Aktuelle Themen

Danke Mike, für diesen brisanten, wie spannenden Thread. Ich habe gleich ein Stichwort von dir aufgenommen.

Olympia.

Ich betrachte das Thema mittlerweile als multimediale Nötigung und Massenverdummung durch manipulierte Berichterstattung. China, auf allen Kanälen. Ob historische, kulturelle oder Wirtschaftssendungen. Europa und die Welt gehen vor einer kommunistischer Diktatur auf die Knie. Wir lassen uns verar..., zensieren, bevormunden, belügen und einfach vorführen. Und das nur, weil auf diesem zweifelhaften Markt Geld zu verdienen ist. Ich persönlich boykottiere die Berichterstattung und die Spiele selbst. Der Olympische Gedanke ist lange dahin und einem gnadenlosen Kommerz gewichen. Das IOC jongliert mit 3,2 Mrd Euro Umsatz. Die Zahl besagt genug, warum jeder Sportsgeist und jede politische und ethische Moral dafür gekauft werden kann. Es wird gedopt wie nie, China macht Trainingszentren zu militärischen Sperrgebieten um Dopingkontrollen zu verhindern und wird diese auch während der Spiele behindern. Die Internetzenzur wird trotz Zusage nicht abgeschaltet. Wenn sich unser Staat und die Medien zum Erfüllungsgehilfen einer nie dagewesenen Selbstdarstellung eines totalitären Regimes machen, dann gute Nacht. Ich finde das unmoralisch, widerlich, primitiv und bedenklich, was zur Zeit hier veranstaltet wird und wie wie versucht wird uns zu manipulieren. Wenn ich Chinas Aktivitäten im eigenen Lande sehe, dann drängt sich mir der Vergleich mit 1936 auf.

Ein Boykott der Spiel wurde als unmöglich abgelehnt worden. Warum eigentlich? In Moskau 1980 ging es doch auch. Auch hier wurden Bedingungen gestellt und nicht erfüllt. Ich nennen für China stellvertretend nur eine: Es sollen grüne Spiele werden.
Mit eine Luftverschmutzung, die seines Gleichen sucht, mit Dreckschleudern der chemischen Industrie, Energieindustrie usw. Das Anpflanzen von Grünpflanzen wurde gestern an N-TV von unseren Medienvertretern als gutes Zeichen gefeiert. Hallo? Wie weit haben wir uns runterhandeln lassen? Genosse Potjomkin lässt grüßen. Die Menschenrechtsverletzungen sind seltsamerweise kein Medienthema mehr. Wer spricht jetzt, einen Tag vor Eröffnung, von Tibet?

Es gibt heute einen wesentlichen Unterschied. China erpresst uns und den Rest der Welt mit seinem boomenden Markt.

Gruß
Hendrik, dem schlecht wird bei dem Theater

Überraschungseier...*traurigmitdemkopfschüttel*

Ich habe diese Nachricht auch gehört und musste erst mal lachen, weil ich das Ganze für einen schlechten Scherz gehalten habe...Aber die meinen das tatsächlich ernst...
Ich bin schon mit Ü-Eiern aufgewachsen und so lange es sie gibt, seit 1974, hat da kein Hahn nach gekräht und jetzt das...Trauriges Deutschland...Die Politiker sollten sich mal ernsthaft überlegen andere Gesetze zu ändern die zur Sicherheit unserer Kinder dienen..
nochmehrtraurigmitdemkopfschüttel


Zu Olympia kann ich nur sagen: Alle wußten wie China ist...warum läßt man es dann überhaupt zu, dort die Spiele auszutragen???

LG Ela

Noch was vergessen...


schon mal gelesen, dass auf vielen Verpackungen schon ein solcher Vermerk drauf ist??
Packung nicht zum Verzehr geeignet....

nochvielmehrmitdemkopfschütteln

wenn Euch diese Themen so nerven, warum beschäftigt Ihr Euch dann HIER noch damit????

Habe gelernt, dass man all das energetisch ANZIEHT, womit man sich gedanklich beschäftigt. Also, wenn Ihr das blöd, nervig, unmöglich findet, warum lasst Ihr es nicht einfach los?

Ich habe schon seit Jahren keinen Fernseher und die Tageszeitung überfliege ich meist nur. All das, was Ihr hier beschreibt, bekomme ich auch so mit - durchs Internet oder Gespräche mit Kollegen.

Ohne TV und Medienrummel fehlt mir nichts ... Außerdem habe ich das Gefühl, dass solche Themen noch viel mehr Energie bekommen, wenn man sich über sie aufregt.

Kümmere mich lieber um mein Leben ...


Grüße,
Peregrino

@**a

Alle haben gewusst, was in China läuft. Aber in der Erwartung großer Geschäfte bleiben Bedenken und Moral komplett auf der Strecke. Genau das regt mich an unserer scheinheiligen Politikerclique auf.

Hendrik

@******ino, das ist auch eine Einstellung, aber nicht meine. Ohne TV und Zeitungen findet das Leben leider auch nicht isoliert von allem statt. Schade.

Die Infokanäle im Internet sind übrigens genauso verstopft und manipuliert.

Hendrik

@******ino...Auch ne Einstellung, aber du handelst ja auch nicht anders!!Ausserdem bekomst du auch ALLES mit..
Du regst dich ja auch drüber auf..Und ich rege mich in sofern darüber auf, das es wichtigere Sachen im Leben gibt als sich über ein paar Ü-Eier zu beschweren oder sich darüber Gedanken zu machen..
Die Politiker sollten sich nicht darüber ihre Köpfe zerbrechen das ein Kind ein kleines Teil verschlucken kann sondern eher wie sie unsere Kinder vor brutalen Übergriffen schützen können..DAS regt mich auf!!!!


@****rik
genauso sieht es aus...Aber sind wir denn dagegen wirklich sooo machtlos???

LG Ela

....ohne Worte....

kann beide sichtweisen verstehen.......

das eine ist:
mich auf mein leben kon_ zentrieren, besinnen.....


das andere ist:
mein leben zu öffnen, für die ganze welt...


manchmal schwanke ich zwischen beiden extremen,
meist gehe ich den "mittelweg".....

z.b. keine nachrichten im fernsehen ....
aber zeitung und internet lesen oder radio hören...
politische und gesellschaftliche themen
mehr als dokumentation - denn als reportage.....

ich fühle mich manchesmal überfordert,
da so viele negative schlagzeilen auf mich einstürmen......

da fehlt die ausgewogenheit......
es sollte doch mindestens die hälfte der nachrichten auch positives zu vermelden sein ?!

insofern kann ich peregrinos einstellung nachvollziehen......
vor allem, weil ein pilger sowieso mehr auf sich focussiert ist und sein innenleben

vor allen Problemen in der Welt die Augen zu schließen und seinem Egotrip zu folgen. Es liegt ja auch im Trend. Seltsamerweise holen die Entwicklungen ringsherum die "Aussteiger" auch so ein. Oder benutzt er kein Auto, hat er keinen Job, kleidet er sich nicht, frequentiert er keinen Supermarkt, freut sich nicht am Frieden im Lande, geht er auch nicht zur Wahl? Wenn dem so ist, was macht er denn überhaupt in der menschlichen Gesellschaft, außer deren Annehmlichkeiten in Anspruch zu nehmen? Diese isolierte Denkweise mag für gewisse Auszeiten im Leben sehr nützlich und auch wichtig sein. Aber nicht als Grundeinstellung im Leben.

Der Mittelweg ist aus meiner Sicht der richtige. Dinge an sich heranlassen, werten, verwerfen oder annehmen und sich Auszeiten gönnen. So wie carte_bIanche es geschrieben hat. Da gehe ich mit.

Aber wegschauen geht definitiv nicht. Jeder kann was tun. Es muss ja nicht direkt in der Politik sein. Es gibt noch genügend andere Dinge im gesellschaftlichen Umfeld. Dazu muss man aber informiert sein und das mit einem gehörigen Maß an Medienkompetenz, was leider vielen fehlt. Auch deshalb treten viele den Rückzug aus der Medienschlacht an. Das Bewusstsein zu entwickeln, dass 90% der Meldungen aus dem Zusammenhang gerissen, adaptiert, unnütz, gedoppelt, oder schlichtweg Lügen sind, das muss man erstmal lernen, ohne den Glauben an die verbliebenen 10% an wahren Informationen komplett zu verlieren. Das Internet, als die manipulierteste Plattform überhaupt, zeigt uns in erschreckendem Maße wie leicht es ist Informationen zu verteilen und exakt zu positionieren. Es reicht offensichtliche Lügen zu verbreiten. Diese sind schneller beim Rezipienten als jedes Dementi, was diesen nur selten oder sehr spät erreicht. Es ist auch bezeichnend, dass Negativschlagzeilen mehr dem menschlichen Gefühlsmuster zu entsprechen scheinen als positive. Viele Menschen erleben genau das im Kleinen, im eigenen Erleben wieder. Ein kleiner Missklang in einer Beziehung oder anderswo überstrahlt 20 positive Erfolge. Wer glaubt, dass heute Meldungen und Schlagzeilen ohne medienpsychologisches Styling verbreitet werden, der ist mit Sicherheit etwas naiv.

Hendrik

...DANKE DIR, MIKE für diesen thread, der uns in die diskussion bringen wird!

hier bei uns zuhause laufen auch N24 oder N-TV, phoenix etc, weil wir keine tageszeitung besitzen.

ich nehme die nachrichten erst einmal unvoreingenommen an und überlege dann, ob ich sie glauben kann oder nicht, ob es mich belastet oder mir egal ist. wegschauen kann und möchte ich nicht, das ist falsch und wenn jeder so denken würde, könnte man nie etwas ändern.
ich glaube, dass die lösung in der mitte liegt: mit interessierter grundhaltung die aufgenommenen nachrichten für sich selbst bewerten.

ich weiss, dass ich die olympiade nicht verhindern werde, wenn ich mein unverständnis über die teilnahme der deutschen am liebsten herausschreien würde,

ich weiss, dass die spiele auch stattfinden, wenn ich mich weigere, sämtliche chinesisch angehauchten artikel, seien es lebensmittel, bekleidung oder andere dinge, die ich zur zeit bei tchibo, in den supermärkten, drogerien etc. angeboten bekomme, zu kaufen,

ja, mir ist das alles klar, ABER
es ist für mich und meine überzeugung wichtig, meine kleine REBELLION auszufechten, indem ich mich aufbäume und zu dingen NEIN sage, auch wenn ich dadurch die welt nicht verändern kann.

insofern ist das NICHT-AUFNEHMEN von nachrichten kein gangbarer weg für mich. ich weiss, dass überall zensiert und manipuliert wird, das ich nicht allem glauben schenken darf, was so passiert.
ich für mich werde weiterhin am weltgeschehen teilhaben, allerdings mit dem notwendigen blick durch eine kritische brille.

seit jeher regt sich jeder auf, wie schlecht doch alles ist und wieviele katastrophen es weltweit gibt, aber werden die "nachrichtenmacher" nicht gerade davon ermutigt, schlimmes zu erzählen, weil das ja so gut ankommt und die einschaltquoten in die höhe schnellen lässt?
wer will schon eine schnulze im TV anschauen, wenn es livebilder einer katastrophe zu sehen gibt? wer wendet sich denn von einem schlimmen unfall auf der anderen autobahnseite ab? ist des nicht vielmehr so, dass gegafft und der verkehr dadurch behindert wird?

sollten wir nicht lieber unseren blick für die schönen dinge, die herrlichen kleinigkeiten im leben, schulen? .......ABER DANN würde das interesse an schlimmen nachrichten sinken.......!! OH WEH!!

nachdenkliche grüße von andrea

Warum muss es denn überhaupt schlimme Nachrichten geben?? Warum gibt es eigendlich jeden Tag Berichte über irgendwelche Selbstmordattentate..Flugzeugabstürze...Erdbeeben usw???

Ist es nicht so, das die Menschen die sagen das interessiert mich nicht mehr, eine gewisse Gleichgültigkeit aufgebaut haben...So nach dem Motto: Ich sehe keine Nachrichten und lese keine Zeitungen, weil eh nur das gleiche drinsteht..Nur Datum und die Anzahl der Toten ändern sich..
Ist es nicht so, das nicht das Interesse an schlimmen Nachrichten sinkt sondern sich die Gleichgültigkeit erhöht???

LG Ela

ich habe nicht gesagt, dass das interesse an schlimmen nachrichten sinkt, denn das wäre ja klasse. ich gebe dir aber recht, dass immer mehr menschen gleichgültig werden und alles hinnehmen, lieber wegschauen, als sich zu überlegen, ob sie nicht doch mit kleinen veränderungen dazu beitragen können, dass gemeinsam mit anderen im GROSSEN etwas passieren und sich positiv bewegen und verändern kann.

gruss andrea

Tschuldigung Andrea..das habe ich auch nicht so aufgefasst...
Aber genau das ist es doch...erzähl mal jemandem das in Afrika täglich hunderte von Kindern und Erwachsene sterben weil sie nichts mehr zu essen haben...du wirst unter 10 Menschen vielleicht EINEN finden dem das NICHT gleichgültig ist...

LG Ela

genau das Wegschauen ist das, was ich für mich nicht hinnehmen kann. Ich gehe voll mit dir. Jeder kann etwas tun. Man denke an den Boykott der Shelltankstellen als sie die Ölplattform "Brent Spar" im Meer versenken wollten. Das hat doch gewirkt.
Die "kleine Rebellion" fechte ich auch aus. Manchmal auch etwas größer. Auch das hilft mir mit dem eigenen Ich im Reinen zu sein und die Sinne für die vielen großen und kleinen Ungerechigkeiten des Lebens zu schärfen. Ignoranz hat schon einmal in Deutschland zu einer Katastrophe geführt. Es war derselbe Denkansatz des Wegschauens und des Kümmerns nur um das eigene Wohlbefinden.

Hendrik

Die so genannte Aktualität so ein Konstrukt von Wirklichkeit . Themen werden "gemacht" - und in der Regel gehen die Massenmedien nach der Devise "Brot und Spiele" vor. Ein Beispiel: das Rauchverbot in Gaststätten und der "Kulturkampf" zwischen Rauchern in Nichtrauchern. Ein Thema das in den Medien wahnsinnig hochgepuscht wurde - wirklich wichtige Entscheidung wie zum Beispiel der Afghanistaneinsatz der Bundeswehr ( ein klarer Verfassungsbruch!) oder das Durchpauken der s.g. Sozialreformen unter Rot-Grün im Eiltempo...
beides Sachen, die in den Medien, als die Entscheidung fiel, mehr obenhin behandelt wurden - erst jetzt kommt so peu a peu der Katzenjammer... aber das ist eine andere Geschichte...
Um aktuelle Themen zu diskutieren, gibt es -zig Nachrichtenforen - unter anderem auch bei den Free Mail Services. Da frage ich mich dann doch, ob es TATSÄCHLICH notwendig ist, wenn wir hier AUCH noch so ein Fass aufmachen. Es sei denn, wir wollen auf der Meta-Ebene diskutieren. Also nicht über die FAKTEN - die auch nicht immer zuverlässig sind - sondern über die ART der Berichterstattung...
Also: was wird verschwiegen? Wer wird in den Vordergrund gerückt? Wer ignoriert?
Der ganze Medien- und Presserummel ist ein Potemkinsches Dorf - dann das was den Bürger WIRKLICH bewegt, wird zum Beispiel von der politischen Kaste gar nicht wahr genommen. . Beispiel: die Sendung von Anne Will vor 14 Tagen zum Thema "Kinder- und Jugendarmut"...ich führe das hier nicht weiter aus, denn das würde den Rahmen dieses Forums sprengen - aber es war ein markantes Beispiel für den Realitätsverlust der Politikerkaste in unserem Lande und für die Unfähigkeit und das NICHT-Wahrnehmen-Wollen von gesellschaftlicher Realität.
Wenn wir über DIESES Phänomen diskutieren wollen:
jederzeit gerne.
Wenn es darum geht, Berichterstattung in den Medien zu hinterfragen und kritisch unter die Lupe zu nehmen:
Immer!
Aber bitte nicht NOCH so ein Forum über die so genannten Tagesaktualitäten... davon gibts schon genug bis zum Abwinken

ob ich wegschaue und meine Augen verschließe oder ob ich mich statt um "ärgerliche" Dinge lieber um die positiven kümmere.

Ich kann natürlich "rebellieren" und GEGEN etwas sein. Doch damit stärke ich das, wogegen ich bin, letztendlich noch, gebe ihm Aufmerksamkeit und Energie.

Ich kann aber auch daran arbeiten, dass es zuerst MIR (und damit einem Teil der Welt) gut geht. Wenn es mir gut geht, kann ich weitergehen und dabei helfen, dass es anderen gut geht. Das ist ein völlig anderer Weg als der Kampf GEGEN etwas. Es ist nämlich Handeln FÜR etwas.

Ich beginne, in meinem eigenen Leben zu entdecken, dass letzteres sehr viel kraft- und wirkungsvoller ist. Ich bin sogar überzeugt davon, dass nur diese Art von Handeln, die FÜR etwas "kämpft", wirklich etwas Gutes bewirken kann.


Herzliche Grüße,
Peregrino

das die Praxis zeigt, dass wenn es mir gut geht der Kampf bei den meisten Menschen zu Ende ist. Ganz Deutschland ist ein beredtes Beispiel dafür. Schaut euch die Franzosen an. Da gingen die Renter mit auf die Straße, um die Studenten im Kampf gegen Studiengebühren zu unterstützen. Wem würde das hier einfallen? Hier gehen nicht mal die Studenten auf die Straße.

Gegen etwas kämpfen ist immer für etwas kämpfen. Und wenn es für die eigenen Ideale ist.

Herzlichen Gruß
Hendrik

Überraschungseier verbieten??? Meine Kinder haben einen ganzen Sack von Sachen die da drin waren und würden die nie und nimma hergeben. Hab sie aber zusammengeklebt damit sie nichts verschlucken können.

Eure Berichte finde ich total stark gebe aber leider keinen Senf dazu weils bei uns in Österreich noch trauriger ausschaut. Obwohl die Merkel mit ihrem Atommüll ist schon ein Knaller der schwer zu toppen ist.

Gruß
Anita

Loewenliebe hat es angesprochen ... die Manipulation beginnt mit der Wahl der aktuellen Themen. Solange der Untergang Australiens im Meer erst nach der Slipfarbe von Victoria Beckham beim Besuch von Armani's Würstchenbude in Brighton in den Nachrichten Erwähnung findet, wissen wir doch, was die Medienmogule von der intellektuellen Leistungsfähigkeit ihrer Zielgruppen halten. Das Herausfiltern der wichtigen und die Menschen wirklich beeinflussenden Dinge, wird schlichtweg unmöglich gemacht. Wir reden in Deutschland von Pressefreiheit? Wer weiß denn, dass Axel Springer, Burda und Gruner& Jahr unseren gesamten Blätterwald wirtschaftlich und damit inhaltlich beherrschen. Das Bundeskartellamt verbot dem ASV die Beteiligung an SAT1 und ... ASV kaufte sich bei der türkischen Hyriett ein und beteiligte sich darüber und mit dem Umweg über AFP an SAT1. Wer nimmt das eigentlich wahr? Pressefreiheit steht auch nur noch auf dem Papier. Das Maß der Gleichschaltung kann jeder im Supermarkt sehen. Wenn die Computerzeitschriften DVD-Brenner testen, dann alle gleichzeitig und 90% schreiben ab. Inklusiver aller Fehler. Andere Zeitschriften wechseln ihren Namen und behalten aus Schlampigkeit sogar das alte Impressum bei. Vielfalt und Unabhängigkeit sind damit, obwohl im Grundgesetz verankert, unterminiert. Das Einzige, was funktioniert, ist das neutrale Anbieten der Presse in den Verkaufsstellen durch ein unabhängiges Grossosystem. Das wiederum ist weltweit das beste. Ich will ja nicht nur nörgeln. Und nur deshalb, weil die meisten Grossisten unabhängig von den Verlagen sind. Das zum Thema Medienlandschaft und Presse.

Wenn ich die immer weiter ausufernden Wahlkampfaktivitäten unserer Parteien sehe, die 1,5 Jahre der Legislaturperiode in Handlungsunfähigkeit enden lassen, dann fällt mir die Manipulation der Problemwichtung immer wieder auf. Was interessiert mich denn das Gewäsch von Ex!!!minister Clement zur Energiepolitik der SPD in Hessen? Warum hat der Ex überhaupt noch was zu sagen? Die SPD ist handlungsunfähig und verpestet mit ihrem Kindergartengezänkt alle Informationskanäle. Und das war nur ein aktuelles Beispiel unseres pluralistischen Parteienkindergartens. Es würde reichen spruchreife Vorschläge und gesetzeskonforme Änderungsvorschläge dem geneigten Medienkonsumenten vorzutragen, als jeder verbale Notdurft einer kleinen Politikerfunzel eine Bühne zu bieten, die den informationsüberfrachteteten Bürger nur verunsichert. Dazu der Verstärker Bildzeitung, deren Auflagenzahlen zum Glück im freien Fall sind, die jede Parole zum Gesetz erhebt. Es braucht sich keiner mehr wundern, dass wir unter Politikverdrossenheit leiden. Es kann ja kaum einer mehr eine politische Linie im zwischen- und innerparteilichen Gezänk erkennen. Selbst bei gutem Willen nicht. Diese Form der Medienpolitik entmündigt uns in einer Form, dass man glauben muss, dass wir von unseren Politikern für grenzenlos dumm gehalten werden.

Bei aller Verdrossenheit habe ich, wie ihr lesen könnt, das Nachdenken darüber nicht aufgegeben. Es ist möglich den Wahrheitsgehalt herauszufiltern, wenn man sich die Mühe macht und die Informationsmittel richtig nutzt, die wir haben. Warum wird das nicht in unseren Schulen gelehrt? Warum ist Medienkompetenz kein Pflichtfach? Das würde auch so manche Diskussion über Gewaltspiele und angrenzende Themen vereinfachen? Hat hier jemand Angst?

Hendrik

In diesem Zusammenhang ist es sicher nicht ganz untineressant, was in NRW zur Zeit mit dem Bürgerfunk passiert.
Der war bei den privaten Sendern mal als die dritte Säule gedacht, über die engagierte Minderheiten sich in den Lokalfunk einbringen konnten.
Seit die CDU in NRW das Sagen hat, sind den Bürgerfunkern jede Menge bürokratischer Hemmnisse in den Weg gelegt worden - von so merkwürdig farcenhaften "Qualifizierungsmaßnahmen" die dann sinnigerweise nur ein Jahr gültig sind und demnächst auch noch Geld kosten sollen, über die Auflage,dass eine "Produktionsgemeinschaft" aus mindestens drei zertifizierten Personen bestehen muss, bis hin zu der Tatsache, dass das Land die Zuschüsse für den Bürgerfunk ersatzlos gestrichen hat... kein Wunder, dass immer mehr Leute den Spaß am Radiomachen verlieren.
Ich selber habe die Konsequenz gezogen und strahle meine Literatursendung nur noch im Internet über Podcast aus - habe mir auf meine Homepage eine eigene Podcastfunktion aufspielen lassen
Aber die so genannte Medienkompetenz war immer nur ein Feigenblatt. ich erinnere mich an ein Bewerbungsgespräch, das ich vor rund 5 Jahren bei einem Bürgerradiosender in Niedersachsen geführt habe. Ein Riesen-Sendegebiet aber eine kümmerliche finanzielle Ausstattung... ich habe damals dankend abgelehnt, obwohl es die letzte Chance für mich war, in meinem angestammten Beruf zu arbeiten. Aber ich hätte noch Geld mitbringen müssen, um diesen Job zu machen...
Was ich sagen will: das was in Deutschland unter der Bezeichnung "Vermitteln von Medienkompetenz" existiert, ist nichts weiter als ein Feigenblatt.
Der Normalbürger möge sich gefälligst vom Öffentlich-Rechtlichen und vom privaten Unterschicht-Fernsehen das Hirn vernebeln lassen und sich das Denken abgewöhnen...

Medienkompetenz im wahren Sinne des Wortes ist gefragt. Wie Loewenliebe es richtig bemerkt hat, laufen wir bereits schon wieder Gefahr, dass selbst diese manipuliert wird, wenn sie institutionalisiert wird. Es ist natürlich illusorisch von irgendwelchen Unabhängigkeiten ausgehen zu wollen. Wichtig ist dem dargebotenen Mediensalat ein gesundes Misstrauen entgegenzubringen, hinter das Manipulationspotential der neuen und alten Medien zu schauen und sich nicht nur dahinter zu verstecken, dass es eben so ist und man sich doch nicht so darüber aufregen soll. Das kann jeder für sich regeln und damit auch vielen Meldungen und Meinungen ihre vermeintlichen Konsequenzen und Brisanz nehmen, weil man weiß, dass sie den Sendezeitpunkt kaum überleben.

Hendrik

Was hab ich da wieder los getreten?
Dabei wollte ich doch nur über den täglichen Wahnsinn diskutieren, der in Presse, Funk und Fernsehen über uns herein bricht.
Vom 12. Lebensjahr an verlangte mein Vater, daß ich mir täglich die Nachrichten im Fernsehen anschaute und auch mindestens einen Artikel aus der Tageszeitung durch las. Er fragte mich anschliesend, was mich dabei bewegt, was meine Eindrücke zu diesen Meldungen sind und erklärte mir die entsprechenden Hintergründe.

Verschliesen wir nicht die Augen vor dem Grauen dieser Welt und nehmen wir Anteil an dem Geschehen. Aber dazu gehört auch, daß wir darüber reden und die Schlagzeilen nicht im selben Moment wieder vergessen, in dem wir sie aufgenommen haben. Wollen wir uns wirklich verstecken in Feingeist und Poesie, oder nehmen wir auch Anteil am Schrecken der Realität.

"Talk mit Niveau" heißt nicht: "Die Welt ist so beschissen, da les ich doch lieber Goethe und Schiller". Was ist so falsch daran, sich Sorgen zu machen, wenn Putin heute Georgien den Krieg erklären will? Ja, es tut weh, zu hören, das ein Zugunglück wieder 11 Todesopfer und hunderte Verletzte forderte, aber haben wir das Recht, wie die drei Affen nichts zu hören, nichts zu sehen und nichts dazu zu sagen.

Wer sich diesen Tatsachen verschließt, zeigt, daß er keinerlei Verantwortung tragen möchte und daß ihm die Gesellschaft sch....egal ist. Was geht mich die Welt an, solange der Sixpack Bier bei Aldi noch 2,89 € kostet.

Erst wenn wir das Unglück anderer sehen, merken wir doch, wie klein unsere eigenen Sorgen sind und wie erbärmlich wir jammern, wenn die Einkommensteuererklärung uns wieder Löcher ins Konto reißt.

LG Mike

genau das ist es. Nicht die Augen zu machen. Ich glaube ich wiederhole mich jetzt.

Herzliche Grüße
Hendrik