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Bondage für Anfänger
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(Wie) Hinterfragt Ihr eure Rigger vor dem ersten Fesseln?

****ond Mann
1.615 Beiträge
Themenersteller 
(Wie) Hinterfragt Ihr eure Rigger vor dem ersten Fesseln?
Ich habe von meinen guten Coaches gelernt, das ich als Rigger vor dem ersten hängefesseln, ein "Anamnese" Gespräch mache.

• Fesselerfahrung der Ukete
• Körperliche Einschränkungen
• OPs
• Bodymodifikationen (Brustimplantate)
• Medikamente
usw.

Mir Begegnen auf Fesseltreffen immer wieder Rigger*in die nach kurzer Zeit, von ein paar Monaten, Hängebondages machen.
Sogar als Show fesseln.

Erst kürzlich hörte ich von so einem Rigger Sätze wie:

Ich muss nicht üben, das mach ich in den Sessions.
Den TK konnte ich schon vor dem Workshop.

Wie hinterfragt Ihr einen Rigger*in vor einem Hängebondage?
Lasst Ihr euch, ohne den Rigger*in zu kennen, Hängen?
Wieviel (Workshop) Erfahrung sollte der Rigger*in haben?
*********lname Frau
274 Beiträge
Die schwingungen müssen stimmen
Dann ergibt sich viel von alleine
*******fly Frau
6.317 Beiträge
Ich merke als Seilpassive schon bei einer "einfachen" Begrüssungsfesselung ob der Rigger achtsam und auch umsichtig fesselt und ja das kann auch in einer Suspension enden. Wobei ich die Rigger mit denen ich fessle immer zuvor auch fesseln sah.
Ein Kaffedate um die Chemie zu erfühlen ob man sich auch nahe kommen mag und ganz ehrlich...keine:r machte beim ersten Fesseln mega anspruchsvolle Sachen. Jede:r holte ab was du schon im EP gesagt hast.
Einzig einmal hat mich einer beim ersten Fessel geohrfeigt...etwas was ich mit vertrauten Menschen mag, aber bei ihm ging mir das zu weit....er war auch selber überrascht und es tat ihm leid.

Wenn man drin ist im Seil und der Flow passt dann muss man schon gut achten wieviel D/s und SM geht beim ersten Treffen....sowas texte ich heute klar an...neben allem anderen.
*********ndage Mann
52 Beiträge
Hier ein kleiner Leitfaden... https://berlinropes.de/mehr-erfahren/info-pdf-fuer-bondagemodelle

Kann gerne geteilt und verwendet werden. *zwinker*

Soll keine Werbung sein, finde das Thema aber wichtig.
***hi Mann
32 Beiträge
Also erstmal, als rigger führe ich das Gespräch unabhängig ob Bodenfesselung oder Suspension. Probleme mit Gelenken oder Medikamente / Besonderheiten etc..... sind nicht nur bei Suspensions relevant.

Da ich beide Seiten lebe, mache ich es so, dass ich mir im Fall das ich Bunny, model oder ukete bin, die Riggerinnen anschaue, wie sie mit anderen fesselt, speziell die Sicherungen der Seile an Ring, Bambus oder Hashira. In einer suspension mit neuen Leuten und bei guter Sicherung, werde ich ständig mit einem Gedanken bei der Fesselung sein, kann aber auch gut den "schalter" zwischen achtsam sein und in meinem ropespace ankommen wechseln. Im Notfall würde ich mich covern lassen von Leuten die am Fesseltreff sind, und wissen was sie machen, und somit im Notfall einschreiten können / helfen, bzw. Einfach ein auge auf mich und was da passier haben.

Die Sache mit dem Workshop ist für mich nicht unbedingt super Aussagekräftig, nur weil jemand einen Workshop besucht hat heißt es nicht das der/diejenige das auch alles verstanden und anwenden kann.

Nur mal meine Gedanken dazu.

Grüße Hashi
******ngr Mann
3.736 Beiträge
Ich betreibe Bondage, keine Wissenschaft und habe Bondage nicht zum Beruf.
Gerade letzteres möchte ich als Gefühl gar nicht aufkommen lassen, da es den Spirit direkt tötet.

Einige Punkte aus dem Leitfaden hörte und las ich schon aus "Leitfäden für Modelle" vor 5/6 Jahren und fand sie eher kritisch. Etwa:

Frage andere vorherige Modelle und hol die Referenzen ein.
Schau dir Bilder von seinen Fesselungen an.
Schau bei seinen Sessions zu.

Das liest sich, als ob die meisten Rigger mit X Modellen fesseln, super exponiert sind, auch Fotos machen und so weiter.

Das trifft auf viele exponierte Personen in der Szene zu, die mit "dauernd" wechselnden Modellen umgehen, regelmässig auf Fesseltreffs sind und wirklich Bilder online stellen.

Es mag zwar in der exponierten Szene so wirken als würden die meisten Rigger so drauf sein, doch trifft das die Realität nicht. Die meisten Menschen fesseln im privaten mit ihrer privaten Partnerin und wie soll jemand, der gerade aus einer langjährigen Beziehung kommt und "Seilmonogam" im privaten fesselte, dabei durchaus auch Workshops besuchte, etc. diese Anforderungen erfüllen? Der hat keine "Referenzen" die man mal zum Gespräch bitten könnte, über den hört man auf Fesseltreffs nicht und der hat eventuell auch keine Bilder online.

Und was ist ein "guter" Fessler?

Für mich gilt, dass ein gewisses Verantwortungsgefühl da sein sollte. Das möchte ich als Person auch ausstrahlen. Wenn jemand wirklich sagt, dass er nach einem Monat schon Suspensions fesselt wäre ich skeptisch. Wenn eine Person mit einer neuen Partnerin direkt von 0 auf 100 gehen will und kein professioneller Rigger ist, er auch keine Fragen zur Gesundheit, zu Triggern oder zu sonstigen Einschränkungen stellt, dann würde ich stets davon abraten mit der Person mal eben direkt loszulegen.

Ein gutes menschliches Gefühl sollte da sein, welches inkludiert, dass der Mensch seine Grenzen kommuniziert, auch mitteilt was er eben alles nicht kann und nicht macht, dass Interesse am gegenüber gezeigt wird, all das macht für mich einen verantwortungsvollen Rigger aus. Das kann auch jemand sein der keine Referenzen besitzt, gerade erst einsteigt - womit er oder sie ohnehin keine "Vorgeschichte" auspacken kann - oder erst die ersten Schritte machte.

Das ergibt sich zudem über "Chemie", also über ein Kennenlernen ohne gleich die Seile wirbelnd und "bereit" in der Hand zu jonglieren.
***la Frau
49 Beiträge
Theorie und Praxis. *zwinker*

In der Theorie ist es absolut vernüntig, sich vorher kennen zu lernen, eine Vertrauensbasis zu schaffen, den Erfahrungsstand (beiderseits) besprochen zu haben und eine gesunde Risikoanalyse vorzunehmen, bevor es in die Seile, insbesondere an Suspensions geht, am Besten an einem Ort, wo noch andere Menschen sind, die im Ernstfall helfen könnten. Idealerweise konnte man vorher zuschauen oder kennt andere Menschen, die schonmal mit diesem Mesnch gefesselt haben.

In der Praxis... nun ja, je nach persönlichem Risikoprofil und Erfahrungsstand fällt da dann schon mal das ein oder andere weg. Oder alles. Ob das nun vernünftig ist sei dahin gestellt, das muss halt jeder für sich wissen.

Ich glaube nicht, dass man sich irgendwelche Listen aufstellen und abhaken kann. Wieviel Erfahrung macht schon einen erfahrenen Rigger aus? Ab wieviel Workshops steigt man vom Anfängern zum Fortgeschrittenen auf? Es ist sooo individuell, wieviel überhaupt aus Workshops mitgenommen und verstanden wird, wobei Workshops natürlich eine gute Grundlage bilden können. Und wie kategorisiert man Empathie, Beobachtungsgabe, Einfühlungsvermögen, Verantwortungsbewusstsein? Ich bezweifle, dass es da eine allgemeingültige Antwort geben kann. Es ist eine Kombination aus Erfahrung, Menschenkenntnis (die ja auch aus Erfahrung schlauer wird), sich selbst kennen und einschätzen und persönlichem Risikoprofil, nach der man dann eine Wahl trifft, oder eben nicht. Gerade am Anfang kann so ein Leitfaden ganz hilfreich sein, oder auch der Austausch mit anderen in ähnlicher Situation.

Wie ein Mensch kommuniziert, sich verhält, sich darstellt (zb. über sein Profil, in Nachrichten) ist für mich persönlich für diese Entscheidung wichtig. Und natürlich hilft es, wenn man bei irgendeiner Gelegenheit schonmal zuschauen konnte, wie er oder sie gefesselt hat, um vorher abschätzen zu können, ob es überhaupt erwartungsmäßig in eine ähnliche, gemeinsame Richtung gehen könnte.
*********tory Paar
30 Beiträge
(Sie schreibt)

Nachdem ich völlig naiv, unwissend und ungeplant mein erstes Fesseln erlebte, bin ich da mittlerweile anders unterwegs.

Ich lasse mich nicht von jedem fesseln. Und nicht von jedem auf jedem "Niveau". Ich schließe absolute Beginner nicht aus (die brauchen ja auch ne Chance zum Wachsen) aber lege dann eine andere Aufmerksamkeit an den Tag.

Optimal finde ich es, wenn ich vorher sehen konnte, wie jemand fesselt. UND mich das anspricht, es auch zu mir passt. Natürlich muss auch die Chemie stimmen.
Da ich selbst auch Seile in die Hand nehme, prüfe ich beim Beobachten auf Sicherheitsaspekte (Gelenke, Nervenzonen, usw.), und auch bisschen Technik (absolutes Knotenchaos und Herumgewurschtel vs. saubere Arbeit). Und wie er/sie Ukete im Blick hat.
Bevor ich dann beim ersten Mal abschalte, spüre ich durchaus den Seilen nach, ob sie nicht an (gesundheitlich) falschen Stellen liegen oder eine Fesselung generell gefährlich ist (Hals z.B.) Ob ich mich wohlfühle...Passt das alles, wächst mein Vertrauen und dann kann ich auch loslassen.

Manchmal ergibt es sich auch ohne vorheriges Beobachten ein Fesseln, dann aber ging eine gute Konversation voraus, die mich den Hintergrund des Riggers einschätzen lässt. Man hat sich vielleicht über Fesselungen ausgetauscht, über Workshops usw. Kennt die Ausbildung desjenigen.
Gibt es Fotos, prüfe ich diese nach obigen Kriterien.

Hängebondage ist für mich eine absolute Vertrauensfrage, da habe ich als Ukete einfach noch viel zu wenig Erfahrung und daher ziemlich Respekt. Das möchte ich vorher sehen oder Schritt für Schritt mit erkunden. Im Dialog.

Will mich jemand fesseln und stellt keine Fragen an mich, ist derjenige raus. Es sei denn, er ist absoluter Beginner, dann liefere ich die Infos, die er im Umgang mit mir braucht, erkläre aber auch, dass das zukünftig sein Job ist.
Kann ich kein Sicherheitswerkzeug entdecken und auf Nachfrage keins gezeigt werden, ist er raus (egal wie kreativ die Ausreden sind)
Sind es falsche Seile oder sehen sie nicht vertrauenswürdig aus...raus. Da gebe ich auch nicht meine, das zeugt einfach von Achtlosigkeit usw.

Auch wenn ich mich gern fesseln lasse und es viel zu selten ist...lieber einmal weniger als an den falschen geraten.
*******aqua Frau
3 Beiträge
Zitat von *********ndage:
Hier ein kleiner Leitfaden... https://berlinropes.de/mehr-erfahren/info-pdf-fuer-bondagemodelle

Kann gerne geteilt und verwendet werden. *zwinker*

Soll keine Werbung sein, finde das Thema aber wichtig.

Mega, danke!
****ond Mann
1.615 Beiträge
Themenersteller 
Danke für eure Beiträge, die ich weder Kommentieren noch Werten möchte.

Ich bin auf Fesseltreffs von HH bis München (Boundcon) unterwegs.
Von der oben dargestellten Situation, kenne ich nun schon mindestens 3 Fälle.
Für mich und im austausch mit fesselnden Freunden, gibt es gefühlt immer mehr Rigger, die eine sehr seltsame Einstellung zur Gesunderhaltung der Ukete haben.
So ist Selbstschutz wichtig. *top*
sonY
********mmer Mann
2.185 Beiträge
Ich denke, dass das auch eine Modeerscheinung ist. Shibari geht immer mehr durch die Medien.

Ich steh auch vor der Entscheidung, wie ich das ganze weiterfüren will. Für Fotos reicht es lose und schön zu fesseln. Aber irgendwie hab ich Blut geleckt und bin dabei einen kleien Kreis von interessierten zu etablieren. Nächste Woche geh ich auf den ersten Fesseltreff.

Ich weiß auch nicht, ob Shibari zu spirituell ist. Meine Hauptintension ist es zur Zeit so zu fesseln, dass es auf Fotos gut aussieht.

Ich sehe da ein paar Parallelen zu Tantra. ich hab vor 20 Jahren mal ein paar Tantrakurse besucht. Hab einiges davon mitgenommen und aber nur so weiterverwendet wie ich es gut finde.

Ich bin gespannt... was da die nächsten Monate passiert.
******und Frau
3.867 Beiträge
Zitat von ********mmer:
Ich steh auch vor der Entscheidung, wie ich das ganze weiterfüren will. Für Fotos reicht es lose und schön zu fesseln.
Nur ein kleiner Hinweis: "Lose fesseln" fühlt sich für das Model nicht gut an. Emotionen lassen sich eher durch feste Fesselung und einen Flow erreichen.
Einfach nur gestellten Motiven sieht man das meist an, daß die Emotionen im Foto fehlen. Aber das ist wohl Geschmackssache ob jemandem das gefällt. Ich persönlich finde Fotos am schönsten, wenn auch Emotionen zu sehen sind.
sonY
********mmer Mann
2.185 Beiträge
Ich taste mich da langsam ran. Die meisten wollen eh kein Gesicht mit Fesseln zeigen. Und die Reaktionen waren trotz Loser Fesselung schon da. Demnächst fessel ich mal eine Freundin die Ärztin ist. Irgendwie sind in meinem Freundes/Bekanntenkreis einige, die sich dafür interessieren.
******und Frau
3.867 Beiträge
Zitat von ********mmer:
Ich taste mich da langsam ran. Die meisten wollen eh kein Gesicht mit Fesseln zeigen. Und die Reaktionen waren trotz Loser Fesselung schon da. Demnächst fessel ich mal eine Freundin die Ärztin ist. Irgendwie sind in meinem Freundes/Bekanntenkreis einige, die sich dafür interessieren.
Meine Empfehlung: Lerne es richtig durch Workshops.
******ngr Mann
3.736 Beiträge
Zitat von ********mmer:
Ich denke, dass das auch eine Modeerscheinung ist. Shibari geht immer mehr durch die Medien.

Ich steh auch vor der Entscheidung, wie ich das ganze weiterfüren will. Für Fotos reicht es lose und schön zu fesseln. Aber irgendwie hab ich Blut geleckt und bin dabei einen kleien Kreis von interessierten zu etablieren. Nächste Woche geh ich auf den ersten Fesseltreff.

Ich weiß auch nicht, ob Shibari zu spirituell ist. Meine Hauptintension ist es zur Zeit so zu fesseln, dass es auf Fotos gut aussieht.

Ich sehe da ein paar Parallelen zu Tantra. ich hab vor 20 Jahren mal ein paar Tantrakurse besucht. Hab einiges davon mitgenommen und aber nur so weiterverwendet wie ich es gut finde.

Ich bin gespannt... was da die nächsten Monate passiert.

Ich würde nicht einmal sagen, dass die Popularisierung von Shibari, bzw. Bondage im Allgemeinen, ein Problem darstellt.

Vielmehr sehe ich, dass immer mehr Menschen versuchen nicht nur leidenschaftlich zu fesseln, was absolut okay ist, und dies zu einem Teil ihrer Kink-Identität machen, was ebenfalls total okay ist, sondern dass immer mehr Menschen damit "Bekannt" werden wollen, quasi "Professionelle Rigger" sein möchten bis hin zu dem Wunsch gleich damit Geld verdienen zu wollen.

Es gibt immer mehr "Pro-Rigger", die mit der Attitüde diverse Partner:innen suchen, die Shows durch führen wollen, die Workshops und Kurse anzubieten suchen und das nachdem sie selbst erst ein paar Monate oder ein Jahr überhaupt selbst fesseln.

An einigen Stellen wird das "präsentieren" der eigenen Bondagebegeisterung zum Selbstzweck und ersetzt Shibari als partnerschaftliches Erlebnis.
Damit gehen dann natürlich Gefahren einher, weil die Partner plötzlich sehr austauschbar werden und nur diesem Zwecke dienen. Sie werden zum Zweck, zum Werkzeug, das eigentlich die Seile sein sollten.
*********tory Paar
30 Beiträge
dass immer mehr Menschen damit "Bekannt" werden wollen, quasi "Professionelle Rigger" sein möchten bis hin zu dem Wunsch gleich damit Geld verdienen zu wollen.

Es gibt immer mehr "Pro-Rigger", die mit der Attitüde diverse Partner:innen suchen, die Shows durch führen wollen, die Workshops und Kurse anzubieten suchen und das nachdem sie selbst erst ein paar Monate oder ein Jahr überhaupt selbst fesseln.

An einigen Stellen wird das "präsentieren" der eigenen Bondagebegeisterung zum Selbstzweck und ersetzt Shibari als partnerschaftliches Erlebnis.

Ich sag nur Angebot und Nachfrage.

Was da auf empfangender Seite teils gesucht und gewünscht wird ...

Und das die Leute Shows sehen wollen...
sonY
********mmer Mann
2.185 Beiträge
So tief steck ich da nicht drin. Ich bin auch froh, dass ich von der Photografie nicht leben muss. Aber was mich ankäst, dass vieles kommerzialisiert wird.
*******ack Mann
1.069 Beiträge
Gruppen-Mod 
Um auf die Frage vom Anfang zu antworten.
Wichtig ist reden. Wichtig ist das beide Parteien das gleiche wollen. Vertrauen ist mega Wichtig. Ich als der das Seil führt muss mich auf mein Gegenüber verlassen können wenn was ist rechtzeitig bescheid zu geben. Das fällt den die im Seil sind oft nicht leicht. Die im Seil sind müssen Vertrauen das ihr gegenüber die Grenzen einhält.

Zum Thema ,, bekannt ,, zu werden.

Ich hab 2018 das fesseln für mich entdeckt. Es war nie mein Ziel dafür berühmt zu werden. Liebe das fesseln im privaten mehr oder auf Fesseltreffs. Klar mag ich es auch in öffentlichen Rahmen zu fesseln um andere zu begeistern. Es geht mir nie darum ,, guckt her wie geil ich fessel " sondern ,,guckt was ich für eine tolle Dynamik ich mit meiner fesselpartnerin habe"
Bin froh was ich in den letzten Jahren erreicht habe. Sogar eine Veranstaltung ins Leben gerufen habe wo sich schon viele Leute sich kennen lernen konnten und die Welt der Seile gemeinsam gehen. Hab lange überlegt ob ich Workshops geben sollte. Weil ich denke ich muss selbst noch soooo selbst lernen. Shibari ist eine Reise die ne endet. Werd auch mit 70 bestimmt noch viel dazu lernen. Ich hoffe in zukunft das es gute Workshops gibt wo die Leute mit Begeisterung an Shibari ran geführt werden.
******ngr Mann
3.736 Beiträge
Was du erreicht hast und tust möchte ich dir gar nicht in Abrede stellen @*******ack.
Das sollte bitte nicht als persönlicher Angriff verstanden werden.

Aber schauen wir uns nur mal an wer so kommentiert und das nicht nur hier im Thread, sondern in vielen Threads betreffend der Szene, der Gruppen, etc.:

Es sind noch keine 50%, aber gefühlt schon (salopp gesagt) 40-45% der Postings kommen von Menschen die nicht mehr nur "einfache Fessler" sind, sondern Menschen die Shows geben, die Workshops geben, die eigene Websites haben, die sich deshalb exponieren, die im Shootingbereich aktiv sind, etc. pp.

Das ist keine generelle Kritik an den individuellen Einzelpersonen, sondern an dem Bild was sich ergibt:
Wo sind die "Normalen Shibari-Begeisterten", die einfach nur mit einer individuellen Partnerin fesseln und dort ihre Leidenschaft leben möchten? Warum sieht es immer mehr so aus als würde alles "professionalisiert"? Denn genau das führt dazu, dass viele Menschen denken, dass Shibari genau das sei: Ein professionelles "Gewerbe".
*******Mind Frau
479 Beiträge
Für mich ist das maßgebliche Kriterium die zwischenmenschliche Verbindung. Wenn die nicht passt, lasse ich mich auch nicht fesseln. Deswegen gibt es für mich auch kein Pick-up-Play mehr bzw. fesseln beim ersten Treffen. Ich lasse mir gern Zeit jemanden kennenzulernen bevor ich für mich entscheide ob ich mit einer Person auf diese Art und Weise intim werden möchte.

Früher war das anders, aber inzwischen ist es tatsächlich so, dass das technische Wissen für mich eher eine untergeordnete Rolle spielt. Vielleicht auch weil ich selbst sehr erfahren bin und im Zweifelsfall damit umgehen kann wenn jemand nicht ganz so die Erfahrung hat. Außerdem lässt sich Technik erlernen - bei einer guten zwischenmenschlichen Verbindung ist das schon schwieriger. Im Laufe der Zeit habe ich außerdem gemerkt, dass Sessions einfach schöner sind, wenn eine gute Verbindung da ist und es mit wachsender Verbindung und Vertrautheit auch immer schöner wird.

Für mich ist Bondage und BDSM im Allgemeinen meine Love-Language... die ich mit Menschen teilen möchte für die ich auch entsprechend empfinde. Alles andere fühlt sich für mich nicht (mehr) richtig an.
*********oaka Frau
6.860 Beiträge
Zitat von ******ngr:
:
Wo sind die "Normalen Shibari-Begeisterten", die einfach nur mit einer individuellen Partnerin fesseln und dort ihre Leidenschaft leben möchten? Warum sieht es immer mehr so aus als würde alles "professionalisiert"? Denn genau das führt dazu, dass viele Menschen denken, dass Shibari genau das sei: Ein professionelles "Gewerbe".

Viele trauen sich gar nicht zu schreiben oder mal ein Bild zu posten, vermutlich aus dem von dir genannten Punkten. Was man sieht, scheint nahezu perfekt zu sein, professionell halt. Die emotionale Ebene scheint in den Hintergrund zu rücken. Bestimmte Themen schrecken oft Anfänger oder Interessierte ab, besonders, wenn Abkürzungen wie zum Beispiel 'TK' benutzt werden ohne zu erklären was die Begriffe bedeuten. Als ob man davon ausginge, daß jeder Shibari Begeisterte schon alles weiß.

Zum Thema, menschlich muss es passen. Mein Gegenüber sollte emphatisch und offen für Kommunikation sein. Mein Fesselpartner hatte mich schon oft beim Fesseln gesehen, dass hat ihm anscheinend schon gereicht mir zu vertrauen. Natürlich hatten wir auch ausführliche Gespräche, was Erfahrungen (auf beiden Seiten) und auch diverse andere Punkte wie gesundheitliche Aspekte angeht. Auch ein Rigger muss gewisse Dinge in Erfahrung bringen vorm ersten Fesseln. Vermutlich ist das auch ein Punkt, was den passiven Part ein gutes Gefühl auslöst, wenn der Rigger Fragen stellt und nicht nur Ukete dem Rigger.
*********tory Paar
30 Beiträge
Aber schauen wir uns nur mal an wer so kommentiert und das nicht nur hier im Thread, sondern in vielen Threads betreffend der Szene, der Gruppen, etc.:

Es sind noch keine 50%, aber gefühlt schon (salopp gesagt) 40-45% der Postings kommen von Menschen die nicht mehr nur "einfache Fessler" sind, sondern Menschen die Shows geben, die Workshops geben, die eigene Websites haben, die sich deshalb exponieren, die im Shootingbereich aktiv sind, etc. pp.

Das ist keine generelle Kritik an den individuellen Einzelpersonen, sondern an dem Bild was sich ergibt:
Wo sind die "Normalen Shibari-Begeisterten", die einfach nur mit einer individuellen Partnerin fesseln und dort ihre Leidenschaft leben möchten? Warum sieht es immer mehr so aus als würde alles "professionalisiert"? Denn genau das führt dazu, dass viele Menschen denken, dass Shibari genau das sei: Ein professionelles "Gewerbe".

Ich weiß, was du meinst. Dennoch möchte ich anmerken, dass es sich dabei durchaus um eine kognitive Verzerrung (ich mach Fahrschule und sehe plötzlich ganz viele Fahrschüler auf der Straße) wie auch um eine statistische Fehlinterpretation handeln kann. Leute, die, wie du schreibst, sich gern "exponieren", werden evtl. auch exponierten kommunizieren. Während es den anderen schlichtweg egal ist. Ich z.B. lese nur, es ist das erste Mal das ich schreibe, was eher daran liegt, dass Diskussionen meist ins Persönliche gehen und sich Leute bekriegen.

Ich denke, es gibt viele, die lesen und davon sicher viele, die "Anfänger" sind. So wie ich.
Was sollen wir denn groß beitragen? Die meisten Antworten auf Anfängerfragen, die überhaupt schriftlich möglich sind, gibt es bereits. 😉

Shows...gibt es auch in Japan. Dort ist es nich mehr Theater als bei uns. Sogar mit eingeübter, teils überspitzter Darstellung von Emotionen. Das kann man vielleicht einfach als Genre verstehen, als Kunst mit Shibari Elemten. Wenn im Theater gefochten wird, ist es ja auch nicht Fechten. Es gibt Theaterfechten (ja, wirklich!)...warum nicht Theatershibari? 🙂
Und solange es Leute gibt, die sich das anschauen mögen, wird diese Nachfrage bedient. Ich finde das nicht schlimm, auch wenn es nicht meins ist.

Zu den Workshops.
Es gibt m.E. viel zu wenige Workshops. Ich kenne so viele, die Shibari lernen möchten, es aber oft an passenden Workshops im jeweiligen Ort mangelt, die zum Reinschnuppern dienen und bezahlbar sind für "erstmal Reinschnuppern".
Schwieriger finde ich es, wenn Leute Workshops geben und selbst nicht viel können oder nicht gut sind.
Ich bringe totalen Einsteigern auch mal was bei, sehr gern sogar. Aber ich kenne und kommuniziere meine Wissensgrenzen und schicke sie dann weiter in workshops, wo sie sich mit paar Basics sicherer fühlen und das Geld investieren wollen, weil sie wissen, dass sie weiter machen wollen. Dann dürfen sie gern noch mit mir üben Feedback erhalten und Fragen stellen.
Pleasers - Shooting mit @Commandress 😈❤
*****son Frau
1.095 Beiträge
Gruppen-Mod 
Viele trauen sich gar nicht zu schreiben oder mal ein Bild zu posten, vermutlich aus dem von dir genannten Punkten. Was man sieht, scheint nahezu perfekt zu sein, professionell halt. Die emotionale Ebene scheint in den Hintergrund zu rücken.

Danke für den indirekten Vorschlag, den möchte ich doch gleich mal umsetzen. *g*

Shibari: Shibari MOMENTE - Augenblicke im Bild (no comments!)
*********tory Paar
30 Beiträge
Um nochmal auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen, wir sind etwas abgewichen...

Ich habe es schon ab und zu gesehen und selbst erlebt, dass Ukete ohne jegliche vorherige Seilerfahrung einfach mal komplett verschnürt wird. Die erste Erfahrung ist dann vielleicht ein Takate-Kote (Arme auf dem Rücken) mit einer Beinfesselung. Oder aber Hog tie (Bauchlage, Hände auf Rücken, Füße an Hände).

Finde ich problematisch. Der Rigger kann noch so viele Fragen vorher stellen und denjenigen beobachten...selbst wenn er die Person kennt, wird er nicht wissen, wie sie auf Seile reagiert. Und manchmal kommt sowas auch danach.
Ich fessele komplette Einsteiger beim ersten Mal nie komplett und nie mit Händen auf den Rücken, sondern immer in einer Fesselung, die (theoretisch) Geborgenheit auslöst. Dafür gibt es ja diverse Jiai ("Hab mich lieb"- Fesselung, also sich selbst umarmende Fesselung). Und selbst dann ist nichts sicher. Ich rede also vorher auch über mögliche emotionale Aspekte und Erreichbarkeit meiner Person. Frage zusätzlich am nächsten Tag nochmal nach.

Ich habe schon erlebt, dass selbst eine Demo-Beinflöte Emotionen auslösen kann, obwohl ich nur was zeigen wollte.
Auf der "anderen Seite" passiert mir das auch manchmal 😉

@****ond insofern wäre auch die andere Seite deiner Frage spannend: wenn ihr als Rigger das erste Mal jemanden fesselt, der keine Erfahrung hat, oder noch nie in Suspension war (das war ja der andere Teil deiner Frage): Wie geht ihr vor? Was klärt ihr vorher? Oder einfach mal gucken?
*******Mind Frau
479 Beiträge
Zitat von *********tory:

Schwieriger finde ich es, wenn Leute Workshops geben und selbst nicht viel können oder nicht gut sind.
Ich bringe totalen Einsteigern auch mal was bei, sehr gern sogar. Aber ich kenne und kommuniziere meine Wissensgrenzen und schicke sie dann weiter in workshops, wo sie sich mit paar Basics sicherer fühlen und das Geld investieren wollen, weil sie wissen, dass sie weiter machen wollen. Dann dürfen sie gern noch mit mir üben Feedback erhalten und Fragen stellen.

Es ist vielleicht nicht sonderlich schmeichelhaft für die Szene, aber nach 10 Jahren hat sich bei mir der Eindruck manifestiert, dass es einen gewissen Anteil an Riggern gibt, die lieber ihre Energie darauf verweden sich (pseudo-)professionell zu profilieren, statt eine vernünftige Verbindung mit ihren Partnern aufzubauen. Und nein damit sind nicht alle Menschen gemeint die das professioneller betreiben. Aber wenn technisch und zwischenmenschlich keine gute Basis da ist, wird das auf professioneller Ebene eben auch irgendwann schwierig.


@****ond insofern wäre auch die andere Seite deiner Frage spannend: wenn ihr als Rigger das erste Mal jemanden fesselt, der keine Erfahrung hat, oder noch nie in Suspension war (das war ja der andere Teil deiner Frage): Wie geht ihr vor? Was klärt ihr vorher? Oder einfach mal gucken?

Grundsätzlich gilt bei mir, auch wenn ich aktiv fessel, dass beim ersten Treffen gar nicht gefesselt wird, sondern das erst mal dazu dient sich persönlich kennen zu lernen und ins Gespräch / den Austausch zu gehen. Je nachdem wie der Wissenstand ist, kläre ich dann über Gefahren und Risiken auf und erkläre recht ausführlich meine Philosophie und Herangehensweise. Auch was mit mir möglich ist und was nicht. Außerdem wird über verschiedene Rahmenbdeingungen gesprochen (z.B. wo und wann gemeinsam fesseln möglich wäre, Häufigkeit / Regelmäßigkeit von Treffen, Rahmenbedingungen die sich aus meiner Partnerschaft ergeben etc.). All das interssiert mich natürlich auch von meinem Gegenüber und was überhaupt seine Vorstellungen von Bondage sind, welche Motivation dahinter steckt und welche Art von Erfahrung er sich wünscht bzw. sucht. Grenzen und Einschränkungen kommen natürlich auch zur Sprache, aber ich fokussiere mich dabei eher darauf die Dinge abzufragen die passieren könnten, statt möglichst alles abzudecken was nicht passieren soll. Heißt etwas das zuvor nicht angesprochen / thematisiert wurde kommt für mich in einer Session dann auch nicht in Betracht. Da ich mir gern Zeit nehme wenn jemand zum Fesseln kommt und auch Pausen zwischendurch wichtig sind, bei denen man kocht, isst, spazieren geht etc. - also man Zeit ohne fesseln miteinander verbringt- bespreche ich außerdem auch gern Eigenheiten und Präferenzen in diesem Bereich - und lege insgesamt auch einfach Wert drauf herauszufinden, ob eine gemeinsame Wellenlänge abseits vom Seil da ist und man sich auch dort etwas zu sagen hat. Denn nichts ist für mich schlimmer, als Zeit mit jemanden zu verbringen, mit dem ich menschlich nichts anfangen kann.

Wenn es dann zum Fesseln kommt, gelten die ersten Sessions als Kennenlern-Session. Das heißt eher niedrige bis mittlere Intensität, mit Fokus darauf sich selbst im Seil und das Gefühl kennenzulernen, einander auf dieser Ebene kennenzulernen und eine gemeinsame Kommunikation zu finden. Es gibt da kein Edge-Play, keine vollen Suspensions, alles bleibt im Positiv-Bereich der abgesprochen wurde und regelmäßige Check-Ins auf verschiedenen Ebenen (wie diese aussehen wird vorher ebenfalls besprochen).
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