Die Fram
Nur einen
(Ich nehme 2 mit Spitzen und einen großen flachen
)
vom "Kon-Tiki" Museum entfernt, wartet dann die
Fram auf uns (oder andere).
Ausgelobt wird és als "Norwegens bestes Museum".
Wir würden diesen Superlativ nicht verwenden, aber eindrucksvoll ist auch dieses.
Die
Fram ist ein Dreimastschoner, der zusätzlich mit einem Dampfmotor versehen ist.
Sie wurde Ende des 19 Jahrhunderts von dem berühmten Polarforscher
Friedjof Nansen in Auftrag gegeben und war speziell darauf ausgerichtet, unter den extremen Bedingungen der arktischen und später auch subarktischen Regionen stand zu halten.
Er ließ die
Fram von dem norwegischen Bootsbauer und Schiffskonstrukteur
Colin Archer aus Larvik bauen, der auch später die Umbauten an der
Fram für weitere Expeditionen von
Otto Sverdrup und
Roald Amundsen vollzog.
So wurde ihr Rumpf so konstruiert, daß sie sich bei dem Druck, den das Eis von außen auf das Schiff ausübte, einfach nur in die Höhe schob, um so nicht eingeschlossen und zerdrückt zu werden.
Sie erhob sich sozusagen empor und wich damit aus.
Auch wurden das Steuerruder und der Propeller des Motors einziehbar gebaut, damit sie beim Eiseinschluß keinen Schaden nahmen.
Desweiteren sollte sie der Besatzung ermöglichen, 3 Jahre lang auf ihr in Arktis und/oder Antarktis zu überleben. Sie besaß zu diesem Zwecke auch eine außerordentlich gute Wärmedämmung.
Auf Grund bestimmter Funde, wie z.B. die eines gesunkenen US_Kriegsschiffes, welches irgendwo im Norden vor der sibirischen Küste gesunken war und 3 Jahre später an der Küste Grönlands wieder auftauchte, stellte
Nansen die These des "transpolaren Driftstromes" auf.
Er lies also bei der ersten Fram-Expedition von 1893-1896 die Fram bewußt im Packeis einfrieren in der Hoffnung, daß sie dann nach ihren besonderen Konstruktionen dem Druck standhielt, und sie ließen sich dann mit der Drift des Packeises in Richtung Nordpol treiben (besser driften). Auf diese Weise wollte er den Nordpol erreichen.
Driftrichtung und Driftströmung ließen sich aber nicht exakt vorauskalkulieren und so verließ
Nansen mit einem weiteren Begleiter nach 18 Monaten im Eis das Schiff, um auf Skiern den Nordpol zu erreichen. Die beiden schafften das nicht ganz, stellten allerdings einen neuen "Nordrekord" auf und és gelang ihnen tatsächlich trotz aller Unwegbarkeiten (im wahrsten Sinne der Bedeutung) wieder nach Norwegen zurück zu kommen.
Die
Fram selbst driftete im Packeis inkl Restbesatzung weiter, bis sie in den offenen Atlantik gelangte und wieder frei schmolz.
Wen és genauer interessiert, der/die findet hier
https://de.wikipedia.org/wik … /File:Nansen_Fram_Map-de.svg
eine ziemlich eindrucksvolle Karte der 3jährigen Nansen-Expedition mit der Fram.
Meines Erachtens hatten die alle einen kompletten Hackenschuß...
Während dieser Expedition wurde u.A. bewiesen, daß der Nordpol und die Arktis eine Dauereisregion über der Tiefsee eines Ozeans ist und unter ihr keine Landmasse zu finden ist, außer dem Meeresboden versteht sich
Nachgewiesenermaßen wurde der Nordpol übrigens erst 1969 das erste Mal zu Fuß durch den Briten
Walter William Herbert erreicht. Er wurde dabei aus der Luft versorgt und brauchte über 450 Tage!
Zuvor war és nur gelungen, ihn zu überfliegen mittels eines Luftschiffs (1926 u.A.
Umberto Nobile & Roald Amundsen gemeinsam) oder ihn mit einem Flugzeug anzufliegen (1937
Iwan Papanin, als Leiter einer Gruppe sowjetischer Wissenschaftler).
Nachdem
Otto Sverdrup schon bei
Nansens Expedition Kapitän der
Fram war, startete er 1898 eine eigene Expedition in die Polarregion. Das Ziel war nicht die Erreichung des Nordpols, sondern die Kartographie bestimmter arktischer Regionen rund um Grönland und in den Bereichen der kanadischen wie auch russischen Polarregionen. Insgesamt waren sie 4 Jahre lang unterwegs
, wurden diverse Male vom Eis eingeschlossen und auch an ihren Vorhaben gehindert. 1902 gelang és ihnen nach Stavanger zurückzukehren, nachdem sie einen Monat zuvor erst freigetaut (aufgetaut) waren.
Diese Expedition gilt als eine der erfolgreichsten in der Geschichte der Polarexpeditionen.
Sverdrup selbst ist allerdings bei uns bei weitem nicht so bekannt geworden, wie
Nansen oder
Amundsen.
Oder erinner ich mich da falsch?
Und dann war da natürlich die 3. Expedition mit
Roald Amundsen.
Amundsen hatte schon u.A. erfolgreich die Durchquerung der Nordwestpassage auf der
Gjøa geleitet. Sowohl über dieses Schiff, wie auch über diese Expedition, gibt és auch einige Informationen im Frammuseum.
Im Jahre 1910 bekam er von
Friedjof Nansen, der offensichtlich Freigaberechte bezüglich der
Fram hatte, die Möglichkeit eingeräumt, eine eigene
Nordpolexpedition zu organisieren und dafür die
Fram zu verwenden.
Er ließ die
Fram, wie vorher schon Sverdrup auch, etwas nach seinen Vorstellungen und Bedürfnissen umbauen.
Noch vor seinem Aufbruch erfuhr
Amundsen allerdings von einer scheinbar erfolgreichen Expedition zum Nordpol, deren Ergebnis und Erfolg allerdings bis heute nicht anerkannt wird.
Kurzerhand entschlossen änderte er sein Ziel auf den Südpol
, ohne allerdings die Besatzung,
Nansen selbst, die Sponsoren oder die sonstige Weltöffentlichkeit davon in Kenntnis zu setzen.
Die Besatzung informierte er erst ungefähr auf Höhe des Äquators von seinem neuen Ziel, was mich zu der Frage verleitet, was haben die vorher geglaubt wohin die Reise geht?
Von Norwegen aus ist die Richtung Nordpol doch eine erheblich andere, als die zum Äquator.
Diese Geheimhaltung war natürlich ausgesprochen erwünscht, weil er von der vor ihm gestarteten Expedition von
Robert Falcon Scott erfahren hatte, die ebenso den Südpol als Ziel hatte.
Das Ergebnis dieses legendären Wettrennens zum Südpol ist bekannt und kann überall nachgelesen werden.
Kurz zusammengefaßt startete
Scott früher als
Amundsen.
Scott setzte auf Motorschlitten, Amundsen auf Schlittenhunde (gell...
tecumseh2012 & auch
corel_see), deren Umgang und Gebrauch er bei seiner Nordwestpassagenexpedition von den
Netsilik-Inuit gelernt hatte.
(Was er und auch einige seiner Expeditionsteilnehmer übrigens sonst noch von den Inuit lernten und was auch gut in das Thema dieser Community paßt, wollen wir jetzt hier nicht öffentlich...
&
).
Die Schlittenhunde erwiesen sich als schneller und störunempfindlicher, wahrscheinlich auch als schmackhafter...
Amundsen erreichte den Südpol 35 Tage vor
Scott und der Verlierer bezahlte den Frust mit seinem Leben auf der Rücktour.