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Das Schlafzimmer als gefährlicher Ort

****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Das Schlafzimmer als gefährlicher Ort
Unter diesem Titel las ich kürzlich in Zeit-Online einen Beitrag, dessen zusätzlicher Titeltext lautet:

Was leidenschaftliche Liebesnacht und was Vergewaltigung war, definiert die Frau künftig am Tag danach: Noch vor der Sommerpause soll eine unnötige und verhängnisvolle Verschärfung des Sexualstrafrechts durchgepeitscht werden

Den ganzen Artikel findet man hier:

http://www.zeit.de/2016/28/sexualstrafrecht-verschaerfung-kritik

Ich teile die Vermutung, dass kurz vor der Sommerpause und wenn noch zufällig gerade EM oder sonst ein alles dominierendes Ereignis stattfindet im Bundestag im Schnellverfahren Gesetze durchgepeitscht werden, die bei gründlicher Betrachtung eher problematisch sind.
Die Autorin Sabine Rückert wendet sich vehement gegen diese Verschärfung, die das schöne Spiel von Erobern und Erobert-werden zwischen Mann und Frau vermutlich empfindlich stören wird und für den Mann immer gefährlicher werden lässt.
Heute lese ich nun, dass die Sache mit großer Mehrheit durchgewunken wurde. Klar ist, dass dieses Gesetz eine - meiner Meinung nach völlig unsinnige - Reaktion auf die Kölner Silvester-Ereignisse ist.

Dass eine Strafrechtverschärfung gerade für diese Art von Vergehen sinnlos ist, zeigt eine weitere Meldung von heute:
http://www.zeit.de/gesellsch … riffe-koeln-silvester-urteil

Danach sind gerade mal zwei Täter verurteilt worden und es sieht offensichtlich so aus, dass es nicht wesentlich mehr werden. Was nützt also eine Verschärfung , wenn schon das bisherige - meiner Meinung nach völlig ausreichende - Strafrecht nicht zum Zug kommt, weil die Täter nicht identifiziert werden können. Außerdem werden gerade die hier in Frage kommenden Tätergruppen den Unterschied zwischen altem und neuem Recht sowieso nicht registrieren.

*ironie* Wenn das so weitergeht, empfiehlt es sich für den Mann der Zukunft, vor sexuellen Handlungen im Zweifelsfall das schriftliche Einverständnis der Frau einzuholen.
****54 Mann
3.576 Beiträge
Ein NEIN bedeutet NEIN
OK, damit hatte ich eigentlich nie Schwierigkeiten. Ich glaube, ich hätte auch ohne juristische Hilfe eine Wimmern ähnlich interpretiert.

Ich kann also nicht sehen, wo sich für mich auf der Seite etwas geändert haben sollte. Es mag andere Männer geben. Ja es gibt sie leider! Immer noch müssen die Bedrängten (ohne Geschlechtsbezug, falls das in der Realität auch mal einen Mann treffen sollte *fiesgrins* ) nachweisen oder glaubhaft machen, was vorgefallen ist.

Ich hatte eher die Schwierigkeit, einzuschätzen, wann ein unausgesprochenes JA ein Ja oder wenigstens ein 'Du darfst behutsam einen Schritt weiter auf mich zukommen' bedeutet. Könnten wir da nicht bitte auch zu klareren Signalen kommen, wenn der Grenzübertritt nun geregelt ist ? *)

Das ist jetzt euer Job, liebe Frauen.

*) was er m.E. nicht ausreichend klar war juristisch
****mar Paar
2.113 Beiträge
Beweiswürdigung
Zu dieser Angelegenheit war im Fernsehen gestern ein Kommentar zu hören, den wir hier zusammengefasst wieder geben wollen:

"Als vor ca. 40 Jahren per Gesetz Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe gestellt wurde, haben sich viele Männer in ähnlicher Weise geäußert, dass nämlich nun reihenweise Ehekriege geführt und vor Gericht gezerrt werden sollten. Das hat nicht statt gefunden, und es ist auch nicht zu erwarten, dass die Zahl der Verurteilungen wegen Vergewaltigung nun massiv in die Höhe gehen".

Immerhin muss Vergewaltigung oder sexuelle Nötigung nachgewiesen werden, damit es zu einer Verurteilung kommt.

Wenn eine Nachricht in ARD und ZDF so stimmt, dann sind bislang pro 100 Verfahren wegen Vergewaltigung oder sexueller Nötigung 8 -- in Worten acht -- Verurteilungen ausgesprochen worden. Unserer Ansicht nach wird sich -- was Vergewaltigung angeht -- diese Quote auch wenig ändern, wenn Wort gegen Wort steht.

Wo sich wahrscheinlich Entscheidendes ändern wird, ist bei der Beweiswürdigung. Eine Frau, die sich nicht massiv gewehrt hat, konnte bislang keinen Erfolg bei der Gerichtsverhandlung erlangen. Das wird jetzt anders werden. Und auch, wenn wir Frau Lohfink nicht besonders mögen, wenn tatsächlich Video-Aufnahmen nachweisen, dass sie "Nein, ich möchte das nicht" zu sexuellen Handlungen gesagt hat, dann musste das ein Nein sein. Das zeigt unserer Ansicht nach, dass es wirklich notwendig war, eine Änderung der Beweiswürdigung durchzusetzen.

Auch in Bezug auf sexuelle Nötigung war eine Änderung unserer Ansicht nach notwendig. Wie kann es sein, dass Begrapschen (ob nun von deutschen oder ausländischen Menschen begangen) straffrei sein kann? Es ist eben kein Kavaliersdelikt, wenn beispielsweise bei einer Betriebsfeier ein Mann meint, seiner Kollegin ungestraft in den Schritt fassen zu dürfen.

Wo wir einen kleinen Nachteil sehen: Mann wird nun wie in den USA seine Bürotür offen stehen lassen müssen, wenn eine Kollegin eintritt. Aber das ist ein verhältnismäßig kleiner Preis, den wir zahlen müssen.
*********nty70 Frau
3.103 Beiträge
seit
Jahren drängen Frauenverbände, u.a. der Juristinnenverband, dass dieses Gesetz geändert wird.

Von durchpeitschen kann meines Erachtens daher keine Rede sein
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
es gibt auch männliche Opfer sexueller Nötigung

kaum vorstellbar, ist aber so

für absolut richtig halte ich es, dass auch bei fehlenden Beweisen wie Hämatomen etc eine Anzeige aufgenommen und weitergeleitet werden würde

ansonsten halte ich das Vorgehen so, wie es angedacht ist, derzeit für Maas_los unausgereift
Fakt ist
gab es keine weiteren Zeugen und fehlen die typischen Verletzungen, wird auch dieses Gesetz nichts daran ändern, dass im Falle einer Vergewaltigung Aussage gegen Aussage steht. Auch im Falle von sexuellen Übergriffen in der Gruppe wird das nichts ändern.

Wohl aber in Firmen und Betrieben wird sich der Umgang zwischen Kolleginnen und Kollegen ändern. Ein Kollege, der die Bürotür aufgrund dessen freiwillig offen lässt und mir damit zeigt, dass er sexuell nicht übergriffig werden will, ist mir tausend mal lieber als einer, der mir in der Kantine, für einen Großteil der Belegschaft sichtbar, den Hintern tätschelt.

Klar, einem Mann ist schnell etwas nachgeredet. Äußert eine Frau aber vor Zeugen ein deutliches Nein, dürfte es hinterher um so schwerer sein, einem Mann unlautere Absichten zu unterstellen, was ja auch schon des Öfteren vorgekommen sein soll.

Die Medaille hat immer zwei Seiten...
*******elb Frau
715 Beiträge
Natürlich
gibt es immer zwei Seiten. Da stimme ich zu!
Und in mir kämpfen zwei Seelen in der Brust.
Zum Einen für die Opfer von Übergriffen, zum Anderen aber sollten klare Absprachen bei verschiedenen Spielarten getroffen werden, wenn die Teilnehmer sich nicht wirklich kennen. Nicht das es hinterher ein böses Erwachen gibt....

Ich sehe das Schlafzimmer für mich nicht als gefährlichen Ort an, da ich dies nur mit mir bekannten Menschen betrete, denen ich vertraue!

Ich hoffe, dass das neue Gesetz aber den Menschen hilft, für die es gemacht wurde. Da wird es aber bestimmt noch Nachbesserungen geben müssen.
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