verena
Gerade unseren Neuzugängen möchte ich ein großes Kompliment machen, denn sie bringen sich damit hier gleich auf Augenhöhe super ein. Dabei bringt ein Ehrenamt meist alles andere als Ehre ein- oft sogar noch Beschimpfungen und Kritik.

Es gibt unzählige Wege, sich für seine Mitmenschen einzusetzen, und dabei ist Selbstprofilierung mit Sicherheit der denkbar schlechteste Antrieb. In meinem derzeit größten (und hier noch gar nicht angesprochenen) Betätigungsfeld mussten wir auch erst die alte Garde ablösen, die aus der Sozialarbeit eher eine Selbstdarstellung machten.

Umso mehr freue ich mich, dass Ihr beide gerade die Arbeit mit den vermeintlichen Randgruppen unserer Gesellschaft, den sozial ausgegrenzten und behinderten Menschen, schon in jungen Jahren so engagiert anpackt. Immer wenn ich in Kanada war, hat es mich bewegt, wie "normal" die "handicapped persons" im Alltag integriert sind und nicht wie bei uns weggesperrt und isoliert werden.

Musik und Spiel sind neben dem Sport sicher zwei ganz wichtige Lebensinhalte, wenn man die Kinder und Jugendlichen nicht ganz der Elektronik überlassen will. Das braucht aber Zeit, Geduld und nicht selten einiges Geld- was gerade die einkommensschwachen Familien und Alleinerziehenden nicht haben. Die alleinerziehende Mutter mit 447 Euro monatlich (plus lächerlich niedrigem Kinderbetrag) ist dazu nicht imstande. Der Staat braucht jeden Cent zur Subventionierung der Großkonzerne, die kirchlichen und caritativen Organisationen wissen kaum, wie sie ihre immensen Kosten decken sollen.

Meinen uneingeschränkten Respekt habt ihr. Und zumindest für die eigene Wahrnehmung und die Grundzufriedenheit ist die Arbeit mit und für andere Menschen oft mehr als hilfreich!

Anerkennende Grüße: Martin
bauen und helfen..
...ich war letztes jahr bei berlin eine woche lang ein altes stadtgut etwas unter die arme greifen....wir waren da ca 120 leute die auf verschiedenen kleinen baustellen gearbeitet haben...jeder hat da eine woche "bau-urlaub" gemacht...
ich selber hab einen spielplatz im wald der auch vom dortigen kindergarten genutzt wurde....da wurden zum beispiel eine große holzspinne, hochstand, seilpark u.s.w. gebaut....man lernt da sehr viel und kann anderen helfen....u es wird fast alles selbst gemacht....ok...sie seile hatten wir von der seilfabrik in berlin....das wär dann wohl doch ein bissl viel des guten...;-)....
aba es macht tierisch spaß und jeder hilft dem andern....dieses jahr wird in der nähe von köln ein schulhof saniert.....freu ich mich schon tierisch drauf....grins
andere haben einen schafstall, renaturierungsgraben, eine terrasse, einen paklplatz gemacht...eine kinderbaustelle gabs da auch...die kleinen haben einen fußfühlpfad gebaut...total süß...

ich freu mich schon auf die woche.....

schönen abend noch an alle....

liebe grüße susi*
Wow...
ich bin wirklich Perplex, so viele wunderschöne Themen hier, und eines begeistert mich mehr, als das andere*bravo*

Ehrenamt... was für ein Begriff, wo es um Hilfe geht, um Projekte, die Liebe zum "Detail", Arbeit... und das Ergebniss manch einem Tränen in die Augen treiben kann.

Wir, mein Mann und ich, sind auch so einem Ehrenamt nach gegangen.
Nicht weit von uns entfernt, sagen wir mal ca. 20 km gibt es einen kleinen Tierschutzverein, Neugierig las ich einen Artikel über diesen in der Tageszeitung. Da wir beide was suchten, wo wir uns Ehrenamtlich beteiligen konnten, was mit Tieren zu tun hat, haben wir ohne lange zu überlegen dort angerufen.
Ich war schockiert, wie Unfreundlich die Frau doch am Tel. war.
Aber wir gingen, nachdem wir einen Termin ausgemacht haben, dort hin, am nächsten Tag, Nachmittags.
Ich war schon, wie mein Mann immer sagt, Voreingenommen, wegen dieser Unfreundlichen Person.
Und genauso Unfreundlich trat Sie uns auch gegenüber, als Sie uns die Tür öffnete.
Mürrisch bat Sie uns ins Haus, "Setzen" so war es Ihre Art, uns einen Platz an zu bieten...
"Blöde Kuh" dachte ich.
"Was wollen Sie?" .... Na wir wollten eigentlich Ehrenamtlich helfen...
"Das will jeder, aber wenn es um Dreck geht, kriegt Ihr Frauen doch sofort einen Horror"
Na super... dachte ich, so eine Eingebildete, Arrogante Tante...
"Los, ich zeig Ihnen mal den Dreck, den sie Ehrenamtlich säubern wollen"
Ufff... ich glaube, ich will eher gehen, überlegte ich mir...
Aber wir gingen brav mit, und was sich dann unseren Augen öffnete, war ein Paradies für Mißhandelte Tiere.
Nachdem wir den Schuppen durchliefen, die Tür nach hinten öffneten, kam uns ein Gesang, von Papageien, Aras, Wellensitiche, Zebrafinken........ entgegen.
Wir sahen nur noch Gebüsche, Sträucher, Teiche, ich kam mir vor, wie in einem Urwald.
Alle Tiere natürlich in rießigen Gehegen, Waschbären, Eichhörnchen, Vögelchen, Hühner, Kakadus, Rehe, Schwäne, Gänse, Schafe, Ziegen.... in groß angelegten Volieren, Ställe, Gehege, es anzuschauen, es war ein Paradies, da will ich helfen, schoß es mir durch den Kopf.
Da kam ein Schaf auf uns zu, zupfelte an unserer Kleidung, die Katzen schlichen um uns herum, wir mußten aufpassen, daß wir nicht auf die Schildkröten treten, die alle da rum rasten*floet*
Wir kraulten an Tierchen, wie wir nur konnten.
Dann auf einmal, das Verhalten der Frau, wie auf Knopfdruck... sehr Freundlich, Sie konnte Lächeln, eine andere Person...
"Kommen Sie, wir gehen rein, was Trinken, dann reden wir nochmal"
Gesagt getan...
"Was meinen Sie, wieviele helfen wollen, mit einer falschen Tierliebe? Und wollen sogar noch ein Tier haben, die wir aber nie vermitteln werden, weil diese hier alt werden sollen und auch hier sterben, in einem besseren Leben, als vorher"

Wir redeten noch sehr lange und wir kamen wieder, und wieder... Säuberten die Ställe, halfen den Hof weiter aus zu bauen, Flohmärkte machten wir, aber auch waren wir bei Hilfsaktionen dabei.
Einige Hilfsaktionen, wo die Tränen kamen, wenn man alleine war.
Denn vor anderen Heulen konnte man nicht, man mußte ja Stark sein, für die Tiere, aber ZuHause, alleine, was flossen da die Tränen...
Jahre lang, hielten wir durch, sahen Tiere kommen, aber auch sterben, weil sie das Leid nicht länger aushalten konnten, sich nicht mehr auf rappeln, für das neue, schöne Leben... Sie starben, weil sie Mißhandelt wurden, Gequält.
Und diesen inneren Druck, nach Jahren, hielt ich nicht mehr aus.
Dazu der Druck der Arbeit...
Wir gingen, hörten auf, mit einem Tränenden Auge...

Der Kontakt ist noch da, auch unsere Spende, dem Verein gegenüber ist noch da... aber das Seelische Leid, nimmt Dir niemand mehr, kein Geld der Welt...

Letztes Jahr im Sommer, nach zu lesen sogar in der größten Klatsch und Tratsch Zeitung in Deutschland, war ein Artikel, in dem, 3 Hunde Qualvoll sterben mußten, weil die Besitzer sich lieber in einem Freizeitpark in Süb-Baden vergnügen wollten.
Eigeklemmt, verstickt, weil die Fenster zu waren, das Auto in der Prallen Sonne stand... und eben dieser kleine Tierschutzverein sorgte dafür, daß dieses Junge Paar, Hundehalteverbot bekam.
Es kam zur Anzeige...

Das war unser Ehrenamt, wo wir so gerne waren, mit Herzblut dabei.
Aber das Leid nicht mehr Seelisch verarbeiten konnten.

Und wir sind froh, diese Erfahrung gemacht zu haben, denn nur wenn man nicht wegschaut, kann man was erreichen.

lg
Tami
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.