Bäderdreieck fordert Öffnungen von Politik
Thermen starten Hilferuf: Aussicht auf Öffnung?
Vertreter der drei niederbayerischen Bäder und Thermen sind der Meinung, dass - nach Lockerungen in anderen Bereichen - die Thermen wieder öffnen sollten. Vielleicht sogar müssen, um größere wirtschaftliche Folgen zu verhindern.
Die Kurorte in Bayern - vor allem die im niederbayerischen Bäderdreieck - haben ein Problem: Weil seit Beginn der coronabedingten Beschränkungen die Thermen geschlossen sind, droht der komplette Tourismus in den Bäderorten zusammenzubrechen. Vertreter aller niederbayerischen Kurorte treffen sich heute in Bad Griesbach im Landkreis Passau, um das weitere Vorgehen zu besprechen und einen Appell in Richtung Politik zu richten.
Wie geht es weiter?
Bad Griesbachs Bürgermeister Jürgen Fundke (ÜW) ist verärgert. Der Grund: Fehlende Ansagen von Seiten der Politik, wann Thermen ihren Betrieb wieder aufmachen dürfen. "Die Leute müssen wissen, wie geht es weiter? Was dürfen die Hotels? Das wichtigste: Dürfen die Thermen aufmachen? Die Leute hängen alle in der Luft. Ist denn überhaupt nicht bewusst, was da für ein Wirtschaftszweig dranhängt?"
20.000 Jobs in Niederbayern betroffen
In der Tat hängen allein in Niederbayern 20.000 Jobs von den Thermen ab. Allein im Rottaler Bäderdreieck werden im Jahr normalerweise 4,5 Millionen Übernachtungen gezählt. Corona aber habe eine ganze Branche einbrechen lassen, sagt auch Dieter Weinzierl, Tourismusdirektor in Bad Griesbach: "Wir haben von März bis jetzt keine Umsätze machen können. Weder die Therme, noch die Gastgeber, die an diesem Tourismus dranhängen."
Kriterien zur Wiedereröffnung erarbeitet
Einen Kriterienkatalog für die Wiedereröffnung der Thermen haben die Vertreter der niederbayerischen Kurorte bereits erarbeitet. Damit wollen sie die zuständigen Minister konfrontieren. Die Thermenbetriebe selber scheinen bereit zu sein für einen Neustart. Das bestätigt auch Franz Altmannsperger, Werkleiter in Bad Griesbach: "Es sind alle notwendigen Vorkehrungen getroffen worden. Wenn sich Besucher an bestimmte Regeln halten, könnten wir sofort loslegen."
Positive Signale aus der Politik
Positive Signale an Kurorte und Heilbäder kamen aus der Kabinettssitzung (12.05.) des Freistaats: "Für den Tourismus – aber auch für die Gesundheitswirtschaft – in Bayern elementar ist auch der gesamte Themenbereich der Kurorte, Heilbäder, Thermen und verwandter Aufgaben wie Rehabilitationsmaßnahmen und physiotherapeutische Behandlungen bzw. Praxen. Diese Bereiche bedürfen aufgrund der Komplexität des Themas bzw. auch der Örtlichkeiten einer eingehenden Prüfung von Schutzkonzepten. Das Wirtschaftsministerium und das Gesundheitsministerium werden ein tragfähiges Konzept für die Öffnung von Heilbädern, Kurorten und Thermen und die schrittweise Öffnung weiterer, derzeit noch untersagter Bereiche im Bäderbereich, erarbeiten."