*****her:
Viele, die altruistisch handeln, tun das nicht nur, weil sie so geprägt oder erzogen wurden und es im Innersten für richtig halten, sondern um sich selbst auf die Schulter klopfen zu können, um vor anderen gut dazustehen und ihnen zu imponieren.
Ja, aber Altruismus muss nicht völlig unmotiviert sein, um noch als Altruismus gesehen werden zu können. Und wenn ich was mache, was ich im Innersten für richtig halte, darf ich mir doch auch selbst auf die Schulter klopfen.
Für mich heißt Altruismus: Ich tue etwas zum Wohle Anderer, ohne dabei einen äußeren Gewinn für mich zu erhoffen. Ich helfe, weil ich es für richtig halte, weil es sich gut anfühlt, das Richtige zu tun, und nicht, weil ich denke "am Schluss bekomme ich mehr raus, als ich reingesteckt habe, weil der Andere mir mehr helfen wird / ich jetzt bei vielen einen Stein im Brett habe etc.".
Umgekehrt heißt Egoismus: Ich handle mit meinem eigenen äußeren Gewinn im Blick, das Wohlergehen Anderer interessiert mich nur, wenn ich Nutzen daraus ziehen kann. (Der extreme Egoismus ist sogar dafür zu kurzsichtig.)
Es scheint mir Mode zu sein, bei altruistischem Handeln gleich zu sagen "der tut das nur, weil er sich gut damit fühlt, das ist doch auch Egoismus" (was nicht dasselbe ist, was Antagher geschrieben hat!). Passt ja auch gut zu dem Gedanken "jeder maximiert seinen eigenen Gewinn, und dann kommt das Beste für alle raus", der von Mainstream-Ökonomen und ihnen ideologisch nahestehenden Politikern vertreten wird. Beides halte ich für eine billige Entschuldigung für rücksichtsloses Verhalten.
Wenn ich einer alten Frau den Einkauf tragen helfe, tue ich das vielleicht, weil ich danach ein gutes Gefühl habe und stolz auf mich bin. Aber die alte Frau hat den Einkauf danach zuhause, anstatt sich abplagen zu müssen.
Das ist der Unterschied, auf den es ankommt. Und deswegen macht Altruismus die Welt zu einem lebenswerteren Ort.