Danke für das Thema, liebe desire_69!
Gerade das Wahrnehmen von Berührungen ist ein wichtiges Thema für mich.
In früheren Jahren habe ich Berührungen in der Regel dann sehr intensiv empfunden, wenn eine gewisse seelische Verbindung - ein „Draht“, nicht unbedingt Verliebtheit - zwischen mir und der Frau da war. Nur dann waren meine „Wahrnehmungskanäle“ so richtig geöffnet. Die Berührungen gingen tief unter die Haut. Ohne diese seelische Verbindung war es nur so lala...
Nach rund 7 Jahren ehelichem Berührungsentzug und Missachtung sowie Zurückweisung als Mann ist diese Fühlfähigkeit quasi über Nacht „abgeschaltet“ worden. Berührungen der Haut fühlten sich seitdem nicht mehr intensiv an, sondern eher nur, wie durch dicke Kleidung. Auch andere „Dinge“ sind mit „abgeschaltet“ worden. Das war wohl eine emotionale „Schutzschaltung“: Libidoabschaltung zur Frustvermeidung.
Zum Glück habe ich Ende 2019 die Tantramassage für mich entdeckt. Schon nach der ersten Behandlung hatte ich 4-5 Wochen lang ein ständiges angenehmes Kribbeln überall dort unter der Haut, wo die Tantramasseurin - oder besser: Tantratherapeutin! - mich berührt hatte. Da kam also wieder Leben hinein.
Seitdem habe ich so einige professionelle Massagen empfangen, selbst in Kursen das Massieren erlernt, regelmäßig Massageaustausch mit verschiedenen Massagepartnerinnen und -partnern (von 2- bis zu 8-händig) sowie regelmäßigen Hautkontakt mit meiner „Tantrafreundin+“. Das Wahrnehmen von Berührungen ist im Laufe der Zeit wieder ein gutes Stück besser geworden. Und die anderen „Dinge“ funktionieren auch wieder besser.
Dabei ist meine Wahrnehmung als Gebender - besonders in den Fingerspitzen - intensiver, als wenn ich empfange. Das passt zu der „Schutzschaltung“, glaube ich: Für mich selbst nichts spüren, um nicht in die Lust zu kommen - die dann enttäuscht werden könnte.
Welche Gedanken kommen mir dabei?
Wenn ich gebe, bin ich voll und ganz mit meiner Konzentration bei der/dem Empfangenden und höre auf meine Intuition. Fast... Manchmal schweifen meine Gedanken ab und ich denke daran, dass in früheren Jahren mein Gefühl beim Geben von Berührungen noch viel stärker war.
Wenn ich empfange, dann spüre ich in die Berührungen hinein und genieße sie. Aber auch dabei kommen mir immer wieder Gedanken an die früheren, so gefühlsintensiven Zeiten hoch. Und dann kommt Hoffnung in mir hoch, dass es wieder annähernd so wird, wie es mal war.
Bin gespannt, was andere JC-ler hier zu berichten haben!