*********to_dd Mann
Themenersteller Gruppen-Mod
Lost-Place-Erkundung - Elektrizitätswerk (März 2024)
Am zweiten Märzwochenende nutzte ich das recht milde und sonnige Wetter für die Erkundung eines alten und inzwischen denkmalgeschützten Elektrizitätswerkes in Elbnähe, welches seit 1998 nicht mehr genutzt wird und verfällt.
Das aus Kessel-, Turbinen- und Schalthaus bestehende Gebäude, in dem es auf mehreren Etagen industriearchitektonisch eines zu entdecken gab, war kein sehr großer Lost Place, dafür aber sehr gut zugänglich. Man gelangte auf der Rückseite des Gebäudes durch einen abgebrannten Anbau, über einige Schuttberge und vorbei an einem kleinen Sanitärtrakt mit Duschen, relativ problemlos hinein.
Im
Kesselhaus waren noch einzelne Fundament- und Mauerreste zu erkennen. Der Boden war zu großen Teilen mit Moos bewachsen. Zudem fand man vereinzelt Relikte, die auf die ursprüngliche Funktion schließen ließen. Darunter beispielsweise große Peitschenlampen sowie eine Vielzahl an Stahlträgern und -stützen im Zentrum der Halle. In das zum Teil stark beschädigte Dach war ein Oberlicht integriert, welches zusammen mit den riesigen Fenstern für viel Tageslicht sorgte. An einer Stelle führte eine Treppe ins stockdunkle und größtenteils überflutete Untergeschoss.
Durch einen Wanddurchbruch gelangte man ins
Turbinenhaus. Auch hier ein ähnliches Bild - Schuttberge, ein stark beschädigtes Dach, Böden und Decken zum Teil eingestürzt und große Fenster, deren Scheiben zum Teil zerbrochen waren. Über eine schmale Treppe gelangte man hinauf in die oberste Etage. Auch hier war der Betonboden an vielen Stellen von Moos bedeckt. Auf der rechten Seite war ein aus der Wand ragender schwenkbarer Tragarm als Rest einer kleinen Winde zu erkennen. An der Südwand befand sich ein Jugendstil-Portal, durch welches man ins dahinterliegende Schalthaus blinken konnte.
Über eine weitere kleine Treppe ging es linkerhand ins
Schalthaus. Man blickte in die ehemalige Schaltwarte. Ein langer, etwa 3 Meter breiten Gang, an dessen Ende ein großes Fenster für Tageslicht sorgte. Auf dem Boden lagen überall Glasscherben. Vereinzelt waren noch die Schalteinheiten und kaum mehr zu entziffernde Beschriftungen zu erkennen. Hinter den beiden Mauern links und rechts des Ganges befanden sich früher wohl die technischen Anlagen. Bis auf ein Regalsystem, in welchem die Anlagen standen, ist nicht mehr viel übriggeblieben. Das ehemalige Treppenhaus an der Westseite des Schalthauses war nur noch zu erahnen - der Verfall weit vorangeschritten. Lediglich eine der Treppen war noch einigermaßen gefahrlos zu begehen.
Im gesamten Gebäudekomplex fanden sich teils sehr aufwändige Graffitis, welche keineswegs störend waren, sondern die Surrealität des Ortes noch steigerten.
Ostseite des Gebäudes
Kesselhaus mit Oberlicht, Peitschenlampen, Stahlträgern und -stützen
Wanddurchbruch mit Blick ins Turbinenhaus
Jugendstil-Portal an der Südwand des Turbinenhauses mit Blick ins dahinterliegende Schalthaus
Schaltwarte mit Schalteinheiten (oben) und Regalsystem für die technischen Anlagen (unten)
Ehemaliges, stark verfallenes Treppenhaus an der Westseite des Schalthauses
Graffiti "S-Bahn" im Kesselhaus