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Egoismus oder Altruismus...?

...
fein gesagt.
also ich denke auch, dass die Liebe der einzige Zustand ist, in dem Egoismus und Altruismus zusammenfallen.
**********le_bw Mann
151 Beiträge
*****her:
Viele, die altruistisch handeln, tun das nicht nur, weil sie so geprägt oder erzogen wurden und es im Innersten für richtig halten, sondern um sich selbst auf die Schulter klopfen zu können, um vor anderen gut dazustehen und ihnen zu imponieren.
Ja, aber Altruismus muss nicht völlig unmotiviert sein, um noch als Altruismus gesehen werden zu können. Und wenn ich was mache, was ich im Innersten für richtig halte, darf ich mir doch auch selbst auf die Schulter klopfen.

Für mich heißt Altruismus: Ich tue etwas zum Wohle Anderer, ohne dabei einen äußeren Gewinn für mich zu erhoffen. Ich helfe, weil ich es für richtig halte, weil es sich gut anfühlt, das Richtige zu tun, und nicht, weil ich denke "am Schluss bekomme ich mehr raus, als ich reingesteckt habe, weil der Andere mir mehr helfen wird / ich jetzt bei vielen einen Stein im Brett habe etc.".

Umgekehrt heißt Egoismus: Ich handle mit meinem eigenen äußeren Gewinn im Blick, das Wohlergehen Anderer interessiert mich nur, wenn ich Nutzen daraus ziehen kann. (Der extreme Egoismus ist sogar dafür zu kurzsichtig.)

Es scheint mir Mode zu sein, bei altruistischem Handeln gleich zu sagen "der tut das nur, weil er sich gut damit fühlt, das ist doch auch Egoismus" (was nicht dasselbe ist, was Antagher geschrieben hat!). Passt ja auch gut zu dem Gedanken "jeder maximiert seinen eigenen Gewinn, und dann kommt das Beste für alle raus", der von Mainstream-Ökonomen und ihnen ideologisch nahestehenden Politikern vertreten wird. Beides halte ich für eine billige Entschuldigung für rücksichtsloses Verhalten.

Wenn ich einer alten Frau den Einkauf tragen helfe, tue ich das vielleicht, weil ich danach ein gutes Gefühl habe und stolz auf mich bin. Aber die alte Frau hat den Einkauf danach zuhause, anstatt sich abplagen zu müssen. Das ist der Unterschied, auf den es ankommt. Und deswegen macht Altruismus die Welt zu einem lebenswerteren Ort.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Selbst wenn jemand etwas Gutes tut, um letzten Endes sich selbst auf die Schulter klopfen zu können, lieber with_a_smile_bw, ist es dennoch etwas Gutes.

Mir ist jeder, der aus diesem Grund altruistisch handelt, allemal lieber als jeder, der das niemals tut. Das gilt selbst für all diese Galas, bei denen die "Reichen und Schönen" im grunde nur sich selbst feiern und bei Kaviar und Champagner viel Geld für gute Zwecke spenden (wenn's denn wirklich für gute Zwecke ist). Ohne Frage ist das besser, als es nicht zu tun.

Trotzdem halte ich es für wichtig, diesen Aspekt nicht zu vergessen und nicht alle, die altruistisch zu handeln scheinen, nun auf einmal zu verklären und für Heilige zu halten.

(Der Antaghar)
**********lover Mann
3.847 Beiträge
es gibt aber auch die Konstellation...
Selbst wenn jemand etwas Gutes tut, um letzten Endes sich selbst auf die Schulter klopfen zu können, lieber with_a_smile, ist es dennoch etwas Gutes.

...dass jemand nicht zu seinem Glück gezwungen werden will, weil er selbst auf sich stolz sein möchte / Energie & Freude aus seiner Eigenleistung ziehen möchte.

also im Beispiel mit der alten Dame lehnt die alte Dame die Hilfe vielleicht ab, weil sie es toll findet, ihren Einkauf noch selbst heim zu bringen. Die Frage, ob ich ihr helfen könne wird sie dann genauso freuen, wie meine Akzeptanz, wenn sie erwidert: "Danke, aber ich mache das lieber selbst."

es gibt m.E. eben auch einen als Altruismus getarnten Egoismus. Beispiel:
der selbst hungrige Pfleger im Altenheim nötigt eine nicht hungrige demenzkranke Person, die noch gut in der Lage wäre, den Löffel selbst zu führen, ihren Widerstand brechend zum Essen.
***ie Frau
7.317 Beiträge
**********lover:
es gibt m.E. eben auch einen als Altruismus getarnten Egoismus. Beispiel:
der selbst hungrige Pfleger im Altenheim nötigt eine nicht hungrige demenzkranke Person, die noch gut in der Lage wäre, den Löffel selbst zu führen, ihren Widerstand brechend zum Essen.

Hat für mich weder mit dem einen noch mit dem anderen zu tun. Fällt unter Missbrauch Schutzbefohlener.
**********lover Mann
3.847 Beiträge
das auf jeden Fall.
Fällt unter Missbrauch Schutzbefohlener.

auch, wenn es in manchen Heimen gängige Praxis ist. ich sehe das auch manchmal bei Eltern und ihren Kleinkindern.

Danke für Deinen Hinweis. - bin jetzt selbst am in_mich_hinein_hören, was es mit Ego- & Altruismus zu tun hat.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Vielleicht ist das ja wirklich hilfreich, wenn Du da mal in Dich gehst - denn ich weiß beim besten Willen mal wieder nicht - wie leider so oft -, was diese Bemerkung von Dir mit diesem Thema hier zu tun haben soll.

Dein Beispiel mit der alten Dame, die ihre Einkäufe dann lieber doch allein nach Hause tragen möchte, ist treffend und passend. Denn auch dieser Aspekt ist wichtig, dass man niemanden dazu "vergewaltigen" sollte, sich helfen zu lassen, und dass man achten und respektieren muss, wenn jemand etwas noch selbst versuchen will.

Doch das Beispiel mit dem Pfleger im Altenheim ist auch aus meiner Sicht völlig daneben. Das ist wirklich was für unseren Bereich Tabu: Die Tabus "Sucht" & "Mißbrauch".

(Der Antaghar)
**********lover Mann
3.847 Beiträge
zu schnell...
Beispiel 1 unterscheidet sich von Beispiel 2 dadurch, dass die alte Dame noch wehrhaft genug ist, ungewollte Hilfe abzulehnen.
*********unke Mann
1.459 Beiträge
Themenersteller 
@your_next_lover
Egoismus bedeutet, Dinge zum eigenen Nutzen zu tun. Altruismus bedeutet, Dinge zum Nutzen anderer zu tun.

Jemanden zu irgendetwas zwingen - aus welchen Gründen, und auf welche Art und Weise auch immer - fällt in keine der beiden Kategorien.

So sehe ich das.

Gruß
Schattenfunke
**********lover Mann
3.847 Beiträge
magst Du...
...dass wir das mal gemeinsam zusammen anschauen in Deinem Thema?:

Jemanden zu irgendetwas zwingen - aus welchen Gründen, und auf welche Art und Weise auch immer - fällt in keine der beiden Kategorien.

So sehe ich das.

aus meiner Sicht wäre es hierzu zielführend, nicht nur Geben & Nehmen zu betrachten, sondern auch Aufzwingen & Entreissen.


Gruß - lover -
*********unke Mann
1.459 Beiträge
Themenersteller 
**********lover:
magst Du dass wir das mal gemeinsam zusammen anschauen in Deinem Thema?:

Nö. Weil mit

Aufzwingen & Entreissen

Hab' ich nichts am Hut.

LG Schattenfunke.
***ie Frau
7.317 Beiträge
Nicht direkt zu Egoismus und Altruismus, aber dennoch ganz spannend und beim Lesen gerade kam mir der Gedanke an diesen Thread. Die Verknüpfung von Empathie und Eigennutz passt doch vielleicht ganz gut?

http://www.welt.de/kultur/li … lflow....socialflow_Facebook

Beim Schreiben hat mich die dunkle Seite der Empathie zunehmend fasziniert. Wie Empathie gefährlich werden kann: die Tyrannei der Vorstellungskraft (wenn man Vermutungen über jemanden anstellt) oder die Gefahr der Selbstgefälligkeit, das Risiko, dass Empathie zum Selbstzweck wird (statt zum Katalysator altruistischen Handelns). Tatsächlich glaube ich, dass Empathie oft eigennützig ist – man fühlt sich besser, wenn man intensiv mitfühlt – und zu einer Form von Selbstgerechtigkeit werden kann. Um diese Komplexität geht es mir im Buch. Ich glaube jedoch nicht, dass diese Gefahren – Anmaßung oder Eigennutz – die Empathie als Motor genuin sinnvollen Handelns negieren: vom Zuhören übers Für-jemanden-da-Sein bis zu konkreteren Formen der Hilfe

Führt mich zu dem Gedanken: Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.
Hat meine Mutter immer gesagt: "Ich meins doch nur gut." Schrecklich. Hätte sie es tatsächlich gut mit mir gemeint hätte sie es lassen müssen. War das Helfen-Wollen egoistisch motiviert?
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Gerade bei Eltern - und besonders häufig bei Müttern - kann man es häufig sehr gut beobachten (übrigens auch bei Liebesbeziehungen und Partnerschaften): Sie meinen es aus ihrer begrenzten Sicht bestimmt gut, handeln aber ihren Kindern gegenüber egoistisch. Denn sie wollen, dass ihre Kinder genau so werden wie sie - weil sie das aus ihrer Sicht eben gut und richtig finden.

(Der Antaghar)
Ich kenne die Aussage, dass viele Gutes tun um sich am Ende selbst auf die Schulter klopfen zu können, oft von Menschen, die damit Ihren eigenen Egoismus (in Form des sich nicht altruistischen Verhaltens) rechtfertigen wollen.
Ich finde es ist absolut ok das man sich gut fühlt, wenn man "eine gute Tat" getan hat. Das ist sogar wichtig und förderlich, weil es
1. sich positiv auf das eigene Selbstbewusstsein auswirkt
2. ein schönes Gefühl ist, das motiviert Wiederholungstäter zu werden.
Natürlich gibt es auch den Fall, dass man etwas Gutes tut mit dem Hintergedanken, dann etwas Gut zu haben. Aber genau das wäre ja dann kein Altruismus oder ?
**********le_bw Mann
151 Beiträge
***ie:
Hat meine Mutter immer gesagt: "Ich meins doch nur gut." Schrecklich. Hätte sie es tatsächlich gut mit mir gemeint hätte sie es lassen müssen. War das Helfen-Wollen egoistisch motiviert?
Nicht unbedingt - vielleicht konnte sie auch einfach nicht sehen, dass Du was Anderes wollen könntest als sie. Oder sie war zu bequem, darüber nachzudenken oder Dich danach zu fragen (kann ja auch dazu führen, dass man den eigenen Lebensansatz nochmal genauer betrachten muss).

Der Philosoph und Mathematiker Bertrand Russell definierte das ethisch gute Leben wie folgt:
"Das gute Leben wird von Liebe inspiriert/motiviert und von Wissen geleitet."
Ich finde diese Aussage sehr klar und zutreffend. Die gute Absicht zu haben, ist die eine Hälfte. Zu wissen, wie man zu einem für den Anderen erfreulichen Ergebnis kommt, die andere. Beide Teile sind unverzichtbar für ein gutes Ergebnis.
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