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Was tun bei Grenzüberschreitung beim Erstdate?

****ven Mann
1.039 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Was tun bei Grenzüberschreitung beim Erstdate?
Fiktive Situation:

Bottom verabredet sich online mit neuem Top zu einem ersten Treffen. Bottom benennt im Vorfeld ihre Grenzen klar. Z.B.: keine Spuren, keine grenznahen Erfahrungen.

Das Treffen soll aus hier immer wieder propagierten Sicherheitsgründen in einem Club stattfinden. Bottom fühlt sich grundsätzlich in der Szene sicher und kennt auch den Club / Clubs - Playsituationen, etc. Sie ist BDSM-erfahren.

Bottom hat auch im Vorfeld bereits kommuniziert, dass sie nicht im grenznahen Bereich spielen will - nie.

Es kommt zu dem Treffen. Das erste Gespräch an der Theke verläuft positiv. Somit kommt es in der vermeintlich sicheren Umgebung des Clubs zum Spiel.

Bottom gibt sich hierzu vertrauensvoll in die Hände von Top, der natürlich weiß, dass es ein Kennenlernen ist.
Bottom mag es, die Zügel aus der Hand zu geben, vertraut darauf, dass Top alle Absprachen einhält.

Top greift zu Spankingpraktiken.
Bottom verdeutlicht durch vereinbarte Safewörter mehrfach während der Session, dass Grenznähe besteht (Erinnerung: sie wollte nicht in Grenznähe spielen - schon gar nicht beim ersten Date). Die Intensität wird aber nicht herunter genommen sondern gesteigert. Es kommt zu einem Abbruch.

Bottom verlässt verstört die Lokalität, kann es nicht mehr über sich bringen, mit dem Date zu kommunizieren, ist grün und blau, obwohl Spuren ganz klar ausgeschlossen wurden.
Bottom ist wütend auf sich (nicht erkannt zu haben, dass diese Person sich so entwickelt), hat Scham dem Club gegenüber (diesen nicht im direkten Nachgang eingebunden zu haben) und Angst. Große Angst.

Bottom hat ein traumatisches Erlebnis gehabt und weiß nicht, wie es nun weiter gehen soll.

Was würdet ihr ihr raten / was hättet ihr ihr geraten?
(es geht nicht darum, was vielleicht im Vorfeld hätte besser gemacht werden können, sondern NUR darum, was man DANACH jetzt machen kann, was man ggf. für sich machen kann, wie man mit der Situation umgehen kann...)


Noch kurz zu dieser Geschichte: Sie liegt schon einige Zeit zurück. Ob sie im Süden, im Norden oder im Osten stattgefunden hat, spielt keine Rolle.

Die Geschichte ist öffentlich eingestellt, damit Bottom die Reaktionen auch als Nichtgruppenmitglied lesen kann. Daher bitte ich euch um einen empathischen Umgangston. Ich werde nicht zögern, einzelne Postings zu löschen oder von meinem Hausrecht gebrauch zu machen. Danke für euer Verständnis.
****be Frau
76 Beiträge
Wow, das ist eine heftige Erfahrung. Liebe Bottom, wenn du das schon kannst, versuche mal zu fühlen, was du gerade empfindest. Ich lese da viel Scham und Ohnmacht heraus. Wenn ich damit richtig liege, könntest du versuchen, das mal wirklich zu fühlen. Nicht die Situation wieder hoch holen, nicht die konkreten Handlungen. Nur das, was du jetzt gerade fühlen kannst. Das Handlungen kannst du nicht mehr verändern, Gedanken darüber halten dich dort nur fest und traumatisieren dich immer wieder. Aber deine Gefühle jetzt sind sicher. Damit kannst du arbeiten und dich dem nähern, was in dir geschehen ist.
******ock Paar
2.131 Beiträge
*modda*

Sorry, dass ich das jetzt entfernt habe, ich bat explizit darum, nicht darüber zu fachsimpeln, was man im Vorfeld anders hätte machen können. Dies liegt auch daran, dass evtl mitlesende Bottom schon so Schuldgefühle hat, evtl nicht alles richtig gemacht zu haben. Daher möchten wir das an dieser Stelle nicht thematisieren. Danke für euer Verständnis. *herz2*
*********ious Frau
71 Beiträge
Liebe/r Bottom, du hast alles richtig gemacht. Auch wenn du dich gut vorbereitet hast, kannst du den Menschen letztendlich nur bis vor den Kopf gucken. Du warst nicht nur in der Lage deine Grenzen zu kommunizieren, sondern auch zu handeln, als diese beschritten wurden. Damit hast du bewiesen, dass du dich auch in solchen Situationen auf DICH verlassen kannst - und das ist stark.
Vielleicht kannst du einen positiven Nutzen aus dieser Erfahrung ziehen.
*******987 Frau
8.471 Beiträge
Es gibt verschiedene Dinge, die nach so einer Situation helfen können. Jeder ist da anders.
Mir persönlich hat es geholfen, aktiv daran zu arbeiten, nicht mir die Schuld zu geben, sondern berechtigte Wut auf den anderen. Das ist, meiner Erfahrung nach, gar nicht so einfach. Es ist leichter, sich selbst Vorwürfe zu machen, anstatt sich zu sagen, dass der Andere den Fehler gemacht hat und nicht man selbst. Aber es hilft, zumindest den Versuch zu machen.

Wichtig war mir selbst auch, aktiv etwas dafür zu tun, dass ich nicht nochmal in eine ähnliche Situation gerate. Mir fällt es zum Beispiel sehr schwer, etwas von mir aus zu beenden und damit den anderen zu enttäuschen. Nachdem ich verstanden habe, dass mich das in ungute Situationen bringt, habe ich, da ich mich nicht so sehr ändern kann, mir ein System entwickelt, mit dem ich mich mitteilen kann, ohne die Situation beenden zu müssen.
Das ist aber in der geschilderten Situation nicht das Problem gewesen, sondern irgend ein anderer Schritt hat mental nicht früh genug funktioniert. Wenn man es schafft, diesen Knackpunkt zu finden, kann man daran arbeiten, dass man beim nächsten Mal eine andere Möglichkeit der Reaktion auf Lager hat.

Mit guten Freunden reden kann natürlich auch sehr hilfreich sein, wenn es Menschen sind, die gut mit sowas helfen und umgehen können.

Ansonsten hilft mir nach blöden Erlebnissen auch, etwas schönes, ganz anderes, alltägliches zu machen. Zur Ablenkung, aber auch um mir selbst zu zeigen "Ich bin in Ordnung. Das, was passiert ist, ändert nichts an meinem Wert und meinem Kern, egal wie doof es war, was passiert ist. Ich darf mir trotzdem etwas Gutes tun und mich über Dinge freuen."
Das kann alles mögliche sein: sich was leckeres kochen oder bestellen, ein schönes Bild malen, puzzeln, schaukeln, shoppen, singen, tanzen, einen leckeren Tee trinken und so weiter.

Mir persönlich hilft es auch, etwas kreatives zu machen, wo ich zu dem zurück finden kann, wie und wer ich bin. Damit meiner Seele klar wird, dass sich das nicht so sehr verändert hat oder, was sich verändert hat.

Ich wünsche allen, die etwas schlimmes erlebt haben, viel Kraft.
******ock Paar
2.131 Beiträge
*modda*
Beitrag entfernt.
Ich schreibe euch per CM an. *g*
**********light Frau
1.413 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zum Einen beschämt es mich als Dom so etwas zu lesen, für mich verdient dieser Mensch den Namen Dom nicht und er sollte wegen Körperverletzung angezeigt werden. Ansonsten würde ich ihr raten es zu erzählen bei wahren Freunden die sie auffangen eventuell auch therapeutische Hilfe annehmen.

Es wurde ja explizit darum gebeten nichts zu schreiben was man hätte anders machen können, daher biete ich nur an, falls du es liest und meinen Rat hierzu lesen möchte schreibe mich einfach an in einer ClubMail.

Wir Doms sollten uns immer bewusst sein, jedes Juwel, was uns die Hingabe schenkt ist kostbar und sollte so auch behandelt werden.
***_E Frau
823 Beiträge
Liebe Bottom,

Zunächst einmal möchte ich dir versichern dass du nichts falsch gemacht hast und es keine rationalen Gründe gibt so zu fühlen als ob
Was ich an deiner Stelle tun würde, auch wenn schon eine Weile vergangen ist: den Club informieren. Menschen die derart agieren sind in der Regel keine gern gesehenen Gäste. Dafür ist es nie zu spät aber ich verstehe wenn es mit scham verbunden ist.

Gönn dir gutes, sei gut zu dir. Die Gefühle im Bezug auf die Situation dürfen gelebt werden und danach darfst du sie ziehen lassen.
Dazu gehört auch im Zweifelsfall professionelle Hilfe zu erwägen um zu verarbeiten und einen Umgang zu finden. Dazu reicht meist eine ambulante kurzzeittherapie oder ähnliches.

Am Ende möchte ich noch mal betonen :

Du bist nicht die Person die falsch gehandelt hat. Dich trifft keine Schuld. Fu wurdest Opfer eines top dass Grenzen nicht erkannt hat oder erkennen wollte.
****ven Mann
1.039 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ich leite gerne diese Nachricht anonym weiter:

Liebe/r Bottom,

Deine Geschichte erinnert mich an meine eigene, sehr sogar...

Das ich Deine lesen konnte, ohne zurück in dieses Loch zu fallen, zeigt mir, dass ich es mittlerweile wohl doch sehr gut verarbeitet habe.

Das wichtigste überhaupt:
DU bist nicht Schuld!

Diese Erkenntnis, hat bei mir fast 8 Jahre gebraucht und sie ist bei mir tatsächlich nur teilweise richtig. Ich habe eine Teilschuld, ich war nicht so vorsichtig wie Du. Trotzdem habe ich es mittlerweile überwunden und Du schaffst das auch!

In meiner Geschichte kannte ich ihn flüchtig von diversen Stammtischen. Vor mittlerweile über 10 Jahren kamen wir dann über ein anderes Portal schriftlich in Kontakt. Dieser Kontakt spitzte sich immer weiter zu, bis zu dem Punkt, dass er mit mir spielen wollte und ja, er reizte mich...
Es war das erste und definitiv das letzte Mal, dass ich auf mein Prinzip: zuerst nur einen Kaffee verzichtet habe. Aber selbst wenn es zuerst einen Kaffee gegeben hätte, wäre es vllt trotzdem so passiert. Man kann Menschen immer nur vor den Kopf schauen... leider.

Wir trafen uns zum spielen, vorab mit meinem Einwand, dass ich nicht weiß, ob es überhaupt funktioniert. Seine Reaktion war da nur: "Das klappt schon."

Na ja, es klappte nicht...
Er stand vor mir und für mich ging es gar nicht. Aber anstatt sich wieder zu trennen, fing er an mit dem Rohrstock auf mich einzuschlagen. Total perplex saß ich kurz darauf auf dem Boden und habe nur noch versucht so viele Teile wie irgendwie möglich von meinem Körper zu schützen. Seinen Spruch: "Hören kannst du nicht, aber wenigstens hälst du was aus", habe ich heute teilweise noch in den Ohren...

Ja, ich weiß wie schwer es ist aus diesem Loch wieder rauszukommen. Aber ich habe es geschafft und Du schaffst das auch!

Ich habe es damals lange in mich reingefressen, aus Scham. Irgendwann begann ich mit Freunden (aus der Szene) darüber zu reden, ab da wurde es besser, ich fing an es zu verarbeiten. Konnte diese Erfahrung hinter mir lassen. Immer wieder reden.

Eine solche Anlaufstelle wie diese hier, gab es damals nicht, jedenfalls war mir keine bekannt.
Dein Schritt Hilfe zu suchen, ist das Beste was du tun konntest. Wenn Du möchtest, können wir uns gerne direkt austauschen. MrRaven darf Dir meinen Nick weitergeben.

Mein direkter Tip an Dich ist tatsächlich nur: reden! Für mich persönlich war es das absolut wichtigste um es verarbeiten zu können.

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute, glaub an Dich, Du schaffst das!
*******a74 Frau
1.060 Beiträge
Ich verstehe die Diskussion nicht. Man darf also (...) *modda* nur über die Verarbeitung der Situation durch den Bottom lange nach dem Vorfall was schreiben, und wenn doch wird man gelöscht?

*modda*
Edit.


Exakt. Darum bat ich als Mod.
Sich daran zu halten oder sich herauszuhalten. Danke.
*****_73 Frau
294 Beiträge
Lieber Bottom, deine Geschichte ist eigentlich Missbrauch und gehört angezeigt.
Es spielt keine Rolle, ob es sich um herkömmliche sexuelle Handlungen oder im schwarzen Bereich handelt. Es wurde dir etwas gegen deinen Willen angetan und er darf das nicht wieder tun.
Ich würde dir zu professioneller Hilfe raten.
Fühle dich umarmt. Du schaffst das. Daraus kann eine immense Stärke erwachsen.
****ven Mann
1.039 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ihr Lieben.

Ich schließe diesen Thread jetzt erstmal ab.
Ihr habt mit der Rückenstärkung sehr geholfen und genau dafür ist diese Selbsthilfegruppe da. Einfach auch mal den Rücken stärken. Ihr seid toll *g*

Natürlich werden wir die Tage auch noch mal separat aufarbeiten, wie man ein Clubbesuch in Punkto Sicherheit noch besser gestalten kann. Und für diejenigen, deren Beiträge ich editiert habe: danke für euer Verständnis.

Liebe Grüße. *g*
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