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EURIX-RICHTLINIEN FÜR VERHANDLUNG UND KONSENSBILDUNG

********sure Mann
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EURIX-RICHTLINIEN FÜR VERHANDLUNG UND KONSENSBILDUNG
Das „Standardwerk“!

Die von Felix Ruckert jährlich zweimal in Berlin durchgeführte EURIX gehört zu den größten Veranstaltungen der europäischen Seilszene. Dort treffen sich im Verlauf einer Woche viele hundert Menschen, teils als Paare, teils als Singles, um ihre Fesselleidenschaft in einem sexpositivem Umfeld miteinander erotisch zu vertiefen und auszuleben.

Vor Beginn einer jeden Interaktion ist die Herstellung und Einhaltung eines belastbaren Konsens zwischen den Teilnehmern und Fesselpaaren unerlässlich. Damit alle Teilnehmer ein gleiches Verständnis über den Begriff "Konsens" und die Verhandlung zur Konsensbildung erhalten, wurden von Felix Rucket entsprechende Richtlinien entwickelt, die ihr hier im englischen Originaltext einsehen könnt:

http://felixruckert.de/2018/ … on-and-establishing-consent/

Diese Richtlinien helfen euch (Neueinsteiger*innen und Erfahrenen), auch außerhalb der EURIX eine gemeinsame Grundlage für eine schöne Fesselzeit zu schaffen und unerwünschte „Übergriffe“ zu vermeiden.
********sure Mann
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Themenersteller Gruppen-Mod 
Deutsche Übersetzung - EURIX-RICHTLINIEN FÜR VERHANDLUNG...
Im Folgenden findet ihr eine deutsche Übersetzung, die Leathan im Oktober 2019 für die SKGM angefertigt hatte. Hierfür danke ich ihm noch einmal sehr!

Bzgl. seiner Übersetzung hat Leathan explizit angemerkt, dass sie Quick&Dirty angefertigt wurde und dass er 1:1 ein fremdes Dokument wiedergibt, ohne im Flusstext eigene Ansichten darzulegen. Aus seiner Sicht dringend nötige Klarstellungen oder Passagen ohne Entsprechungen wurden von ihm im Originaltext in [...] eingefügt.


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EURIX-RICHTLINIEN FÜR VERHANDLUNG UND KONSENSBILDUNG
von Felix Ruckert, März 2018

Bondage mit Seilen ist eine intensive Spielart im Bezug auf Körper und Geist, die weit über dekorative Fesselungen und spektakuläre Suspensions hinaus gehen kann. Es ist eine Praxis, die symbolisch mit Themen wie Folter, Missbrauch, Zwang, Unfreiheit, Abhängigkeit und Kontrollverlust arbeitet. Dies kann auf rein körperlicher Ebene mit Fokus auf die Technik, Ästhetik und Form passieren. Es kann eine künstlerische Zusammenarbeit innerhalb einer gleichen Beziehung zwischen dem Fesselnden und dem Gefesselten darstellen. Der Fokus kann auf Verbindung, Vertrauen und Beziehung liegen. Bondage kann jedoch auch als erotische Tat angegangen werden, wo Sinnlichkeit und sexuelle Lust der Beweggrund sind. Und es kann als ein Spiel mit Macht, Dominanz und Unterwerfung praktiziert werden, wo Seilpartner sich auf eine mächtige psychodynamische Begegnung auf Basis vorher eingenommener Rollen des Doms und der Sub einlassen.

All diese Ausdrucksformen sind auf EURIX willkommen und dürfen ohne Einschränkungen praktiziert werden, solange die Prinzipien des SSC (sicher, mit gesundem Menschenverstand und einvernehmlich) oder RACK (einvernehmlich und im Bewusstsein des Risikos) respektiert werden. Wir als Organisatoren betrachten EURIX als einen Sex-positiv-Raum, wo BDSM-Spiele und sexuelle Aktivitäten im Einvernehmen zwischen Erwachsenen erlaubt und wertgeschätzt werden. Auf lange Sicht möchten wir Seil-Bondage als Kunstform entwickeln, und unserer Ansicht nach ist dies nur möglich, wenn Freiheit zum Experimentieren mit Machtverhältnissen, Sexualität, extremen Gefühlen und intensiven Sinneseindrücken besteht.


Als Neuling in dieser Veranstaltung ist es deshalb unbedingt notwendig, sich der Macht und potentiellen Gefahren - sowohl körperlich als auch emotional - bewusst zu sein, die ein solcher Raum erzeugen kann. Wenn du aktiv an EURIX als Model oder Rigger teilnimmst, ist es daher unabdinglich, sich kristallklar in seinen Absichten und Beweggründen auszudrücken, bevor du eine Fessel-Situation beginnst, besonders dann, wenn du mit einer Person spielst, die du nicht kennst. Die Frage "Möchtest du mich fesseln?" oder "Darf ich dich fesseln?" kann verschiedene Dinge bedeuten. 


Fragen, die du dir vor dem Fesseln stellen solltest (gefesselter Part):

Suchst du nach einer technischen, sensorischen, emotionalen, sinnlichen oder sexuellen Erfahrung? Was sind deine Grenzen mit diesem spezifischen Seil-Top? Suchst du nach körperlicher Anstrengung oder Gemütlichkeit? Bist du an positiv konnotierten Emotionen wie Fürsorglichkeit, Aufmerksamkeit, Unterstützung und Verehrung interessiert? Möchtest du Schmerz, Furcht, Traurigkeit, Scham oder andere negativ konnotierte Emotionen erfahren? Möchtest du ein schönes Bild, in dem du cool in den Seilen aussiehst? Möchtest du ein Erlebnis mit jemandem, der einen [Anm. Leathan; im Guten wie Schlechten] professionellen Ruf hat? Ist dir klar, dass jede Session einzigartig ist? Dass wenn du gefesselt wirst es anders aussehen und sich sich anfühlen könnte, wie bei Szenen, die du von außen beobachtet hast? Dass ein Rigger, welchen du auf eine gewisse Weise hast fesseln sehen sich mit dir grundlegend anders fühlen und verhalten könnte? Dass der Ablauf und die Länge deiner Session stark von deiner persönlichen Fitness, Schmerzresistenz, Flexibilität und deinen Seilbottom-Fähigkeiten abhängt? [Anm. Leathan: Nach meiner Meinung technischer Ablauf vielleicht, aber NICHT Länge oder subjektive Schönheit im Ablauf.] Dass auch erfahrene Rigger nicht immer Wunder vollbringen können?



Fragen, die man sich vor der Situation stellen sollte (fesselnder Part):


Möchtest du dein technisches Wissen testen oder neue Fesselungen ausprobieren? Möchtest du eine spektakuläre Situation oder schöne Bilder schaffen? Möchtest du deinen Partner herausfordern, anregen oder erregen? Suchst du nach einer emotionalen oder sinnlichen Erfahrung? Bist du an sexuellen Aktivitäten mit deinem Partner interessiert? Ist diesem das klar? Hast du dich gefragt, ob dein Partner an sexuellen Aktivitäten mit dir interessiert ist? Möchtest du mit Macht spielen und deinen Partner deinem Willen unterordnen? Möchtest du mit Schmerz spielen oder dich sadistisch verhalten? Möchtest du beeindrucken und deine Fähigkeiten zur Schau stellen? Möchtest du verführen?

Bist du technisch dazu in der Lage, eine Szene unverzüglich zu beenden? Hast du die technischen Fähigkeiten, deinen Partner von einer Suspension in weniger als 10 Sekunden herunter zu holen? Unterstütztes Fallenlassen? Flaschenzugsystem? (Falls nicht, hänge nicht auf!)


Fragen für beide Partner vor der Fessel-Situation:

Seid ihr euch klar, dass - solange verhandelte Grenzen respektiert werden - ihr beide für den positiven Ausgang der Begegnung mit dem Seil verantwortlich seid? Seid ihr euch klar, dass ihr niemandem etwas beweisen müsst? Kennt ihr den Unterschied zwischen einem Konsensunfall und einem Konsensbruch? Seid ihr euch klar, dass ihr euren Seilpartner über körperliche Schwächen, Verletzungen oder Einschränkungen (Drogen und Alkohol-Konsum vor der Szene, spezielle Ängste und Trigger) informieren müsst, bevor ihr die Szene beginnt? [Anm. Leathan: Drogen, Alkohol, starke Müdigkeit, aktive psychische Traumata, etc. sind alles imho. Indikationen, einen WEITEN Bogen um das Seil zu machen.] Ist euch klar, dass euer Partner Nachsorge nach dem Fesseln benötigen könnte?

Um sinnvolle und zufriedenstellende Begegnungen zu schaffen, propagieren wir eine doppelte Strategie der VORAB-VERHANDLUNG und WÄHRENDDESSEN-VERHANDLUNG. Wenn du deine Absichten, Motive und Wünsche kennst, und sie während und vor der Situation klar kommunizieren und ehrlich verhandeln kannst, hast du eine gute Chance, eine wunderschöne Erfahrung für euch beide zu erzeugen.



Das Prinzip der VORAB-VERHANDLUNG:


Wenn dir die Antworten zu den vorstehenden Fragen klar geworden sind, dann habe bitte den Mit, deine Wünsche und Beweggründe zu kommunizieren, bevor du eine Begegnung beginnst. Mut, Klarheit und Ehrlichkeit sind noble Qualitäten, und je klarer du deine Grenzen definierst, desto einfacher können sie respektiert werden. Du kannst solange verhandeln, wie du willst, bis du dich bereit [Anm. Leathan: Oder eben nicht bereit, denn auch Nein sagen ist wichtig und sollte ermutigt und wertgeschätzt werden!] für die Session fühlst.

Natürlich ist es oft unmöglich, alle Fragen vor einer Session zu beantworten. Vielleicht möchtest du ja herausfinden, was du mit diesem Partner magst. Vielleicht bist du zu schüchtern oder gehemmt, Klarheit und Ehrlichkeit walten zu lassen. Vielleicht möchtest du überrascht werden. Wenn du eine Szene ohne Vorab-Verhandlung beginnst, steigt deine Verantwortung für das positive Ende und du musst sicher in der Lage dazu sein, Währenddessen-Verhandlung durchführen zu können.


Wenn du mehr Erfahrung in Bondage hast als dein Partner, und besonders, wenn du einen Neuling fesselst, ist es deine Pflicht, das Thema Konsens anzusprechen, die verschiedenen Formen der Verhandlung darzulegen und die Funktion und Benutzung des Safe-Worts und andere wichtige Strategien zu erklären.

3-MINUTEN AUSPROBIER-SESSION



Wenn du it jemandem zum ersten Mal fesselst und keine langen Verhandlungen vor der Situation wünschst, empfehlen wir eine sehr kurze Ausprobier-Session von etwa drei Minuten.

Für eine solche Session muss der Seil-Top folgendem zustimmen:

Absolut KEINE Berührung von Körperöffnungen (Mund, Augen, Nase, Ohren, Anus, Genitalien), KEINE Knebel oder Augenbinden, KEIN Schrittseil, KEINE Atemspiele oder Seile am/um den Hals. KEINE anderen Werkzeuge oder Spielzeuge außer dem Seil und deinen Händen, KEINE Hängebondage.



Falls deinem Partner dieses Rezept der 3-Minuten Ausprobier-Session inklusive der geltenden Einschränkungen nicht bekannt ist, ist es deine Verantwortung, ihn darüber zu informieren.

Nach solch einer Ausprobier-Session ist man gewöhnlich deutlich klarer darüber, was man mit diesem Partner will oder nicht will. Es gibt dir die Chance, dich hineinzufühlen und zu entscheiden, was sich wirklich komfortabel mit dieser Person anfühlt, und was nicht, und ob du mehr möchtest. Du kannst dann spezifischere Verhandlungen beginnen und ausdrücken, welche Elemente du hinzufügen möchtest, und entscheiden, ob und wie du eine Session in einem längeren Zeitrahmen eingehen möchtest.


Das Prinzip der WÄHRENDDESSEN-VERHANDLUNG

Das wichtigste vorab: Eine Vorab-Verhandlung entbindet sich nicht von der Pflicht, zusätzlich aktiv Währenddessen-Verhandlung zu betreiben! Wir empfehlen immer diese doppelte Strategie. Grund dafür ist die Dynamik, die jede einzelne Szene mit dem Seil entwickelt: Worte sind nicht immer klar und manchmal können Dinge aus der vorherigen Verhandlung missverstanden, fehlinterpretiert oder einfach vergessen werden. Was du erwartest, auf gewisse Weise zu fühlen, könnte sich komplett anders anfühlen. Was du mit einer Person genießt, könnte mit einem anderen Partner überhaupt nicht funktionieren. Deine Grenzen könnten sich verschieben und deine Wünsche sich während einer Session verändern. [Anm. Leathan: Ich empfehle eine konservative Herangehensweise, denn was während einer intensiven Session sich vielleicht ok anfühlt, könnte nachträglich sich ganz übel anfühlen. Hier tragen beide Partner Verantwortung!] Du könntest plötzlich mögen was du normalerweise hasst, und hassen, was du normalerweise magst. Es ist offensichtlich, aber leider noch nicht immer klar: Der Rahmen, den du mit einer Vorab-Verhandlung erreichst ist kein Skript oder Programm, dem du folgen musst, und stellt keine Verpflichtung in irgendeiner Weise dar [Anm. Leathan: außer natürlich, Grenzen einzuhalten]. Du hast zu absolut jeder Zeit das Recht, deine Meinung zu ändern oder die Szene zu verändern, anzupassen, oder einfach zu beenden.

Vorab-Verhandlung garantiert keine gute Begegnung und kann sogar eine Falle sein. Sie nimmt ein - letztendlich wünschenswertes - Element der Überraschung weg und könnte das Gefühl eines "Kontrollverlusts" untergraben, welches manche Gefesselten suchen. Deshalb wählen manche erfahrene Rigger oder Models [Anm. Leathan: mit gleichermaßen erfahrenen Partnern] ausschließlich Währenddessen-Verhandlung. In diesem Fall sollte jedoch zumindest das Thema relevante Verletzungen und körperliche Einschränkungen vorher diskutiert werden. Und es sollte, absolut, auch eine kurze Erklärung wie diese stattfinden:

Sogleich-Gefesselter: "Ich gebe dir die Erlaubnis, mich zu fesseln und mit meinem Körper gemäß deiner Intuition zu spielen. Ich vertraue, dass du auf mich [Anm. Leathan: verbal und nach bestem Gewissen interpretiert nicht-verbal] hörst, wenn ich meine Grenzen ausdrücke und sie absolut immer respektierst."

Sogleich-Fesselnder: "Ich danke dir für die Erlaubnis und vertraue dir, dass du klar deine Bedürfnisse und Grenzen zeigst, und verspreche dir, dass ich sie immer respektiere."


Nichtsdestotrotz gibt es einen wesentlichen UNTERSCHIED zwischen Vorab-Verhandlung und Währenddessen-Verhandlung:

Mit VORAB-VERHANDLUNG hast du [Anm. Leathan: Initial-]Konsens und einen Rahmen für die Szene hergestellt, und klar Einschränkungen und Grenzen ausgedrückt. Jede Handlung außerhalb dieses Rahmens und jeder Schritt über eine Grenze ist deshalb eine Konsens-Verletzung. Versehentlich kurz eine Grenze zu überschreiten würde als ein Konsens-Unfall gewertet werden.


Wenn man nur WÄHRENDDESSEN-VERHANDLUNG nutzt, stellt sich die Situation anders dar: Die Session basiert auf Intuition, Gefühl und [Anm. Leathan: in gewissem Maß] dem Prinzip "Trial and Error" (zu dt.: Ausprobieren). Dies erfordert sehr gute Kommunikationsfähigkeiten, da es bedeutet, dass im Prozess, sie überhaupt festzustellen, eine Grenze angegangen und manchmal kurz überschritten wird. Sei dir bewusst, dass im Falle, dass keine Klare grenze vereinbart ist, also wenn Konsens nicht vor der Szene hergestellt wurde, und kein Safewort vereinbart ist, es keine klaren Konsens-Verletzungen geben kann, sondern nur "Unfälle" aufgrund eines Konsens-Missbrauchs. Sei die klar, dass beide Partner einen Teil der Verantwortung für solche "Unfälle" tragen. [Anm. Leathan: imho trägt der Aktive, insbesondere der erfahrene Aktive, hier dennoch eine besondere Verantwortung.]

Natürlich gilt dennoch das Gesetz: Jede Einschränkung oder Folter einer Person gegen deren Willen ist eine Straftat.


Das bedeutet, dass man als Seil-Top beim Fesseln immer in einer rechtlich heiklen Lage ist. Wenn der gefesselte Part jeglichen Diskomfort oder Widerstand gegen deine Aktionen zeigt, und du dennoch beharrst und mit dem weitermachst, was du tust, dann verletzt du deren Konsens. Selbst dann, wenn dieser Konsens so minimal wie "Ok, du kannst mich fesseln." war.


Natürlich gilt das nicht, wenn der gefesselte Part wünscht, mit Widerstand zu spielen und es genießt, überwältigt und "gezwungen" zu werden. In diesem Fall muss der Wunsch aber klar vor der Szene ausgedrückt werden und es ist essenziell, ein Safewort zu vereinbaren. [Anm. Leathan: Auch ein solcher Wunsch hat Grenzen und könnte sich während der Szene verändern, deshalb gilt auch hier neben Safewort: Empathie.]


WÄHRENDDESSEN-VERHANDLUNG für den Fesselnden:

In einer offenen und nicht ausgiebig verhandelten Session ist der aktive Part eingeladen, kreativ zu sein, zu experimentieren und verschiedene Techniken, Werkzeuge und Geisteshaltungen zu benutzen, solange diese langsam und Schritt für in kleinen Schritten hinzugenommen werden. (Wenn du z.B. den Impuls hast, deinem Partner den Hintern zu versohlen, beginne mit einem sehr, sehr leichten Klaps auf den Po und beobachte seine Reaktion, bevor du zu intensiveren Schlägen übergehst, usw.) Sei dir klar, dass wenn du das Feld der Handlungen verschiebst, du besonders auf das Gutheißen deines Partners achten musst. Vom notwendigen Körperkontakt während dem Fesseln hin zum Berühren ohne technische Erfordernis ist es eine große Verschiebung. Wenn du dein Handeln in eine neue Form der Interaktion verschiebst, musst du sorgfältig auf die körperlichen und verbalen Reaktionen deines Partners hören, und versuchen, zu verstehen, ob sie Zustimmung oder Ablehnung anzeigen. Falls du dir nicht sicher bist, musst du nach verbalem Feedback fragen oder eine nichtverbale Kommunikationstechnik einsetzen.



Wenn du aufhängst, prüfe IMMER zunächst deinen Hängepunkt [Anm. Leathan: inkl. z.B. des Deckenankers] auf Stabilität.


Vergewissere sich immer nach eine Szene, ob dein Partner noch etwas braucht. Prüfe am Tag danach, ob der Partner immer noch glücklich über die Erfahrung ist.


WÄHRENDDESSEN-VERHANDLUNG für den Gefesselten:

Denke daran, dass du immer mit dafür verantwortlich bist, die Erfahrung gesund und wertvoll zu halten. Sei dir immer bewusst, wie du dich körperlich, emotional und geistig fühlst, und fühle sich frei, in jedem Moment deinen Zustand, deine Emotionen und Sinneseindrücke auszudrücken. Denke daran: Wenn es sich gut anfühlt, mache weiter. Wenn es sich nicht gut anfühlt, höre sofort auf. Wenn du dir nicht sicher bist, ob es sich gut oder schlecht anfühlt, oder wenn du dir unsicher bist, höre ebenfalls vorsichtshalber auf. Du kannst es immer später nochmal versuchen. Besser ist, du beendest eine Session zu früh, als zu spät.

Während der Szene kannst du immer ein Safewort einführen, oder den Farbcode benutzen ("grün" = "mach weiter"; "orange" = "mach langsamer, du näherst dich einem Limit"; "rot" = "höre sofort auf"). Du kannst deinen Rigger bitten, deine Hände in regelmäßigen Intervallen zu drücken um deinen Zustand zu überprüfen. Wenn du zweimal zurück drückst bedeutet das "alles gut"; einmal zurück drücken heißt "rede mit mir, irgendwas ist nicht ideal"; nicht zurück zu drücken bedeutet "beende die Szene sofort und bringe mich wieder in Kommunikation".

In Suspensions prüfe regelmäßig, ob deine Finger noch funktionieren, um Nervenschäden zu vermeiden [Anm. Leathan: eher "früher zu erkennen" bzw. "längerfristige"]. Sei dir bewusst, dass, um dich in eine [sicherere oder] komfortablere Position zu bringen, manchmal eine noch schmerzhaftere Transition notwendig ist.



Prüfe auch du den Hängepunkt selbst.



Wenn eine Session schief läuft liegt das gewöhnlich an fehlerhaften Annahmen, falschem Erwartungen und schlechter Kommunikation vor, während und nach dem Fesseln.

Sei dir jedoch bewusst, dass 99% aller Seil-Sessions gut verlaufen und ein dankbar für sowohl Rigger als auch Model sind. Wir sind empathische Wesen, die alle eine beidseitig wohltuende Erfahrung suchen.

Viel Vergnügen!
********sure Mann
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