Oder sehen wir das Fasch?

Welchen Kommentar meinst Du jetzt?

Mal ganz ehrlich - eine gepflegte Diskussion darüber, wie mit kulturellen Differenzen umgegangen werden soll, mach völlig Sinn. Aber hier wird mit dem Finger auf den stigmatisierten Deutschen und stigmatisierten Schweizer Bürger gezeigt und geurteilt wer was besser hat/tut/kann. Diese Grundlage hat keinen Sinn und macht niemandem Freude.

--- Weiterlesen auf eigene Gefahr! Möchte kein mimimi hören ---
Wenn sich jemand wirklich dafür interessiert, wie mit der kulturellen Differenz umgegangen werden soll, kann er sich gerne mit dem Modell von Hofstede oder Erin Meyer auseinandersetzen und lernen mit unterschieden umzugehen. Hier möchte ich noch anmerken, dass ich beide Modelle sehr scharf kritisiere - aber für eine erste Auseinandersetzung mit dem Thema sind sie gut.

Mal ein Vergleich von Deutschland, Österreich und der Schweiz anhand von Hofstede im Anhang
Es gibt auf deren Website eine ausführliche Beschreibung, was die einzelnen Dimensionen bedeuten/beinhalten und wie diese gemessen werden.


Weniger urteilen - mehr Spass haben

Cheers

Haha, indulgence scheint beim großen Kanton (D) nicht hip zu sein!

Meine Erfahrung aus Erzählungen deutscher Kollegen ist, dass es viel länger dauert hier Freundschaften zu schliessen. Findet man aber einen Weg dann sind das sehr langfristige Freundschaften. Manch einer der zurück ging, vermisst diese Eigenschaft.

Clubs kenne ich keine.

Die damalige Borniertheit meiner deutschen Kollegen, auf Schweizer Boden sich taub zu stellen und unseren Dialekt nicht verstehen zu wollen, zwang mich an meinem Deutsch zu arbeiten...

Danke!

Kurz und knapp: an Dir selbst!

"irgendwie anders": logisch, sonst wären es ja Klone von Dir...

"2 Monate": was erwartest Du? Einen Flash-Mob... kein Problem, kann ich Dir organisieren!

"Fasch": ...es liegt auch an Deiner Oberflächlichkeit oder sollte ich sagen Respektlosigkeit?


So und nu' ma' Butter bei die Fische...
Mich würde interessieren aus welchem Bundesland Du kommst. Ich habe da so das eine oder andere in Verdacht...

Meine Partnerin und ich sind "Südstaatler", sprich aus BW bzw. BY und leben seit über 14 Jahren hier in der Schweiz. Aber von Anfang an hatten wir keinerlei Probleme hier. Weder im "normalen" Leben, noch in Clubs oder privaten Treffen. Es ist seit einiger Zeit eher so, daß wir verstört sind, wenn wir länger in DE sind. Natürlich mußten wir uns auch als Gummihälse und weiß Gott nicht was alles titulieren lassen. Aber hinterfragt, konnte man schon verstehen warum das so ist. Und glaube mir, ich habe hier schon sehr viele Deutsche erlebt, wo mein Tank an Fremdschämen nicht ausgereicht hat und sehr schnell leer war.

Sagt man Norddeutschen - speziell den Hamburgern - nicht auch eine gewisse Kühle und Distanziertheit nach? Hat ein Berliner in Bayern mit seiner großen Klappe (und meist nix G'scheit's dahinter) nicht auch gröbere Probleme Menschen kennenzulernen? Ein Kölner auf Ostfriesland... ganz großer Theater... ganz groß!!! ... soll ich weitere Beispiele bringen?

Gerne. Die rheinischen Frohnaturen! Die können doch nur lustig sein zwischen 11.11. und Aschermittwoch. Dazwischen sind sie auf Entzug stehende Stänkerer und Miesepeter. Klar, in Kölle knutscht gleich jeder mit jedem rum, säuft, singt.... äähhh... gröhlt laut unverständliche Lieder... ist voll der Kumpel.... aber am nächsten Tag kennen sie Dich nicht mehr...

Auch wenn hier "Deutsch" gesprochen wird... die Schweiz ist ein eigenständiges Land mit einer eigenen Jahrhunderte alten Geschichte, mit Traditionen und Erfahrungen. Ich käme aber niemals - selbst in meinen dunkelsten Stunden - darauf, andere für meine falschen Erwartungshaltungen schuldig zu sprechen. Thema Sprache... ostfriesisch oder plattdütsch... als Bayer verstehe ich da auch nur absolut Bahnhof. Schwyzerdütsch verstand ich zu 80% von Anfang an. Regionale Begriffe wie Bölle, Gummeli usw. lernt man halt dazu. Mein schwyzerdütsch ist sicherlich grusig... aber losse emol... es Englisch von manche Schwiizer isch au nett besonders guet... und wenn ich mich bemühe, schwiizerdütsch z'rede kömmet mir die Schwyzer mit mehr "hochdeutsch" entgegen... automatisch... und scho' basst's...
Meine Partnerin, als Schwäbin, versteht Schwyzerdütsch auch fast zu 100%, spricht aber immer schwäbisches Hochdeutsch. Aber auch sie hat null Probleme mit Anerkennung. Unsere Bekannten sind inzwischen zu 80% Ur-Schweizer oder Sekundos.

Jetzt im Herbst hat's ganz viele Stubete, Uustrinkete, Metzgete und Pfefferessen... eine gute Gelegenheit sich mit Schweizern an einen Tisch zu setzen und ins Gespräch zu kommen... auch Swingerclubs haben tolle Parties...

...einfach mal die Füße stillhalten, beobachten, respektvoll und etwas leiser sein... dann klappt's auch mit allen anderen Nationen in dieser schönen Welt...

Und ja - auch ich gebe Dir den Rat... wenn es Dir hier partout nicht gefällt... mühe und quäle Dich nicht... packe Dein Bündel und ziehe weiter, aber schaue dann vorher genau hin, ob Dir dort am neuen Ort die Menschen auch gleich scharenweise an den Hals fallen um Dich kennenzulernen...
... und trage die Konsequenzen, was Du alles verlierst, wenn Du diesem Land den Rücken zukehrst. Es ist nicht nur der Job!

beste Grüße aus dem Ägerital



PS: die Migros-Clubschulen bieten m.W. Sprachkurse "Schwyerdütsch" an

Nachtrag

Dein/Euer Profilbild...

1. Wie will man Dir in die Augen sehen, wenn Du eine Sonnenbrille trägst... Sonnenbrillen sind nicht nur Sichtschutz... versteckst Du Dich?
2. Wie will man mit Dir in Kontakt treten, wenn Du Stöpsel in den Ohren hast? Isolation pur...!

Wie Du siehst... es gibt auch optische Zeichen...

Danke LiebesPaar_ZG - wie treffend und umfangreich beschrieben..

Erlebe es als gebürtiger Schweizer mit schwäbischen Wurzeln ähnlich..

Hallo zusammen
Lustiges Thema hier... 😜
Hier 2 Tipp’s für euch:
Schweizer wie ich, mögen es, wenn man zu seinen Fehlern steht und wir lieben Anstand, bringen wir auch deshalb schon früh unseren Kindern bei. 😉 (Ps: kann man auch als erwachsener noch lerne... )
Tipp1:
Also wenn ihr nicht noch mehr solcher Kommentare wie oben lesen wollt, dann darf man in der Schweiz auch um Verzeihung bitten. Ist eigentlich ganz einfach, musst mal versuchen, kann sogar Spaß machen... 😁
Falls dies keine Option für euch ist, kommt Tipp2:
Packt und geht dorthin, wo auch immer, ihr glaubt willkommener zu sein. Leute die euch packen helfen gibt es hier im forum ja auch! Siehst, so lieb können wir sein... 😁
Nur bitte macht uns Schweizer einen Gefallen... wenn ihr noch mehr Leute mit eurer Einstellung trefft, dann nehmt diese Herren und Damen auch gleich mit... Besten Danke! 😉👍

Ich bin jetzt erst seit drei Monaten in der Schweiz und empfinde es in Zürich wesentlich toleranter als ich es aus D kenne. Auch was den Umgang mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften betrifft. Zumindest habe ich durch verschieden Wohnungsbesichtigungen mehr lesbische oder schwule Menschen getroffen, als ich in D kenne.

Ja viele Schweizer mögen etwas zurückhaltender erscheinen, dafür finde ich sind sie diskret und tolerant.

Es gibt aber auch einige die ihren Standpunkt vehement verteidigen z.B. in punkto monogame Beziehungen, aber die muss ich zum Glück nicht bekehren.

Lieber Ducki75
Mit Deiner Beobachtung hast Du sicher recht.
Der Strafbestand der gleichgeschlechtlichen Handlungen unter Erwachsenen wurde in der Schweiz 1942 (mitten im 2. Weltkrieg!) abgeschafft. In Deutschland galt der §175 bis 1994 - zumindest für Männer.
Das merkt man halt noch heute.
Gruss

Ich bin ein stiller Beobachter. Land und Leute überraschen mich immer wieder auf's Neue.

Dabei muss ich immer wieder schmunzeln wenn ich den Dialekt höre - egal wenn es Teenies sind, die in der Tram gerade auf dem Nachhauseweg sind oder wenn ich mich mit Kollegen zusammen unterhalte. Es liegt daran, dass ich ursprünglich im Allgäu aufgewachsen bin und mir der Dialekt doch etwas vertraut vorkommt.

Besonders bemerkenswert finde ich, wenn Menschen mit (wie wir in D sagen) sichtbarem Migrationshintergrund in tiefstem Schwiizerdütsch loslegen. Handelt es sich um Frauen finde ich das nur umso anziehender

Ich habe aber das Gefühl außerhalb der Arbeit sehr schwer mit Menschen in Kontakt zu kommen, glaube allerdings, dass dies eher an meinen langen Arbeitszeiten liegt. Aber das kann sich ja noch bessern.

Ich bin zuversichtlich

Hallo, so der eine oder andere Beitrag hier geht gewaltig unter die Gürtellinie (Achtung Wortspiel)...

Ich bin oft in der Schweiz, ein Teil meiner Verwandten leben in Luzern und ich selbst habe einen Wohnsitz im Tessin.

Man lernt hier wie dort die unterschiedlichsten Menschen kennen.

So entdecke ich Personen, die sehr interessante Lebensgeschichten haben, die ich hinter deren Art und Auftreten nie erwartet hätte positiv wie negativ.
Und eines....in solch einem Kleinen Tal, einer kleinen Gemeinde bleibt nichts lange geheim.

Ich bin zufrieden und gehe auf die Menschen zu, ich lerne deren Sprache und ich frage wenn ich etwas nicht verstehe.....

Wenn man zu seinen Versprechungen steht, Abmachungen einhält, ist die Schweiz ein tolles Land und die Menschen verbindlich...